Kastration - Pro und Contra

Wir haben Edward kastrieren lassen, weil er Hodenhochstand hatte, der immer das Krebsrisiko deutlich erhöht. Wäre die Diagnose nicht gewesen, hätten wir das sicher nicht gemacht, weil bei ihm vom Verhalten her absolut keine Notwendigket bestand. Wir haben früher unseren ersten Beagle kastrieren lassen, weil er so sehr oversexed war, dass er selbst extremst darunter gelitten hattte, er hatte sogar Schmerzen. Ich fasse die Indikation zur Kastration für uns persönlich sehr streng, und Kastration im Welpenalter ist für mich ein absolutes No-Go. Da machen es sich viele Halter einfach zu leicht und haben hinterher Probleme, mit einem 'ewigen' Welpen umgehen zu müssen. Und die Tierärzte, die Kastrationen im Welpenalter durchführen, gehören angezeigt.

Ja - genau Moro ! Es wird immer wieder Fälle geben, wo es nicht zu vermeiden ist. Aber einfach nur so - greift man nicht ein. Es ist schlimm genug, wenn man vor die Tatsache gestellt wird, es "muss" aus medizinischen Gründen sein ... das ist ein schlimmer Kampf, den man mit sich selbst führt.

Wir haben Robby kastrieren lassen.Es wurde vom Tierheim so vorgegeben.In Anbetracht dessen das wir nebenan zwei nicht kastrierte Hündinen haben war es für ihn und auch uns zu stressig. Selbst nach der Kasteration drehte er völlig am Rad als die Pflegehündin läufig war.So hab ich dem Besitzer gesagt er müße sich für die zeit etwas einfallen lassen.Ich bin davon überzeugt das sich das die meisten Hundebesitzer nicht leicht machen.
LG monika

Wir hatte einen Rüden, damals 9, dazu kam dann Sally, wir haben keinen kastrieren lassen. Als Sally 1 Jahr alt war hatte Dusty, der Rüde, Nierenversagen und mußte nach einiger Zeit und umfangreichen Behandlungen eingeschläfert werden. Es gibt übrigens Hundehandtücher, die nach ihm benannt sind ...
Als Sally 3 war kam Theo. Zu der Zeit waren unsere Kinder 3 und 1. Wir haben Theo aus sehr pragmatischen Gründen kastrieren lassen :
1.wir wollten keinen Nachwuchs
2.es waren Kinder da, die die Trennung während der Läufigkeit nicht mehr garantieren konnten
3.beim Rüden ist es deutlich einfacher, als bei der Hündin
4.Sally hatte mit ihrer Läufigkeit keine Probleme
5.ich glaube dem Rüden keinen Gefallen zu tun, wenn ich ihn 2 mal im Jahr immer von der Hündin, die dann noch besonders gut riecht, wegsperre,er eventuell kaum frist und schläft

Nach der Kastration haben die beiden immer noch viel Spaß, Theo darf Sally an den besonders "Heißen Tagen" anrödeln und sie ermuntert ihn.
Ich habe nicht den Eindruck das er an Selbstbewußtsein verloren hat oder zumindest hält er sich für einen super Typen, keine Ahnung wie er ohne Kastration geworden wäre ...
Die beiden sind inzwischen bald 9 und 12, sie spielen oft wie junge Hunde, meine Erfahrungen sind also sehr positiv.
Ich würde aber eine Kastration immer von meinem persönlichen Umfeld und der Zusammenstellung der Hunde abhängig machen, und nie "einfach so".
Das wichtigste wäre mir keine Welpen zu "produzieren". Könnte ich nicht garantieren, dass eine Trennung funktioniert (und sei es nur das die Katze die Türen öffnet)würde ich einen(vorzugsweise den Rüden)kastrieren.

Ich habe Sadie kurz nach ihrem Einzug bei mir (sie war zu der Zeit Scheinträchtig) kastrieren lassen. Und ich würde es immer wieder machen. Natürlich nicht wegen der paar Blutströpfchen oder weil ich mir erhoffe, dadurch einen Hund leichter erziehen zu können *Vogelzeig*, sondern aus folgenden Gründen:

Erstens natürlich die Scheinträchtigkeit. Sadie hat schon sehr darunter gelitten und sie hatte sogar Milchfluss!
Zweitens laufen bei uns im Park (sowohl daheim als auch auf Arbeit) sehr viele Hunde herum. Davon viele Rüden, die meisten unkastriert, ohne Leine und natürlich auch ohne Erziehung Außerdem wüsste ich nicht, wie ich das im Arbeitsalltag schaffen sollte, mit Sadie während einer Läufigkeit den Rüden aus dem Wege zu gehen.
Drittens, um allen Parteien Stress zu ersparen. Eine Läufigkeit (zumal ja Nachwuchs eh unerwünscht ist) ist nunmal Stress für alle. Stress für die Hündin, Stress für die Rüden (Friedwart leidet immer noch darunter, obwohl er schon einige Jahre kastriert ist!), Stress für Herrchen und Frauchen beider Parteien.

Ich habe auch bei Sadie keinerlei Verhaltensänderungen festgestellt. Sie ist nach wie vor eine aufgeweckte, fröhliche, verspielte Hündin. Gewichtsprobleme hat sie auch keine. Auch meine Aruscha hatte nie Probleme mit dem Gewicht.

P.S. Eine Frühkastration lehne ich allerdings ab. Ich bin der Meinung, dass der Hund erstmal richtig erwachsen werden sollte, bevor er kastriert wird. Dies gilt sowohl für Rüden als auch für Hündinnen.

Servus

Ich melde mich da auch mal zu Wort.
Wie ihr zum größten Teil ja wisst habe ich Naomi Kastrieren lassen.
Ich habe es nicht einfach so gemacht, sondern, es gab aus medizinischer Sicht die Indikation dazu.
Bis zur Entscheidung war ich bei 3 TA um mir deren Meinung an zuhören, ausnahmslos alle TA waren der Meinung das es notwendig ist.
Über die Risiken dieser OP habe ich mich natürlich genau informiert.
Die Mehrheit hier weiß ja was bei dieser OP passiert ist.
Auch wenn Naomi nur ganz knapp dem Tot von der Schippe gesprungen ist, ich würde wieder so handeln.
Mittlerweile geht es Naomi wieder besser und sie hat es bis jetzt gut weggesteckt. Wir hoffen auch das ihr rechtes Bein wieder so wird das sie ohne Schmerzen läuft, laut Aussage TA kann es noch eine Zeit dauern. Auch die Sache mit dem Bein ist eine Nebenwirkung dieser OP gewesen. Bei Naomi ist wirklich alles verkehrt gelaufen was man sich so vorstellen kann.
Für Leute, die diese Operation durchführen lasse weil ihnen ihr Teppich wichtig ist oder aus Bequemlichkeit weil nichts mehr geschehen kann, habe ich absolut kein Verständnis.

Tom