wann ist es soweit ?

Ich glaube, dass ein Mangel an Orientierung eher ein Problem für die Umgebung darstellt als für den Betroffenen. Demenz bedeutet ja nicht, dass der Patient depressiv ist. Ich würde es vom Auftreten von Schmerzen abhängig machen und vielleicht auch davon, wie die anderen damit zurechtkommen.

Rebecca schrieb:

Ich habe mich mit Epi noch nie wirklich auseinander gesetzt.
Finde es aber doch sehr befremdlich das ein Hund sein Herrchen welches ihn Jahrelang versorgt und geliebt hat, nicht mehr wieder erkennt. Wenn nicht mal sein Herrchen, wen denn dann ?

Ich weiß nicht wie Lebenswert ein Leben ist, wenn man den Tag über desorientiert ist, und Futter das einzige kurze Highlight am Tage ist ?. *schulter zuck*

Ich möchte mich Rebeccas beitrag anschließen und ich hoffe Barbara Du triffst bald die richtige Endscheidung zum Wohle des Tieres!

ja uwe - ich habe eine entscheidung getroffen, dabei hat der beitrag von iris mir sehr geholfen.

solange der hund herumläuft, mit mir spazierengeht, frisst, trinkt und sämtliche vitalfunktionen in ordnung sind, beschmust werden will, ein warmes plätzchen hat, die anderen hunde ihn akzeptieren, er weiß wo es in den garten geht, wo er futter bekommt und wo das bett steht, in dem er so gern liegt, seine augen glänzen, er hin und wieder wedelt

bleibt er am leben.

voraussetzung ist, dass er keine schmerzen hat.ob er sein herrchen wiedererkennt ist für mich dabei unerheblich, der hätte ihn ohnehin gern entsorgt, weil er damit nicht zurechtkommt.

wenn ich an alle die hunde denke, die irgendwo im ausland im zwinger sitzen, nicht genug zu essen haben, jämmerlich frieren, krank sind und ohne medizinische versorgung, schmerzen haben, von den kumpels zerbissen oder totgebissen werden, dann hat der kleine jackie dagegen sicher noch ein lebenswertes leben.

Iris schrieb:

... Demenz bedeutet ja nicht, dass der Patient depressiv ist.

Aber dement und das Leben rundherum nicht mehr mit zu bekommen ...

So geht es einer alten Tante von mir seit 8 Jahren ... sie bekommt rein gar nichts mehr mit.
Morgens waschen, Windel wechseln, angekleiden, füttern ... und das mittags und abends wieder.
Ihre Tochter pflegt sie noch zuhause - und man merkt ihr die Strapazen an - sowas zieht einen schnell mit runter.

Barbara, Du hast ihn täglich vor Augen, Du kannst seine Lage besser einschätzen.

Ich habe zum Leben eine etwas andere Einstellung, bei mir ist soweit alles schon von mir geregelt.
Nach meinem Ableben komme ich als Körperspender in die Uni Frankfurt.
Dort können die angehenden Chirurgen an mir testen/üben.

Angst habe ich nur vor einer Demenz und einem Zustand der mich nicht entscheidungsfähig hält.
Ich habe keine Angst vor dem Tod !!!

Sehe ich mir den (genetischen) Stammbaum meines Vaters an, so habe ich noch 10 Jahre.
Klar spielt der Lebenswandel auch eine Rolle, doch ich geniesse mein Leben ...

@ bismarck - danke für deinen beitrag.

ich mache mir auch so meine gedanken darüber, weil ich lange mit alten menschen gearbeitet habe und vieles ganz furchtbar fand.trotz allem hatte ich oft den eindruck, dass auch diese menschen irgendwie am leben hängen und teilhaben möchten.

nun, ich möchte nach möglichkeit auch nicht so enden, als christin habe ich auch keine angst vor dem tod.

trotz allem muss ich mir immer wieder klar machen, dass wir die hunde eventuell zu sehr vermenschlichen, wenn wir das so übertragen.vor zwei dingen habe ich angst:

- zu lange gewartet zu haben und dem hund dadurch leid zugefügt zu haben

- nicht lange genug zu warten, weil ich vielleicht die lage falsch einschätze.

ich musste diese entscheidungen auch schon einige male treffen - leichter wird es nicht.

@ Barbara
trotz allem muss ich mir immer wieder klar machen, dass wir die hunde eventuell zu sehr vermenschlichen, wenn wir das so übertragen.vor zwei dingen habe ich angst:

- zu lange gewartet zu haben und dem hund dadurch leid zugefügt zu haben

Ich hoffe für den Hund das Du bald zu der richtigen Endscheidung kommst.