Beagle Pain ... Fallbeispiel Lilly

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Beagle Pain ... Fallbeispiel Lilly wurde erstellt von Wencke

06 Dez. 2012 07:28
#1
Ich möchte in diesem Tread über das Beagle Pain Syndrom ( SRMA) schreiben. Da die Krankheit leider oft erst spät erkannt wird, ist es wichtig sie zu kennen und den Tierarzt ggf. darauf hinzuweisen.

Hier die Beschreibung der Krankheit... de.wikipedia.org/wiki/Meningitis-Arteriitis_des_Hundes

Leider hats nun meine Lilly erwischt. Aber erst mal die ganze Geschichte.

Lilly ist am 23.01.2008 im Labor geboren. Sie hatte Glück und zog schon am 25.07.2008 zu mir.
Lilly hatte immer wieder Rückenprobleme seit sie etwa 15mon. alt war. Leider wurde nie eine Ursache gefunden. Des Öfteren fragte ich mich, ob da nicht was anderes in meinem Hund schlummert. Wir haben Physiotherapie usw. hinter uns, ständiges Mäntelchen tragen und den Hund am Springen, toben, und am Treppen laufen hindern.
Dann im April diesen Jahres scheinbar die Lösung. In einer Fachklinik in Karlsruhe wurde links ein Kreuzbandriss festgestellt. Lilly wurde erfolgreich operiert, die Heilung verlief vorbildlich.
Wir zogen im Sommer nach Ostfriesland um, großer Vorteil für Lilly die neue Wohnung hatte im Gegensatz zum Haus in Hessen keine Treppen und das Flachland tat ihr gut. Im September besuchte ich mit den Hunden meine Eltern in Hessen. Kurz nach der Ankunft die Katastrophe, Lilly lief die Treppe runter und schrie auf, sie war steif, konnte nur liegen. Also sofort zum TA, das Übliche wurde vermutet -.> Rücken. Die Behandlung wurde begonnen: Quadeln, Schmerzmitteln usw.
Lilly ging es so schlecht, dass fraglich war, ob ich sie überhaupt mit nach Ostfriesland zurück nehmen konnte. Sie lag das ganze WE steif im Korb und schrie bei jeder Bewegung.

Ich nahm sie dann doch mit, da es ihr Sonntags besser ging und der TA das Okay gab. Hier wurde sie durch den TA weiter betreut. Alles schien wieder gut zu werden.
Dann kam der 14.11.
Ich kam vom Essen gehen nach Hause, lies wie immer gleich die Hunde raus. Lilly lief 5 m und fiel einfach um. Ich habe sie gepackt und bin sofort zu meiner Chefin, die homöopathisch fit ist, dachte DAS ist jetzt mal Rücken extrem. 1 min später fiel sie wieder um, krampfte, war nicht mehr ansprchbar. Wir habe umgehend den TA angerufen, aber wie das aufm Land leider Abends um 20h so ist, es vergingen 1,5 Stunden bis der TA kam. Lilly krampfte die ganze Zeit durch, hechelte extrem, das Herz raste so, das man den Plus fast nicht mehr fühlen konnte. Der TA ( eigentlich mehr Kuh und Pferdedoc) war völlig erschüttert, erkannte aber das es kein klassischer Epianfall sein konnte und gab Cortison, Schmerzmittel und Vit.B12.

Lillys Zustand besserte sich innerhalt von 20 min deutlich. Aber stehen oder laufen ging nicht. Sie rutsche wie ein Comichund mit allen vieren einfach weg und landete auf dem Bauch, drehte sich im Kreis, fiel um. Sie hatte ihren Körper einfach nicht mehr unter Kontrolle.
Am nächsten Tag dann zum Kleintierarzt. Mein Gefühl schrie schon Beaglepain, Tumor ect. Der TA nahm Blut und gab uns Epimittel mit. Ich wollte eine IgA Untersuchung ( de.wikipedia.org/wiki/Immunglobulin_A ), aber lies mich vertrösten. Die Blutergebnisse waren dann Montags da, viele Werte konnten nicht gemacht werden weil das Blut lipämisch war.
Der TA entlies uns mit weiteren Epimitteln und Leberfunktionsunterstützern. In 3 Wochen sollten wir wirder kommen.

Ich habe dann angefangen mich nochmal über Beaglepain einzulesen. Ich wollte meinem Hund helfen, aber wusste nicht wie. Lillys Zustand besserte sich dann von Tag zu Tag und sie wurde wieder fröhlicher, nur die neorologischen Auffallserscheinungen blieben leicht vorhanden.

