Futterumstellung

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Tina_1989 antwortete auf Futterumstellung

05 Feb. 2015 23:02 - 05 Feb. 2015 23:07
#25
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Beiträge - es ist schön, ohne Beleidigungen, Angriffe o. Ä. über die Thematik diskutieren zu können. ;) Ich möchte auch gleich vorweg nochmals betonen, dass es mir nicht darum geht, andere zu 'missionieren' oder die vegane Ernährung (gleich, ob nun für Mensch oder Hund), als "das einzig Wahre" darzustellen. Ich kann, genau wie jeder hier, nur subjektiv berichten und bin in den vergangenen fast 5 Jahren sehr gut damit gefahren. Was Fell, Gestank, Aktivität, Gesundheit, Appetit etc. angeht, gab es hier nie Probleme.

Den Artikel über die "seltsame Mutation des Hundes" fand ich teils sehr gut, teils allerdings schon fast ein wenig frech (natürlich nicht von dir, sondern vonseiten des Verfassers), da er eine persönliche Meinung wiederspiegelt und etwas von oben herab wirkt, scheinbar ohne dass der Verfasser sich überhaupt ernsthafte Gedanken über die Gegenargumente gemacht hat. Natürlich gibt es teilweise auch lächerliche Aussagen seitens der VeganerInnen, aber dennoch möchte ich hier nicht den Eindruck erwecken, als zwänge ich den Hunden irgendetwas auf, mit dem ich sie gefährde o. Ä., nur weil ich die Hunde anders ernähre als der überwiegende Teil von euch. Ich bin die Letzte, die sich zu Tierquälerei hinreißen ließe, bin seit Jahren selbst sehr aktiv im Tierschutz und Tierrechtsbereich - und wie ich bereits sagte, würde ich nicht zögern, den Hunden, die bei mir leben, Fleisch zu füttern, wenn es nötig wäre oder gar eine Gefahr wäre, sie vegetarisch/vegan zu ernähren.

Wie du selbst schreibst, kann man nicht pauschal sagen, dass es das einzig Richtige gibt, da jede Gruppe ihre eigenen Erfahrungen gemacht hat und seine tierischen Mitbewohner entsprechend ernährt. Ich für meinen Teil habe nicht von heute auf morgen beschlossen, dem Hund jetzt einfach mal meine Ernährungsweise aufzuzwingen, sondern habe mich im Vorfeld und auch immer wieder über die Jahre hinweg informiert, Studien gelesen, mit verschiedenen Tierärzten gesprochen und natürlich auch genau auf meine Fellnasen geachtet. Ihnen ging und geht es bestens. Daher kann man einfach nicht pauschal sagen, dass diese Ernährung nicht für Hunde geeignet ist oder ihnen gar schadet - und wenn ich deinen Beitrag richtig verstehe, siehst du das eigentlich genauso, oder? (auch wenn du für deine Hunde eine andere Ernährung gewählt hast)

Das mit dem Gebiss ist immer so eine Sache; Gorillas zum Beispiel erinnern diesbezüglich auch eher an Beutegreifer, obwohl sie Pflanzenfresser sind. :woohoo: Tatsächlich scheint die Domestikation beim Hund so einiges verändert zu haben (s. u.). Wie gesagt, es macht bzgl. der Nährstoffe keinen wirklichen Unterschied, ob jemand seinem Hund ein hochwertiges, fleischhaltiges Trockenfutter oder ein rein pflanzliches füttert - dem Hund ist es egal, da er nicht darüber nachdenkt. Und sofern bei der Fütterung auch über lange Zeit keine Probleme auftreten, ist doch alles in Ordnung.

Klar, es gibt, wie auch bei deiner Luna, Ausnahmen. Und ich sage auch nicht, dass 'meine' Fütterung für jeden Hund geeignet ist, aber genausowenig kommt jeder Hund mit rohem Fleisch zurecht (besagte Bekannte hat ihren Hund über eine sehr lange Zeit getestet, er verträgt z. B. wirklich gar kein Fleisch, egal in welcher Form und von welchem Tier). Du schreibst, dass, nur weil man etwas kann, es nicht gut für das Tier ist - da stimme ich zu 100 Prozent mit dir überein, das gilt nicht nur für Tiere. Aber wenn ich sehe, dass die Hunde, die bei mir leben, wirklich sehr davon profitieren (und zwar in wirklich jeder Hinsicht), dann sehe ich auch kein Problem darin, es so beizubehalten. Meine bisherigen Tierärzte (Wechsel wg. Umzügen) hielten allesamt weder vom Barfen noch von einer vegetarischen/veganen Hundeernährung besonders viel (was ja meist so ist), aber dennoch waren sie bei jeder Routineuntersuchung und auch bei den spezifischen Checks sehr zufrieden. Molly weist für ihr Alter, ihre Vorgeschichte und ihre schlechte Veranlagung beispielsweise überdurchschnittlich gute Blutwerte auf und auch sonst ist unser Tierarzt erstaunt darüber, wie gut sie mit dieser Ernährung zurechtkommt. Sunny, die ja leider 2013 verstorben ist, hätte sich lt. einem anderen Tierarzt gar nicht so gut von einem sehr großen operativen Eingriff erholen können, wie wir ihn durchführen lassen mussten - aber ihr Allgemeinzustand war hervorragend, sodass sie innerhalb kürzester Zeit genesen konnte. Ich sage nicht, dass diese Ernährung bei Hunden immer wunderbar und geeignet ist, aber für unsere Lieben hat es immer sehr gut funktioniert.

Bezüglich des Verdauungssystems möchte ich auch gerne einen Artikel beisteuern, der grob, aber ganz gut umreißt, worum es in der Studie bzgl. der Domestikation geht:

Veränderter Verdauungsmechanismus

Liebe Grüße

Tina
Letzte Änderung: 05 Feb. 2015 23:07 von Tina_1989.

