Vermittlungskriterien

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Vermittlungskriterien wurde erstellt von IrisinUngarn

16 Apr. 2014 11:01
#1
"Vermittlungskriterien" sind ein spannendes Thema und gerade dabei, Lillys Tagebuch zu sprengen, deshalb sollte darüber besser an anderer Stelle geschrieben werden.

Es gibt Orgas, die grundsätzlich über den Anspruch, den sie an zukünftige Halter haben, nachgedacht haben, und andere, bei denen stets nach Bauchgefühl entschieden wird. Die LBH gehört zu den ersten, es existiert eine Art "Richtlinie", in der zum Beispiel festgelegt ist, was gar nicht geht:

- ganztags Berufstätigkeit oder sehr junge Hunde an sehr alte Menschen

Darüber hinaus gibt es auch Personengruppen, bei denen eine Vermittlung mit einem erhöhten Risiko verbunden ist, den Hund zurückzubekommen:

- Familien mit kleinen Kindern
- sehr junge Leute
- Menschen mit sehr wenig Geld
- Arbeitslose (die hoffentlich bald wieder berufstätig sein werden)

Hier wird im jedem Einzelfall entschieden, und das hat natürlich immer auch etwas mit dem persönlichen Eindruck, den man von den Interessenten hat, zu tun. So ist nicht auszuschließen, dass ein Vermittler den Hund vermittelt, der nächste aber nicht, weil das Bauchgefühl nicht passt.

Ich finde das Bauchgefühl auch nicht unwichtig, dennoch ist es entscheidend, eine Ablehnung sauber begründen zu können. Willkür geht nicht!

Natürlich können nicht für alle Hunde gut situierte, sportliche Privatiers mittleren Alters gefunden werden, und so mancher "Wackelkandidat" hat sich im Nachhinen als Traumzuhause für den Laborbeagle erwiesen. Umgekehrt sind schon Menschen gescheitert, bei denen im Vorfeld nichts darauf hindeutete.

Weil die LBH kein Tierheim unterhält und die Rücknahme von Hunden den Verein vor erhebliche Proleme stellt, ist ein "NEIN" in jedem Zweifelsfall die bessere Lösung.

Bei Hunden, die aus Pflegestellen vermittelt werden, sollte auf jeden Fall eine Rolle spielen, was die PS über den Hund in Erfahrung gebracht hat.

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moromaxe antwortete auf Vermittlungskriterien

16 Apr. 2014 11:14
#2
Gut und wichtig und richtig, dass Du einmal die Eckpfeiler unsrer Kriterien einstellst.

Dazwischen ist dann noch Platz für den persönlichen Eindruck in den Gesprächen und bei der Vorkontrolle, oder (schlimmstenfalls) bei der Vermittlung selbst. Dann ist es nicht nur das Bauchgefühl, das entscheidet sondern die Beobachtung, die zur Ablehnung oder sogar zur Wiedermitnahme des Hundes führt. Soviel Vertrauen müssen wir auch den Vermittlern zugestehen. Dass sie Erfahrung - sowohl was die Hunde angeht, als auch in den Vermittlungsgesprächen - haben, zeigt ja auch unsere geringe Rücklaufrate.

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Cassandra antwortete auf Vermittlungskriterien

16 Apr. 2014 13:04 - 01 Aug. 2014 19:03
#3
...
Letzte Änderung: 01 Aug. 2014 19:03 von Cassandra.

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snoopyinaachen antwortete auf Vermittlungskriterien

16 Apr. 2014 13:38
#4
Ich finde die Vermittlungskriterien sehr gut formuliert und auch richtig.
Trotzdem habe ich in den letzten Jahren das Gefühl, dass Vermittlungskriterien im allgemeinen immer schärfer werden.
Ich habe einige Zeit als Patin im Tierheim gearbeitet und mich dort auch mit einigen anderen Paten ausgetautscht. Viele Menschen die sehr viel Spaß an Hunden haben sind in der Zeit wieder gegangen, weil sie sich von den hohen Richtlinen vor den Kopf gestoßen fühlten, obwohl sie zu denen Menschen gehört haben, die sich extra vorher als Paten angemeldet haben um ausreichend Zeit mit den Tierheimhunden zu verbringen, um so den Hund zu finden der zu ihnen passt (was an sich ja schon mal super positiv ist). Eine meinte sogar irgendwann zu mir: "Da ist es ja einfacher ein Kind zu adoptieren". Das Menschen traurig wieder gehen kann man auch verstehen, man nimmt sich Zeit bemüht sich und dann wird einem gesagt: "Nein du bist nicht gut genug!"
Was machen solche Leute dann? Beim nächsten Tierheim lügen, damit sie dort einen Hund bekommen? Sich einen vom "Züchter" kaufen? Bei Ebay Kleinanzeigen suche?

