Amy – Beginn eines neuen Lebens

Hallo Kerstin,

es scheint mir, die kleine Amy fängt an sich richtig wohl zu fühlen und Spass zu haben :laugh: :laugh: :laugh:

Aus gegebenem Anlass:

P.S. Camilla ist 11 Jahre!
Amy hat ihre Ausbrecherkarriere erst begonnen

Na, Du machst mir Hoffnungen :laugh: :laugh: Im Bedarfsfall muss ich dann wohl "aufrüsten".

BikerinK schrieb: Also, wenn ich jetzt das Haus verlasse und Amy muss alleine bleiben, dann heißt es immer, den Aufgang zur Treppe zu verrammeln. Denn es könnte ja sein, dass wieder ein fremder Beagle im Spiegel auftaucht. Das würde einfach zu stressig werden.

Oder einfach den Spiegel verhängen? 🤔

Nein, dann verjaulbellt sie das wieder :laugh: Sie weiß ganz genau, wann etwas in der Wohnung neu bzw. anders ist.

Dienstag, 14.07.2020
Heute musste Amy einmal sehr lange alleine bleiben. Da war dann aber ordentlich „Dampf auf dem Kessel“, als sie nach draußen stürmte. Das Lösen war dann ratzfatz erledigt. Die Treppe hat immer noch einen besonderen Reiz auf die Kleine. Und mit den Stufenmatten klappt das jetzt auch ziemlich schnell mit dem Rauf- und Runterlaufen.
Am Nachmittag gab es dann wieder einen ordentlich Radau. Dieses Mal jedoch in der Küche. Da hingen doch auf einem zwei Decken über den Stühlen. Das war wieder eine Aufregung. Also runter auf Amyhöhe und sie langsam mit der Hand in Richtung Decken locken. Vorsichtig – Amy ganz lang – hat dann vorsichtig dran geschnüffelt. Die tun nix und fressen kann man sie offensichtlich auch nicht. Also langweilig. Später verliefen die Gänge in die Küche genau so, als wären da nie irgendwelche Decken gewesen.

Später hat sie dann auch noch eine Zunge voll Quark kennen gelernt. Den mit Erdbeeren natürlich. Aber mehr wollte sie dann doch nicht. Lieber noch ein bisschen Pappe zerschreddern. Ich muss jedoch immer aufpassen, dass sie nichts, zumindest jedoch nicht so viel davon frisst.
Am Abend hat sie dann noch mal wieder einen Spielanfall bekommen. Sie hat das Sockenpaar, das ich ihr auf den Teppich gelegt habe genommen, weggeschmissen, wiedergeholt und sogar noch darauf herumgekaut. Ich glaube, der Anfall dauerte insgesamt zwei Minuten. Das ist doch schon eine ganze Menge.

Mittwoch, 15.07.2020
Nachdem Amy heute nicht auf die Treppe gelangen konnte, herrschte auch Ruhe, als ich wieder zu einem Termin musste. Zuhause dann versuchte ich mal wieder ein neues „Leckerli“, aber Amy bleibt strickt bei ihrer Taktik „riecht komisch – mag ich nicht“. Also gut.
Am Nachmittag knabberte ich arabische Brotsticks zum Kaffee und Amy kam interessiert heran, um zu schauen, was da so merkwürdige Geräusche macht. Ich brach ihr ein kleines Stück ab und hielt es ihr hin. Sie schnüffelte, aber nahm es nicht. Also legte ich es wieder – so nimmt sie am ehesten die Leckerlis – auf den Boden und siehe da, Amy nahm sich das Teilchen, lief damit weg (wahrscheinlich, weil sie der Meinung ist, die Beute erst einmal in Sicherheit bringen zu müssen) und verspeiste es. Das Knuspern hörte sich sehr niedlich an. Und schon stand sie wieder da. Also wieder ein kleines Stück auf den Boden. Amy guckt, schnüffelt, nimmt es mit und verknuspert es. Das Ganze passierte noch einmal, dann machte ich erst einmal Schluss damit.
Der Zaun ist immer noch blöd, sie hat immer noch kein Loch gefunden und die Ponys werden immer noch verjaultbellt, sobald sie, durch die Hecke durch, in Sichtweite kommen.
Am Abend, galt es, wieder etwas Neues zu probieren. Alles, was weich ist, findet Gnade vor Amys Zunge. Und so schlabberte sie auch Hommus von meinem Finger. Was für eine kleine Feinschmeckerin