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snoopyinaachen antwortete auf Futterumstellung

06 Feb. 2015 09:55 - 06 Feb. 2015 09:59
#26
Ohne dich angreifen zu wollen, aber meiner Meinung nach werden hier einige Tatsachen ein bisschen verbogen.
Ja einige Worte in dem Artikel den ich eingestellt habe sind etwas sehr direkt. Trotzdem sind alle Argumente schlüssig! Als Ernährungsberater und Tierheilpraktikerin, kann man sich vielleicht auch gar nicht vorstellen, warum jemand auf die Idee kommt einen Omnicarnivoren pflanzlich zu ernähren, deshalb vielleicht etwas Gefühlsbeladen.
Nun noch mal zu den Punkten die du angesprochen hast.
Du möchtest keinem Menschen deinen Lebensstil aufzwängen (was ich eine sehr gute Einstellung finde, denn zum Glück sind wir hier in Deutschland noch einigermaßen freie Menschen). Allerdings zwingst du deinen Tieren deinen Ernährungsstiel auf, obwohl es keine für sie artgerechte Ernährung ist. Deine Tiere haben keine Möglichkeit sich anders zu ernähren, sondern müssen, das fressen was du ihnen gibst. Klar ist das bei anderen Hundehaltern (auch die die Fleisch füttern) genauso, mit dem Unterschied dass sie eine artgerechteres Futter füttern. Einige würden jetzt sagen, ja aber Trockenfutter ist nicht artgerecht, nur rohes Fleisch und ich würde diesen Personen zustimmen. Es gibt also verschiedene Meinungen wie viel Fleisch ein Hund braucht und welche Sachen noch im Futter sein sollten. Trotzdem rechtfertigen die unterschiedlichen Ansichten nicht einen Fleischfresser nicht seiner Art typisch rein pflanzlich zu ernähren. Nach dem Motto: ihr füttert doch auch nur schlechtes Futter mit wenig Fleischanteil und viel Getreide und Pflanzen, dann ist es doch nicht so schlimm wenn ich das Fleisch ganz weg lasse. Dann werden ja nur schlechte Hundetrockenfutter mit veganen Trockenfuttern verglichen und auf die gleiche Stufe gestellt.
Deine Hunde benötigen diese Art der speziellen Ernährung auch nicht. So wie ich gelesen habe, haben sie keine Allergien oder ähnliches, weshalb du sie vegan ernähren müsstest. Warum machst du es dann? Warum ernährst du sie nicht artgerecht? mit frischem Fleisch oder wenigstens mit einem hochwertigen Trockenfutter das einen hohen Fleischanteil enthält? Den einzigen Grund den ich mir vorstellen kann ist, dass du nicht möchtest dass deine Tiere für den Tot anderer Tiere verantwortlich sind. Aber erstens sind sie das nicht, da es sich um Schlachtabfälle der Fleischindustrie handelt und zweitens gehört das Töten zu ihrer Natur! Es sind nun mal Raubtiere und Beagle als Jäger erst recht. Warum wollen wir Menschen nur immer in die Natur reinfuschen?
Ja, der Verdauungstrakt der Hunde hat sich verändert und ja Hunde können Kohlenhydrate besser verdauen als Wölfe. Trotzdem ist der Verdauungstrakt eines Hundes auf Fleisch ausgelegt, schon allein anhand des kurzen Darms wird das jeder Biologe bestätigen. Da gibt es auch keine Gegenargumente.
Pandabären waren übrigens früher auch Fleischfresser (wenn man sich die Zähne anschaut sieht man das genau) und haben durch eine Mutation eines Gens den Geschmack für Glutamat verloren (Fleisch hat natürlicherweise einen höheren freien Glutamat-Gehalt als pflanzliche Stoffe). Seit dem ernähren sie sich nicht mehr von Fleisch und müssen am Tag 10 bis 20 Kilogramm Bambus zu sich nehmen, da die Verdauung der Pandas nicht ideal dafür ausgerüstet ist.
Hunde sind aber keine ehemaligen Fleischfresser, sie essen sehr gern Fleisch und ein gesunder Hund wird instinktiv die Nahrungsquelle wählen die einen hohen Protein und Fett Gehalt hat (bei unbehandelter Nahrung wäre das Fleisch).
Schauen wir uns mal das von dir genannte Hundefutter NOVA FOODS FITNESS3 TRAINER an:
Kartoffeln 43%, Erbsenprotein, Maisöl 10,6%, Erbsen 8,5%, Leinsamen, Trockenspinat, Bohnen 2,5%, Kartoffelei-weiss, Dicalciumphosphat, Hydrolisiertes Pflanzeneiweiß, Natriumchlorid, Calciumcarbonat, FOS (Fructo-Oligosaccharide) 0,3%, Trockenextrakt aus Gojibeeren (Lycium barbarum) 0,5%.
Der aller größte Teil des Futters sind Kohlenhydrate, die ein Hund nur zu 30% verdauen kann. Um den Proteingehalt des Futters auf ein angemessenes Niveau zu bringen wurde dem Futter Erbsenprotein und Kartoffeleiweiss zu gesetzt. Das macht der Hersteller, da die veganen Komponenten allein nicht genug Proteine liefern. Kartoffeleiweiss ist ein Abfallprodukt der Stärkeindustrie und wird sonst gern in Mastfutter verarbeitet. Damit der Hund es überhaupt fressen mag wurden dem Futter auch noch Geschmacksverstärker in Form von Hydrolisierten Pflanzeneiweiß zugesetzt um den Gehalt an freiem Glutamat zu erhöhen und auf ein Fleisch ähnliches Niveau zu bringen. Es handelt sich hier um ein Kunstfutter und keine natürliche Ernährung mit frischen Zutaten. Meiner Meinung sieht eine gesunde Ernährung anders aus, nämlich frisch und so gut es geht unbehandelt. Der Preis ist mit 4,16 € pro kg gesalzen. Dafür würde man schon ein gutes Fleischhaltiges Bio-Trockenfutter kaufen können.
Fazit für mich: Man kann einen Fleischfresser nur vegan ernähren, wenn man auf Kunstfutter zurückgreift. Dass zeigt mir deutlich dass ein Carnivor mit Fleisch ernährt werden sollte. Da Hunde Omni-Carnivoren sind, sollten sie zusätzlich auch noch einen kleinen Teil aufgeschlossener pflanzlicher Kost bekommen.
Letzte Änderung: 06 Feb. 2015 09:59 von snoopyinaachen.