Die wirkliche Frage ist doch: Was ist artgerechte Tierhaltung eines Hundes? Was muss sichergestellt sein, damit man einen Hund halten darf? Was sind Dinge die schön wären aber eher unter Luxus fallen? Ist dieser Luxus notwenidig damit ein Hund glücklich wird?
Warum schaffen wir uns überhaupt Hunde an? Weil wir sie brauchen! Nicht weil der Hund uns braucht. Wir Menschen züchten sie weil wir freude an ihnen haben, nicht weil wir den Hunden einen gefallen tun wollen. Aber was gehört zu einer artgerechten Hundehaltung?
Hunde stammen vom Wolf ab, also könnte man sagen: ein ausreichend großes Gehege mit Schutzhöle, ausreichend Artgerechtes Futter (Beeren, Fleisch), Artgenossen.
Wohnungshaltung gehört da erst mal nicht dazu, das ist ein menschlicher Haltungsform. Wäre ein Hund vielleicht glücklicher, wenn er im Garten leben könnte? Nur mit Artgenossen anstatt mit Menschen?
Ist dann nicht eine Wohnungshaltung als Vermittlungsbedingung falsch? Kann man Hunde auch als vollzeit Berufstätiger halten, wenn man mehrere Hunde im Garten hält, mit Zugang zu einem Witterungsbeständigen Raum/Hütte? Das wäre ja eher eine Haltungsform die die meißten Hunde bevorzugen würden (Auch wenn viele Beagle das Sofa als ihre Schutzhöle verstehen :laugh: ).
Vermenschlichen wir unsere Hunde und damit auch die Vermittlungskriterien?

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IrisinUngarn antwortete auf Vermittlungskriterien

16 Apr. 2014 14:30 - 16 Apr. 2014 15:30
#5
Ich finde die Frage nach der Motivation, einen (diesen) Hund zu übernehmen, viel interessanter als formale Kriterien wie Wohnung oder Haus, Miete oder Eigentum, Zaun oder kein Zaun,...

Am Ende sollte jede Vermittlung eine Win-Win-Situation sein: der Mensch braucht den Hund, der Hund braucht den Menschen, alles gut.

Dass ich niemandem einen Hund als schickes Accessiore fürs Sofa geben würde, ist klar.

Weniger klar, aber ebenso richtig ist auch, Hunde nicht an Menschen zu vermitteln, deren Motivation ausschließlich oder überwiegend auf Mitleid basiert. Die behaupten, nichts vom Hund zu erwarten und für die es ein reiner Gnadenakt ist. Kann sein, dass man am Anfang sicher ist, das so zu meistern, leider scheitert es oft. Was mit großer Euphorie beginnt, ist schnell nur noch lästig.

Im Übrigen sollte man nicht davon ausgehen, dass es sich bei den Interessenten um selbstlose Tierschützer handelt. Warum auch? Einen Hund haben zu wollen, um die eigene Lebensqualität zu verbessern, ist durchaus legitim und schafft die stabilsten Mensch-Hund-Beziehungen.
Letzte Änderung: 16 Apr. 2014 15:30 von IrisinUngarn.

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moromaxe antwortete auf Vermittlungskriterien

16 Apr. 2014 14:43
#6
Iris, Du hast mal wieder Recht. Unsre Laborbeagles brauchen keine 'Gutmenschen'. Leute, die nur Mitleid haben und dann mehr oder weniger bewußt Dankbarkeit von dem armen Hündchen erwarten, sind häufig schnell überfordert, wenn sich ein Laborbeagle zu einem ganz normalen Beagle mit allen Vor- und Nachteilen seiner Rasse entwickelt hat.

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