Emil hat Schuld

Erst einmal nehm ich dich virtuell in den Arm, liebe Petra. Es ist so schwer, solch eine Entscheidung zu treffen. Aber eure Geduld und eurer Verantwortungsgefühl sind der Grund, dass dies keine undurchdachte Entscheidung ist. Ihr habt nicht nur für euren Sohn und die Laboris entschieden. Nein, ihr gebt damit auch Mirko die Chance, doch noch ein Zuhause zu finden, in dem er sich so wohl fühlt, dass er keine Konkurrenz befürchten, keine Ängste durch Bisse kompensieren muss. DAS, liebe Petra, hat meine absolute Hochachtung.
Klar ist es erst einmal traurig. Aber wenn du sehen kannst, dass aus Mirko vlt. mal ein entspannter Hund wird, wirst du ganz bald wieder lächeln. Versprochen.

Danke Ina für deine lieben Worte.
Ich habe mich so mies und als Versager gefühlt.
Wenn ich jetzt aber sehe wie wohl sich Mirko bei
meinen Nachbarn und den Hündinnen fühlt,weiß ich es
war richtig so.Er ist dort ein ganz anderer Hund.Locker,er gehorcht
dort besser und wird von den Hündinnen abgöttisch geliebt.
Ich sehe Mirko an das er total glücklich ist.

Wir werden uns auch keinen eigenen Hund mehr dazu holen,
sondern diesen freien Platz für einen älteren Labori als
Pflegeplatz oder zur Dauerpflegestelle frei halten.
So können wir vielleicht einer armen Seele helfen.

sich als versager zu fühlen - davon konnte ich in letzter ein lied singen (ganze arien sogar )

murphy tanzt mir auf der nase rum - wenig erziehungserfolge

dann knallt luisa durch

zwischendrin kommt toby (ich hatte zugesagt bevor ich verletzt wurde)

murphy geht auf toby los, der wehrt sich - ein ständiges angeknurre

luisa geht auf artie los, der wird verletzt

jeden tag ins krankenhaus, dazwischen tierarzt und die frage: was passiert hier gerade ?

im letzten jahr hatte ich zeitweise 8 hunde hier (urlaubs/kur/krankenhauspensionsgäste), es war ruhig, harmonisch und problemlos.wir sind zu zweit mit der ganzen bande unterwegs gewesen - klappte gut.

dann das: da musste ich mich auch einfach als versager fühlen.das macht mutlos und schon traust du dir nichts mehr zu und möchtest dir die probleme am liebsten vom hals schaffen, geht aber nicht.

dann kommt das einzig richtige:analysieren, woran es liegt, sortieren , neuen mut fassen, wieder aufstehen und von vorn anfangen.

diesesmal knuddel ich dich und deine entscheidung einen pflegeplatz anzubieten finde ich super.

pragmatisch betrachtet würde es dir auch keiner krumm nehmen wenn es nicht klappt mit dem vorhandenen rudel.ich denke mittlerweile hat jeder mitbekommen, dass es auch mal kippen kann.

barbara ich kann dich nur immerwieder bewundern süsse! alle achtung, aber du machst das einzig richtige, wieder aufstehen wenn du gefallen bist, denn nur so kann es wieder weiter gehen süsse! du bist so genial und ich drücke dich mal ordentlich liebes...... :kiss:

Wir sind keine Versager,wir haben nur den Mut eine Entscheidung zu treffen,bevor
etwas schlimmes passiert.
Meine kleine Meute versteht sich so toll.Es sind total liebe,
freundliche Hunde.Auch Lou und Mirko machen keine Probleme mehr.
Ohne mir ein Kopf machen zu müssen,kann ich sie einige Stunden
allein in ein Zimmer packen,ohne das was passiert.
Sie lassen auch fremde Hunde ohne wenn und aber aufs Grundstück.
Die drei sind auch beim Spaziergang freundlich zu jedem Hund.

Ein dürfen wir halt nie vergessen,es sind Tiere,die auch mal den
Schalter umlegen können.

Du und ich,wir haben auf jeden Fall unser Bestes gegeben.

Hallo Petra,

ich hab das alles erst jetzt gelesen und auch noch keine klare Haltung dazu.
Ich habe auch mal einen Hund wieder ins Tierheim gebracht, weil ich überhaupt nicht klarkam und am Ende meiner Ideen und Möglichkeiten war. Es ist sehr lange her und ich denke nicht mehr oft daran, aber wenn, bekomme ich Bauchschmerzen.

Mit dem Wissen und den Möglichkeiten von heute hätte ich es vielleicht geschafft.

Wir haben alle so eine Idealvorstellung von uns: wir möchten vielen Tieren helfen und sammeln uns ein Rudel zusammen. Was jeweils den Ausschlag dafür gibt, diesen bestimmten Hund zu behalten, ist ja durchaus unterschiedlich: wir haben unser Beuteschema und manche Hunde berühren uns ganz besonders und die sollen es dann sein. Die bereits vorhandenen Hunde werden nicht gefragt.

Ich denke auch, dass es ganz normal ist, zu den Hunden unterschiedliche Beziehungen zu haben (die habe ich auch zu meinen Kindern und ich denke, dass jeder, der das Gegenteil behauptet, lügt).

Wenn dann die Probleme kommen, ist man leider ziemlich schnell bereit, auszumustern. Und dann geht nicht der, der zuletzt gekommen ist, sondern der, an dem das Herz am wenigsten hängt, oder bei es sich am besten verargumentieren lässt. Wenn die Sicherheit der Kinder gefährdet scheint, wird man kaum auf Widerstand stoßen. Ein bisschen Abschiedsschmerz und die Welt ist wieder in Ordnung.

Es läuft genauso, auch deshalb, weil wir alle Menschen mit Grenzen sind UND weil es die Möglichkeit dazu gibt.

Wenn Du Kinder hast, ich meine mehrere, die sich bekriegen wie die Kesselflicker, hast Du manchmal auch solche Gedanken. Aber Du machst es nicht. Weil es indiskutabel ist. Du hältst es aus und viele Jahre später ist alles in Ordnung. Und Du bist froh, dass es bei den Gedanken geblieben ist.

Die meisten Probleme mit den Hunden sind lösbar. Es scheitert nicht an den Hunden, sondern am Mangel an Energie und Willen und daran, dass die Verantwortung für einen Hund zwar theoretisch im Allgemeinen akzeptiert wird, man sie praktisch aber ganz schnell wieder loswerden kann.

Petra, ich will damit nicht sagen, dass die Entscheidung, den Hund abzugeben, falsch war. Ich möchte aber gerne, dass diejenigen, die darüber nachdenken, ihr Rudel zu erweitern, anfangen, einzukalkuieren, dass es schwierig werden kann und für diesen Fall Plan B in der Schublade haben und sehr ernsthaft bereit sind, die Konstellation, die sie als Menschen ausgesucht haben, in friedliche Bahnen zu lenken und nicht anfangen, die Hunde auszutauschen, bis es passt.

Nachdenkliche Grüße,
Iris