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Wir können nicht alle retten!
moromaxe antwortete auf Aw: Wir können nicht alle retten!
02 Feb. 2013 20:21
Ich habe es schon mal formuliert, dass ich, was die Auslandshunde angeht, eine zwiespältige Einstellung habe.
Zu allererst:
Jeder Hund - egal, wo er herkommt -, der gerettet wird und ein gutes Leben führen darf, ist ein Erfolg und bedeutet für jeden von uns Glück.
Aber:
angesichts der breiten Hilfsbereitschaft in Deutschland und der schier unerschöpflichen Kapazitäten, die Hilfsorganisationen und Tierheime in Deutschland mobilisieren, um Auslandshunden hier ein neues Leben zu bieten, glaube ich, dass das Problem in den betreffenden Ländern gar nicht mehr so ernsthaft angegangen, sondern in großem Stil zu uns verlagert wird.
Schaut Euch doch nur mal an, wieviel Sendezeit für Tierorganisationen z.B. auf Mallorca im deutschen Fernsehen bereitgestellt wird, wieviele Promis sich dafür zur Verfügung stellen, Werbung für Auslandstiere zu machen.
Noch mal: ich freue mich für jeden Hund, der nach einem besch.....en Leben ein gutes Zuhause findet, und ich bin auch dafür, dass die LBH sich auch im Ausland engagiert, aber ich glaube auch, dass sich in den betreffenden Ländern eine ganze Menge ändern muss. Wie man das erreichen kann? Sorry, da bin ich überfragt und absolut hilflos
Zu allererst:
Jeder Hund - egal, wo er herkommt -, der gerettet wird und ein gutes Leben führen darf, ist ein Erfolg und bedeutet für jeden von uns Glück.
Aber:
angesichts der breiten Hilfsbereitschaft in Deutschland und der schier unerschöpflichen Kapazitäten, die Hilfsorganisationen und Tierheime in Deutschland mobilisieren, um Auslandshunden hier ein neues Leben zu bieten, glaube ich, dass das Problem in den betreffenden Ländern gar nicht mehr so ernsthaft angegangen, sondern in großem Stil zu uns verlagert wird.
Schaut Euch doch nur mal an, wieviel Sendezeit für Tierorganisationen z.B. auf Mallorca im deutschen Fernsehen bereitgestellt wird, wieviele Promis sich dafür zur Verfügung stellen, Werbung für Auslandstiere zu machen.
Noch mal: ich freue mich für jeden Hund, der nach einem besch.....en Leben ein gutes Zuhause findet, und ich bin auch dafür, dass die LBH sich auch im Ausland engagiert, aber ich glaube auch, dass sich in den betreffenden Ländern eine ganze Menge ändern muss. Wie man das erreichen kann? Sorry, da bin ich überfragt und absolut hilflos
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- Gabi S
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Gabi S antwortete auf Aw: Wir können nicht alle retten!
02 Feb. 2013 20:41
Hallo Christa, so ist das nicht! Wir haben noch nie einen Laborhund abgeleht und werden dies auch niemals tun! Eben, weil dies unser ursprüngliches Aufgabengebiet ist und auch bleibt.
Ich habe noch keine Zahlen der vermittelten Hunde, aber wir haben momentan den Eindruck, dass die Zahl in 2012 etwas rückläufig war. Das mag an eventuellen Sparmaßnahmen der Institute liegen, vielleicht auch an der Schließung der Green Hill Zuchtanlage, über die hier im Forum auch geschrieben wurde.
Tatsache ist aber, dass Harald und Helena wochenlang die einzigen Laborhunde auf unserer Seite waren.
Und da wir uns nicht nur den Laborbeaglen verpflichtet fühlen, sondern dem Tierschutz im allegemeinen, haben wir uns für die Beagle in Frankreich, Belgien, Ungarn und Spanien entschieden. Wie ihr wisst, ist unsere Hilfe dort bitter nötig.
