Vom Umgang mit der Angst

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Petra99 antwortete auf Aw: Vom Umgang mit der Angst

02 Jan. 2013 22:47
#37
Hallo Marion,
ich hab mir gerade die Berichte über das Deprivitationssyndrom durchgelesen. Emmi war ja auch ein sehr ängstlicher Hund und das
"Einfrieren" war bei uns an der Tagesordnung. Beim Gassi gehen hat sie sich vor allem gefürchtet, ob das eine Autotür oder ein
Vogel war, das war egal. Emmi ist wie zur Salzsäule erstarrt stehen geblieben und hat sich völlig in sich zurückgezogen.
Inzwischen lebt Emmi über ein Jahr bei uns und Dank einer sehr guten Hundetrainerin und viel, viel Geduld und Liebe hat sie das
"Erstarren" fast vollständig abgelegt. Sie ist im Moment in der Phase, dass sie oft interessiert in eine Richtung schaut und dann aber weiterläuft. Langsam hat sie Vertrauen zu uns bekommen, aber wir müssen ständig mit ihr trainieren.
Mich interessieren deshalb Infos zu diesem Syndrom brennend, denn ich denke, dass man den Hunden helfen kann ihre Angst zu überwinden.
Falls es zu diesem Thema heuer Fachliteratur erscheint oder irgendwo ein Seminar angeboten wird, dann wär ich dankbar, wenn ihr mich informieren würdet.
Auf jeden Fall schon mal danke für die Infos und die interessanten Beiträge!
Viele Grüße
Petra+Emmi

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moromaxe antwortete auf Aw: Vom Umgang mit der Angst

08 Jan. 2013 19:52
#38
Ich hol's noch mal hoch

Auch wenn ich in den letzten Wochen kaum Zeit hatte, aber den Thread habe ich immer gelesen, weil wir mit Edward ja auch so ein ängstliches Exemplar erwischt haben. Ich hoffe, dass es noch mehr Infos gibt, und falls mal wieder ein Seminar veranstaltet wird: ich wäre gerne dabei.

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  • Vicky
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Vicky antwortete auf Aw: Vom Umgang mit der Angst

11 Feb. 2013 18:04
#39
Wenn es nochmal ein ähnliches Seminar gibt (wovon ich ausgehe :) ), mach ich's natürlich gern publik.
Jetzt noch ein Stückchen weiter im Text....:



Für einen Hund mit Angst stellt es schon eine enorme Verbesserung seiner Lebensqualität dar, wenn er nachts einfach ruhig schlafen kann.

Wenn er fressen kann, ohne gestört oder gemobbt zu werden.

Wenn er überhaupt regelmäßig schlafen und fressen kann.

Wenn er seinen Aufenthaltsort frei bestimmen kann: er muss nicht da bleiben, er darf weglaufen / sich verstecken / den Raum wechseln / ausweichen.

Wichtig ist, sich einen Zugang zum Hund zu verschaffen. Bei Mikey ergab sich der, wenn es auch lange gedauert hat, über den körperlichen Kontakt (aber das sog. „Kontaktliegen“ ist erst seit kurzer Zeit möglich).

Bei Bibi war der „Schlüssel zum Hund“ das Spielen. Erst über das Spiel fand Bibi die Möglichkeit, eine gewisse Verhaltensvielfalt (und Bewegungsvielfalt!) aufzubauen und sich auszudrücken - wohlgemerkt: in dem Rahmen, der ihm möglich ist.

Spielen kann nur in einer angstfreien, unbelasteten Umgebung stattfinden. Der Hund kann erst spielen, wenn er sich nicht bedroht fühlt und nicht angespannt ist.
Anfangs führte Bibi nur wenige, einfach und offensichtlich raum- und kraftsparende Bewegungen aus. Er konnte sich nicht richtig koordiniert bewegen, wirkte planlos und eckig. Ohnehin fehlte es ihm an Kraft und Ausdauer.

Es war quälend, ihm zuzuschauen, wie wackelig er auf seinen langen Beinen herumstakste und sich schnellstmöglich wieder irgendwohin zurückzog, immer nach allen Seiten sichernd, immer mit aufgekrümmtem Rücken, möglichst wenig Angriffsfläche bietend, immer mit wachsamem Gesichtsausdruck. Anfangs oft, jetzt nur noch gelegentlich, hört er mittendrin auf und schaut sich um: ist noch alles in Ordnung?
Dass Bibi mir heute hinterherläuft und mich offen und neugierig anschauen kann, dass er mich manchmal sogar anstupst – nach dem Motto: spielst du vielleicht eine Runde mit mir? – ist für mich wie ein Wunder.

