Tina (Bealge-Sabueso) aus Spanien

Das ist wirklich traurig zu lesen
Ich würde auch empfehlen einige Einzelstunden bei einem guten Trainer zu nehmen! Hat bei Bekannten von mir wahre Wunder gewirkt. Und eine Hundeschule mit Freilauf und Spielmöglichkeiten nach dem Training ist Super wichtig! Viel Glück mit der Maus!!

Hallo Cornelia, ich habe vom 08.4-12.04.12 Urlaub und würde mal gern vorbeikommen, wenn du magst.Dann schauen wir gemeinsam.Außerdem habe ich mit meiner Huschu gesprochen, die natürlich gaaaaanz weit von euch weg ist,aber sie machen Hausbesuche und würden mal sehen , wie man das machen könnte.Wenn ich euch nicht in euren Osterfeierlichkeiten störe , rufe ich morgen oder übermorgen an , und wir machen einen Termin.

Bis dahin viele Grüße von Manuela

Hallo Manuela,

Du kannst gern anrufen und auch in Deiner Urlaubswoche vorbeikommen.



Gestern abend beim letzten Spaziergang (der wieder deutlich entspannter, wenn auch ohne Hundebegegnung war) habe ich nochmal nachgedacht und dann wieder zu Hause auch noch mal hier im Thread nachgelesen.

Wir hatten schon eine Lösung für unser Problem und weil ich weiter nachgedacht habe, haben wir sie sein lassen :S . Weiter oben hatte ich schon geschrieben, dass sie kaum noch andere Hund anbellt, weil wir jedes Mal konsequent umdrehen und in eine Richtung weg von dem anderen Hund gehen. Dann habe ich überlegt, dass das nicht gut sein könnte, obwohl es funktioniert :S . Die anderen Möglichkeiten (Stehenbleiben oder Weitergehen) haben wir in den letzten Tagen versucht und die haben alles so eskalieren lassen.

Deshalb werden wir ab heute folgendes machen (und wenn das nichts bringt, holen wir einen Hundetrainer):

Für den allerersten Blick auf den anderen Hund wird belohnt, damit das positiv verknüpft ist und wir wieder ihre Aufmerksamkeit haben. Sobald sie geringste Anzeichen von Aufregung zeigt, drehen wir ab und gehen ein Stück zurück oder seitlich weg, bis sie das erste Mal wieder zu mir oder meinem Mann sieht. Dann wird wieder belohnt und danach langsam wieder zurück gegangen.

Außerdem werde ich einmal am Tag bis zum Auslaufgebiet mit ihr laufen und sie dort an die Schleppleine nehmen. Auch da wird jede Kontaktaufnahme zu uns sofort überschwänglich belohnt. Wir werden eine Futtertube kaufen und Katzenfutter (püriert) einfüllen (das scheint sie bisher von allem, was sie bekommen hat (oder sich selbst genommen :silly: ), am meisten zu mögen) und das dann als Belohnung geben.

Wieder zurück von der noch nach der Winterzeit getakteten Morgenrunde kann ich berichten, dass Abdrehen zu wesentlich weniger Aufregung führte, als wir an derselben Stelle wie gestern einen Jack-Russell-Terrrier (o.ä.) entdeckten (fürs Entdecken belohnen hat leider nicht geklappt, da Tina zuerst um den Busch ging und ich den anderen Hund noch nicht bemerkt hatte). Sie hat ein bißchen gebellt und als wir nach dem Abdrehen und ohne Bellen weitergingen noch etwas gewinselt, aber das war kein Vergleich zu gestern!

Das eingezäunte Freilaufgebiet scheidet momentan meiner Meinung nach übrigens aus, weil wir dahin laufen (1,5 h) oder U-Bahn und Bus (bisher noch unbekannt) fahren müßten. Ich denke, sowohl die Laufstrecke als auch die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln würde Tina überreizen. Deswegen die Idee mit der Schleppleine. Allerdings sind auf dem Weg viieele Hundebegegnungen zu erwarten, mal sehen wie das nachher klappt.