Nach reichlicher Überlegung habe ich dann doch ein Termin in der Tierklink in Bremen gemacht. Dort waren wir am Mittwoch. Der Verdacht auf Beagle-Pain-Syndrom/ SRMA war innerhalb von 5 min Gespräch mit der TÄ da, es wurden CT und Liquor (zur Bestimmumg der IgA) gemacht. Das CT zeigt deutlich eine Meningitis. Gestern kamen die Laborergebnisse. Es ist def. Beagle-Pain. Das Bauchgefühl hat dann doch nicht getrogen.

Lilly ist eigentlich zu alt für das typische Auftreten. Ich könnte mich schlagen das ich, wie ich jetzt denke, den ersten schlimmen Anfall im September nicht erkannt habe. Aber nun gut, wir werden mit der Krankheit leben lernen.

Seit Samstag bekommt Lilly Kortison, ihr ging es wieder schlechter und sie reagierte nicht mal als ich neben ihr gegessen habe. Und siehe da, das Hündchen ist wieder fit. Sonntag wurde ich von glänzenden Augen und einem fröhlichen Hund geweckt. Gestern war sie mal eben jagen :blink: . Lilly ist gefühlt wieder 1,5 Jahre alt und macht nur Blödsinn. IST DAS NICHT SCHÖN ;) :cheer:

Nun wird das Kortison über ein halbes Jahr ausgeschlichen, in der Hoffnung, dass das klappt. Manche Hunde bekommen ohne dauerhafte Kortisongabe Rückfälle, manche werden geheilt. Die Krankheit ist so unterschiedlich wie unsere Hunde, das Wichtigste ist das sie erkannt und behandelt wird. Wir als Beagle/Hundehalter müssen uns leider damit auseinandersetzten und so die TAs im Zweifel unterstützen ( viele "Haustierärzte" haben SRMA einfach nicht auf dem Plan).

Wenn ihr Fragen habt einfach loslegen. Ich werde hier weiterberichten.

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Vio antwortete auf Aw: Beagle Pain ... Fallbeispiel Lilly

06 Dez. 2012 09:28
#2
Hallo Wencke!

Das tut mir leid für deine Lilly. Zumindest hast du nun eine genaue Diagnose und kannst ensprechend reagieren. Wir drücken die Daumen, dass es mit Lilly weiterhin aufwärts geht und die Medis helfen.
Leider höre ich in letzter Zeit immer häufiger von dieser Krankheit bei Beagles und das es meistens sehr spät erkann wird.

Alles Gute für euch!

Vio mit Curly & Juba
Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.

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agate antwortete auf Aw: Beagle Pain ... Fallbeispiel Lilly

06 Dez. 2012 09:47
#3
Gute Besserung Lilly
Wir hoffen die Medis wirken und noch mehr hoffen wir, dass du bald wieder ohne leben kannst
Viele Grüße
Antje

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Rebecca antwortete auf Aw: Beagle Pain ... Fallbeispiel Lilly

06 Dez. 2012 10:21
#4
Ach mist....

DAS braucht wirklich niemand.
Ich hoffe das ausschleichen bringt den gewünschten Erfolg.
Ich glaube Pia (der Hund heißt so) hier im Forum hat auch BP, die wohl (hoffentlich) ausgeheilt ist.
Ich weiß aber auch von einem Hund, da geht das ausschleichen gar nicht, der wird sein Leben lang Cortison nehmen müssen. Alle Versuche das Corti auszuschleichen, endeten im Rückfall.


ABER das muss ja so nicht sein. ;)
Euch 3en alles erdenklich Gute, und Lilly schnelle Besserung.

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Kathi antwortete auf Aw: Beagle Pain ... Fallbeispiel Lilly

06 Dez. 2012 10:33
#5
Danke für diesen ausführlichen Bericht Wencke !
Es ist sicher nicht einfach für Tierärzte Beagle Pain zu erkennen, wenn sie noch nie damit zu tun hatten.
Wobei es ja auch für diese Leute Fortbildungen gibt ;) .
Manchmal ist es dann doch gut, wenn man in eine große Klinik fährt, die haben einfach mehr Personal, um sich auch mal fortbilden zu können, und mehr Erfahrung mit außergewöhnlichen Fällen.
Nun weißt Du wo gegen Du kämpfen mußt - das ist ja auch schon ein großer Fortschritt.
Ich drücke euch von hier sämtliche Daumen, Lilly packt das !!!!
Gut das sie bei Dir ist und Du nicht locker läßt !
Viele Grüße,
Kathi

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Wencke antwortete auf Aw: Beagle Pain ... Fallbeispiel Lilly

06 Dez. 2012 11:14
#6
Ich danke euch für das Mutmachen. Schön ist das alles nicht, aber aktuell gehts der Maus ja gut. Mein Ziel ist es auch die Hundehalter aufzuklären. Ohne meine Arbeit bei der LBH hätte ich Beagle Pain auch nicht gekannt und würde weiter im Dunkeln fischen.

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