Donnerstag, 16.07.2020
Amy ist manchmal etwas wunderlich. Am Nachmittag kam sie von draußen ins Wohnzimmer und sauste wie eine Wilde durch die Wohnung. So ungefähr dreimal hin und her, bis sie dann auf dem Teppich ganz – wie immer – vor mir „Sitz“ machte. Das klappt übrigens immer besser, dass sie, wenn sie zu mir kommt, sich hinsetzt. Ja, okay, draußen noch nicht wirklich, aber in der Wohnung geht das schon ganz gut. Na, auf jeden Fall dachte ich, sie würde erst mal wieder so ein Powernickerchen machen, aber nein, sie schnappte sich das Paar Socken auf dem Teppich und spielte damit. Sie warf sie durch die Gegend, lief hinterher, biss rein und zog sie lang. Dann kugelte sie sich wieder auf dem Teppich. Macht sie übrigens sehr gerne und oft. Manchmal untermalt sie das Hin- und Herrollen auch noch mit lustigen Geräuschen. Klingt wie ein – jaja – menschliches Stöhnen. Zumindest ein Zeichen, dass sie sie wirklich wohl fühlt.
Abends haben wir jetzt auch ein kleines Ritual entwickelt. Amy kuschelt gerne und lässt sich mindestens 24 Stunden am Tag unheimlich gern den Bauch streicheln. Ich bin ja keine Maschine, also gibt das nur dosiert. Und die Kuschelstunde am Abend. Sie kommt, will auf den Arm, also dann auf den Schoß, während ich auf dem Sessel sitze. Ich klemme sie links neben mich, dann dauert es auch nicht lange und ihr Kopf ruht auf ihren Beinen, die auf meinen liegen. Manchmal möchte der Kopf aber auch auf meinem rechten Arm liegen. Soll dann auch. Alles ist gut. Und während sie dann langsam einschläft, streichle ich ihr den Rücken, also nicht den Bauch. Und das geht auch. Das mag sie dann abends auch. Nach einer undefinierten Zeitspanne wird sie wieder wach, schaut sich um und verkrümelt sich in ihr Hundebett. Na dann erst einmal Gute Nacht bis zum Schlafengehen.

Freitag, 17.07.2020
Vor ein paar Tagen haben wir und mit Anja aus der Nachbargemeinde und ihrem Junis zu einem Spaziergang in Nordenham verabredet. Mir ist wichtig, dass Amy auch andere Beagle trifft, mit denen sie sich „austauschen“ kann. Blöderweise haben wir uns für unseren Spaziergang einen wirklich warmen Tag ausgesucht. 26 Grad zeigte das Thermometer. Gut, dass es Klimaanlagen im Auto gibt. Also erst einmal sind wir gut 40 Minuten zum Treffpunkt gefahren. Amy, angeschnallt, hinter dem Beifahrersitz hocken, ließ die Fahrt über sich ergehen. Ein bisschen Zittern und ein bisschen Hecheln gehörten immer noch dazu. Dann der erste Kontakt mit Junis, auch ein Laborbeagle, der aber schon im zarten Alter sechs Monaten entlassen wurde und jetzt zweieinhalb Jahre alt ist. Junis, erst zögerlich, beschnüffelte Amy, die mal so gar kein Interesse zeigte. Wir Frauen stellten überrascht fest, dass wir uns kennen. Also liefen wir langsam los. Amy – hat vermutlich ein paar männliche Gene in sich – blieb, gefühlt, an jedem zweiten Grashalm stehen. Man muss zu ihrer Verteidigung aber auch sagen, dass dort unheimlich viele Hunde spazieren geführt werden und es dort wohl unzählige Duftmarken gibt. Und Schafe. Riesige Hunde also mit viel Fell. Interessant.
Wir mussten jeder Menge Radfahrer ausweichen und ließen die Hunde dabei immer an die Seite kommen und Sitz machen. Der Großteil der Radler hinterließ ein freundliches „Danke“. Einer meinte, er würde eben Junis den Arsch abfahren, wenn er nicht weggehen würde. Seeeehr freundlich. Na ja, egal. Die Hunde begannen die Gegend neben dem Weg zu erkunden. Auf einer Parkbank machten wir eine kurze Rast und Amy machte in nächsten Moment eine üble Erfahren, die sie fast paralysieren ließ. Sie kam an einen Elektrozaun und jaulte kurz auf. Die linke Pfote hielt sie in die Luft. Ich nahm sie auf den Arm, sprach ihr gut zu und schaute, ob etwas mit der Pfote war. Aber da war nichts. Sie hat halt einen Riesenschreck bekommen. Ein paar Minuten gingen wir weiter und mit der Pfote war alles in Ordnung.
Nach eineinhalb Stunden hing den Hunden die Zunge weit aus den Mäulern und uns war auch ziemlich heiß. Also machten wir uns wieder auf den Weg zurück und verabschiedeten uns. Solch ein Treffen wollen wir an einem anderen Ort noch mal machen.
Ich ging mit Amy zum Auto, um ihr Wasser zu geben. Ein Schluck, das war es dann auch schon. Die Schafe waren viel interessanter. Dann wieder mit voll laufender Klimaanlage 40 Minuten zurück nach Hause. Amys erster Weg führte direkt zum Wassernapf. Der ist ihr ja auch vertrauter, als die olle Flasche unterwegs. Dann ging es erst einmal noch zum Kontrollgang in den Garten, bis sie, sichtlich müde, auf dem Teppich, einschlief.