Es gibt viel Neues zu berichten:

Vor dem nächsten Spaziergang am Sonntag wurde ich auf Maja Nowak aufmerksam gemacht und habe den hier verlinkten ZDF-Bericht über sie gesehen. In dem Bericht kommt u.a. auch eine Hündin aus dem Tierschutz vor, die auf Begegnungen (in ihrem Fall nicht nur Hunde, auch Menschen) sehr heftig reagierte - bis hin zum Schnappen.

Diese Hündin durfte fortan nicht mehr vorne Laufen, sondern nur neben oder hinter ihrer Besitzerin. Das habe ich daraufhin, da ich die Begründung dafür sehr schlüssig fand, mit Tina auch gemacht - und siehe da, es wird!

Sie achtet draußen inzwischen wenigstens manchmal auf mich. Vorher war ich fast schon Luft für sie.
Sie reagiert nach 3 Tagen meist schon auf ein "Scht", wenn sie vorläuft und geht wieder zurück.
Wir hatten eine Begegnung mit dem Hund hier aus dem Haus, die komplett lautlos (man hörte nur die Steuermarken klappern ) ablief (sie schnüffelte, er war schon auf 7,8 m ran, da habe ich sie auf ihn aufmerksam gemacht und die beiden haben prima gespielt).
Pro Spaziergang so 15 oder 20 m am Stück hängt die Leine jetzt auch soweit durch, dass sie schleift (normale dreifach verstellbare Leine), während Tina neben mir läuft (etwas weiter hinten als die klassische Fuß-Position).

Wir hatten auch noch Bellereien, aber die waren weniger heftig, weil ich sie halt nicht nur weggezogen habe, sondern abgedrängt.

In der Wohnung lasse ich sie auch nicht mehr allein gucken, wenn was ihre Aufmerksamkeit weckt. Ich gehe mit, lobe sie für ihre Aufmerksamkeit und schicke sie mit Abdrängen wieder weg, dazu sage ich meist noch "Ich übernehme das jetzt". Auch mit mir überall hinlaufen mache ich nicht mehr mit. Auf mich wirkt sie etwas entspannter.

Die große Runde haben wir uns erstmal noch gekniffen, weil ich immer noch den Eindruck habe, dass sie das stresst. Wir sind heute einen etwas weiteren Weg gegangen und sie wirkte ordentlich gestresst (hat gewinselt, viel mehr geschnüffelt, die Körperhaltung war angespannter etc.). Für sowas vertraut sie mir wohl noch nicht genug (nicht, dass ich das nach 6 Wochen und bei ihrer Vorgeschichte erwarte).

In einem allgemeinen Hundeforum bin ich auf die Hundeteamschule gestoßen (die sitzen leider in Westdeutschland, aber es gibt ein paar Youtube-Videos von ihnen und in dem Forum auch genauere Erklärungen zu deren Philosophie) - der Ansatz scheint dem von Maja Nowak sehr zu ähneln (Kommunikation mit dem Hund auf Hundeart). Die Erklärungen zu deren Ansatz in dem Forum versuche ich jetzt jedenfalls in meinen Umgang mit Tina einzubeziehen. Zum Beispiel macht ein Hund einem anderen Hund u.a. klar, dass was nicht ok ist, indem er ihn räumlich einschränkt. Das Hinterherlaufen in der Wohnung kann ein Ausdruck von Stress sein, weil Tina denkt, sie müsse ständig aufpassen, dass alles ok ist. Durch das räumliche Einschränken zeige ich ihr, dass sie nicht aufpassen muss, weil es nicht ihre Aufgabe ist. Ich habe den Eindruck, das hilft ihr weiter.

Wir werden uns nächste Woche mit Manuela treffen und wahrscheinlich danach eine von den Mitarbeiterinnen von Maja Nowak hierher holen, um uns in einem Einzeltermin noch weiteren Rat zu holen.

Liebe Cornelia,

zunächst einmal: ich finde es absolut klasse, was Du alles versuchst, großen Respekt!!! Tina scheint einer der etwas härteren Fälle zu sein, aber unlösbar ist es nicht
Maja Nowak ist absolut empfehlenswert, das hast Du ja schon selbst feststellen können. Vielen Dank dafür, dass Tina bei EUCH sein kann, da ist offensichtlich in den besten Händen!

Liebe Grüße
Marion