Miles und die Männer-Angst

Miles ist jetzt 2 Wochen bei uns.
Und es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass er Angst vor Männern hat.
Mein Mann und unser großer Sohn (16) werden regelmäßig von ihm angeknurrt und angebellt
sobald sie ihm zu nahe kommen. Im schlimmsten Fall schnappt Miles auch.
Ignorieren oder Leckerchen haben noch nicht wirklich weiter geholfen. Die Leckerchen holt er sich nur wenn sie auf dem Boden liegen.
Komischerweise freut sich Miles wie Bolle wenn Männe morgens die Treppe runterkommt (ich darf länger liegen bleiben wegen Ferien) und ihm Futter gibt, danach gibt´s wieder Gebell und Geknurre.
Weis im Moment nicht wirklich weiter, hat jemand ´ne Idee? (Auch der Döner hat nicht funktioniert)

LG Anja

Hallo Anja,

ich hatte das Problem mit meiner Aruscha auch. Ich habe es meinem Kollegen auf Arbeit zu verdanken, dass sie nach und nach ihre Männerangst zumindest soweit überwinden konnte, dass sie nicht mehr geknurrt hat und sich auch anfassen lies. Sie blieb aber Zeit ihres Lebens bei vielen Männern eher skeptisch. Wir sind wie folgt vorgegangen:

Am Anfang hatte Aruscha schon Angst, wenn mein Kollege nur den Raum betrat. Also hat er ihr zunächst Leckerchen hingekullert. Nach und nach wurde der Abstand dann immer kleiner, bis sie es zum Schluss tatsächlich aus der Hand genommen hat. Es dauerte aber noch weitere Wochen bis sie sich wirklich von ihm hat ohne Probleme anfassen und streicheln lassen. Zum Schluss aber waren die beiden dicke Freunde :laugh:

Wichtig ist, dass deine Männer Miles nicht bedrängen, oder ihn "zwangsweise" anfassen wollen. Die ersten Schritte in Richtung der beiden sollten von Miles ausgehen und er sollte immer das Gefühl haben, sich sofort zurückziehen zu können, wenn es ihm doch zu unsicher wird. 2 Wochen sind ja nun noch keine lange Zeit. Habt Geduld. Er wird es schon schaffen

Ach ja, und niemals zu dem Hund herunterbeugen, das wirkt auf viele Hunde erstmal bedrohlich. Also in die Hocke gehen, dabei ein wenig zur Seite drehen. So signalisiert man dem Hund, dass keine Gefahr ausgeht:-)

Hallo Petra!
Danke für die Tips, machen wir bisher auch so -hinhocken, Leckerchen, etc.- aber so wirklich tut sich nichts.Ich hab das Gefühl die Antipahthie wird eher schlimmer Von mir und meiner Tochter lässt er sich anfassen und bekraulen bis uns die Hände abfallen :laugh:

Naja, wir werden sehn. Geduld,Geduld und nochmal Geduld. Für meine Männer ist´s im Moment leider sehr frustrierend.

LG Anja

Hallo Anja,

unsere Ronja ist auch so eine Männerschissbuchse.

Zwangsknubbeln hat überhaupt keine positive Wirkung gezeigt.

Superlekerlies, Fleischwurst und Käse haben auch über mehrere Wochen nichts verbessert.

Ich ignoriere die kleine jetzt seit ca. 3 Wochen kommplett. Nun ja so gut es eben geht :S . In manchen Situationen kann ich einen kurzen Blickkontakt nicht vermeiden. Ich wohne und bewege mich ja schließlich auch in unserem Haus :laugh: .

Es sind jetzt ganz kleine Veränderungen bei Ronja festzustellen. Sie ist sehr viel neugirieger auf mich geworden.

Freiwillig kommt sie aber noch nicht zu mir. Sie hat allerdings noch nie nach jemandem geschnappt.

Angebellt wird fast jeder der das Haus betritt. Das finde ich aber auch O.K. sie ist halt ein bischen wachsam.

Nach meinen bisherigen Erfahrungen wird man sehr viel Zeit benötigen um dem Hund die Ängste zu nehmen.

Auf Spaziergängen beschäftige ich mich dann mit unserer Diana und Ronja ist dann immer ganz verwundert :dry: , das ein Beagle so ein Vertrauen zu einem Menschling haben kann . Wenn ich auf dem Spaziergang viel mit meine Frau rede, entspannt Ronja sich allerdings manchmal garnicht.

Aber es gibt jede Woche eine leichte Verbesserung. Manchmal sehe ich selbst sie nicht aber meine Familie schon.

