WANTED: GEDULD !!

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Lillifee antwortete auf Aw: WANTED: GEDULD !!

11 Mai 2013 17:20
#13
Ich neige im Moment extrem dazu diese Beiträge als Pflichtlektüre zukünftiger Halter einzuführen. Besser kann man es am Telefon nicht in Worte fassen.
Danke Euch allen.

Michaela mit Cosby und Eddie
Jeder Mensch sollte die Welt mit seinem Leben ein klein wenig besser machen
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christa antwortete auf Aw: WANTED: GEDULD !!

11 Mai 2013 19:21
#14
Hallo,

möchte zu dem Thema auch etwas schreiben.

Vor etwa 3 Jahren fingen wir an uns für einen Laborbeagle zu interessieren und landeten bei der L:B:H:!
Nach viel,viel lesen stand für uns fest das wir gerne Udo hätten(5 Jahre Labor)
Nach langen Gesprächen mit der Vermittlerin bekamen wir Udo.
Für uns stand fest keinerlei Erwartungen an Udo zu stellen.
Als er hier ankam verlies er sehr schnell seine Box und lief mit Charly (kein Laborbeagle) in den Garten und wir dachten schon ,so schlimm kann es doch nicht sein !!!
Am Abend ging es dann aber los ,er saß auf der Couch und blickte starr auf die Lampe an der Decke ,die Couch wollte er auch nicht mehr verlassen.Futter,Wasser alles auf der Couch.
Bei der kleinsten Aufregung bekam er dann seinen Rückwärtshusten und wir saßen stundenlang neben ihm ,um ihn zu beruhigen.
So ging es Monate.
Leute die zu uns kamen waren entsetzt und sagten "Wie kann man sich so etwas antuen" dafür hätte ich keine Nerven ,warum habt ihr euch keinen "normalen" Beagle geholt !!!
Für diese dummen Bemerkungen hatten wir aber manchmal keine Nerven.
Jetzt ist Udo schon 2,5 Jahre hier und keiner sagt mehr dafür hätte ich keine Nerven ,denn heute merkt man ihm kaum mehr an das er ein ehemaliger Laborbeagle ist ,heut ist er der "CHEF".
Das alles hat viel Zeit,Geduld und Liebe gekostet und es gab auch immer wieder Rückschläge ,aber alles hat sich gelohnt ,wenn man ihn heute sieht.Er ist ein "normaler "Beagle.

Marlow hatte auch ein paar Startschwierigkeiten ,aber nicht so lange -Er war bevor er zu uns kam auch schon in einer Pflegestelle.
Benny kam aus Ungarn und hatte keinerlei Probleme und fügte sich problemlos ein.

Jetzt haben wir Sammy als Pflegehund

Sammy ist ein ganz lieber,verschmuster aber auch sehr ängstlicher Beagle.Er wollte auch die Couch nicht verlassen Wasser ,Futter alles auf der Couch bei jedem Geräusch zittern und Panik in den Augen .Spazieren gehen auch nicht war alles zu fremd.
Jetzt nach gut 4 Wochen sieht es schon viel besser aus ,er sitzt immer noch viel auf der Couch ,aber es wird immer weniger .Sammy läuft in den Garten mit den anderen und er macht Ansätze mit Benny zu toben.
Diese Woche hatte Benny einen Igel im Garten entdeckt und hat Alarm geschlagen .Alle Hunde losgestürmt und Sammy hinterher um den Igel anzubellen ,das war zu schön .
Jetzt wo man sieht das er tatsächlich ein klein wenig auftaut weiss man erst recht warum man soetwas macht.
Einige von euch wissen ja ,das Sammy schon zweimal seine Familie verloren hat nur weil er Angst hat.
Was denken sich "diese" Leute dabei ,genau wie Iris es geschrieben hat, mit einem Stück Fleischwurst vor der Nase habe ich mein früheres Leben vergessen ,so einfach ist das nicht.
Was haben Menschen diesen Hunden im Namen der Forschung angetan? (Schmerzen)
Womit verbindet der Hund den Menschen? (Schmerzen)
Wie soll der Hund den Menschen noch vertrauen ?
Woher soll der Hund die Welt kennen, aus dem Zwinger ?
Woher soll der Hund wissen das er nicht in die Wohnung machen darf wer hat ihm das beigebracht?
Woher soll der Hund wissen das es ab heute nur noch gute Menschen gibt?
Gebt den Hunden die Möglichkeit auf ihre eigene Art die Welt zu entdecken und Vertrauen zu Menschen aufzubauen!!!!!!!!
Sammy bleibt jetzt so lange bei uns bis er seine Angst weitgehend abgebaut hat,nocheinmal darf er seine Familie nicht verlieren
sonst wird er niemehr Vertrauen aufbauen können.


