Faustgroßer Tumor in der Gebärmutter

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Faustgroßer Tumor in der Gebärmutter wurde erstellt von Iris

29 Mai 2013 16:20 - 29 Mai 2013 20:20
#1
Die Vorgeschichte:

Sally kam vor 7 1/2 Jahren vierjährig zu uns. Wir hatten damals einen potenten Rüden, den wir aufgrund seines fortgeschrittenen Alters nicht mehr kastrieren lassen wollten.
Wir entschieden und für die hormonelle Läufigkeitsunterdrückung bei Sally und behielten das bis Mai letzten Jahres bei. Als ich im November die nächste Spritze für Sally haben wollte, lehnte der Tiierarzt das ab, weil Sally Knubbel in der Gesäugeleiste hatte. Die hatte sie bereits seit einem Jahr und von verschiedenen Tierärzten (noch in Deutschland, dann auch in Ungarn) hieß es immer wieder: abwarten und beobachen.
Im November jedenfalls war der Arzt (nach unserem Umzug ein anderer) nicht mehr der Ansicht, dass man das länger beobachten sollte und riet zur OP. Die erfolgte im Dezember. Dreiviertel einer Gesäugeleiste wurde entfernt, mehr konnte im Rahmen der OP nicht gemacht werden. Auch auf der anderen Seite gab es noch ein paar kleine Knubbel, und die Ärztin bat, das zu beobachten, und prognostizierte, dass die Dinger rasch wachsen würden und man dann erneut operieren müsse, im günstigen Fall könne man dabei auch die Gebärmutter entfernen.

Vor ein paar Wochen beschlossen wir, nochmal zu operieren und machten dazu einen Termin aus. Den Termin konnten wir nicht wahrnehmen und wollten ihn verschieben. Sallys Gesamtzustand war ausgesprochen gut, sie war aktiv, gefräßig und erstaunlich oft in Spiellaune. Bis Montag....

Auch dieser Tag begann ganz normal, mittags wollte sie dann nicht fressen. Sie lief mit eingezogener Rute rum und wirkte plötzlich wie um Jahre gealtert.

Wir sind sofort zum Tierarzt gefahren. Fieber hatte sie nicht, also hat der Arzt ihr den Bauchraum mit Ultraschall untersucht und dabei einen Riesentumor in der Gebärmutter gefunden. Dann nahm er Blut ab, und sagte, dass vom Ergbenis der Blutuntersuchung abhängig sei, ob sie noch operiert werden könne. Das Ergebnis läge Dienstag vor wir sollten dann um 17 Uhr da sein. Sie bekam noch allerlei Infusionen und wir fuhren nach Hause. Sally verweigerte weiterhin die Nahrung und war extrem schlapp, Dienstag vormittag konnte sie sich kaum auf den Beinen halten.

Theoretisch gab es drei Möglichkeiten:
1. die Blutwerte sind zu schlecht für die OP
2. die Blutwerte sind ok, Tumor, Uterus und Knubbel werden entfernt
3. während der OP stellt sich raus, dass noch andere Organe befallen sind. In diesem Fall hatte man uns geraten, Sally nicht mehr wachwerden zu lassen.

Wir hatten uns dafür entschieden, dem Rat des Arztes zu folgen, wenn es so sein sollte. Auf der Fahrt zum Arzt hatten wir noch überlegt, ob wir ihn nötigen sollen, auch bei sehr grenzwertigen Blutwerten zu operieren, denn ohne OP hätte sie sicher nicht mehr lange und auch nicht mehr schön leben können.

Wider Erwarten waren die Blutwerte in Ordnung, Sallys Gesamtzustand leider nicht und wir wurden auf ein deutlich erhöhtes Risiko hingewiesen. Wir waren bei Sally, bis sie schlief und mussten dann im Wartezimmer sitzen. Als nach 45 Minuten noch niemand da war, etwa um zu sagen, Leber und Lunge sind auch befallen, kam ganz vorsichtig Hoffnung auf. Dann wurde uns mitgeteilt, dass man Uterus samt Tumor entfernt habe, ebenso wie die Knubbel und weiter nichts habe finden können. Sally war nach 1 1/2 Stunden wieder wach, und zwar richtig. Bereits auf der Rückfahrt versuchte sie, aus der Wanne zu klettern, und kaum zu Hause angekommen, drehte sie eine vorsichtige Runde durch den Garten. Die Nacht war ruhig.