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Tina_1989 antwortete auf Futterumstellung

08 Feb. 2015 18:07 - 08 Feb. 2015 18:23
#27
Hallo,

ich hatte in den vergangenen Tagen sehr viel um die Ohren und kam daher noch gar nicht zum Antworten.

Wieso habe ich deiner Meinung nach etwas verdreht? Ich finde lediglich, dass Emotionen bzw. persönliche Wertungen nichts in einem sachlichen Artikel verloren haben – gerade dann, wenn er von einem Experten kommt. Da ich selbst hauptberuflich schreibe, weiß ich auch, wie wichtig es ist, beide Seiten möglichst neutral zu beleuchten, damit der Leser selbst die Möglichkeit hat, seine Schlüsse daraus zu ziehen; und eben nicht durch den Verfasser bereits in eine eindeutige Richtung gelenkt wird. Ich habe einige ähnliche Artikel gelesen, die sich ebenfalls nicht für eine vegetarisch/vegane Ernährung von Hunden aussprachen, aber dennoch nicht so emotionsgeladen und negativ behaftet waren. Das meinte ich damit. ;)

Woran machst du fest, ob die Ernährung, die du für deinen Hunde gewählt hast, ihm gut tut bzw. das richtige für ihn ist? Deinen Aussagen nach doch an den gleichen Faktoren wie ich bzw. wohl jeder, denen etwas an seinen Hunden liegt: Allgemeines Befinden, Fell, Blutwerte, Organe, Geruch, Kot (Häufigkeit und „Qualität“).

Bezüglich einer artgerechten Ernährung ist das nach meinem Empfinden immer so eine Sache: In erster Linie sollte es darum gehen, dem Hund alle wichtigen Nährstoffe zuzuführen, und nach deiner Definition würde jeder, der seinem Hund z. B. ausschließlich Trockenfutter füttert, nicht artgerecht füttern, da der Hund in diesem Falle keine Beute reißt. (Auf das Gebiss gehe ich nicht noch mal ein, da es, wie bereits in meinem vorherigen Beitrag erwähnt, durchaus auch Tiere gibt, deren Gebiss nicht unbedingt dem seiner 'ernährungsphysiologischen Einordnung' entspricht) Ein Hund ist sich nicht darüber bewusst, welche Inhaltsstoffe sich in dem jeweiligen Futter befinden, sondern muss sich stets auf den jeweiligen Futtergeber verlassen; und man kann nicht pauschal sagen, dass jeder Hundehalter, der Trockenfutter gibt, nicht artgerecht füttert – der heutige Hund hat nun mal nicht mehr allzu viel mit dem Wolf gemeinsam, und ich glaube nicht, dass meine tierischen Mitbewohner sich je gedacht haben: „Warum zur Hölle lässt sie mich nicht einfach im Wald jagen oder gibt mir richtiges Fleisch“. Hunde denken nicht darüber nach und sind sich nicht darüber bewusst, von wem sie abstammen. Wir wissen doch alle, wie es mit unseren Beagles wirklich ist: hauptsache regelmäßig, schnell, möglichst viel und lecker :D Hätte einer meiner Hunde je das Bedürfnis gehabt, zu jagen, dann hätte ich es ihm sicher nicht verboten – durch das Zusammenleben mit (freilaufenden) Kaninchen hatten sie oftmals die „Chance“ dazu, haben sie aber nie genutzt. Ich musste mir schon oft anhören, dass ich eine Tierquälerin sei, weil ich nicht „artgerecht“ füttere – dieser Begriff ist bei einem Hund sehr dehnbar, und wenn ich mir die Hunde anschaue, die bei mir leben und gelebt haben, kann ich auch keinesfalls irgendwelche Qualen erkennen, denen ich sie kontinuierlich aussetze. ;)

Selbst Experten streiten noch, ob der Hund ein Omni Carnivor, ein Carnivor oder ein Omnivor ist – ich denke, dass es den Hund nicht wirklich interessiert und dass er gar nicht wirklich 'zuordenbar' ist (und auch hier glaubt jeder dem, was er am schlüssigsten findet - ich z. B. tendiere eher in Richtung Omnivor); er lebt seit Tausenden Jahren mit Menschen zusammen und es ist nicht 100 prozentig nachvollziehbar, was jeder einzelne Hund oder Hunde allgemein in dieser enormen Zeitspanne genau gefressen hat/haben. Durch diese Koexistenz von Mensch und Hund ist der Hund einfach wahnsinnig flexibel bzgl. seiner Ernährung geworden; das zeigt sich auch in dem Artikel bzw. der Studie, die ich in meinem letzten Beitrag erwähnt habe.

