Buster ist nun ein OWLer

Auf besonderen Wunsch einer ganz netten Dame *zwinker zu Rebecca* werde ich nun eine kurzform des verloren gegangen Berichts schreiben.

Also ....

Buster macht riesen Fortschritte. Sowohl in der Hundeschule, die er am kommenden Donnerstag mit einer Prüfung beenden wird, als auch im alltäglichen Leben UND in seinem Verhalten mir gegenüber.

Zunächst zur Hundeschule.

Wie schon geschrieben wird Buster am kommenden Donnerstag die Abschlussprüfung der Grundstufe ablegen. Er hat, nach übereinstimmender Aussage der beteiligten Trainer, riesen Fortschritte gemacht und er kann nun bei Fuß gehen (zumindest meistens :laugh:) und er kann auch "Sitz" machen und - fast immer - dem Kommando "Bleib" befolgen.

Alle Versuche Buster das Kommando "Platz" beizubringen sind allerdings bisher kläglich gescheitert. Auch die beiden Hundetrainer sind mit ihrem Latein am Ende. Aber das macht nichts. Wenn wir einen Hund haben wollten, der stur Befehle ausführt, dann hätten wir uns keine Beagle geholt.

Wir, Antje und ich, sind mit seinen Fortschritten sehr zufrieden und wie sind sehr Stolz auf ihn. Und das ist - für uns - das wichtige.

Was sein Verhältnis zu Tinny angeht, so ist das auch viel, viel besser und enger geworden. Wobei er mehr an Tinny hängt wie Tinny an ihm. Aber auch das ist besser geworden. Beide achten heute aufeinander und wo der eine ist, ist die andere nicht weit und umgekehrt. Außer ... es ist eben so, dass Buster immer noch keine Treppen steigt. Runter geht inzwischen, aber hoch muss man ihn immer noch tragen.

Zu mir fasst er immer mehr Vertrauen und sein Verhalten mir gegenüber wird immer relaxter.

Wenn ich sitze, dann kommt Buster angelaufen und fordert mich auf ihn zu streicheln. Wenn ich dann - absichtlich - nicht reagiere, dann versucht er mich "umzustimmen" indem er mich anstupst und indem er sich ziemlich kraftvoll an meine Beine drückt.

Nach der Lektüre des Martin Rütter Buchs über Angst bei Hunden habe ich eine Menge gelernt und ich achte jetzt darauf, dass ich bestimme wann gestreichelt wird und ich bestimme auch, wann es beendet wird.

Wenn er also kommt um gestreichelt zu werden, dann reagiere ich nicht mehr. Erst wenn er sich abwendet und schon einige Schritte weg ist, dann rufe ich ihn zu mir und streichele ihn ausgiebig. Wenn ich merke, dass er keine Lust mehr hat, dann höre ich auf und sage, "Jetzt ist es gut, das war es.."

Geht er weg währen dich noch streichele, dann rufe ich ihn zurück und ich streichele ihn noch ein paar Sekunden bevor ich das streicheln dann beende.

Seit ich so mit ihm umgehe, hat sich unser Verhältnis sehr stark verbessert. Ich hätte niemals gedacht, dass mein Verhalten - ich meinte es ja nur gut - seine Angst sogar noch unterstützt hat!

Heute reagiere ich auf seine Panikattacken gar nicht mehr. Wenn er - aus welchem Grund auch immer - mal wieder Panik bekommt, dann lasse ich ihn einfach links liegen.

Er ist jetzt so weit, dass er auch dann zu mir kommt, wenn ich stehe. Fragt mich bitte nicht woran er es fest macht. Aber manchmal nähert er sich nur ganz vorsichtig und er bleibt auf Armlänge entfernt stehen ein anderes Mal kommt er angerannt und rennt mich fast um nur um sich dann ganz eng an mich zu drücken und mich fast von den Beinen zu drücken. Wobei man ganz klar sagen muss, dass die Momente in denen er versucht mich von den Beinen zu holen von Tag zu Tag mehr werden. Und das freut mich.

Wenn ich heute Revue passieren lasse, wie es noch vor 2 Monaten war, dann hätte ich nicht geglaubt, dass es heute schon so aussehen könnte, wie es das nun tut. Es ist einfach herrlich! Ohne das Buch, das ist 100% sicher, wäre ich bei weitem nicht da, wo ich nun bin.


