Ich schreibe erst jetzt, wo es so aussieht, als sei alles überstanden, aber wir hatten ein paar Tage Angst um Sally.
Vorletzte Woche stand sie aus hrem Kissen auf und war plötzlich ein "krummer Hund". Der ganze Hund in einer sauberen Rechtskurve angeordnet, nicht mehr in der Lage, den Kopf nach links zu drehen und ganz schlecht drauf.
Das Ganze hatten wir im letzten Jahr schon einmal. Da wohnten wir noch in Deutschland. Es passierte am Wochenende, meine Tierärztin war nicht da, und ich fuhr mit Sally zum Notdienst. Ich äußerte den Verdacht auf Schlaganfall oder ähnliches, aber der Arzt sagte, auf keinen Fall, das sei "Rücken", ich möge es warm halten und dann würde es schon wieder verschwinden. das tat es dann auch ein paar Tage später.
Ich hatte den Vorfall vergessen, obwohl ich den Arzt nicht besonders vertrauenerweckend fand.
Und nun passierte es wieder. Wir sind gerade in Ungarn umgezogen und hatten hier noch keinen Tierarzt und die Suche gestaltete sich mittelmäßig chaotisch. Stunden später standen wir dann einer jungen, englisch sprechenden Tierärztin gegenüber, der wir mitteilten, dass Sally das schon mal hatte und dass es wohl "Rücken" sei.
Sie hat sie gründlich untersucht, und sagte dann, das habe mit Rücken gar nichts zu tun, das seien Hirnblutungen. In dem Moment dachte ich, dass ich Sally nicht lebendig aus der Praxis bekomme. Die Ärztin schlug vor, einen Venenkatheter zu setzen und blutverdünnende Infusionen zu verabreichen.
Weil Sally kaum noch Blutdruck hatte, gestaltete sich das Auffinden der Vene ziemlich nervenaufreibend. Sie hat um sich gebissen und sich aus alles Körperöffnungen entleert. Es war grauenhaft. Irgendwann war die Nadel dann da, wo sie hinsollte, und Sally bekam drei Infusionen.
Die Nadel blieb drin, wurde zugeklebt, und Sally war in der Lage, zu Fuß zum Auto zu laufen und auch schon nicht mehr ganz so krumm.
Am Tag danach gab es weitere Infusionen und noch einen Tag später wurde der Katheter entfernt.
Jetzt bekommt Sally zweimal am Tag Karsivan, ab morgen reduzieren wir die Dosis auf die Hälfte. Sie ist richtig gut drauf, flitzt durch den Garten und fordert die Jungs zum Spielen auf.
Das hätte vermutlich nicht passieren müssen, wenn der Notfall-"Experte" in Deutschland ein bisschen kompetenter gewesen wäre und damals schon Karsivan verordnet hätte oder zumindest erkannt hätte, dass das kein orthopädisches Problem ist.
Wir freuen uns, dass es Sally wieder gut geht und dass es hier gar nicht schwer ist, gute und kompetente Tierärzte zu finden.
Viele Grüße,
Iris
Letzte Änderung: 09 Nov. 2012 18:36 von Iris.
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