Ich muss vielleicht noch ergänzen, dass ich normalerweise überwiegend frisch füttere – nur wenn es, wie momentan, zeittechnisch wegen meiner Arbeit etwas eng ist, greife ich stattdessen auf die erwähnten Trockenfutter-Sorten zurück, die mische ich ansonsten höchstens unter oder füttere sie, wie du, als Leckerli. Es gibt mittlerweile viele fleischfreie Futtermittel für Hunde, darunter weniger gute, aber auch sehr gute, die sich bei vielen Hunden bewährt haben. Genau wie sich fleischhaltige Futtermittel eben auch mal mehr, mal weniger bewähren – jeder Hund ist individuell, nicht jeder Hund verträgt alles. Aber es ist nicht korrekt, zu sagen, dass eine vegetarische/vegane Ernährung für einen Hund grundsätzlich nicht geeignet ist, wofür auch die zahlreichen gesunden, vegan ernährten Hunde sprechen. Sei es der 27-jährige Collie, der rein vegan ernährt wurde und es mit seinem Alter ins Guinnes Buch der Weltrekorde schaffte, Dr. med. Henrichs Hund, der mit 19 Jahren auch ein stolzes Alter erreichte und ausschließlich vegan ernährt wurde, meine Molly, die Fleisch verschmäht und sich trotz ihrer schlechten Veranlagung und üblen Vorgeschichte prächtig entwickelt hat, der Hund einer Bekannten, der aufgrund seiner Allergien seit 7 Jahren vegan lebt und sich nun mit 15 Jahren bester Gesundheit erfreut oder zahlreiche andere Hunde, die von dieser Ernährung wirklich sehr profitieren. Genauso wird es zahlreiche Hunde geben, die mit der Fütterung durch frisches Fleisch und Fisch eben sehr gut zurechtkommen, ebenso wie unzählige Hunde, die mit dem herkömmlichen Billigfutter aus dem Supermarkt bei bester Gesundheit sind und oft sehr alt werden – daher kann man das einfach nicht pauschalisieren.

Warum ich mich für diese Ernährungsweise entschieden habe? Dafür müsste ich nun sehr weit ausholen, aber ja, primär aus ethischen Aspekten. Wäre der Hund ein Fleischfresser, würde ich ihm natürlich Fleisch verfüttern – ich würde einen Hund auch nicht davon abhalten, bei einem Waldspaziergang Aas zu fressen, wenn er das möchte (über diese Thematik habe ich erst kürzlich einen sehr interessanten Artikel gelesen von jemandem, der seinen Hund auch vegan ernährt, aber ihn regelmäßig Aas im Wald fressen lässt – Martin Balluch). Meine Hunde hatten des Öfteren die Gelegenheit, haben es jedoch (bisher) nie gemacht. Würde einer meiner Hunde das von mir ausgewählte Futter (ob nun selbst gekocht oder Trockenfutter) nicht mögen oder vertragen, dann würde ich auch nicht auf „Teufel komm' raus“ herumexperimentieren, bis ich ihn doch irgendwie vegan ernähren könnte, denn das Wohl der Tiere hat oberste Priorität und in einem solchen Fall gebe ich auch nicht viel auf meine persönliche Entscheidung bzgl. der Ernährung (entsprechend würde ich, wie bereits erwähnt, eben einen Fleischesser auch als solchen ernähren).

Dass Schlachtabfälle nicht zwingend schädlich sein müssen, ist mir bewusst. Und da ich grundsätzlich großen Wert auf Nachhaltigkeit lege und nicht gerade begeistert von der Wegwerf-Gesellschaft bin, finde ich es toll, dass Leute, die ihren Hunden Fleisch verfüttern, oftmals wirklich Qualität vorsetzen. Für mich kommt es aber dennoch nicht in Frage, da ich mich grundsätzlich gegen das Töten von Tieren ausspreche und – sofern es eben möglich ist – die gesamte Industrie (ganz gleich, ob Bauer von nebenan oder große Betriebe) nicht dadurch unterstütze, dass ich es an meine tierischen Mitbewohner verfüttere. Natürlich kann ich als Einzelner nicht die Welt ändern, aber dennoch bestimmt die Nachfrage das Angebot. Ich kann nicht alles „richtig“ machen, aber habe für mich entschieden, dass ich eben zumindest versuche, 3, 4, 5 oder 6 von 10 Dingen so zu tun, wie ich es als ethisch korrekt empfinde. Für mich persönlich fühlt es sich besser an, als zu sagen „Ich kann sowieso nichts verändern, also lasse ich es gleich ganz sein.“ Das soll keinesfalls ein Vorwurf an dich oder andere hier sein, sondern entspricht wirklich nur meiner ganz persönlichen Meinung.

Bzgl. der Proteine kann ich nur sagen, dass ich bei meinen (bisher meist älteren Hunden) darauf geachtet habe, nicht so viel zu füttern wie bspw. jetzt bei Louie, da es bei Senioren wiederum die Nieren belastet. Ansonsten wird der Proteinbedarf der Hunde, die bei mir leben, durchaus gedeckt (überwiegend durch selbst Gekochtes, aber auch einige vegetarische/vegane Fertigfutter enthalten einen hohen Proteinanteil). Das Trainer-Futter hatte ich ja primär wegen meiner anderen, älteren Hündin gekauft, die es sehr liebt und hervorragend verträgt. Louie bekommt derzeit AmiDog, das Trainer-Futter nur mal mit dazu gemischt oder als Leckerchen, weil er es so sehr mag - ich gewöhne ihn gerade nach und nach an Gekochtes, da ich, genau wie du, einen großen Wert auf Frische lege und es mir am liebsten ist, wenn ich genau weiß, was wirklich drin ist. Die pflanzlichen Bestandteile in vegetarisch/veganen Futtersorten sind übrigens aufgeschlossen und Kunstfutter füttern, wie ich schon erwähnte, auch viele andere Hundehalter – dass in diesen Futtermitteln Fleisch enthalten ist, macht dann eben auch keinen allzu großen Unterschied.

Fakt ist jedoch auch, dass eine artgerechten Ernährung das Vermeiden giftiger Substanzen mit einschließt; und hier sind pflanzliche Nahrungsmittel eben vorteilhaft, denn bereits in Nahrungsmitteln für den Menschen stammen etwa 92 % aller giftigen Stoffe aus tierischen Produkten (Untersuchungen des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit). Bei Fertigfuttern kommen häufig noch minderwertige Schlachtabfälle oder tierische Nebenerzeugnisse (was z. B. auch Eintagsküken sein können) hinzu. Tiermehl zur Fütterung an sog. "Nutztiere" ist übrigens auch nicht mehr verboten – das war nur eine Weile wegen BSE der Fall. In einigen Untersuchungen konnte zudem festgestellt werden, dass tierische Proteine (auch Bio-Qualität) Krebs begünstigen – und zwar nicht nur beim Mensch, sondern auch bei Tieren. Dass eine vegetarische Hundeernährung möglich ist, ist eigentlich auch schon länger kein Geheimnis mehr (wenn ich mich recht entsinne, steht davon sogar etwas in einigen Hundebüchern wie z. B. dem Buch „Hunde – das große Praxishandbuch“ von GU).