Gruss Christa und Bernd

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Petra antwortete auf Aw: WANTED: GEDULD !!

12 Mai 2013 07:56
#15
Hallo ihr Lieben,

eure Berichte haben mich sehr berührt. Und es macht mich auch sehr traurig, wenn ich hier immer wieder über die "Rückläufer" lese, die nie eine wirkliche Chance hatten (nicht die, wo es wirklich nicht gepasst hat).

Als Sadie zu mir kam, war sie ja auch ein kleines, verschüchtertes Häufchen. Zumindest draußen. In der Wohnung taute sie ja sehr schnell auf, aber das Gassi-Gehen oder das Stubenrein sein, war sehr schwierig. Ich glaube, es hat fast 8 Wochen gedauert, bis Sadie zuverlässig ihre Geschäfte draußen machte, und noch länger, bis ich mich wirklich drauf verlassen konnte, dass sie sich meldet, wenn sie mal "außerhalb der Reihe" muss. In den ersten ca. 4 Wochen waren wir hauptsächlich fürh morgens und spät abends unterwegs, wenns draußen schon dunkel war. Ich denke, dann kam Sadie die Welt da draußen nicht mehr ganz so riesig und bedrohlich vor, wie bei Tageslicht. Außerdem war es in der Zeit eher ein Gassi-Tragen als Gassi-Gehen. Wann immer ich sie in den ersten beiden Wochen absetzte, bleib sie stocksteif sitzen und weigerte sich, selber zu laufen. Sie hat auch viel angeknabbert am Anfang, ich musste immer hinter ihr her sein. Den Teppich, den sie sich am Anfang als "Toilette" auserkoren hat, habe ich durch einen neuen ersetzt.

Für mich ist es keine Option mein Beaglekind jemals wieder abzugeben, nur weil es mal schwierig wird. Heute ist Sadie eine aufgeweckte, lustige kleine Hundedame, die spielt, tobt, Tricks lernt.. Ich nenne sie manchmal meine freche Göre :silly: Ich werde mich für immer daran erinnern, wie sie ihr erstes Häufchen draußen gemacht hat, an ihre erste Hundebegegnung, wie sie das erste Mal meine Freundin freudig begrüßt hat (in der Anfangszeit hatte sie Angst vor ihr und hat sich auf den Boden gedrückt, wenn sie oder andere Menschen auf uns zu kamen), wie sie mir das erste mal die Hand geschleckt hat, wie sie das erste Mal freudig auf meinen Schoß gesprungen kam, um sich ihre Streicheleinheiten abzuholen, wie sie das erste Mal ohne Leine laufen durfte und auf Zuruf sofort mit wehenden Schlappohren auf mich zugesaust kam (und mich fast umrannte)... DAFÜR lohnt sich jede Mühe. Dieser freche, aufgeweckte Hundeblick, wenn sie mal wieder nur Schabernack im Sinn hat :woohoo:

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Nika antwortete auf Aw: WANTED: GEDULD !!

12 Mai 2013 18:50
#16
Genau so - ja, es ist ein Abenteuer, jeder Hund wieder.
Ja, man weiß jedes Mal wieder nicht, was einen erwartet, egal wieviel man sich meint vorbereitet zu haben.
Ja, es gibt immer wieder Situationen, die man so nicht erwartet hätte, positive wie negative.

Als ich Tina bekam, habe ich mir auch nicht ausgemalt, dass ich die nächsten sechs Monate jeden Morgen den Teppich schrubben müsste.

