CHOUKA in Hamburg

Chouka oder: Entdecke die Möglichkeiten!

Nun ist Chouka schon zwei Wochen bei uns und er akklimatisiert sich zusehends. Unterwegs, aber auch im Haus zeigt er eine fröhliche Palette "rassetypischer Eigenschaften" Von Altersmüdigkeit keine Spur. Dafür hat er binnen kürzester Zeit ein ausgeprägtes Komfortbewusstsein entwickelt :laugh: Vorhin traf ich ihn im Gästezimmer auf dem Tagesbett an, wohlig inmitten der zum Lüften ausgebreiteten Bettdecke ruhend :woohoo: Legendär sind auch seine Räkelanfälle. Da schmeißt er sich mit Anlauf aufs Sofa, rollt sich auf den Rücken und stößt sich immer wieder mit den Pfoten ab, bis die Kissen fliegen. Mit dem dritten geht er dann meist selbst zu Boden :laugh: :silly:

Wenn er sein Haupt nicht gerade extraweich bettet, stöbert er gerne durchs im Haus und kuckt, ob man nicht irgendwas was Fressbares abstauben kann. (Konnte man - mit unserem kreuzbraven Winston waren bisher keinerlei Vorsichtsmaßnahmen nötig und so stand da eben mal unbedachterweise eine Dose Leckerchen in Reichweite... )

Futtern tut Chouka überhaupt SEHR gern :laugh: Er liebt neben Fleisch auch Joghurt und Bananen und wird ganz hibbelig, wenn man damit hantiert (... und natürlich hat er das daraufhin auch schon mal bekommen, aber bei anderer Gelegenheit, wir wollen ja nicht den Mechanismus an der Küchenarbeitsplatte etablieren). Unnötig zu erwähnen, dass er seinen Napf inzwischen auch immer ratzeputz leermampft (morgens und abends). An der Contenance während der Futterzubereitung arbeiten wir noch (offene Küche :pinch:) - je nach Tageszeit und -form schafft er es aber zunehmend, ruhig zu bleiben.

Choukas Interesse an Winston ist ziemlich abgeflaut - dafür will der jetzt neuerdings irgendwas mit dem Franzosen anfangen. :blink: Meistens geht es im Haus und nach dem Abendfressen los. Winston versucht aufzureiten (hinten oder seitlich), will irgendwo an Chouka schnuppern oder ihm das Ohr lecken. Worauf das hinauslaufen soll, ist mir nicht ganz klar. Ich habe aber bei Wins schon bei öfter beobachtet, dass er das Aufreiten als Spielauftakt einsetzt. :huh: Chouka hat in den Momenten meistens keine Lust auf Interaktion, setzt sich kerzengerade hin und sieht irgendwie unglücklich aus. Entsprechend Regel Nr. 1 unterbinden wir Winstons Tun sofort, sobald sich Chouka bedrängt fühlt. Andererseits will ich auch nicht jede Annäherung im Keim ersticken und vorhin entwickelte sich aus Winstons Vorstoß (ohne Aufreiten) ein einvernehmliches gegenseitiges Schnüffeln, immerhin. Wenn es hier drinnen zu unruhig wird, gehe ich mit den beiden raus und manchmal entwickelt sich ne Toberunde draus. Manchmal sind aber auch andere Dinge wichtiger (wittern und schnüffeln).

Im Haus folgt Chouka mir meistens auf Schritt und Tritt. Gerade gestern war es besonders extrem; ständig stand er mir zwischen den Beinen und im Weg :blink: (gleiches berichtete eine Freundin entnervt von ihrem dreijährigen Sohn - aber der quasselt dabei auch noch... ). Da braucht man wohl Geduld... aber es ist auch tagesformabhängig. Eben war ich (Premiere!) mal kurz draußen, das hat ihn erwartungsgemäß umgetrieben (klang nach Fensterbank). Wieder zurück hab ich beiläufig hier was aufgeräumt und während er noch mit dem Abschnüffeln der Haustür beschäftigt war, bin ich hoch ins Bad. Und er ist NICHT hinterher gekommen, sondern hat sich wieder aufs Sofa gehauen. JUBEL!!!