Auch Dr. Susan Kröger vom Institut für Tierernährung der FU Berlin bestätigt das – wichtig sei laut ihr nur, dass man sich mit dem Nährstoffbedarf auseinandersetze, damit es dem Tier an nichts fehlt. Das gilt meiner Meinung nach allerdings für ausnahmslos jede Ernährungsweise (ganz gleich, ob beim Mensch oder Tier); so sagt man z. B. auch bei vegan lebenden Menschen, dass zwingend auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 zu achten sei – oft wird aber vergessen bzw. nicht erwähnt, dass auch omnivor lebende Menschen häufig einen Mangel aufweisen. Es geht letztlich doch immer um das richtige Maß der Nährstoffe, die individuell abgestimmt sein sollten. Sofern es den Tieren wirklich gut bekommt, sehe ich nichts, was gegen eine bestimmte Ernährungsform sprechen sollte – wir werden es schon, jeder auf seine Weise, richtig machen. :)

Liebe Grüße

Tina
Letzte Änderung: 08 Feb. 2015 18:23 von Tina_1989.

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snoopyinaachen antwortete auf Futterumstellung

09 Feb. 2015 13:05 - 09 Feb. 2015 13:22
#28
Gerade der Artikel von Dr. Susan Kröger räumt ein, dass eine vegane Ernährung möglich ist, aber zu Mangelerscheinungen führen kann. Und ich muss noch mal betonen, dass nur weil man es mit viel Pülverchen kann, es noch lange keine Artgerechte Ernährung ist.
Mit dem verdrehen meine ich nicht, dass du anmerkst dass der von mir eingestellte Artikel Gefühlsbeladen ist, sondern dass Fakten über den Hund verdreht werden.
Hunde haben ein Gebiss eines Fleischfressers und auch einen Darm eines Fleischfressers. Punkt. Da gibt es nix drum rum zu reden. Sicherlich gibt es immer Menschen die anderer Meinung sind, aber der große Teil der Wissenschaftler halten den Hund für einen Omni-Carnivoren.
Wenn ein Hund die frische (roh) Nahrung bekommt (die ist für mich nicht gekocht, denn einem Hund besteht normalerweise nicht die Möglichkeit ihr Futter selbst zu garen) kann er pflanzliche Stoffe kaum verdauen, tierische aber sehr gut! Die Magensäure des Hundes ist sogar so stark, dass sie Knochen auflösen können um das Calcium aufzunehmen. Würde man Hunde ohne Calciumzusatz und anderen Zusätzen vegan ernähren, dann würde er kläglich eingehen. Ernähre ich einen Hund nach dem Beuteschema also mit Fleisch, Innereien Mageninhalt, Fell und Knochen bekommt er alles wichtige was er braucht und entwickelt sich prächtig. Hunde brauchen auch keine Kohlenhydrate und Kohlenhydrate werden beim Hund wie beim Menschen für viele Zivilisationskrankheiten wie Diabetes verantwortlich gemacht. Proteine aus Fleisch belasten die Nieren nur wenn sie in zu großen Mengen gefüttert werden, dies ist bei pflanzlichen Proteinen genauso. Viele Barfer füttern Fleisch über dem Proteinbedarf hinaus, weil der Hund sonst zu stark abnimmt. Diese Barfer haben sich leider nicht ausreichend Informiert und füttern zu wenig Fett! Ist der Fettgehalt angemessen (15-20%) dann braucht man auch keine Unmengen Fleisch füttern. Leider schießen viele Menschen von ihrer Ernährung auf die des Hundes und verteufeln Fettes Fleisch. Fett ist aber der beste Energieträger für Hunde da sie 100% umsetzten können (Kohlenhydrate nur zu 30%). Pflanzliche Proteine haben ein für Hunde nicht optimales Aminosäure Verhältnis und können deswegen sogar zu einer Erhöhten Nierenbelastung führen! Dies alles spricht gegen eine vegane Ernährung.
Darauf dass ein Hund das fressen muss was ihm vorgesetzt wird bin ich schon eingegangen. Der Unterschied zwischen Menschen die Hunde vegan ernähren und Menschen die ihrem Hund auch Fleisch geben (in welcher Form auch immer), ist der das die "Fleischfütterer" immerhin versuchen ihren Hund Artgerecht zu ernähren. Ich finde eine rohe Fütterung von Fleisch am Artgerechtesten und für mich kommt Trockenfutter nicht in Frage, da es für mich ein zu großer Kompromiss ist. Trotzdem ist ein gutes Trockenfutter ohne Geschmacksverstärker und mit hochwertigem Fleisch (also keine Federn Hufen usw.) artgerechter als eine vegane Ernährung. Mein Hund hat draußen nicht die Möglichkeit Aas zu fressen, ich habe auch noch nirgends bei uns in der Umgebung Aas gesehen (Außer tote Ratten, die durch Rattengift gestorben sind). Das deine Hunde die Wahl haben, bezweifelt ist doch stark. Einem Hund die Möglichkeit zu geben Beute zu reißen können nur Jäger. Das wildern von Hunden ist ein Verstoß gegen deutsches Recht.
