Brauch mal Rat.

Hallo Thomas,
mir kommt das Verhalten von Kalle sehr bekannt vor.Mein Emil hat sich damals schon erschrocken,wenn der Wind auffrischte,und die Blätter an den Bäumen an zu rauschen fingen.Ein klappern in der Küche mit einem Teller oder Besteck hatte ihm solche Angst gemacht,das er die Rute einzog,und völlig aufgelöst die Treppe nach oben rannte.Bei Autos,Fahrräder u.s.w. sprang er panisch an der Leine,wie ein Ziegenbock.Die Liste könnte ich noch beliebig fortführen.
Ich habe Emil einfach ganz viel Zeit gegeben,nicht täglich neuen Eindrücken ausgeliefert,und erstmal im eigenen Zuhause ankommen lassen.Spaziergänge auf eine ruhige Tageszeit verlegt.
Nach 3-4 Monaten habe ich Emil dann in einer Welpengruppe angemeldet,da war 16-17 Monate alt.Ihm tat dieser Kurs sehr gut,auch wenn er kein Welpe mehr war...war er doch auf dem Stand eines Welpen....er musste vieles erst kennen lernen...und erlernen.
Ich finde es sehr wichtig,das der Hund erstmal vom Kopf her ankommt und man auf keinen Fall zuviel von ihm verlangen...oder jeden Tag mit neuen Eindrücken überfordert.
Um seine Schreckhaftigkeit ganz zu verlieren,hat Emil fast ein Jahr gebraucht.Heute vermutet keiner mehr,das er ein Labori war.
Gib Kalle einfach Zeit,nicht Überfordern,und wenn er vor etwas erschreckt nicht auf ihn einreden...einfach normel weiter machen.
Ich drück Dir und Kalle die Daumen.Ihr bekommt das schon hin.



lieben Gruß
Petra u Meute mit Billy

Ich habe beides Zuhause. Tina ist auch nach 6 Jahren bei mir noch ein Schisser, es müssen sich nur Kleinigkeiten verändern und sie ist einen Tag lang total fertig. Ein neues Geräusch, ein neues Möbelstück, irgendetwas, was sie überrascht...und der Tag ist gelaufen.
Was mit der Zeit immer besser geworden ist, ist ihre Reaktion; am Anfang ist sie einfach gelaufen, gelaufen, gelaufen, nur weg, egal wohin. Jetzt flüchtet sie auch noch, aber mehr in meine Nähe, so nach dem Motto "Frauchen, mach das weg!!!"

Min dagegen...Angst? Was ist das, kann man das Essen?? Egal ob Staubsauger, Gewitter oder anderes, Min ist immer mittendrin statt nur dabei.

Und wir haben Bijou... wenn ich mit dem Kochlöffel wedele ist sie weg oder der Zollstock von Martin...oder Lineal der Kinder...

Andererseits liebt sie Getöse: Jahrmarkt, Wochenmarkt und Freizeitpark. Da blüht Bijou auf. An Silvester sitzt sie mitten auf der Strasse und beguckt die Raketen.

Manches bleibt und manches vergeht. Wir können gut mit Bijous Ängsten leben, wir richten uns nach ihr :laugh:

Sie sind gar nicht so anders als wir Menschen. Für vieles brauchen sie einfach Zeit (und kein falsches Mitleid), manches bleibt ihnen.
Wir haben mit Lurie so eine Paniktante. Allerdings können der nur Dinge, die mit Menschen zusammenhängen Angst machen, manchmal immer noch richtige Panik.
Aber wie Martina schon schrieb: Manches bleibt, manches vergeht. Wir richten uns nach unseren Hunden.

Um zu Kalle zurück zu kommen, bei ihm denke ich, ist es (aufgrund deiner bisherigen Beschreibungen) nur eine Frage der Zeit. Und nicht zuletzt wird ihm Hundekumpel Jamie auch immer wieder "erzählen", warum was wie ist.

<<<Paniktante>>> Zitat Ina

finde ich toll!!! Passt zu Bijou!

Martina schrieb:

Und wir haben Bijou... wenn ich mit dem Kochlöffel wedele ist sie weg oder der Zollstock von Martin...oder Lineal der Kinder...

Das Verhalten kennen wir auch von Kondi. Wir sind in den ersten Tagen beim Gassigehen einem "Sensemann" begegnet . . . da geriet Kondi direkt in Panik. Ich hatte in den ersten Tagen auch wegen der Lautstärke auf's staubsaugen verzichtet und bin nur mit einer Trockenfaser durch die Wohnung . . . Panik. Unser Bad wurde wegen Renovierung ausgemessen, Zollstock . . . Panik. Würde mich mal interessieren, ob dieses Problem auch sonstwo auftaucht und worauf man dies zurückführen kann. Bisher hab ich dazu noch keine Idee.