Wir haben seit heute, siehe die Bilder in meinem letzten Posting in diesem Threat, unseren Teil des Grundstücks umzäunt. Diese Umzäunung wurde aus 2 Gründen notwendig.

Grund 1: Wie ja bekannt ist, reagiert Tinny extrem allergisch auf Gluten. Da unsere netten Nachbarn einen offenen Komposthaufen haben und das sie diesen regelmäßig mit allen möglichen Backwaren vergrößern, hat Tinny entdeckt, dass sie dort hin laufen kann um sich den Magen mit Brot, Brötchen und ähnlichem voll schlagen zu können. Leider hatten wir dann den "Spaß" damit. 2 Tage später war sie dann wieder feuerrot zwischen den Hinterläufen und sie hatte sich blutig geleckt. So konnte es nicht weiter gehen.

Grund 2: Wir wollten Buster auch mal die Möglichkeit geben ohne Leine laufen zu können. Da die Bindung an uns noch lange nicht so stark ist wie die von Tinny, konnten wir es uns nicht erlauben ihn hier ohne Leine auf die Terrasse zu lassen. Nun ist der Zaun da und wie können ruhigen Gewissens die Terrassentür öffnen und er kann dann raus rennen.

Ihr seht, wir hatten zwei sehr gute Gründe den Zaun setzen zu lassen. Und es war heute ein Augenschmaus zu sehen, wie die Beiden den nun eingezäunten Garten erkundeten. Buster musste ihn durch fleißiges Markieren sofort in Besitz nehmen und Tinny musste auf jede Markierung noch mal ihre drüber setzen.

Dann waren beide der Meinung, dass sie mal testen müssten, wie lange man braucht, wenn man mit vollem Speed von einem Gartentor zum anderen rennt. OK, Buster war erheblich schneller, aber er wäre auch bald in der Kurve von der Fliehkraft vor den Zaun getrieben worden. Das war sehr knapp. Aber es hat geklappt. Und ich denke mal, dass die Beiden sehr zufrieden waren. Sie machten zumindest den Eindruck.

So, das war nun die - ziemlich stark gekürzte und neu formulierte - Version des Berichts von heute Nachmittag. Ich hoffe, dass ihr damit zufrieden seit.

Sollten noch Fragen offen sein, dann her damit.


VG, Dietmar mit Tinny und Buster

Wow Dietmar! Dein Bericht ist einfach nur klasse! :woohoo: Finde ich unglaublich toll, wie Du die Entwicklungsschritte von Buster erzählst. Und es sind oft nur Kleinigkeiten unseres Verhaltens, die wir ändern müssen um solche Erfolge zu erzielen. Ich muß mich heute immer noch konsequent zusammenreißen, um auf die Ängste, die Kondi hin und wieder hat, nicht zu reagieren. Wir üben derzeit im Dunkeln gassigehen, an der Hauptstraße vorbei. Sie reagiert auf Auto's mit Licht etwas ängstlich. Täglich wird es besser. :woohoo: Und ich stelle immer wieder fest, dass unsere Bunten richtige Streber sind, in der HuSchu! Und das mit dem "Platz" hat bei Kondi auch sehr lange gedauert. Und irgendwann hat es funktioniert. Zu Beginn habe ich immer, wenn sie anstatt "sitz" mal "platz" gemacht hat, schnell reagiert und "platz" gesagt und gelobt. Irgendwann hab ich dann angefangen die Hand auf den Rücken zu legen, wenn sie im "sitz" war und bin vor ihrer Nase immer wieder mit einem Leckerli Richtung Boden. Und siehe da: es hat irgendwann "klick" gemacht. Nur mit dem "bleib" in "platz" . . . das üben wir noch! Allerdings ist es für mich auch nicht unbedingt wichtig, dass Kondi auf Kommando "platz" macht. "Sitz" reicht auch. Ich sehe das ganze nicht so verbissen. Für uns ist nur wichtig, dass wir Kondi mit dem antrainierten Gehorsam vor Gefahren schützen können.

