Aw: "Abenteuer" Laborbeagle

Die Frage ist, was unterscheidet einen Hund z.B. aus einem Tierheim und einem Beagle
aus einem Labor? Den Tierheim-Hund sucht man sich aus, kann ihn dort auch eine Weile
kennenlernen, erfährt im Idealfall etwas über seine Vorgeschichte(n) und nimmt ihn
schließlich mit zu sich nach Haus.

Den Laborbeagle kann man oftmals unter der Rubrik "zu vermitteln" anhand von
Beschreibung (meist kann wenig über das Tier ausgesagt werden) und Foto (falls
vorhanden) ebenfalls aussuchen. Man kann sich bestenfalls einen kleinen Eindruck
verschaffen. Manchmal weiß man gar nichts und dann kommt das Überraschungsei.

Spätestens hier beginnt das "Abenteuer" und hat uns die kommenden Tage, Wochen und
Monate fest im Griff. Gewohnte Dinge werden nebensächlich oder auf unbestimmte
Zeit vertagt. Der neue und oft heiß ersehnte Mitbewohner genießt absolute Priorität
sowie alles, was mit ihm zusammenhängt. Da dreht sich der persönliche Kosmos um
Dinge wie "Warum frißt er nicht oder zuviel, trinkt er genug, hat er was gemacht,
ob das mit dem Gassigehen klappt, ojeh, wie ist das mit den Treppen, war das nicht eben
Papas Schuh?" und so weiter... Und es gibt sogar Momente, wo man sich sein altes Leben
irgendwie zurückwünscht, aber nur irgendwie.

Doch dann kommen urplötzlich Glücksgefühle hoch, weil unser kleiner Freund uns doch
immer wieder überrascht und wir sehen, alles macht Fortschritte sofern wir geduldig
sind und abwarten können. Und aus dem "Abenteuer" entwickelt sich eine große Liebe.
Und die, seien wir mal ehrlich, suchen wir doch alle, irgendwie...

Maya........ das hast du aber schön geschrieben!!! :kiss: :kiss:
Ganz genauso ist es!!!!! Und schön ist es, dass es so ist :silly:
Mit nichts zu vergleichen....

LG Tina

Wir wissen, dass wir den Übernehmern der Hunde einiges abverlangen, weil wir im Vorfeld so wenig über die Hunde sagen können. Und wir verurteilen niemand, der sich auf dieses Verfahren nicht einlassen kann oder will.
Es ist absolut legitim, sich einen Hund zu wünschen, der zu einem passt. Mitleid allein ist ein schlechter Ratgeber. Die Aufnahme eines Hundes sollte im Regelfall kein Gnadenakt sein, sondern eine Entscheidung, die das Leben für alle Beteiligten lebenswerter macht.

Dass es oft so funktioniert, selbst, wenn man das Tier nicht im üblichen Sinn aussuchen kann, hängt mit der enormen Anpassungsfähigkeit der Hunde zusammen.

Solange man offen für das tierische Individuum ist, sind die Voraussetzungen für ein glückliches gemeinsames Leben sehr gut. Wer allzu konkrete Vorstellungen vom Aussehen und Wesen eines tierischen Mitbewohners hat, sollte einen anderen Weg wählen.

Viele Grüße,
Iris

so ein ganz klein wenig möchte ich hier widersprechen liebe iris.

ich habe drei wunderbare hunde und es war sehr wohl mitleid oder wie du es genannt hast "gnadenakt".

in einem fall eine länger andauernde misshandlung, in einem fall 7 jahre tierheim und in einem fall tötungsstation.

ich würde immer wieder so entscheiden.klar habe ich vorlieben oder ein "beuteschema" aber letztlich ist das egal.

das schicksal eines jeden hundes, der bei mir landet, hat mich irgendwie stark berührt und ich wünsche mir, dass es noch viele sein werden, mit denen ich mein leben teilen kann.

Barbara,

es gibt Menschen, die so gestrickt sind wie Du und das ist gut so - aber selten. Spontane Mitleidsattacken dagegen sind häufig und verleiten dann unter Umständen dazu, ein solches Tier aufzunehmen und es irgandwann nur noch als Belastung zu empfinden.

Mitgefühl ist Grundvoraussetzung, sollte aber eben nicht das einzige sein, was ein Bewerber anzubieten hat.

Kaum jemand hält eine rein altruistische Vorgehensweise dauerhaft durch. Muss er aber auch nicht - weil die Tiere sehr viel zurückgeben.

Im Tierschutz wird sehr oft auf Mitleid gesetzt. Schwerst traumatisierte Tiere auf der Suche nach ihren "Rettern". Und das funktioniert. Manche Menschen wollen nicht mehr nur einen mehr oder weniger normalen Hund aus dem Tierschutz, es sollte schon ein Notfall sein. Ich meine damit ausdrücklich nicht Dich. Du machst das schon lange und hast bewiesen, dass Du es auch durchhältst.

Leider passiert es aber auch oft, dass dem unbedingten Wunsch, einen Notfall zu retten, die bedingungslose Kapitulation folgt.

Es geht einfach darum, bei allem Mitleid die eigenen Möglichkeiten und Grenzen realistisch einzuschätzen.

Ich hoffe, ich konnte verdeutlichen, was ich meine...

Viele Grüße,
Iris

ja iris, das konntest du.ich gebe dir auch vollkommen recht.

schade finde ich nur, dass manch einer meint, ein notfall müsse ganz und gar verkorkst oder extrem schwierig sein.meist ist das gegenteil der fall.ich wollte auch nur eine lanze für diese tiere brechen.