Draußen achtet Chouka immer mehr auf uns, klebt uns aber nicht am Hacken. Im Garten kommt er ziemlich zuverlässig, wenn man ihn ruft - und zwar mit wehenden Ohren :laugh: Inzwischen ist der Zaun (fast) vollständig abgedichtet, so dass wir die Schleppe nun abmachen können. Trotzdem lasse ich ihn nicht aus den Augen ... so groß ist mein Vertrauen dann doch noch nicht

Chouka hat seine Geschichte, die er mitbringt, ganz klar. Aber wenn man ihn so erlebt, würde man nicht vermuten, dass er fast sechs Jahre im Tierheim gesessen hat. Ralph hat gestern einen französischen Thread ausgegraben, der dokumentiert, wie die Monate und Jahre verrinnen und bei den französischen Tierfreunden, die sich um seine Vermittlung bemüht haben, zunehmend die Hoffnung schwindet, dass es für Chouka nochmal was werden kann. Liest sich echt traurig. Ralph hat dann auch dort gepostet und die Franzosen haben sich dolle für Chouka gefreut

Fürs richtige Happy End fehlt jetzt nur noch Choukas endgültige Familie...

Es ist unglaublich zu sehen, welche Fangemeinde Chouka in Frankreich hat und trotzdem all die Jahre hinter Gittern leben musste. Ich verstehe nicht, wieso die Hunde nicht vermittelt werden !!!

Und es freut mich so doll zu sehen, was für ein toller Hund er ist und welche Neuerungen es immer wieder in seinem Leben gibt.

Wenn die Franzosen schreiben, er sei dominant gegenüber Rüden (frag mal Winston!) und Menschen gegenüber scheu und würde sich verstecken (ne, ist klar, oder Nina?) dann braucht sich niemand zu wundern, dass er da nicht aus dem Tierheim kommt.

Es ist mir völlig rätselhaft, wie diese merkwürdigen Beschreibungen zustande kommen.

Loustic galt als absolut unverträglich (mit Rüden und Hündinnen). Wir haben ewig gebracuht, um einen vorübergehenden Platz für ihn zu finden. Und was ist mit ihm??? Nix! Alles klar mit anderen Hunden, Axel uns Gabi besuchen ihn ab und zu mit ihren Hunden und es gibt null Probleme.
Der arme Kerl ist ganz knapp an der Spritze vorbeigekommen, weil wir dachten, wir können ihn nicht bei anderen Hunden beherbergen.

Googlet mal "beagle chouka". Der Kerl ist richtig prominent. Geholfen hat es ihm nicht...

Tja, Beschreibungen! :whistle: Können vieles auch von vorne herein in ein negatives Licht rücken. Aber was ich trotzdem nicht verstehe, Iris . . . wieso funktioniert es in Deutschland, für einen Hund ein Zuhause oder eine Pflegestelle trotz dieser "Beschreibung" zu finden und in Frankreich nicht? :dry:
Sind die Deutschen da mutiger als die Franzosen? Oder woran liegt das? :whistle:

Iris schrieb:

Wenn die Franzosen schreiben, er sei dominant gegenüber Rüden (frag mal Winston!) und Menschen gegenüber scheu und würde sich verstecken (ne, ist klar, oder Nina?) dann braucht sich niemand zu wundern, dass er da nicht aus dem Tierheim kommt.

Es ist mir völlig rätselhaft, wie diese merkwürdigen Beschreibungen zustande kommen.

Ja, Iris, das haben wir uns auch gefragt... Er hat sich hier bisher weder dominant gegenüber Rüden noch Menschen gegenüber scheu gezeigt - im Gegenteil. Er ist freundlich zu jederhund, die Begegnungen laufen von seiner Seite aus total entspannt und sogar das Gegengrummeln bei Piesepampeln ist zuletzt nicht mehr vorgekommen. Er ist dann eher defensiv und weicht aus; Dominanz stelle ich mir anders vor. Und er hat - wie gesagt - NIE auch nur im Ansatz versucht, bei Winston aufzureiten.

Auf Menschen geht er freundlich zu (oder dran vorbei, je nach Schnüffellage ), sogar beim Tierarzt. Da waren wir eben nämlich alle zusammen (Winston impfen - und anschließend toller Spaziergang, deshalb das Großaufgebot). Chouka hat sich zwar kurz erschreckt, als der Doc um die Ecke kam, aber als der in die Hocke ging, war die Stimmung direkt bombig. Chouka hat mit der Arzthelferin geflirtet, die total verknallt in ihn ist, und dann war da noch ein Herr mit Hund, von dem hat er sich hingebungsvoll streicheln lassen. Vielleicht war der Stress im Tierheim so groß, dass es da zu irgendwelchen Aussetzern kommt - das könnte ich mir jedenfalls bei Loustic vorstellen (nach dem Motto "lasst mich doch alle in Ruhe").

Achja - von wegen Jagdtrieb: Eben im Wald gabs das volle Programm, mit Spurlaut :woohoo: Das war ein Sound!! :laugh: :laugh: :laugh: Aber er lässt sich trotzdem noch halten und man kriegt ihn auch schnell wieder auf die Erde