Auffallend ist, dass Bibi im Spiel mit anderen Hunden (fremden, nicht zu unserem „Rudel“ gehörenden) immer versucht, den anderen Hund zu fangen: er versucht, die Rute oder die Ohren des anderen zu erhaschen.
Nicht gewaltsam oder grob, sondern zart und spielerisch und mit schlenkernden Beinen, aber er ist eben immer dabei, in die Ruten, Hals und Ohren zu beißen.
Mit Aggression hat das definitiv nichts zu tun, ich befürchte aber, dass andere Hundehalter das als solche auslegen könnten. Ich denke nicht, dass Bibi in seinen ersten Lebensmonaten die Möglichkeit zum Spielen hatte. Bibi testet jetzt erst, was er darf und wo er besser aufhören sollte.

Abends setze ich mich oft zu ihm auf seinen Teppich vor Omas Ofen und streichle seinen Kopf. Mittlerweile weicht er meiner Hand nicht mehr aus (solange ich mich auf Kopf, Hals und Brust beschränke – Berührungen am Rücken oder Bauch oder Beinen will er nicht zulassen) und brummt sogar ein bisschen. Er knurrt nicht, knurren ist anders. Er brummt so leise und wohlig vor sich hin und schließt die Augen. Ein Mal, ein einziges Mal, hat er seinen Kopf in meine Hand geschmiegt und ist so eingeschlafen.
Ich bin so lange da sitzen geblieben, bis er von selber wieder aufgewacht und in eine andere Position gerutscht ist, und das hat eine Weile gedauert…

Mittlerweile ist es so, dass man sich jederzeit neben ihn setzen kann. Er läßt sich umarmen und streicheln, er brummt leise vor sich hin, wenn man sein dichtes Fell umgräbt. Wenn er genug hat, geht er einfach und legt sich - deutliche Ansage! - ein paar Meter weiter weg wieder hin.
Obwohl: "man" ist nicht richtig - die Oma und ich dürfen, sonst lässt er niemanden so nahe ran. Er verzieht sich zwar nicht mehr ganz weit weg, hält aber immer noch deutlichen Abstand.
Bibi ist aber mittlerweile, nach ziemlich genau 5 Monaten bei uns. relativ relaxed und auch erstaunlich streßresistent. Ich glaube, er hat einen Teil des langen Weges aus der Deprivation geschafft.

Liebe Grüße an alle Angsthasen - haltet den Kopf oben, es lohnt sich!! -
Marion & Bibi

(Bibi ist natürlich der Große, der so schön lacht)
Ich schreibe Bücher, oft geht es darin um Beagle :-) Bitte abonniert meinen Newsletter und folgt mir bei Amazon! www.meganmcgary.com

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Jule antwortete auf Aw: Vom Umgang mit der Angst

11 Feb. 2013 18:36
#40
Nur mal so ein Tip,

Es kann sein gerade Beagle und grössere Rassen sind nach neueren Untersuchungen auffällig für eine Schilddrüsenunterfunktion.
Angst - Panik - Unruhe, oder das typische Ohren auf Durchzug können krank sein.
Vorallem soll das auch vorkommen bei Ortswechsel also Lebensumstellung - gerade leider sollen Hunde die unter "nicht normalen
Artgerechten Bedingungen gehalten wurden sind", besonderes anfällig dafür sein.

Leider "GsD" musste ich die Erfahrung auch machen wie viele andere Hundehalter auch die von einem Hundetrainer um anderen
gewandert sind - nur leider ohne Erfolg - aber mit traurigen Kontoausügen.

Oft ist es ein Zufallsbefund der eine Welt ( Mensch -Hund) verändern kann.
Felix war ein absult entspannter Hund - bis auf seine Panik ohne Grund.
Eine einfache Blutuntersuchung brachte es ans Licht.
Mit einer Tablette pro Tag haben wir die Welt wieder in Ordnung ein glücklicher entspannter Hund und ein entspanntes
Frauli.

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Jule antwortete auf Aw: Vom Umgang mit der Angst

11 Feb. 2013 19:21
#41
habe vergessen,
besonderes Hunde wenn sie aus Jod Ländern kommen können ganz schlimme Schilddrüsenunterunktionen haben.

Diese Hunde haben sich oft von Fischabfall und Müll ernährt , und die Seeluft tut den Rest.

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Vicky antwortete auf Aw: Vom Umgang mit der Angst

15 März 2014 12:10
#42
" ;) "
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