Dilara die das Herz erfreut

Hallo ihr Lieben!


Ich berichte euch von einer wirklich änstlichen Hundedame.

Die kleine Französin Dilara ist wirklich ängstlich. Mittlerweile ist der LBH bekannt, dass Dilara schon 4 Jahre in diesem Tierheim war und ihre Mitinsassen noch ängstlicher sind. Anfassen z.b. ein Geschirr anziehen kennt sie nicht...die Leine wurde ihr als Schlaufe über den Kopf gemacht wie bei der Retrieverleine.

Sie ist am ersten 1. Abend erst gegen 23 Uhr aus ihre Box gekommen. Da ich sie in der Box vorsichtig anfassen konnte habe ich sie mit einer Schleppleine und Sicherung mit in den Garten genommen, damit sie sich erleichtern konnte. Leider fand Dilara die Idee voll doof. Ist mit ein geklemmter Rute soweit weg von mir wie es ging und hat angefangen die Leine durchzubeißen. Schnellstens bin ich mit ihr wieder rein! Drinnen zeigte sich dass die Leine schon halb durch war. Sie hat sich direkt wieder in ihre Box verkrochen.

Fressen konnte sie zu dem Zeitpunkt nur wenn ich sie allein gelassen habe. Sie kam ganz vorsichtig raus, fraß und ging schnell rückwärts wieder in die Box.

Schweineohrmuschel meckt ihr...(kleine Momentaufnahme)
Morgens habe ich es mit dem Garten und Pipi nochmal versucht. Zur Sicherung habe ich ein Kettenstück zwischen Halsband und Schleppleine gemacht. Auch hier rannte sie mit ein geklemmter Rute bis zum Bauchnabel im Kreis um mich. Sie war so in Panik, schaffte es aber dabei noch ihr Geschäft im rennen fallen zu lassen. Natürlich testete sie ob die Kette auch durch beißen kann.

Draussen sein macht ihr Angst...

sie versucht sich zu verstecken...
Den Garten haben wir dann erstmal gestrichen und uns auf die Situation im Haus konzentriert.
Tagsüber blieb sie bis aufs fressen in der Box...nachts dekorierte sie den Raum um. Sie sammelt alles in ihrer Box was ihr gefällt und schiebt Box, Sessel beiseite bzw. zog alle Decken aus den Körben bis auf ihre eigene.



Ihre nächtliche Ausbeute...Spielsachen mag sie...ich finde ihr Blick ist nicht mehr ganz so ängstlich wie am ersten Tag.

Nach Rücksprache mit Marion die viel Erfahrung im Umgang mit Angsthunden hat, wurde ihre Box weggepackt.
Warum es ohne Box besser ist kann hier nach gelesen werden. www.laborbeaglehilfe.de/index.php/news/6...hund-sehr-aengstlich

Die Box ist weg und sie weiß noch nicht was sie hier eigentlich soll.

Ihr neuer Lieblingsplatz...noch sehr unsicher



Manchmal versteckt sie sich hier...

Sie sucht auch die anderen Schlafplätze auf...

Wenn es dunkel ist wird sie mutiger...

...wenn sie jemanden sieht geht sie schnell in ihren Lieblingskorb...

Sie gewöhnt sich aber jeden Tag mehr an uns und unseren Alltag. Sie frisst jetzt ihr Futter auch wenn ich ca 1 Meter neben ihr stehe.

Seit gestern Abend nimmt sie Leckerchen vorsichtig aus meinen Fingern...zwar mit nem langen Hals aber ich habe mich so gefreut.

Durch täglich mehrfaches in den Garten gehen, seit dem die Box weg ist...ist noch der Moment wo die Sicherung angelegt wird beängstigend. Dann geht sie ganz vorsichtig mit mir in den Garten. Sie macht da Pipi und ihr Geschäft. Nach und nach erkundigt sie jetzt den Garten. Gehe ich Richtung Wintergarten folgt sie, aber mit etwas Abstand. öffne ich die Tür läuft sie direkt an mir vorbei in ihren Korb.












Im Korb streckt sie sich schon mal aus, schläft und erschrickt nicht mehr so wenn jemand in den Raum kommt.


Gute Nacht wünscht eine kleine ängstliche und doch mutige Dilara die ihren Weg Schritt für Schritt erkunden wird. Egal wie lang er ist...wir werden ihr dabei helfen. Ich finde sie hat in den nicht ganz 1 1/2 Wochen schon viele kleine Schritte in eine gute Zukunft gemacht!

