Montag, 06.07.2020
So ein Wochenanfang ist schon ganz nett, vor allem, wenn man am Nachmittag einen Termin hat. Morgens die übliche Routine. Amys Kontrollgang natürlich inbegriffen. Der Nachbarshund verbellt irgendwen und Amy stimmt gleich mal wieder mit ein. Reinkommen, Pfoten putzen, auch hier das Übliche. Nachdem die Kleine mal wieder ein paar Blätter Papier geschreddert hat, versuchte ich sie, mit einem neuen Leckerli zu locken. Fehlanzeige. Aber Käse geht. Sie schnappt sich das kleine Stück, um es sofort einmal in Sicherheit zu bringen. Vielleicht meint sie, dass ich es mir doch wieder anders überlege und es ihr wieder wegnehme. Aber da besteht keine Sorge, das passiert nicht.
Am Nachmittag geht es wieder nach draußen und Amy freut sich. Doch die Freude wird leicht getrübt, als sie hört, dass sich die Wagentür öffnet. Doch ganz mutig kommen die Pfoten schon mal auf die untere Kante. Der Rest geht wieder ganz schnell. Den Hund geschnappt und zack auf den Rücksitz gesetzt und angeschnallt. Alles ganz gut, Amy wedelt mit dem Schwanz. Die Tür geht zu, ich starte den Wagen und Amy „legt den Schalter um“. Von dem Moment an, bis zur Ankunft, rund 30 Minuten später, vibriert der ganze Hund. Es wird zwar weniger, aber nur kaum merklich.
Da Amy bisher noch keine Treppen steigen konnte, haben wir auch nicht großartig Zuhause geübt. Ich habe sie zwar gelockt, die Treppe nach oben hochzuklettern, aber das gestaltete sich sehr mühsam. Drei Stufen haben wir mit leichtem Hochschieben geschafft, aber dann wollte sie nicht Stufe für Stufe wieder hinunter steigen, sondern mit einem Satz nach unten springen. Das konnte ich grad noch verhindern. Außerdem befürchte ich, da es keine geschlossenen Treppenstufen sind und Amy hindurch nach unten schauen kann, ihr das doch Unbehagen bereitet.
In meiner Bildungsstätte angekommen, ging es ins 1. Obergeschoss. Ja, nee, nicht mit dem Fahrstuhl. Da warteten Marmortreppen, durch die man auch nicht durchschauen kann. Ich ging voraus, ein leichter Zug an der Leine und „Komm“ (also immer wieder natürlich) und Amy kam. Langsam und noch unsicher tappste sie die Stufen hoch. Nach der Hälfte gab es eine kurze Pause, doch dann kamen wir beide oben an. Das hat sie wirklich toll gemacht. Also wurde auch ausgiebig gelobt.
Wir betraten unsere „Schule“ und der Chef begrüßte uns. Es war noch eine weitere Kollegin vor Ort und ich ließ Amy – bei uns sind Hunde im Büro erlaubt – einmal schnüffeln. Da sonst niemand da war, konnte ich auch die Leine abmachen und Amy ging auf Erkundungstour. Zwischendurch gab es immer wieder kleine Auszeiten neben mir, vorwiegend liegend, oder sie stromerte durch die Büro- und Schulungsräume. Die zweieinhalb Stunden dort war sie so toll, als hätte sie nie etwas anderes gemacht und wäre schon immer mit mir zur Arbeit gegangen. Niedlich war ja, dass in dem Moment, als ich sie auf den Schoß setzte, damit sie oben alles sehen konnte, sie dort auch auf den Schreibtisch wollte. Nee, das darf sie dann doch nur Zuhause.
Anschließend ging es wieder treppab, was jetzt kein Problem mehr darstellte. Junge, war ich stolz auf meine Kleine.
Kerstin mit Amy (mit Asta, Champ, Bruce und Eddy im Herzen)
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