Ich denke, es gibt einige Missverständnisse auszuräumen. Mit Anja habe ich das schon telefonisch getan.
Vorweg gesagt, wenn ich sage üben, dann meine ich üben und nicht "in Perfektion können".

Wenn ich sage, das ist noch nicht bei ihm angekommen, dann heißt das nicht, dass ich enttäuscht bin, sondern dass ich nach einer Lösung suche, ihm zu vermitteln, wie er sich richtig verhält.
Anja sagte zu mir, ich sei die erste, die nach so kurzer Zeit solche Fragen stellt. Offensichtlich fällt das negativ auf. Nunja, es könnte sein, dass es anderen unangenehm war zu fragen, wenn der Hund im Gegensatz zu vielen anderen nach 8 Wochen noch nicht stubenrein ist. Das will ich aber nicht unterstellen. Ich gehe davon aus, dass bei dem Schritt in das neue Zuhause ein Lernprozess für Herrchen und Hund einsetzt. Man stellt fest, dass Dinge gut klappen und andere weniger gut. Ich habe gelernt, dass manche Dinge sich ganz von alleine mit der Zeit regeln und man einfach nur den Alltag leben muss. Andere Dinge widerum zeigen sich erst zeigen sich erst im Alltag und mit der Zeit. Aus mangelnder Erfahrung habe ich die ersten Anzeichen von unerwünschten Verhalten übersehen und habe mich ohne Anleitung in der Hundeschule an gewisse Dinge einfach nicht herangetraut. Und nun ist eben ein nicht besonders schönes Verhalten eingeübt und muss korrigiert werden, wenn ich nicht riskieren will, dass Kalle irgendwann wirklich glaubt, Pieseln im Haus sei o.k.
Wie hängt das nun alles zusammen:
Zunächst war Kalle immer der erste an der Tür (ist er auch immer noch) und ich habe mir nichts dabei gedacht. Zunächst hat er sich noch relativ gut halten lassen. Später musste ich mir schon überlegen, wie weit ich die Tür aufmachen kann, damit er nicht entwischt.
Dann steigerte sich das dahingehend, dass er andere Hunde angeknurrt hat sobald sie seinem ureigenen Revier (Grundstück + Haus) zu nahe kamen und das war bedauerlicherweise erst der Moment in dem ich wach geworden bin.
Zum Kommando "Hinter": Es geht zunächst einfach darum, dass er akzeptiert, dass er auch mal hinter mir zu bleiben hat. Bspw. wenn ich vor ihn trete. Und selbst das akzeptiert er im Moment nicht, so dass man mit ihm einen Schlangentanz in Perfektion ausführt, der niemals erst dann endet, wenn der Reiz, der abgeschirmt werden soll, vorbei ist. Ich vor ihn, er vor mich uswusf. Diese Akzeptanz ist notwendige Vorstufe dafür, dass das Kommando "Hinter" irgendwann mal ausgeführt wird. Für mich sind Kommandos mit allen Vorstufen eine Einheit. Genauso wie das Kommando "Nein", das wir in Stufen erarbeiten bzw. erarbeitet haben, genauso wie das Kommando "Bleib", das klassischerdings -im wahrsten Sinne des Wortes- in vielen Schritten erarbeitet wird.
Wenn ich von Kalle verlange, dass er lernt, bekannte Kommandos nicht selbst aufzulösen, dann ist das für mich eine Selbstverständlichkeit. Darüber kann man vielleicht geteilter Meinung sein, aber für mich gehört das zu konsequenter Hundeerziehung dazu. Aus Bruchteilen von Sekunden werden Sekunden, werden Minuten uswusf. So habe ich es beigebracht bekommen und so habe ich es auch gelesen ....