Also, ich finde nicht , dass sie kleine Fortschritte gemacht hat. Sie hat RIESENGROßE FORTSCHRITTE gemacht. Ja, sie wird sicher eine Weile brauchen. Wer weiß, was die Arme Maus schon erlebt hat. Mit Eurer Hilfe wird auch sie eines Tages fröhlich durch ihre neue Welt hüpfen. Da bin ich mir sicher.

Vielen Dank, dass Ihr ihr diese Chance gebt.

LG Elke

Was für eine kleine, ängstliche Maus.
Sie hat wirklich unfassbares Glück dass sie bei euch gelandet ist.
Und das wird sie bestimmt ganz bald auch merken und dann jeden Tag, Schritt für Schritt ihr neues, tolles Leben erforschen.

Ich drück euch fest die Daumen für jeden neuen Tag und schick dem Mäuschen eine große Portion Mut :kiss:

Ich finde auch, für das was die Süsse in der kurzen Zeit schon geschafft hat, ist das ein großer Fortschritt. Danke das ihr der Dilara den Weg ebnet, damit sie mal ein glückliches Hundeleben erfahren darf.

LG Kerstin

Ohwei, so eine ängstliche Maus ...

Mit euch hat sie es wirklich sehr gut getroffen (ich habe schon mehrere eurer Pflegestellentagebücher gelesen), und sie hat wirklich schon große Fortschritte gemacht, wenn man bedenkt, wie es noch vor 11 Tagen war und welche Vorgeschichte sie hat.

Es ist wirklich schön, dass ihr der hübschen Dilara die Zeit und Fürsorge gebt, die sie braucht - und mehr als verdient hat.

Heute ist Dilara seit 3 Wochen bei uns.

Ich möchte euch gerne eine Zusammenfassung über Dilaras Entwicklung geben.

Vorab möchte ich erklären, dass ich so eine Angsthündin noch nicht hier bei mir in Pflege hatte. Dilara ist meiner Meinung nach schon spezieller als die ängstlichen Labori´s. Denn Labori´s werden durch die Versuche regelmäßig angefasst und kennen somit einen gewissen Umgang durch den Menschen, auch wenn ihre Erlebnisse oft nicht positiv sind. Aber Dilara hatte erst Halbwild in einem großen Rudel gelebt und dann mit noch wilderen und ängstlicheren Beagle 4 Jahre in einem Zwinger lebte. Sie wurde mehr verwaltet und Nähe vom Menschen oder angefasst zu werden kannte sie nicht.

Als sie zu mir kam, bekam ich direkt die Info, dass sie beim Umladen aus Angst geschnappt hatte.

Da bin ich alleine wegen meiner Kinder ja nochmal vorsichtiger als sowieso.

Bei uns schlafen die Hunde nachts ja im Wintergarten. Der Wintergarten hat einen direkten Zugang zum Garten. Um Dilara die Möglichkeit zu geben sich erstmal an die Geräuschkolisse die es mit kleinen Kindern ( meine sind 2, 4, 6 und 14 Jahre alt) gibt und die Nähe nicht körperlich sondern erstmal räumlich und unsere Bewegung zu gewöhnen.
Wurde erstmal nur der Wintergarten ihr neues Zuhause. Anfangs wie oben nach zu lesen mit Box und dann ohne Box im Körbchen. Sie war so voller Angst und Panik. Entweder sie erstarrte wenn jemand kam. Oder sie rannte in Panik von einem Liegeplatz zum nächsten. Der Wintergarten ist bei uns direkt am Esszimmer/Wohnzimmer, wo wir uns auch meistens aufhalten. Aber durch die Möglichkeit die Tür zu schließen hatte Dilara die Chance uns und den Alltag aus etwas Entfernung zu beobachten und zu lernen es ist zwar hier viel Los aber es tut ihr keiner was. Auch konnte ich so meine Kinder schützen, den ein Hund in Panik der kein Vertrauen zum Menschen hat ist nicht einschätzbar.

Nun müsst ihr nicht meinen Dilara hat außer Geräusche hier nix mitbekommen. Nein, dann meine Hunde schlafen ja im Wintergarten wenn ich nicht da bin und nachts auch. Sie gehen auch tagsüber mit mir durch den Wintergarten in den Garten und dann haben wir Dilara für ihre Geschäfte mit rein und raus genommen. Anfangs mit einer Schleppleine, dann nur Leine. Da sie es schnell verstanden hatte wie es läuft und gerne wieder reinkommt und direkt in ihren Korb geht, konnte sie schnell ohne Leine mit raus.
Dann gibt es 2 mal am Tag Futter und wenn die Kinder da sind gehen sie in meiner Begleitung auch durch den Wintergarten mit raus in den Garten.

So hat Dilara etwas abseits und doch mit viel mehr Aktion als im Tierheim die erste Zeit uns kennen und abschätzen gelernt.