Ja, es gibt Situationen, die meistert man.

Der vierte TA fand die Ursache.

Ja, es gibt auch Situationen, die meistert man nicht.

"Zuverlässig Stubenrein" würde ich die Ziege bis heute nicht nennen.

Aber abgesehen von der Möglichkeit, dass ich meinen Hunden aufgrund von Krankheit nicht mehr das Leben bieten könnte, was sie brauchen, kann ich mir keinen Grund vorstellen, weswegen ich mich von ihnen trennen würde. :dry:

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ina antwortete auf Aw: WANTED: GEDULD !!

15 Mai 2013 18:06 - 15 Mai 2013 18:07
#17
Ja und ja und ja - ich schließe mich all dem an, was hier geschrieben wurde. Und Danke, liebe Marion, dass du dieses Thema hier in den Fokus gebracht hast.

Als Scotty vor fast 6 Jahren hier einzog, hatte ich null Ahnung von Laboris. Dann war er hier und lief unserem Whisky ständig hinterher und machte, was der auch machte. Auf den ersten Blick gabs keinerlei Probleme. Bis auf seine Taubheit. Von der hatte man uns nichts gesagt... Nach einem Monat waren wir sicher, einen gehörlosen Hund zu haben und wollten dies tierärztlich abklären lassen. Vorher aber war das Telefonat mit Iris.
Nein, Scott war nicht taub sondern wie ein Autist, völlg in seiner Welt, von der er uns Menschen komplett abgetrennt hatte. Er ließ anfangs alles mit sich machen, und nur beim Geschirr umschnallen wurde er steif und panisch.
Je mehr der Kleine (damals zweijährig) bei uns "ankam", desto mehr wurden auch seine Verhaltensauffälligkeiten deutlich: er wollte keine direkte menschliche Nähe, schrie regelmäßig nachts ganz furchtbar und konnte sich erst beruhigen, wenn jemand zu ihm ging und beruhigend auf ihn einredete, manchmal mehrmals in der Nacht, monatelang jede Nacht.Ich könnte auch noch viel mehr seiner Eigenheiten hervorkramen. Aber ist das wirklich wichtig? NEIN!!!
Wir haben ihm einfach Zeit gegeben, sein eigenes Tempo einzuschlagen und den Zeitpunkt festzulegen, ab wann wir SEINE sind. Es ist so unbeschreiblich schön, wenn gerade einer dieser "schwierigeren" Hunde uns sein Vertrauen und seine Liebe schenkt. Ralf und mir geht noch heute das Herz auf, wenn wir wieder mal eine neue Hürde gemeinsam überwunden haben.

Zu guter letzt NEIN, es gibt keinen akzeptablen Grund für mich, meine Hunde abzugeben. Auch nicht, dass mein Mann und ich gesundheitlich nicht mehr in der Lage wären, ihnen gerecht zu werden. Denn für diese Katastrophe gibt´s bei uns Plan B: unseren erwachsenen Sohn.
Letzte Änderung: 15 Mai 2013 18:07 von ina.

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Gisela antwortete auf Aw: WANTED: GEDULD !!

16 Mai 2013 16:41
#18
Vielen vielen Dank für Eure schönen Berichte über das Zusammenleben mit Beagle
nach seiner Laborzeit.
Ich habe in den letzten Jahren immer nur ältere Beaglehündinnen aufgenommen
und wie Ihr auch schreibt, mit Zeit und Geduld hat sich vieles getan und erreicht
worden.
Leute, die einen fix und fertigen Beagle möchten, empfehle ich ein Stofftier.
Dort ist der Beagle fehl am Platze, auch jeder andere Hund.
Wenn ich schon beim Vermittlungsgespräch höre: der Hund muss stubenrein sein,
der Hund muss die Kinder lieben (sind etwas wild), der Hund muss 8 Stunden
alleine bleiben usw usw
:S

Unsere Hund haben es sich nicht ausgesucht im Labor zu leben und Gott sei Dank
gibt es auch Menschen mit Gefühl, Zeit und Geduld

Gisela
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