Für kurzfristig avisierte Laborhunde gibt es bei einigen Laboren die Möglichkeit, die Hunde bis zur Vermittlung dort zu lassen und ihnen somit Pflegestelle und erneute Fahrten zu ersparen.
Bei anderen Laboren haben wir diese Möglichkeit nicht und holen die Hunde zeitnah ab. Für diese Situationen habe ich immer einige Pflegestellen im Hintergrund frei, die dann gebraucht werden. Außerdem sind wir Teammitglieder dann auch mal wieder gefragt, vielleicht einen 2.Pflegi zu nehmen, wie jetzt Kathi, als die angedachte Stelle ausfiel.
Glaub mir, es gibt (oft) eine andere Lösung, als einen Hund im Ausland sterben zu lassen! Danke, dass ihr dabei helft!
Viele Grüße Gabi
Ich habe noch keine Zahlen der vermittelten Hunde, aber wir haben momentan den Eindruck, dass die Zahl in 2012 etwas rückläufig war. Das mag an eventuellen Sparmaßnahmen der Institute liegen, vielleicht auch an der Schließung der Green Hill Zuchtanlage, über die hier im Forum auch geschrieben wurde.
Tatsache ist aber, dass Harald und Helena wochenlang die einzigen Laborhunde auf unserer Seite waren.
Und da wir uns nicht nur den Laborbeaglen verpflichtet fühlen, sondern dem Tierschutz im allegemeinen, haben wir uns für die Beagle in Frankreich, Belgien, Ungarn und Spanien entschieden. Wie ihr wisst, ist unsere Hilfe dort bitter nötig.
Für kurzfristig avisierte Laborhunde gibt es bei einigen Laboren die Möglichkeit, die Hunde bis zur Vermittlung dort zu lassen und ihnen somit Pflegestelle und erneute Fahrten zu ersparen.
Bei anderen Laboren haben wir diese Möglichkeit nicht und holen die Hunde zeitnah ab. Für diese Situationen habe ich immer einige Pflegestellen im Hintergrund frei, die dann gebraucht werden. Außerdem sind wir Teammitglieder dann auch mal wieder gefragt, vielleicht einen 2.Pflegi zu nehmen, wie jetzt Kathi, als die angedachte Stelle ausfiel.
Glaub mir, es gibt (oft) eine andere Lösung, als einen Hund im Ausland sterben zu lassen! Danke, dass ihr dabei helft!
Viele Grüße Gabi
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Iris antwortete auf Aw: Wir können nicht alle retten!
02 Feb. 2013 20:42
Roswitha,
ich glaube, dass es notwendig ist, gute Kontakte zu Tierschützern vor Ort zu haben und gemeinsam zu überlegen, was DORT für die Hunde getan werden kann. Wenn dazu Geld aus Deutschland benötigt wird, kann man auch darüber reden.
Es kann nicht das Ziel sein, alle ausländischen Hunde in Not hierher zu karren.
Und es ist korrekt, dass es etliche sogenannte Tierschutzorgas gibt, die die Tötungen im Ausland abgrasen und die Welpen und Junghunde importieren, weil man solche Hunde hier schnell und oft gewinnbringend loswird.
Genau diese Hunde sind es aber, die durchaus eine Chance in den Herkunftsländern haben.
Für kranke Vermehrerhündinnen in Belgien sieht die Sache ein bisschen anders auch. Und auch die älteren Jagdhunde in Südfrankreich haben dort ganz schlechte Karten.
Bis die Probleme in den Herkunftsländern gelöst werden können, wird noch einige Zeit vergehen. Das ist auch eine Frage der zur Verfügung stehenden Mittel.
Wenn Du in Deutschland Spender motivieren möchtest. präsentier ihnen einen 3-beinigen, blinden und tauben Hund und der Rubel rollt. Wenn Du erklärst, Du möchtest Aufklärungskampagnen in Schulen vor Ort machen und brauchst Geld für Infomaterial, wird die Reaktion deutlich verhaltener ausfallen.
