CHOUKA in Hamburg

Fachsimpeln ist super, Inge (und tausendmal besser als Haushalt )

Mal zu den Eckdaten: Chouka hat eine Schulterhöhe von ca. 57 cm und wog vor seiner Magendrehung 27 kg. Damit ist er eigentlich für alle in Frage kommenden Rassen zu groß - aber das will ja nix heißen.

Die Anglo-Francais de Petite Venerie hatte ich schon entdeckt, fand die aber zu "windhundig" und zu klein. Die Moyens kannte ich noch nicht. Ein Bild hab ich gefunden, das könnte passen. Auf anderen sehen die Hunde aber wiederum sehr nach Grand-Ango aus, mit diesem charakteristischem Körperbau und den aristokratischen Gesichtern. Chouka ist eher "kastig" gebaut, die Brust wölbt sich nicht nach vorne und die Hinterbeine stehen auch ziemlich gerade unterm Körper. Er hat eine ziemlich flache Stirn und einen breiten, weichen Fang. Ich finde es ja sehr spannend, sich die ganzen Jagdhundrassen mal genau anzusehen. Auf den ersten Blick wirken die alle ähnlich, aber dann... im Detail ergeben sich doch deutliche Unterschiede. Aber wem sag ich das :laugh:

Aber mal was anderes: Chouka hat ziemlich dünnes Fell, Winston ist dagegen richtig plüschig. Kannst Du aus Erfahrung sagen, ob Chouka noch "Winterfell" nachlegt oder sollten wir uns schon mal nach einem Mäntelchen umtun? Eigentlich sind das doch alles Naturburschen...

Das mit der Tür habe ich mir so ähnlich vorgestellt und fast sechs Jahre Tierheim sind ja auch nicht in ein paar Wochen abgeschüttelt. Genauso wäre es auch noch zu früh anzunehmen, dass Chouka eine Bindung zu uns aufgebaut hätte (andersrum schon eher :blush:); ich denke, er hat sich als ersten Schritt an uns gewöhnt

Hallo,

ich habe seit über einem Jahr einen Grand Anglo aus Frankreich und seit etwas über einer Woche eine kleine Beagledame aus Italien. ich kann nur sagen, nach meinem Franzosen sind für mich wohl alle Angsthunde eher "leichte Fälle". Und Buck ist sooooo ein toller geworden! Schisser ja, aber der tollste der Welt! Und sie binden sich! Und dann richtig! Die kleine Camilla ist als Laborbeagle echt total einfach zu händeln gegen ihn!
Buck ist so zwische 65 - 70 cm hoch und wiegt mittlerweile so 32 - 35 Kilo! Passt also zum Grand Anglo! Aber ich blicke da auch nicht durch die Rassen durch. Camilla ist ja ein Marshall und sieht (außer der Farbe) für mich nicht wie ein Beagle aus. Die sind für mich viel stämmiger gebaut!

Aber ich wollte auf das Fell zu sprechen kommen! Buck hat ein eher "borstiges" Fell. Und auch eher dünn. Keinerlei Unterwolle. Man kann direkt auf die Haut schauen, wenn man es anhebt. Und er friert im Winter!!!! Er hat dann auch keinen bock raus zu gehen. bei Regen auch nicht!
Dennoch weigere ich mich zum Thema Mantel!!!! Ich lasse ihn nicht lange alleine im Garten und sorge eher für Bewegung im Garten. Kurze Spaziergänge ohne langes Stehenbleiben (geht mit ihm eh nicht - is ja ein Laufhund). So haben wir den letzten Winter überstanden. Er ist aber auch ein gemütlicher, der keine Bewegung einfordert und gerne mal einen ganzen Regentag im Bett bleibt.
Camilla ist gegen ihn total weich und hat dichtes dickes Fell. Dabei war sie noch nie in ihrem Leben draußen und Buck fast nur!
Daher kann ich eure Beobachtung nur bestätigen, aber weder verstehen noch erklären! Da ist dann vielleicht doch Inge gefragt!