Videos vom Garten
Beim rausgehen ist die Rute meistens eingeklemmt aber draußen fängst sie anzuwedeln





Es gibt Momente da weiß man der Pflegi ist bereit für den nächsten Schritt.
Nach 14 Tagen war es für Dilara soweit. wir hatten mit der Leine im Garten schon etwas geübt. Sie mochte es gar nicht wenn ich hinter ihr her gegangen bin und überhaupt so nah ca 2,5 m Abstand neben ihr war. Wenn sie das Gefühlt hat nicht weg zu können also Druck auf die Leine ist versucht sie direkt diese durchzubeißen. Dank Kettenstück(habe ich jetzt mit Klebeband gegen das Klappern umwickelt) nicht mehr möglich. Eine andere Alternative habe ich noch nicht gefunden. Auch die Biothane Schleppleine die Marion mir Freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, ist nicht bissfest. Die Panik mit der Durchbeißreaktion ist aber schon viel weniger geworden.

Da das Sicherheitsgeschirr erst später gekommen ist, habe ich mir durch einen 2. Gurt und einem Zwischenstück ein Übergangsmodell gebastelt. Keine Schönheit, aber durch den 2. Gurt, der in seiner Position kleiner eingestellt werden kann als der 1., kann sie nicht aus dem Geschirr schlüpfen. Sicherheit geht hier klar vor!!!

Anfangs bin ich nur bei mir die Straße runter und direkt in den Feldweg einmal Baumreihe hoch und zurück.


Mit richtigem Sicherheitsgeschirr sieht es dann so aus Da sind wir dann im dunkeln schon einmal die kleine Runde auch an der Straße entlang gegangen. Die Scheinwerfer findet sie nicht so toll. Aber es ist weniger Verkehr und den mag sie im Hellen noch weniger.





Jetzt nehme ich sie auch schon mit eine Runde durch den Wald der bei mir die Straße in die andere Richtung runter ist.



Wir haben jetzt schon eine ganze Zeit die Tür des Wintergartens offen, so dass sie zu uns kommen könnte. Zwischendurch hat sie Ansätze gezeigt aber sich doch nicht getraut. Erst habe ich die Spaziergänge durch den Garten begonnen, dass dann geändert und bin durchs Esszimmer, Flur und Haustür raus und rein.
Gestern am frühen Abend habe ich mir Dilara mit der Leine ins Wohnzimmer geholt. Erst wollte sie nur weg...aber einmal im Kreis um den Wohnzimmertisch und sie hat sich in den Korb unter dem Tisch gelegt und uns beobachtet, beim Abendessen usw. Sie war natürlich sehr angespannt. Aber im laufe des Abends sind gestern noch diese Video´s entstanden.

Ich liege mit Decke auf dem Sofa und wir sehen fern. Meine Kinder sind auch noch mit auf dem Sofa. Einfach zu süß was Dilara da macht, ich habe mich so gefreut!


3 1/2 Stunden später fängt sie an das Wohnzimmer zu erkunden und zwischendurch geht sie zurück in den Wintergarten.


Heute Morgen musste ich sie nochmal mit der Leine mit ins Wohnzimmer nehmen. Nach dem ich im Wintergarten ihren Lieblingskorb umgestellt habe, geht sie jetzt selbstständig mit ins Wohnzimmer und folgt auch vorsichtig wenn alle zum Pipi in den Garten gehen.

Sie hat heute den ganzen Tag im Wohnzimmer mitbekommen und heute Abend im Wohnzimmer gefressen und nicht wie sonst im Wintergarten. Meine Kinder haben die strikte Regel, dass keiner Dilara anfassen darf und sie Abstand halten. Das klappt gut, da meine Kinder durch die bisherigen Pflegi´s gut für die Bedürfnisse der neuen Pflegi´s sensibel sind.

Jetzt liegt sie schlafend neben mir im Korb.


Ein Meilenstein für die Dilara in die richtige Richtung. Heute hat sie sogar einmal kurz geweddelt als ich ihren Namen rief und in ihre Richtung schaute. Ab und zu Streichel ich Dilara einfach damit sie lernt, dass Hände was schönes tun können. Bedrängen möchte ich sie nicht. Sie kommt selten dicht zu mir, stellt sich aber in die Nähe meiner Hunde wenn die gestreichelt werden. Da mache ich meinen Arm halt etwas länger und sie steht einfach erstmal da. Wenn ich aufhöre läuft sie ne Runde kommt aber an die Stelle zurück, so Streichel ich sie einfach nochmal kurz. Das ganze wiederholt sie. Es scheint sie nicht zu ängstigen.

Bildernachlese folgt noch.