Die Menschen, die explizit gegen die Einfuhr von Hunden nach Deutschland sind, sind deshalb leider noch lange nicht bereit, Mittel zur Verfügung zu stellen, die vor Ort helfen. Und die wenigsten von ihnen übernehmen einen Listenhund aus einem deutschen Tierheim. Das ist keine Polemik, sondern traurige Realität. Diese Hunde sitzen dort oft viele Jahre lang und werden ganz langsam gargekocht.
Das Thema ist kpmplex und es gibt keine absoluten Weisheiten oder schnelle Lösungen.
ich glaube, dass es notwendig ist, gute Kontakte zu Tierschützern vor Ort zu haben und gemeinsam zu überlegen, was DORT für die Hunde getan werden kann. Wenn dazu Geld aus Deutschland benötigt wird, kann man auch darüber reden.
Es kann nicht das Ziel sein, alle ausländischen Hunde in Not hierher zu karren.
Und es ist korrekt, dass es etliche sogenannte Tierschutzorgas gibt, die die Tötungen im Ausland abgrasen und die Welpen und Junghunde importieren, weil man solche Hunde hier schnell und oft gewinnbringend loswird.
Genau diese Hunde sind es aber, die durchaus eine Chance in den Herkunftsländern haben.
Für kranke Vermehrerhündinnen in Belgien sieht die Sache ein bisschen anders auch. Und auch die älteren Jagdhunde in Südfrankreich haben dort ganz schlechte Karten.
Bis die Probleme in den Herkunftsländern gelöst werden können, wird noch einige Zeit vergehen. Das ist auch eine Frage der zur Verfügung stehenden Mittel.
Wenn Du in Deutschland Spender motivieren möchtest. präsentier ihnen einen 3-beinigen, blinden und tauben Hund und der Rubel rollt. Wenn Du erklärst, Du möchtest Aufklärungskampagnen in Schulen vor Ort machen und brauchst Geld für Infomaterial, wird die Reaktion deutlich verhaltener ausfallen.
Die Menschen, die explizit gegen die Einfuhr von Hunden nach Deutschland sind, sind deshalb leider noch lange nicht bereit, Mittel zur Verfügung zu stellen, die vor Ort helfen. Und die wenigsten von ihnen übernehmen einen Listenhund aus einem deutschen Tierheim. Das ist keine Polemik, sondern traurige Realität. Diese Hunde sitzen dort oft viele Jahre lang und werden ganz langsam gargekocht.
Das Thema ist kpmplex und es gibt keine absoluten Weisheiten oder schnelle Lösungen.
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moromaxe antwortete auf Aw: Wir können nicht alle retten!
02 Feb. 2013 20:53
Genau Iris!
Die Leute reagieren ganz emotional, wenn ihnen ein bestimmter möglichst übel zugerichteter Hund präsentiert wird. Aber für die generelle Problematik sinkt das Interesse rapide.
Das ist nicht nur bei Tieren so, das gilt auch für humanitäre Katastrophen. Erklärst Du das in Afrika Hungersnot herrscht, kommen Spenden. Zeigst Du aber ein einzelnes jammervolles Kinderbild, sprudeln die Spenden. Ich veruteile absolut nicht die Menschen, die auf den Einzelfall reagieren. Ich verurteile die Behörden und Institutionen in den Ländern - egal wo auch immer.
Klar: solange wir helfen können, bin ich auch dafür und freue mich für jeden einzelnen Hund.
Und was die belgischen Vermehrerhündinnen angeht, das habe ich ja hautnah erleben können. genau da ist mir der Kamm geschwollen: Wir leben in der EU, und da gibt es Gesetze und Tierschutz. Gelten die in Belgien nicht :evil:
Die Leute reagieren ganz emotional, wenn ihnen ein bestimmter möglichst übel zugerichteter Hund präsentiert wird. Aber für die generelle Problematik sinkt das Interesse rapide.
