Hund auf seinen Platz schiken
- kupferli
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kupferli antwortete auf Aw: Hund auf seinen Platz schiken
01 März 2012 22:08 - 01 März 2012 22:09Frage: Woher soll er dann wissen, was Du von ihm willst, wenn Du dieses Verhalten ignorierst?Also wenn er bei fremden Menschen bellt sage ich nur ruhig: still und ignoriere ihn.
Angst vor dem eigenen Hund ist eine denkbar ungünstige Ausgangslage um mit ihm zu arbeiten.Andererseits habe ich aber auch manchmal etwas Angst, weil mir jemand gesagt hat, ich muss aufpassen, manche Hunde beißen dann aus lauter Angst auch mal schnell zu.
Ein solches Verhalten kenne ich auch. Dann reagiert man viel zu spät. Wenn der Hund schon auf "Anspannung" gegangen ist, hat man kaum eine Chance, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Mit Leckerlis "ablenken", sorry, das ist genau der falsche Weg. Damit wird das Verhalten "belohnt" und somit auch bestärkt. Die Vorgehensweise die Keaty schon beschrieben hat, finde ich da wirkungsvoller.Beim Gassi gehen mit dem andere Hunde anpöbeln, versuche ich ihn mit Leckerlis abzulenken, was aber selten gelingt und laufe einfach weiter, bleibe nicht stehen. Er solte dann eigentlich " Fuß" laufen, was er im Normalfall auch macht, aber in dieser Situation überhaupt nicht klappt.
Auch hier wird wieder das Verhalten durch Leckerli verstärkt. Leckerli sollte man nur als "Belohnung" geben. Was verstehst Du unter "bemitleiden"?Und wenn er zitternd vor seinem Korb liegt, versuche ich ihn mit Leckerlis trotzdem in sein Körbchen zu bekommen, ohne ihn zu bemitleiden.
Hast Du mal ausprobiert, das Körbchen an einen anderen Platz zu stellen?
Anfangs hatte ich bei Kondi fast immer die Führleine (1 m) am Halsband und habe sie damit auf ihren Platz ins Körbchen "geführt"! Und sobald sie drin war, gab es Leckerchen und sie wurde ganz dolle gelobt. Heute reicht es aus, wenn ich ihr sage: Geh ins Körbchen! Klappt fast zu 90%!
Übst Du das auch, wenn ihr alleine seid? So mal zwischendrin? Dann wird es irgendwann wie ein Ritual. Benny wird ganz schnell lernen: wenn ich ins Körbchen gehe dann gibts Leckerlis und ich werde gelobt und geknuddelt wie dolle! :woohoo:
Wenn allerdings Besuch naht, ist die Neugierde natürlich groß. Hier übe ich immer mit der Führleine als Hilfe. Mittlerweile klappt es auch immer besser, dass Kondi nicht jeden direkt anspringt. Sie bellt und wusselt um die Besucher herum. Die Zeitspanne wird allerdings immer kürzer. Und auch da gibt es erst Leckerli und Streicheleinheiten, wenn sie sich beruhigt hat (auch von den Besuchern). Ich stehe immer parat und gebe Anweisung, sie so lange zu ignorieren, bis sie sich "beruhigt" hat. :side: :woohoo: :silly:
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- Iris
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Iris antwortete auf Aw: Hund auf seinen Platz schiken
01 März 2012 22:49 - 01 März 2012 22:52ich kann Dir nur wärmstens Anita Balser und ihre DVDs ans Herz legen. So, wie Du Deinen Hund beschreibst, ist er unsicher und kaschiert das durch Pöbeleien.
Lanny war ähnlich. Ihn zu Hause auf seinen Platz zu schicken, war nicht mehr als eine nette Illusion. Bis ich die Balser DVDs gesehen habe. Die Frau arbeitet über Bewegungseinschränkung.
Du gehst mit dem Hund zu seinem Körbchen, deutest mit der Hand ins Körbchen (OHNE DEN HUND DABEI ANZUSEHEN!!!) und wartest, bis er dort sitzt oder liegt. Dann gehst Du weg und beobachtest ihn aus dem Augenwinkel. Läuft er Dir hinterher, drehst Du Dich um und bewegst Dich auf ihn zu und tust so, als würdest Du ihn zurückschieben wollen. Streck einen Arm mit offener Hand nach vorn OHNE ihn zu berühren und dräng ihn zurück. Untermauere das mit einem Geräusch. Ich habe "kschschsch" etabliert.