Die von dir genannten Beispiele über Hunde denen es mit veganer Ernährung gut geht sind alles Einzelbeispiele. Wir haben hier in der Hunderunde auch einen Hund der schon 24 ist und sich bester Gesundheit erfreut und schon sein Leben lang Fleisch gegessen hat. Kann man daraus erkennen das er mit Fleisch gesünder lebt? Nein! Denn es ist nur ein Fallbeispiel. Auch dein Mops der sich bei dir gut Entwickelt hat, spricht nicht unbedingt für Vegane Ernährung, denn du weißt nicht ob er sich genauso gut, schlechter oder sogar besser mit einer Fleischlichen Ernährung entwickelt hätte. Zu einer guten Tierhaltung gehört außerdem auch noch einiges mehr dazu als die Ernährung. Woran die positive Entwicklung lag kann keiner mehr feststellen (trotzdem toll des es deinem Mops jetzt so gut geht).
Allgemein sehe ich die schlechte Entwicklung im Netzt das Argumente mit Fallbeispielen untermauert werden. Ich beobachte dies besonders oft im Bereich der alternativen Medizin. Diese Entwicklung finde ich sehr Besorgniserregend, da man als Leser keine Vergleichsmöglichkeiten hat, denn es wird ja nur von den positiven Aspekten berichtet und die negativen werden gern verschwiegen. Außerdem führt es dazu, dass jeder irgendetwas behaupten kann (er hätte davon gehört usw….). Mit wissenschaftlichen Ergebnissen hat das nichts zu tun und ist oft nur Meinungsmache.
Das Hunde rohes Fleisch erst mal nicht essen wollen beobachten viele BARFer, sehr oft liegt es daran, dass der Unbehandelten Nahrung die Geschmacksverstärker fehlen. Es ist nicht unbedingt ein Zeichen dafür dass der Hund es nicht präferieren würde, wenn seine Sinne nicht schon durch den jahrelangen Konsum von Fertigprodukten verändert wurden. Oft zu sehen ist das auch bei Katzen, die nach langen Konsum von einer bestimmten Marke nicht mehr wechseln wollen. Manche Hunde wissen ja auch erst mal gar nicht was das da ist und sind skeptisch.
Das andere Futter dass du eingestellt hast AMI DOG finde ich von der Zusammensetzung genauso schlecht wie das andere.
Zutaten: Mais, Maiskleber, Maisöl, Reisprotein, ganze Erbsen, Leinsamen, Zuckerrübenschnitzel, Dicalciumphosphat, hydrolisiertes pflanzliches Protein, Kartoffelprotein, Bierhefe, Calciumcarbonat, Natriumchlorid, Rapsöl
Es besteht zum großen Teil aus kohlenhydratreichem billigem Getreide. Und ich kann wirklich nicht erkennen warum das Futter 4 € pro kg kosten soll.
Was mir auffällt ist, dass beiden Futtersorten kein Taurin zugesetzt ist. Hunde haben aber wahrscheinlich auch einen gewissen Taurinbedarf, genauso wie Katzen. Wie groß der Bedarf ist, ist noch nicht geklärt. Da Taurin aber nur in tierischen Produkten vorkommt solltest du dringend Taurin zu füttern bevor deine Hunde dilatative Kardiomyopathie (DCM) bekommen. Meiner Meinung wieder ein Argument dafür das Hunde Fleisch brauchen.
Besonders Getreide ist mit Toxinen aus Schimmelpilzen belastet. Ich habe selber mal an einem Institut gearbeitet an dem Pflanzenkrankheiten untersucht wurden. Für viele Toxine gibt es noch überhaupt gar keinen kommerziellen Test und für Toxine die man messen kann gibt es z.T. noch gar keine Grenzwerte. Man erinnere sich nur an den Tee Skandal letztes Jahr.
Abschließend ist von mir aus zu sagen:
Fakt ist dass es keine Studie gibt die das ganze beleuchtet und uns sagen kann welche Ernährung besser ist. Es gibt keine Studie die vegan ernährte Hunde mit Hunden vergleicht die Fleischhaltig ernährt werden. Solang dieser Sachverhalt nicht geklärt ist, sollten Hunde ihrer Art entsprechend ernährt werden und das bedeutet mit Fleisch (den selbst wenn der Hund ein Omnivor wäre, bedeutet eine gesunde Ernährung: Mischkost, also auch mit tierischen Produkten).
Ob eine nicht artgerechte Ernährung eines Tieres Tierquälerei ist möchte ich hier nicht diskutieren, trotzdem ist es eben eine nicht Artgerechte Tierhaltung. Meiner Meinung nach sollte niemand ein Tier besitzen dass er nicht Artgerecht halten kann. Wenn ein Veganer seine Tiere nur vegan ernähren kann/möchte/es nur so mit seinem Gewissen vereinbaren kann/ die Fleischindustrie nicht unterstützen will, dann kann er eben auch keine Tiere halten, die in freier Wildbahn Fleisch fressen würden.