Gruß aus Köln

Nici schrieb:

Buck hat ein eher "borstiges" Fell. Und auch eher dünn. Keinerlei Unterwolle. Man kann direkt auf die Haut schauen, wenn man es anhebt. Und er friert im Winter!!!! Er hat dann auch keinen bock raus zu gehen. bei Regen auch nicht!

Sowas hatte ich befürchtet. Wo nicht mal ein bisschen Unterwolle ist, wird sich wohl kaum noch welche materialisieren :dry:
Noch friert er nicht, aber Regen ist schon jetzt ein "Problem". Wasser, das vom Himmel tropft, mag Chouka nämlich ü-ber-haupt nicht, nur ganz feiner Nieselregen geht. Raus und laufen will er aber trotzdem, unbedingt - und nicht nur kurz! Aber der Regen soll weg! :blink: Weil ich das Wettermachen nicht hinkriege, muss der arme Hund nun alle drei Schritte stehenbleiben und sich ausgiebig schütteln (nicht übertrieben!). Er scheint dabei richtig Stress zu haben und ist auch zuhause nach ausgiebigem Abtrocknen noch nervös. Da kam mir das Thema Mantel da zum ersten Mal in den Sinn. Eine Bekannte berichtete prompt, dass ihr unterwolleloses Hundetier mit Mäntelchen ganz entspannt durch den Regen spaziere, nachdem es "nackt" auch immer Theater gemacht hat. Hm. Naja, vielleicht gewöhnt Chouka sich ja noch an den Hamburger Regen ... und im Winter bleiben wir dann in Bewegung (rumstehen is ja eh nich...). Sonst kriegt er halt 'ne krass-coole Joppe für echte Kerle :laugh:

Buck und Camilla sind jedenfalls ein schönes Paar - und er hat ja auch dieses spezielle Anglo-Gesicht, ich finde, die sehen immer unheimlich vornehm aus

Hey Nina!
Ich habe auch zur Fraktion "WATT, nen MANTEL für datt Tier? Datt iss en HUND, der braucht sowatt nich!" gehört.
Bis ich Abby mein Mimöschen bekommen habe.
Da habe ich garnicht lange gefackelt mit dem Mantel. Sie musste sich freilich erst an den Mantel gewöhnen (ich auch, es war mir peinlich), aber die Anschaffung war goldwert. Sie zittert nicht mehr und wenn ich es ausziehe, legt sie sich darauf und entspannt. :laugh: Außerdem spritzt sie mir nicht die ganze Bude voll, wenn sie sich den Regen abschüttelt.
Drei Fliegen mit einer Klappe. :laugh:

Wahlweise kannst du den Hund auch vollstopfen und Fettmasse aufbauen :laugh:
Wie ich jetzt hier sehe wo Enzo da ist. Wo Enzo schon nach einer Sekunde friert, weil er nichts auf den Rippen hat, grast Abby noch gemütlich vor sich hin wie eine Kuh. :laugh:

Nix Mäntelchen, meint der Chouka :laugh:
Nachdem die Wetterlage gestern immer wieder kurze Trainingseinheiten ermöglichte, kam heute die Probe aufs Exempel: Laaaaaaanger Spaziergang durch ströööööööömenden Regen. Und siehe da: Chouka macht den Hamburger. Die Einwohner der Freien und Hansestadt lassen sich bei Regen nämlich mal GAR NIX anmerken. Die gehen einfach weiter als wäre ... nichts. Kein Schirm (lohnt nicht: der Wind fegt den Regen sowieso drunter und faltet das Teil ruckzuck auf Mülleimerformat), keine Regenjacke (außer: Jacke passt zum Anlass und zum Outfit und sieht schick aus - sonst nich). Notfalls wird sich untergestellt, aber auf keinen Fall schneller gelaufen oder andere Albernheiten aufgeführt. Tja, so sind sie hier. Ich als Zugereiste klappe auch nach acht Jahren noch reflexartig den Kragen hoch. Chouka war da schon cooler und hat sich heute nur ganz selten geschüttelt (wahrscheinlich hat er Lunte gerochen ). Jedenfalls ist die Mantelfrage erstmal vom Tisch. Wenn er irgendwann anfängt zu frieren, sehen wir weiter