Heute Morgen wollte sie noch immer nicht fressen und die Braunüle war so doof angebracht, dass sie damit nicht richtig laufen konnte. Wir fuhren wieder zum Arzt, sie bekam Infusionen und Spritzen (AB, Schmerzmittel (2), Vitamine (2)) und die Braunüle wurde entfernt. Die Tieräztin hat ihr Katzenfutter angeboten, Sally hat aber nur angewidert den Kopf weggedreht. Für Zuhause gabs noch eine Powerpaste und die dringende Empfehlung, sie zum Essen zu zwingen.

Nach zwei Stunden habe ich es mit panierten Schnitzeln probiert und siehe da, das Tier fraß! Ein paar Stückchen, aber immerhin. Eine Stunde später hat sie eine gute halbe Dose Katzenfutter genommen, trinken ist sowieso kein Problem.

Sie ist natürlich noch ein bisschen schlapp und schläft viel, aber es geht ihr erkennbar besser als vor der OP, machmal setzt sie sich einen Moment in die Sonne:


Wir hatten uns auf das Schlimmste eingestellt und sind unvorstellbar froh, dass es nicht eingetreten ist.

Der Arzt sagte, dass neuere Studien belegt hätten, dass 70% (!) der Hunde, deren Läufigkeit einmal (!) oder öfter hormonell unterdrückt wurde, Gebärmutterkrebs oder eine Gebärmutterentzündung bekommen. Ich wusste, dass das Risiko höher ist, dass es so hoch ist, war mir neu. Sollte ich noch einmal eine Hündin haben, kommt das für mich nicht mehr in Frage.
Letzte Änderung: 29 Mai 2013 20:20 von Iris.

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Daisy antwortete auf Aw: Faustgroßer Tumor in der Gebärmutter

29 Mai 2013 16:56 - 29 Mai 2013 16:58
#2
Hallo Iris,

da habt ihr ja ganz schön was duchgemacht. Ich hoffe Sally geht es schon wieder gut und sie hat die OP gut überstanden, hoffentlich war das nun ihre Letzte. Wir wünschen euch aus der Ferne alles Gute und drücken die Daumen für die weitere Genesung.

Das mit den Tumoren in der Gesäugeleiste und der Gebärmutter ist so eine Sache, man hört das bei Hunden immer öfter. Hündinnen die nicht kastriert sind haben im Alter oft Probleme mit einer Gebärmutterentzündung, das ist auch nicht besser und hat meist eine Not OP zur Folge. Unsere drei Damen sind ja kastriert, ob das immer richtig und gut ist weiß ich auch nicht, für uns war es bisher jedoch die beste Entscheidung.
An die Vetklinik in Gießen testet man zur Zeit einen Kastrationschip für Hündinnen. Einige der Testhunde kommen auch Sonntags nach Butzbach so dass wir diesen Test sozusagen hautnah miterleben, mal schauen wie das Ergebnis aussehen wird? Ob so ein Chip dann auch solch große Nebenwirkungen hat wie bisher wird man jedoch erst in einigen Jahren erfahren.


Ich wünsche euch alles Gute und schicke einen ganz vorsichtigen Knuddler für Sally.

LG Renate
Letzte Änderung: 29 Mai 2013 16:58 von Daisy.

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*Anja* antwortete auf Aw: Faustgroßer Tumor in der Gebärmutter

29 Mai 2013 18:01
#3
Liebe Iris,

Au Weia!!! Was bin ich froh, dass Sally operiert werden konnte und es (vorsichtig gesagt) so weit gut aussieht. Halte uns bitte auf dem Laufenden.
Für mich ist das übrigens nochmals die Bestärkung, zum passenden Termin meine Mäuse doch kastrieren zu lassen.

Lieeb Grüße,
Anja

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Kathi antwortete auf Aw: Faustgroßer Tumor in der Gebärmutter

29 Mai 2013 18:02
#4
Super Sally! Schön das sie wieder frißt, wenn auch nur "Hundefutter-de-luxe" ... :woohoo: .
Wie sehr einem diese kleinen Viecher an´s Herz gewachsen sind wissen wir ja alle, aber wenn man beim Tierarzt sitzt und warten muß - dann ist es einfach die Hölle!
Knubbel sie mal von mir, ganz liebe Grüße,
Kathi

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Manuela antwortete auf Aw: Faustgroßer Tumor in der Gebärmutter

29 Mai 2013 19:43
#5
Oh Gott , da habt ihr ja ganz schöne Ängste ausgestanden.Alles Gute für Sally.

Von Manuela

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Cassandra antwortete auf Aw: Faustgroßer Tumor in der Gebärmutter

29 Mai 2013 20:36
#6
Der blanke Horror!
Aber Sally erträgt das alles mit so einer Würde....
Ich wünsche euch, dass es jetzt wieder stramm bergauf geht.

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