Dann gehst Du wieder weg, wieder ohne ihn anzusehen. (Einen Hund angucken hat appelativen Charakter, d.h., er erwartet ein Kommando, und ist deshalb nicht zielführend, wenn er einfach zur Ruhe kommen soll.)
Wenn er Dir wieder hinterherläuft, drehst Du Dich um und schiebst ihn zurück. Dann musst Du ihn auch anfassen. Nicht boxen, einfach nur schieben.
Bei Balser ist das das Ampel-System:
grün: ins Körbchen schicken (er muss wissen, was damit gemeint ist)
gelb: zurückdrängen ohne Berührung mit Geräusch
rot: anfassen und zurückschieben
WICHTIG!
nach grün kommt gelb, nach gelb kommt rot und im Bedarfsfall kommt 23 mal rot hintereinander. Niemals kommt gelb nach gelb.
Wenn er dann nachgibt und im Körbchen sitzt oder liegt, gehst Du weg und setzt Dich irgendwohin. Sobald er aufsteht, gibt es wieder "rot".
Bei Lenny hat das prima funktioniert. Er pöbelt auch draußen nicht mehr, weil wir auch da so vorgegangen sind:
denk Dir eine imaginäre Linie, die unmittelbar vor Dir verläuft. Der Hund darf diese Linie nicht überschreiten. Er geht neben Dir oder hinter Dir, aber unter keinen Umständen vor Dir.
Sobald er es versucht, kommt "gelb", danach "rot".
Im Ergebnis hat das dazu geführt, dass er sich nicht mehr zuständig fühlt, vermeintliche Konflikte mit Entgegenkommenden zu lösen. Weil er neben oder hinter mir läuft, sieht er, dass ich ganz relaxed auf Gegenverkehr reagiere und er nicht präventiv einschreiten muss.
Bei Lenny war das (Fehl-) Verhalten lange etabliert und ich hatte eigentlich die Hoffnung aufgegeben, dass sich da noch etwas ändert.
Ich rate Dir dringend, Dir die Balser-DVDs zu besorgen. Weitere Infos dazu findest Du hier:
www.hundeteamschule.de
Ich wünsche Euch viel Erfolg und bitte berichte weiter.
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- ik1000
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ik1000 antwortete auf Aw: Hund auf seinen Platz schiken
04 März 2012 15:55Danke für eure Hilfe.
@Kupferli: Das sind alles Hilfen, die ich von einem Hundetrainer bekommen habe. Aber ich habe schon gemerkt, jeder hat eine andere Meinung, wie ein bestimmtes Problem behoben werden kann. Was der eine richtig findet, findet der andere das Falsche.Man weiß manchmal echt nicht, was das richtige ist!
@ Iris
vielen Dank, das werd ich mal ausprobieren. Schaue mal gleich nach den DVDs.
LG Ingeborg
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- kupferli
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kupferli antwortete auf Aw: Hund auf seinen Platz schiken
04 März 2012 16:01 - 04 März 2012 16:02Das führt natürlich auch des öfteren zu Diskussionen mit unserem Hundetrainer! :silly: Und sorgt auch regelmässig für die Heiterung der bunten Runde in der HuSchu! :silly: :woohoo: Ich vergleiche das mal mit der Erziehung bei Kindern: Was bei dem einen funktioniert, tut es beim 2. oft nicht! Finde selbst heraus, welche Ratschläge ihr umsetzen könnt. Letztendlich geht es nicht darum, dass der ein oder andere hier im "Recht" ist, sondern sich so viele Informationen wie möglich zusammen zu suchen. Und sich das passende herauszufischen! :lol:
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- ik1000
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ik1000 antwortete auf Aw: Hund auf seinen Platz schiken
19 Apr. 2012 20:21Möchte euch berichten, von heute auf morgen hat sich unser Training gelohnt.Benny läßt sich auf seinen Platz schicken und bleibt bis wir ihn wieder rufen! Dank vieler kleiner Wurststückchen. Nur wenn er selber in sein Körbchen geht, meint er auch immer, das da die Wurst geflogen kommt. Allerdings klappt es wenn Besuch kommt noch nicht ganz, aber das werden wir auch noch schaffen, da bin ich überzeugt. Da meint er halt meistens, er müsse zuerst den Besuch begrüßen.
LG Ingeborg
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- robby 612
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robby 612 antwortete auf Aw: Hund auf seinen Platz schiken
19 Apr. 2012 21:19Das hört sich doch schon ganz gut an.Blei weiter am Ball das wird
LG monika
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