WANTED: GEDULD !!

Ich kann nur das wiederholen , was schon alle vor mir geschrieben haben.

Danke Marion für das Anprechen dieses Themas.
Danke Iris für das Hineinversetzen in die ersten Stunden ,Tage oder Wochen des Hundes.

Beim ersten Hund den man vermittelt hatte,und der wieder zurückkam,war ich total entsetzt.Man spricht alles durch,malt eigentlich die schlimmsten Sachen aus.Die Interessenten bleiben trotzdem am Ball und dann hat man sich doch so getäuscht.Man zweifelt,wird noch kritischer,vielleicht lehnt man tatsächlich jemanden ab , der vielleicht doch geeignet wäre.
Versteht mich nicht falsch, manchmal sind mir Menschen die noch keine Hundeerfahrung haben lieber als die "die die Weisheit mit Löffeln gefressen haben".

Aber es gibt auch ganz tolle Leute die auch bereit sind unsere"Umsetzer", welchen manchmal ein schlechter Ruf vorauseilt , da der Vorbesitzer nicht bereit war die nötige Geduld aufzubringen,aufzunehmen.Die nicht müde werden über viele Monate einen Hundtrainer aufzusuchen und dem Hund die richtige Umgebung zu geben, um Hund sein zu dürfen.
Da wird aus dem vermeintlichen Beißer ein Hund mit dem es Spaß macht zu leben,da wird aus dem völlig verstörten Hund ein Hund der langsam aus sich herauskommt.Vielleicht wird er kein Couchschmuser,aber so wie er lebt , wird er als Hund glücklich werden.Ist es nicht das , was uns das Wichtigste sein sollte , wenn wir einen Hund aus dem TS aufnehmen?

Viele Grüße sendet Manuela

Dieses Thema habe ich mal in den öffentlichen Bereich verschoben, damit er für jeden zugänglich ist.

Ich hoffe es ist Euch so recht.

Gruß Christiane

das hast du gut gemacht,Christiane....denn dieses Thema geht ALLE an.....

l.G.Regina u.Bonnie

Wenn ich mir vorstelle, Monty, die sensible Seele wäre zum Wanderpokal geworden... Au weia. Er war auch ein "Couchsitzer" - lange Zeit. Zum fressen und trinken kam er von der Couch, zum Rausgehen musste ich ihn runterheben und er verlor in der ersten Zeit jedesmal ein paar Tröpfchen dabei.

Er ist lange nicht selbständig aus dem Wohnzimmer gekommen - und über die Türschwelle und durch Tordurchgänge musste ich ihn monatelang tragen. Gassi"gehen" war die ersten Tage mehr Gassi"stehen" - draußen getragen hab ich ihn nicht, er war laaange doppelt gesichert (oder "dreifach": ich hab die Leinen immer mehrmals um meine Hände gewickelt) und ich hab ihm auch draußen die Zeit gelassen, so war dann halt ein Weg von 3 min eben 15 - 20 min lang... Gleich danach kam dann die Phase "Flunder" - er hat so gezogen, dass er fast mit dem Bauch auf dem Boden war. Hat ganz schön gedauert, bis wir das im Griff hatten, diese Panik.

Bei ihm hat es nicht tage- oder wochenlang gedauert, bis er ein souveräner Hund geworden ist - nein, es dauerte JAHRE. Das verlief immer wieder in Schüben (einen ganz großen hat er auch gemacht, als er mehrere Wochen bei Ina, ihrer Familie und den Beaglejungs leben durfte, als ich im KH war :kiss: ) - und jede kleine Regung hin zur "Normalität" war einfach sooo schön...

All die kleinen Dinge - das Strahlen im Gesicht, wenn er im Garten rennen konnte, das entspannte Wedeln in freier Natur, das erste selbständige abendliche/nächtliche Annähern und Anschmiegen auf der Couch nach ein paar Wochen, das "Absammeln" der Leckerchen von den Kindern (die sich auf den Boden gesetzt haben und die Initiative dem Hund überlassen haben)... Die erste Nacht nach ca. 3 Wochen, wo er nicht mehr geschrien hat...

Und auch noch nach Jahren war da immer wieder etwas, was einen zu dem Ausruf "Boah, das hat er ja noch nie gemacht!" verleiten ließ

Iris hat das ganz toll beschrieben, so ein Wechsel in einen vermeintlich "normalen Familienalltag" ist einfach traumatisierend für einen Ex-Laborhund... Weil eben alles völlig ungewohnt ist. Der eine Hund lebt sich schnell unkompliziert ein, der zweite zieht sich zurück, der dritte überspielt und geht über seine eigenen Grenzen...

Ich finde auch Geduld und Vorbehaltlosigkeit so unheimlich wichtig. Wenn ein solcher Hund nicht ins Leben passt und das kann gut sein, weil der geplante Hund bestimmte Dinge/Situationen meistern können muss, dann sollte man so ehrlich zu sich selbst sein und keinen Labori nehmen - es gibt auch andere Hunde aus dem Tierschutz, die Hilfe brauchen.

Mir kommen wirklich die Tränen, wenn ich diese Einträge lese.
Ich habe einen Beagle aus dem Tierschutz, keinen Labori, der trotzdem seine Macken hat und merke erst jetzt welches Glück ich mit der Maus habe.
Liebe Grüße Michaela und Lucy

Vielen lieben Dank für Eure Beiträge, ich bin wirklich froh, dass es so viele tolle Leute hier gibt!
Und vielen Dank an Christiane fürs "Verschieben"!


Nachher kommt hier wieder ein etwas längerer Text. Erstmal eine schöne Definition:
(Oberlehrermodus *an*):

"Das Wort Geduld (auch altertümlich: Langmut) bezeichnet die Fähigkeit zu warten. Oft gilt Geduld als eine Tugend; ihr Gegenteil ist die Ungeduld.

Als geduldig erweist sich, wer bereit ist, mit ungestillten Sehnsüchten und unerfüllten Wünschen zu leben oder diese zeitweilig bewusst zurückzustellen. Diese Fähigkeit ist eng mit der Fähigkeit zur Hoffnung verbunden. Geduldig ist auch, wer Schwierigkeiten und Leiden mit Gelassenheit und Standhaftigkeit erträgt."
Quelle: Wikipedia

(Oberlehrermodus *aus*)


Viele Grüße
Marion