Nachwirkungen von Narkose

Da wir nach der Untersuchung von Kondi in Narkose von einigen "Nebenwirkungen" überrascht waren, möchten wir hier an dieser Stelle mal versuchen einige Beispiele zu nennen.
Ich würde Euch bitten, falls diese Aufstellung nicht vollzählig sein sollte oder ihr andere Erfahrungen gemacht habt, diese bitte zu ergänzen.

1. Beim Aufwachen ist der Hund "tüdelisch", soll heißen versucht aufzustehen und nimmt seine Umgebung nicht wirklich wahr. Lt. Aussage des TA kann es auch zu lauten Schreien oder bellen kommen. Dies ist nichts außergewöhnliches.

2. Auf der Heimfahrt hatten wir wiederholt "Duftmarken" im Auto. Diese Blähungen sind eine Folge der Narkose, da auch die Darmtätigkeit in dieser Zeit deutlich reduziert ist.

3. Nach einer Narkose kann es sein, dass der Hund ein oder mehrere Tage kein "Haufipaufi" absetzt, Ursache siehe 2.!

Sadie hat nach ihrer Narkose noch einige Stunden lang leise vor sich hingefiepst und gewimmert.

Ein Unterschied wird dabei noch sein, ob einer Narkose eine Untersuchung oder eine OP folgt.

Bei unserem Enzo war es eine Untersuchung - morgens bekam er die Narkose und war den ganzen Tag über total verpennt. Nur durfte ich mich nicht von seiner Seite wegbewegen, dann taumelte er sofort schlaftrunken hinterher und es gab "Beinchensalat". Also hieß es - an seiner Seite verharren, Hundi warmhalten. Nur einmal wurde er unruhig, dann ging ich mit ihm an Leine in den Garten, er hat kurz gekötzelt (nur etwas Schaum) und danach fühlte er sich wieder sichtlich wohler. Gegen Abend wurde er zusehends wieder so richtig munter, es gab dann Schonkost (das heißgeliebte Hühnchen) und Haufipaufi klappte auch ganz problemlos.

Julchen hatte ja 3 OP kurz hintereinander und nach jeder OP dauerte es länger
bis sie wieder da war.
Nach der letzten hat sie erst nach 2 Tagen pipi gemacht und das erste Häufchen
kam nach 4 Tagen.Gut sie bekam ja auch fast nix zu fressen.
Trotzdem ich glaube ich habe mich nie so über ein pipi und ein Häufchen gefreut.
Der Felix war nach der OP gleich wieder Top Fit,leider eigentlich sollte er sich eine
Weile ruhig halten.
Ist halt wirklich sehr unterschiedlich wie sie es wegstecken.
Ich denke auch das die Dauer der Narkose was ausmacht und ob sie während der OP
mit Medis gestützt weden müssen,Keislauf Herz oder so.

Min hat nach ihrer OP "randaliert"... Die Halskrause ging gar nicht, sobald sie stehen konnte, hat sie ohne Rücksicht auf Verluste versucht, dies Ding loszuwerden. Nix mit unsicher auf den Beinen oder so... Die TA war SO froh, als ich sie aus der Praxis abgeholt habe...

Ich denke, es kommt sicher sehr mit darauf an, welche Narkose gemacht wird, mit welchen Medikamenten - Monty hat z.B. auch u.a. Diazepam bekommen, das ist natürlich ein Medi, was man merkt. Ist ja auch bei Menschen so, das ist ein sehr starkes "Beruhigungsmittel" und ebenfalls zur Muskelentspannung. Ich kann mir auch vorstellen, dass auch die Medikamente (welche verwendet werden) eine Auswirkung auf die Darmtätigkeit haben. Opiate z.B. führen oft zur Verstopfung (nur ein Beispiel!) - aber eigentlich ist es auch so recht nachvollziehbar - die Mittel wirken relaxierend auf Muskeln, und auch der Darm besteht im wesentlichen aus Muskelgewebe, auch wenn man es nicht willentlich beeinflussen kann...

Narkose heißt ja nicht, Spritze und der Hund schläft, das ist auch bei Kurznarkosen ein Zusammenspiel verschiedener Medis.

Bei Monty war ich beim aufwachen dabei, ab dem Zeitpunkt, als er Reflexe an den Augen hatte und der Schluckreflex wieder da war (extubiert) - er war noch "ganz weit weg". Die Schwester hat erklärt, was ablaufen wird - er wird unruhig werden, evtl. fiepen/schreien (war aber nicht), zittern, er wird mit den Augen hin-und herschwenken (Nystagmus - war sehr deutlich), er wird aussehen, als ob er träumt incl. dieser Atmung, "im Schlaf rennen" (hat er auch), und er wird versuchen aufzuspringen und loszurennen, auch wenn er das noch nicht steuern kann und das sollten wir unbedingt vermeiden (Verletzungsgefahr, klar).

Das war überhaupt das schwierigste - er rappelte sich als er wacher wurde ständig hoch, bzw. versuchte es, und versuchte auch den Kopf zu heben, konnte ihn aber nicht halten - naja, klingt "dramatisch", war´s aber nicht; ich denke, er war ruhiger, da ich beim aufwachen dabei war.

Irgendwann war er klarer und koordinierter; ich musste ihn aber schon noch ordentlich am Geschirr stützen, er bekam noch mächtig Schlagseite, war beim rausgehen noch ziemlich unkoordiniert.

Er hat wohl sicher auch eine "Aufwachspritze" bekommen - ich hätte ja lieber drauf verzichtet, die belastet meist ziemlich, aber wir hatten ja noch knapp 90 km zu fahren und da ist es schon sicherer, wenn der Hund wach ist... Ansonsten ist der Hund halt noch lange schläfrig, Enzo hat vermutlich keine bekommen, könnt ich mir vorstellen. Dass Enzo noch lange müde war, ist also nix "schlechtes"

Im Auto war Monty noch ein bissl desorientiert, verwirrt, hat gezittert, aber hat sich recht bald unter der Decke und bei warmer Heizung zusammengerollt und geschlafen; zu Hause war er dann schon wieder "ganz der alte". Gepieselt hat er aber erst wieder am Abend.

War auch unsere erste Narkose, dementsprechend aufgeregt war ich - puuuh....