Zusammengafasst von meiner Seite aus:
Gebt Miles VIIIIIIIEEEEEEEEELLLLLL Zeit
Gebt Miles genug Freiraum für den Rückzug

Das kann locker mal Monate dauern bis es gut ist.

Nicht Aufgeben!!!!

Miles und alle anderen Schissbuchsen haben es sich verdient

Grüße aus Verl
Frank und die restlichen Bornholter Beagle verrückten.

P.S. ich nenne Ronja inzwischen Steagle (von stoking Beagle) oder Ignoreagle (von Ignorieren und Beagle) :laugh: :laugh:

grisuse schrieb:

Mein Mann und unser großer Sohn (16) werden regelmäßig von ihm angeknurrt und angebellt
sobald sie ihm zu nahe kommen. Im schlimmsten Fall schnappt Miles auch.

...Ich hab das Gefühl die Antipahthie wird eher schlimmer

Hallo Anja,

dann ist es für Miles in der Form wohl noch zu viel :blink: (Wie genau machen die Herren das? Hingehen, hinhocken, Leckerchen anbieten?) Ich würde es - von Männerseite - wieder mit In-Ruhe-Lassen versuchen und ihn kommen lassen. Deine Männer machen ihr Ding, sind ganz normal da und um Miles herum. Sie sehen oder sprechen ihn aber nicht an. Vielleicht kullert zufällig mal ein Keks in seine Richtung, aber ohne Blickkontakt und Irgendwas-Wollen. Den kann er sich holen, wann er will.

Außerdem würde ich Felix als "Vormacher" verpflichten und ihn ausgiebig mit den Männern spielen und knuddeln lassen (wenn er das mag), und zwar so, dass Miles das mitkriegt. Hunde kucken sich viel voneinander ab. Miles wird deswegen nicht sofort schwanzwedelnd auf Deine Männer zugehen, aber er wird es registrieren. Ich mach das hier immer so, wenn einer bei irgendwas skeptisch oder schwer von Begriff ist. Dann muss er andere ran und vormachen. Bei kleinen "Problemchen" klappt das hervorragend. Choukas Angst vor Paketboten ist natürlich nicht weg, weil Winston cool bleibt, aber vom monatelangen Riesentheater ist fast nix mehr übrig. Wie Petra schon geschrieben hat: Es dauert alles seine Zeit, gerade bei Angstthemen.

Noch eine Idee: Vielleicht ist es für Miles draußen ein bisschen leichter, auf die Männer zuzugehen? Bei Chouka und fremden Menschen ist das so. Aber auch da sollte die Initiative von Miles ausgehen.

Und bei der Gelegenheit... habt Ihr denn nicht mal ein klitzekleines Miles-Foto für uns? :blush:

PS: Grad sehe ich, dass Frank im Prinzip dasselbe geschrieben hat ... dann ist vielleicht was dran

Ich würde dazu raten, die betreffenden (männlichen) Personen zu bitten, überhaupt nicht auf Miles zu reagieren - das heißt nicht streicheln, nicht anfassen, nicht ansprechen, nicht mal angucken.
Auch nicht, sobald Miles von selber kommt. Erst nachdem sich das neue Verhalten eingeschliffen hat, wird man dazu übergehen können, ein Schrittchen mehr zu probieren.
Und meidet bitte keine Situationen, in denen "Männer" vorkommen. Er soll einfach begreifen, dass auch Männer zur (Alltags-) Welt gehören, und die Männer sollen sich auch oft und ganz normal um ihn herum bewegen, eben einfach "da sein".
Ist es denn im Haus oder draußen schlimmer?
Sucht ruhig Gelegenheiten, in denen Miles die Männer um sich hat. Es hilft nichts, den Hund in seiner Angst auch noch zu bestärken, indem man die Situation meidet oder abbricht.
Irgendwann wird Miles verstanden haben, dass auch die männlichen "Mitbewohner" ihm nix tun.
Aber bitte, macht euch nicht den Streß, Miles jetzt von seiner Angst/von seinen Ängsten kurieren zu wollen, das wird in der Kürze der Zeit eher schwierig (womit ich sagen will, dass es vermutlich Monate dauert, bis er streßfrei auf alle seine Angstmacher zugeht.
Ich weiß, dass das sauschwer ist, aber meiner Meinung nach ist es ein guter Weg.
Unser Rüde Mikey hat seine Angst vor diversen Dingen auch nach fast einem Jahr noch nicht abgelegt, aber er und wir können jetzt immerhin damit umgehen, ohne dass er völlig ausrastet.

Liebe Anja, ihr seid schon so ein großes Stück weitergekommen, deshalb werdet ihr das bestimmt gut schaffen.
LG Marion