Das ist nicht nur bei Tieren so, das gilt auch für humanitäre Katastrophen. Erklärst Du das in Afrika Hungersnot herrscht, kommen Spenden. Zeigst Du aber ein einzelnes jammervolles Kinderbild, sprudeln die Spenden. Ich veruteile absolut nicht die Menschen, die auf den Einzelfall reagieren. Ich verurteile die Behörden und Institutionen in den Ländern - egal wo auch immer.
Klar: solange wir helfen können, bin ich auch dafür und freue mich für jeden einzelnen Hund.
Und was die belgischen Vermehrerhündinnen angeht, das habe ich ja hautnah erleben können. genau da ist mir der Kamm geschwollen: Wir leben in der EU, und da gibt es Gesetze und Tierschutz. Gelten die in Belgien nicht :evil:
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Kathi antwortete auf Aw: Wir können nicht alle retten!
03 Feb. 2013 00:19
So weit es mir bekannt ist, kann in den belgischen Tötungen nach einer Frist von 5 Tagen, der Hund euthanasiert werden.
In Frankreich nach 10 Tagen.
Ich hätte mir das vor einiger Zeit auch für diese Länder nicht vorstellen können. Eben weil sie mitten in Europa liegen und gerade die Franzosen sich uns gegenüber doch of aufführen, als wenn sie uns in vielem weit überlegen wären.
Auch ich fände es gut, wenn sich auf Dauer vor Ort etwas verändert - die Menschen selbst etwas verändern wollen. Aber bis dahin ist vielleicht noch ein langer Weg und die Hunde derweil sterben zu lassen ist, obwohl wir Möglichkeiten haben ?!
Viele Grüße,
Kathi
In Frankreich nach 10 Tagen.
Ich hätte mir das vor einiger Zeit auch für diese Länder nicht vorstellen können. Eben weil sie mitten in Europa liegen und gerade die Franzosen sich uns gegenüber doch of aufführen, als wenn sie uns in vielem weit überlegen wären.
Auch ich fände es gut, wenn sich auf Dauer vor Ort etwas verändert - die Menschen selbst etwas verändern wollen. Aber bis dahin ist vielleicht noch ein langer Weg und die Hunde derweil sterben zu lassen ist, obwohl wir Möglichkeiten haben ?!
Viele Grüße,
Kathi
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agate antwortete auf Aw: Wir können nicht alle retten!
03 Feb. 2013 11:27
Genauso ging es mir. Ich hätte nie gedacht, dass es bei unseren Nachbarn solche Vorgehensweisen gibt.
Ich denke das Wort heißt doch Tierschutz und damit sind für mich alle Tiere , die Schutz brauchen gemeint.
Ja , es heisst auch Laborbeaglehilfe aber auch da sehe ich nicht das Problem und , bin fest überzeugt, dass Gabi und auch alle Tiermitglieder , nie einen Hund, der aus dem Labor freigegeben wird und sofort geholt werden muss zurückweisen würde.
Wenn also Kapazität frei ist sollte diese auch genutzt werden im Namen des TIERSCHUTZES.
Die Menschen in den benachbarten Ländern wach zu rütteln, aufzuklären, was dort in ihren Tierheimen passiert dauert länger und bis dort reagiert wird, sollten wir die freien Kapazitäten zur Verfügung stellen.
Ich denke das Wort heißt doch Tierschutz und damit sind für mich alle Tiere , die Schutz brauchen gemeint.
Ja , es heisst auch Laborbeaglehilfe aber auch da sehe ich nicht das Problem und , bin fest überzeugt, dass Gabi und auch alle Tiermitglieder , nie einen Hund, der aus dem Labor freigegeben wird und sofort geholt werden muss zurückweisen würde.
Wenn also Kapazität frei ist sollte diese auch genutzt werden im Namen des TIERSCHUTZES.
Die Menschen in den benachbarten Ländern wach zu rütteln, aufzuklären, was dort in ihren Tierheimen passiert dauert länger und bis dort reagiert wird, sollten wir die freien Kapazitäten zur Verfügung stellen.
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Moderatoren: Christiane