Ich fasse mal wieder zusammen:

Nach wie vor zu vermitteln ist ein mantelfreies Hundetier, dessen Leinenführigkeit nahezu vorbildlich zu nennen ist, und das sich bei leichten bis mittleren jagdlichen Verlockungen mit leisem Pfeifen :whistle: locker in der Spur halten lässt. Wenn es heißt "Karnickels crossing" muss die Leine zwar zusätzlich kurz sein, aber es gibt kein Gezerre.

Besonders ansprechen möchte ich Ausdauersportler - vielleicht trainiert ja gerade jemand für einen Halbmarathon oder Schlimmeres :blink: Chouka weiß es nämlich sehr zu schätzen, wenn mensch seine Gangart derart beschleunigt, dass hund auch mal über eine längere Strecke vernünftig traben oder galoppieren kann. Radfahren geht sicher auch, hab ich aber noch nicht ausprobiert. An Inlineskates gewöhnt er sich gerade, ist bloß nicht die richtige Jahreszeit. Dabei muss man übrigens nicht befürchten, von den Füßen oder aus dem Sattel gerissen zu werden: Chouka lässt sich leicht führen - Hund mit Servolenkung, sozusagen - und bleibt im Lauf, wenn man ihn rechtzeitig über die menschliche Absicht ("weiter") informiert.

Im Haus ist Chouka inzwischen wesentlich ruhiger und zappelt nicht mehr dauernd durch die Gegend. Bei der Futtervorbereitung beweist er neuerdings dramatisches Talent, indem er sein demonstratives Leiden an der Wartezeit akustisch zart untermalt :laugh: Immerhin bellt er nicht mehr. Das war laut. Gerne nimmt er drei gepflegte Mahlzeiten am Tag (wir wollen das geflickte Chouka-Bäuchlein ja nicht überanspruchen). Er ist jetzt wieder beim BARF dabei und es schmeckt und bekommt ihm gut. Kulinarisch ist er inzwischen sehr interessiert; eigenes Essen sollte mensch lieber außer Reichweite aufbewahren.

Chouka lernt recht schnell, kommt auf Ruf und kann auch schon "warte" und ein kleines "bleib". Bloß mit allen Annäherungen zum Thema "sitz" kann er überhaupt nichts anfangen (liegt wahrscheinlich dran, dass er sowieso selten sitzt). Große Fragezeichen steigen dann auf und er kuckt unglücklich, weil er es nicht versteht :dry: Da muss Frauchen echt besser werden

Zum Alleinebleiben kann ich vorerst nichts neues berichten. Es mehren sich aber die Anzeichen, dass auch dabei Fortschritte in Sicht sind.

Autofahren ist kein Problem. Es ist nicht sein allerliebstes, aber er kuckt ganz gerne raus, und wenn es länger dauert, legt er sich hin (haha! länger! wirklich lang fahren wir ja gar nicht...). Zwischendurch scheint er sich zu fragen, WAS GENAU an diesem Autofahren so schlimm ist, dass der Beagle derartige Existenzängste durchleidet. Chouka kommt nicht dahinter. Und legt sich dann hin :laugh:

Alles in allem ist Chouka wirklich das, was alle von Anfang an in ihm erkannt haben: Ein richtig toller Hund!
Und er hat endlich ein richtiges Zuhause verdient. (Vielleicht hat sich jemand gerade Inlineskates gekauft und ärgert sich, dass es dauernd regnet. Für einen solchen jemand wäre Chouki genau der richtige Hund :whistle: :pinch:)

Ganz tolle Beschreibung Nina, das sollte man wirklich in sein Profil posten!
Der Junge scheint sehr gut in eine sportliche Familie zu passen!
Ich wünsche es ihm sehr, dem Pseudo-Hamburgesen.