Hallo Annette,

da du sonst ja keine Ruhe geben wirst , werde ich später, nach meinen Arztterminen, posten was wir schon alles versucht haben um Buster "Platz" - oder, in unseren Fall "Down", damit es zu keiner Verwechslung mit dem Befehl "aus deinen Platz" kommen kann - beizubringen und wie die Ergebnisse waren. Ich hatte das gestern schon ganz ausführlich beschrieben. Aber der Artikel ist ja leider *megagrummel* "verloren" gegangen.

Bis später also...


VG, Dietmar mit Tinny und einem kranken Buster

RailerOWL schrieb:

Hallo Annette,

da du sonst ja keine Ruhe geben wirst , werde ich später, nach meinen Arztterminen, posten was wir schon alles versucht haben um Buster "Platz" - oder, in unseren Fall "Down", damit es zu keiner Verwechslung mit dem Befehl "aus deinen Platz" kommen kann - beizubringen und wie die Ergebnisse waren. Ich hatte das gestern schon ganz ausführlich beschrieben. Aber der Artikel ist ja leider *megagrummel* "verloren" gegangen.

Bis später also...


VG, Dietmar mit Tinny und einem kranken Buster

:woohoo: Nee, nee! Tu Dich erst mal vom Zahnarzt-Besuch erholen! "Platzen" können wir auch noch in ein paar Tagen! :woohoo: :silly: :side: Wichtig ist jetzt eh erst mal, dass der Jung wieder gesund wird! Wenn man krank ist, hat man Schonzeit und dann muß auch kein "platz" sein!

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, dass ich es bis halb acht (19:30 Uhr) schaffe alles zu schreiben. Werde mein bestes geben.

Also ... hier kommen die Versuche.

Versuch 1: Ich habe versucht, Buster erst sitzen zu lassen und ihm dann sanft aber stetig auf die Schultern zu drücken, dass ihm auf dem Parkett die Vorderpfoten weg rutschen.

Ergebnis 1: Buster jault auf und zieht sich sofort zurück. Er geht mir nach so einer Aktion dann aus dem Weg.

Versuch 2: Die Trainer in der Hundeschule haben versucht Buster sanft die Vorderpfoten nach vorne zu ziehen, damit er sich ablegt.

Ergebnis 2: Buster jault auf und zieht sich zurück.

Versuch 3: Die Trainer in der Hundeschule haben Antje empfohlen (und ich hoffe, dass ich das nun verständlich erkläre), dass sie sich so hin kniet, dass sie auf einem Knie kniet und das andere Bein angewinkelt nach vorne stellt. Dann soll sie Buster vor sich Sitz machen lassen. Im Anschluss soll sie mit der von Buster abgewandten Hand ein Leckerlie unter das gebeugte Bein halten, so das Buster sich bücken muss um dieses Leckerlie zu erreichen. Dann sollte Antje das Leckerlie langsam von Buster weg nehmen, so dass er sich legen muss um an das Leckerlie zu kommen.

Ergebnis 3: Buster ist alles andere als dumm. Er hat sich zwar leicht gebückt aber wenn Antje aber das Leckerlie von ihm entfernt, dann zieht Buster auch den Kopf zurück und versucht entweder um das Bein herum an das Leckerlie zu gelangen, oder, noch besser, einfach über das angewinkelte Bein hinweg zum Erfolg zu gelangen.

Was uns bei Buster auffällt ist, dass er sich nicht wie Tinny hinlegt indem er die Vorderläufe nach vorne rutschen lässt sondern das er die Vorderpfoten an einer Stelle lässt um dann langsam nach hinten weg zu sinken. Sieht urkomisch aus. Aber wir vermuten, dass andere Ursachen hat. Weil Buster sehr empfindlich an den Vorderläufen und an den Schultern ist, denken wir, dass Buster da Probleme hat.

Ich muss leider los.

Es gibt noch mehr Versuch, die werde ich aber beim nächsten Mal beschreiben.


VG, Dietmar mit Tinny und dem kranken Buster.

Hm, ich musste bei Abby nur ein Wurststück unter der Hand auf dem Boden verstecken und schon wollte sie unbedingt dran und hat sich automatisch mit den Pfoten da draufgeschmissen und auch mit der ganzen Schnauze. Allerdings... wenn Buster Probleme damit hat, wird er das natürlich nicht machen.
Vielleicht soll es einfach so sein, dass er nicht Platz macht.