Und nein, meiner Meinung ist es nicht ok einen Hund vegan zu ernähren solang alle notwendigen Stoffe durch Pülverchen ergänzt werden. Denn genau wie im Beispieß Taurin müssen wir davon ausgehen, dass uns wahrscheinlich noch nicht mal alle Stoffe bekannt sind die ein Hund zum leben braucht (Bei Taurin ging man sehr viele Jahre davon aus, dass die Eigenproduktion ausreicht)! Dementsprechen wissen wir auch nicht welche Zusätze bei einer veganen Ernährung nötig sind um die Stoffe aus dem Fleisch auszugleichen.
Sogar der Deutsche Tierschutzbund rät von einer vegetarischen (nicht veganen) Ernährung ab:
Hunde vegetarisch ernähren
Letzte Änderung: 09 Feb. 2015 13:22 von snoopyinaachen.
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Tina_1989 antwortete auf Futterumstellung

09 Feb. 2015 14:49 - 09 Feb. 2015 15:31
#29
Taurin und sämtliche notwendigen Stoffe sind im AmiDog und auch in dem anderen Futter durchaus enthalten (die Deklarierung ist leider nicht komplett offen, aber auf Nachfrage erhält man umfassende Informationen zu Inhaltsstoffen, Herstellung etc.). Es gibt zudem noch zahlreiche weitere Futtersorten, die sich, wie bereits erwähnt, mal mehr, mal weniger bewähren – und natürlich verträgt nicht jeder Hund alles. Natürlich habe ich hier nur einige Beispiele aufgezählt, aber es gibt unzählige Erfahrungsberichte, aus denen hervorgeht, wie sehr Hunde von einer vegetarisch/veganen Ernährung profitieren können. Ebenso sind die positiven Erfahrungen von sämtlichen Hundehaltern, die Fleisch (ob nun frisch oder als Fertigfutter) verfüttern, genau genommen nur Fallbeispiele bzw. subjektive Meinungen. Wie gesagt, erwähnte Bekannte von mir wollte gerne barfen, konnte es jedoch nicht – und ernährt ihren Hund seit 7 Jahren vegan, was eigentlich nur eine vorübergehende Lösung sein sollte, aber eben nun seit langer Zeit hervorragend funktioniert. Daher sage ich auch nicht, dass ich die vegetarisch/vegane Hundeernährung als „das einzig Richtige“ empfinde, aber das würde ich eben auch nicht von einer fleischhaltigen Ernährung für den Hund sagen, da es in manchen Fällen einfach nicht zutrifft. Zwar haben die Hunde, die bei mir leben, keine Allergien (soweit ich weiß – ich habe ja bis auf den einen „Test“ bzw. eben Aas im Wald nie Fleisch 'angeboten'), aber da es ihnen mit diesem Futter wirklich ausgezeichnet geht, sehe ich eben auch keinen Grund, ihnen Fleisch zu verfüttern.

Nein, es ist nicht eindeutig bewiesen, dass der Hund ein Fleischfresser oder Omni Carnivore ist. Es gibt auch zahlreiche entgegengesetzte Meinungen (ebenfalls von Wissenschaftlern und Experten), nach denen ein Hund zu den Allesfressern gehört (im Gegensatz zu Katzen, die noch immer reine Fleischfresser sind). Hier liegt es eben tatsächlich immer im Ermessen des Einzelnen, dem zu glauben, was für ihn am schlüssigsten ist. Das große Problem bei einer genauen Zuordnung (auch von Menschen) liegt darin, dass man für wirklich jede Ernährungsform anatomische Anpassungen findet, wenn man die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe belegen möchte. Ich sage nicht, dass der Hund nie oder auch jetzt wirklich gar keine Merkmale für einen Fleischfresser aufweist, sondern lediglich, dass ich persönlich die Einordnung in die der Omnivoren am ehesten nachvollziehen kann, wobei ich Texte, Studien und was nicht sonst noch alles zu der Thematik 'beider Seiten' gelesen habe. Hierbei ist mir aber auch klar geworden, dass durch die „passenden Kriterien“ selbst ein Mensch den Fleischfressern zugeordnet werden könnte, was natürlich Blödsinn ist, denn bei genauerer Betrachtung wird lediglich gezeigt, dass der Mensch nicht rein auf cellulosereiches Grünfutter ausgelegt ist (ebenso wie der Hund). Omnivore können sich durchaus problemlos rein pflanzlich ernähren – Fleisch ist kein zwingender Bestandteil, wird auch von frei lebenden Tieren oft nur „versehentlich“/beiläufig mit aufgenommen. Aber da muss man wohl auch selbst entscheiden, wie streng man ist – ginge es danach, dürfte ich mich auch nicht als Veganerin bezeichnen, weil ich Auto fahre und dabei Fliegen töte … Und dieser Kleinmalerei schließe ich mich nur ungern an.

Ja, das räumt der Artikel von Susan Dr. Kröger ein, aber gilt nicht für sämtliche Ernährungsformen, dass man auf eine ausreichende Nährstoffversorgung achten sollte? Das hatte ich oben ja bereits geschrieben. Leider wird z. B. auch oft gesagt, dass vegetarisch und/oder vegan lebende Menschen ganz besonders darauf achten müssen, damit es ihnen ja nichts an ihnen fehlt – dabei weist der überwiegende Teil omnivor lebender Personen ebenso Mängel auf, wenn die Ernährung nicht ausgewogen ist. Ich lebe seit 5 Jahren vegan, supplementiere gar nicht und alles ist bestens, weil ich die Ernährung als essenziell betrachte, mich entsprechend informiere und darauf achte, gesund und ausgewogen zu essen.

Zu dem einen Pulver, das ich zu selbst zubereitetem Futter (das ich im Übrigen nicht immer koche, sondern gerade Gemüse meist püriere oder höchstens mal im Dampfgarer zubereite und zu den anderen Dingen) hinzugebe (übrigens auch nur einen Teelöffel) hatte ich ja bereits geschrieben, dass es auch viele Leute gibt, die barfen und bestimmte Dinge zusetzen, damit der Hund keinen Mangel bekommt – daran sehe ich einfach nichts falsches.
Und klar, Hunde würden eingehen, wenn ihr Futter nicht die entsprechenden Nährstoffe hätte – das gilt allerdings nicht nur für vegan ernährte. ;) Wie gesagt, Fertigfutter sind ja auch mit Vitaminen, Kalzium, L-Carnitin, Taurin etc. angereichert, ebenso wie viele Menschen Hagebuttenpulver oder sonstige Zusätze über frisches Fleisch etc. geben. Klar garen Hunde ihre Nahrung üblicherweise nicht selbst, aber was spricht dagegen, z. B. gekochte Kartoffeln, Hirse o. Ä. zu verfüttern, wenn es ihnen gut bekommt? Heutzutage ist vieles nicht mehr natürlich, aber wir können unsere Hunde gar nicht mehr so ernähren, wie es die Menschen vor Tausenden Jahren getan haben, da sich neben vielen anderen Dingen eben auch unsere Ernährung gewaltig von der damaligen unterscheidet und unklar ist, was denn nun überhaupt „natürlich“ ist. Hinzu kommt, dass ich den Hund, wie du selbst sagst, ja gar nicht auf öffentlichem Boden jagen lassen darf (und bei einem Hund, der die ersten 2,5 Jahre oder länger in einem Labor verbracht hat, glaube ich auch nicht, dass er sich, könnte er frei im Wald leben, Beute greifen würde – wobei es aber auch da sicherlich einige Ausnahmen gäbe).

