Töpi - ein Ungar ohne Gulasch

... vielleicht versuchst Du es ja mal mit kurzen Abständen mit Wägelchen und raus ...
egal ob er muss oder nicht
und lässt ihm draußen die Zeit zu stehen, sitzen, schnüffeln oder sich lösen und dann wieder hoch ins Haus.
Ist natürlich auch für Dich eine Belastung -
aber bei uns hat das immer geklappt.
Der Murphy hat beim ersten Besuch bei meiner Tochter auch versucht in der Wohnung zu pieseln-
da bin ich dann also alle Puplang mit dem Herrn raus und auch früh morgens und spät abends ...
und dann ging's langsam gut...:whistle:
Das mit Mietshaus kenne ich von ganz früher
und da hatte unser Hund ne Spritze gegen Allergie bekommen und niemand hatte uns gesagt, dass der arme Kerl dann auch 2 Tage auslaufen würde -
da haben wir die gleiche Prozedur gemacht - halt mit Lappen bewaffnet -

Liebe Grüße
und knuddel mir den kleinen Angsttöpi

Marliese

Hunde mit Angst sind ein weites Feld, zu dem wir schon eine Menge gesagt und geschrieben haben. Ich muss kurz darüber nachdenken und denke, dass ich später noch was dazu schreibe.
Ich habe den Beitrag gar nicht gesehen, sondern wurde darauf aufmerksam gemacht, und bin gerade ein wenig verstört.
Ich möchte mich auch noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und dich vor allem nicht verschrecken, aber ihr braucht einen guten Plan und Hilfe vor Ort.

Hallo Charles,

oh je - wie einige von uns hier wissen, ist aller Anfang oft schwer. Dass mit der Folie habe ich ja noch nie gehört . Leo würde keinen Schritt drauf machen - die Folie könnte ja Geräusche machen und das ist grundsätzlich gefährlich Anfangs hat selbst das Knacken der Heizung große Panik ausgelöst. Vorbeifahrende Autos waren der Horror. Und als die dunkle Jahreszeit kam, hatten die auch noch Scheinwerfer an. Gruselig. Die Liste schien anfangs grenzenlos zu sein.

Von „Rücken“ kann ich auch ein Lied singen. Wir sind anfangs immer die gleiche kurze öde Strecke Gassi gegangen. Zwischendurch musste ich ihn immer ein Stück tragen, weil er keinen Schritt mehr getan hat. Wenn heute furchterregende Hindernis auf dem Gehweg auftauchen, quatsche ich ihn voll und zeige ihm, dass alles ganz ungefährlich ist. Den Treppenlift muss ich bis heute machen. Die (offene) Treppe im Haus geht er nicht.

Klar ist es nicht schön, wenn Töpi vor Angst Durchfall hat und sich auf Deinen Klamotten erleichtert. Aber ich fände Tragen immer noch die beste Variante.

Hat Eure Trainerin Erfahrung mit Laborbeagles oder generell mit traumatisierten Hunden?

Es zerreißt mir fast das Herz, wenn ich die Tagebucheinträge lese. Aber das hilft Dir jetzt auch nicht weiter. Deshalb ist es gut, dass Marion auf den Plan getreten ist. Wie sie sagt, braucht Ihr einen ebensolchen und Hilfe vor Ort. Du wirst sehen, es wird alles gut.

LG
Andrea

Das Tagebuch scheint ja zeitversetzt geschrieben zu werden und berichtet nun von den Anfängen seit Töpis Einzug am 1. August.
So soll z. B. laut Tagebucheintrag von gestern der Tierarztbesuch 10 Tage nach Einzug erfolgen, müsste also schon über einen Monat her sein.
Mich würde darum interessieren, wie Töpi jetzt ist. Hat er Fortschritte gemacht?

Ein bisschen Aufklärung zu Töpi :
Er ist zwar aus einem Labor aber seine letzten Monate vor der Ausreise verbrachte er bei dem Vorsitzende von der ungarischen Rasserettung.
Er war mit vielen Beagles zusammen bei ihm und hatte Super Kontakt zu Menschen weil sie sich rührend um die Hunde kümmern.
Mehr Probleme wie seine Kumpels machte er auch nicht.Töpi hatte seine Freiräume und Spielkameraden.
Nun aber sitzt er als Einzelhund in eine Wohnung" über den Wolken" ohne Artgenossen und ich denke er ist Todunglücklich.
Mir persönlich tut er entsetzlich leid und ich kann mich in ihm hineinfühlen.

Das dumme bei Hunden ist, dass sie sich in ihrem gewohnten Umfeld bzw. einer Meute ganz anders verhalten, als zuhause allein.
Töpi ist in so einem doofen Kreislauf: er konnte die Erwartungen zunächst nicht erfüllen (Geschäft bitte draußen), dann haben ihm seine Menschen Alternativen geboten (Geschäfte mit ein paar Hilfsmitteln drinnen), und jetzt geht irgendwie nichts mehr, der Hund stagniert total und hat Angst, wenn man ihn nur schon aufhebt
Stubenreinheit ist natürlich erstrebenswert, aber mir wäre es am wichtigsten, dass er aus diesem Kreislauf raus kommt. Beagle - besonders Laborbeagle - gewinnen durch Bewegung und "selber tun" Selbstsicherheit und Spaß. Der Spaß scheint hier ja völlig zu fehlen, vor allem auch haben die Besitzer eigentlich keine Freude mehr an der Sache. Mein Eindruck ist, dass hier bei der Vermittlung ziemliche Fehler gemacht wurden.
Ich bin sehr ergriffen von der offenen und ehrlichen Geschichte, und wir alle von der LBH hoffen, dass wir hier irgendwie helfen können, wenn wir dürfen.
Charles hat sich wahrscheinlich hier angemeldet, um Hilfe bei diesen sehr stressigen Problemen zu bekommen, und er hat ja auch schon gute Tipps erhalten. Ich denke, dass die Halter total liebe Menschen sind, die wirklich alles für ihren Hund tun würden, allerdings mangelt es vielleicht ein wenig an Strategie. Meine Gedanken zu der Sache hab ich erstmal als E-Mail formuliert.

Liebe Grüße!
Marion