Kohlenhydrate können Diabetes zwar tatsächlich begünstigen, aber hier gilt es ganz klar, gute von schlechten zu unterscheiden und es nicht zu verallgemeinern. Eine vegane Ernährung (ich beziehe mich an dieser Stelle mal kurz nur auf den Menschen) kann, sofern sie ausgewogen ist, sogar zu einer Krankheitsverbesserung beitragen und Diabetes vorbeugen. Auch das mit dem Aminosäure-Verhältnis ist wahr, allerdings kommt es hier eben auf die korrekte Zusammenstellung des Futters an. Die Nieren unserer Vierbeiner waren und sind gesund, es gab nie Auffälligkeiten und wir lassen sie wirklich sehr gründlich checken; gerade bei Molly, die u. a. Probleme damit hatte, als sie zu uns kam – wurde alles besser.

Wieso bezweifelst du das mit dem Aasfressen? Ich habe, wenn ich mit den Hunden im Wald in meiner Heimat war, schon öfter Aas gesehen – die Hunde haben daran geschnuppert, aber es ansonsten nicht weiter beachtet. Natürlich würde ich sie nicht im Wald jagen lassen, allein schon aufgrund der Abschussgefahr durch Jäger, aber wieso hätte ich einen Hund für seinen natürlichen Instinkt strafen sollen, wenn er eins meiner Kaninchen gefressen hätte? Das mag jetzt seltsam klingen, aber ich meine das ganz ehrlich. Ich betrachtete die Kleintiere, die damals bei mir lebten, nicht als Kuscheltiere, sondern habe sie nur als 'Mitbewohner' bei mir aufgenommen – wir haben damals alle zusammen in einer größeren Wohnung gelebt (ohne Käfige o. Ä. bzw. nur eine Art Futterplatz mit Rückzugsmöglichkeit), und ich wäre bei einem oder mehreren Todesfällen zwar traurig gewesen, aber hätte den Hund in meinen eigenen vier Wänden nicht davon abgehalten, hätte er sich „Beute“ greifen wollen. Wie gesagt, mir liegt das Wohl des Tieres am Herzen; daher würde ich ebensowenig einen Löwen oder eine Katze vom Jagen abhalten.

Bzgl. der Fallbeispiele im Netz stimme ich dir grundsätzlich zu; es gab mal eine Studie zu vegetarisch/vegan ernährten Hunden, die allerdings aufgrund des fehlenden Vergleichs mit Hunden, die Fleisch gefüttert bekommen, nicht richtig greift (aber dennoch aufzeigt, dass diese Ernährungsform durchaus sehr gut möglich ist). Meines Wissens nach ist jedoch gerade eine große Studie diesbezüglich in Gange oder soll zeitnah stattfinden. Ich vermute ehrlich gesagt, dass es darauf hinauslaufen wird, dass die Untersuchung beider Ernährungsformen zu den gleichen bzw. sehr ähnlichen Ergebnissen führen wird.

Wie du selbst schreibst, kann man nicht nur an meiner Molly, sondern auch an dem einzelnen Hund aus deiner Hunderunde nicht erkennen, ob die jeweilige Entwicklung nun für sämtliche Hunde gilt – daher finde ich es eben nicht korrekt, pauschal zu sagen, dass „diese eine Ernährung“ am besten für einen Hund geeignet ist. Mir geht es ja gar nicht darum, hier zu hören „Ja klar, Tina, du hast völlig Recht, ich werde meinen Hund jetzt auch vegan ernähren“, sondern lediglich darum, auf Akzeptanz/Toleranz zu stoßen – und zwar insofern, als dass es durchaus möglich ist, wenngleich natürlich jeder selbst entscheiden muss, auf welche Art er durch die Ernährung seines Tieres die ausreichende/optimale Nährstoffversorgung gewährleistet. Das kann man sogar noch weiter dehnen: Der eine berechnet alles (Kalzium-Phosphor-Verhältnis, Trockenmasse etc.), während der andere frei Schnauze füttert – beides kann sehr gut funktionieren, nur muss man es eben für sich persönlich und stets im Interesse des Tierwohls abwägen.

Wie gesagt, ich möchte dich auch keinesfalls angreifen, aber so wie du für dich entschieden hast, auf deine Art zu füttern, so werden andere es wieder auf eine andere Weise tun und von positiven Erfahrungen berichten; ebenso, wie ich durchweg Positives aus meiner Erfahrung berichten kann. Von einer nicht artgerechten Tierhaltung hinsichtlich der Ernährung kann man wohl erst sprechen, wenn das Tier unter dem Futter leidet/krank wird oder nur Müll bekommt – und da dies bei mir keinesfalls gegeben ist, sehe ich kein Problem darin, dass auch weiterhin Hunde bei mir leben und sich einer ausgezeichneten Gesundheit erfreuen dürfen.
Letzte Änderung: 09 Feb. 2015 15:31 von Tina_1989.

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Gabi antwortete auf Futterumstellung

09 Feb. 2015 18:37
#30
Ich bedauere,aber ich kann das weder Nachvollziehen,noch Billigen.
Wenn ich ein Tier in meinen Obhut nehme,dann Ernähre,und Versorge diese Hund,Katze,Maus,wie es die Natur für das Tier
vorgesehen hat,und experimentiere nicht mit selbst für Richtig Befundene Ernährung.

Verzeih...,aber würdest du ein Raubvogel auch mit vegetarische Ernährung abspeisen?Ob das Tier das will.oder nicht?
Oder eine Wildkatze?Oder,oder,oder?

Ähnlich ist das auch,wenn Eltern ihre Kinder zur Vegane Lebensweise erziehen,aber eher zwingen.
Sowohl Kinder,wie auch Tiere,in dem Fall Louie sind uns ausgeliefert,und haben die Wahl,nach dem Motto."friss,oder stirb".

Nee,nee,das ist für mich keine Tierliebe :(
Jeder Mensch sollte mit seinem Leben
die Welt ein kleines bisschen
besser machen.

"Frances Hodgson Burnett"
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