Monty (7 Jahre) – gekommen, um zu bleiben

 Am 2. Juni 2024 war es soweit: Monty zog bei uns ein. Schon lange hatten wir uns mit dem Thema Laborbeagle beschäftigt und dazu einiges an Literatur gelesen. Schließlich stand unser Entschluss fest – wir bewerben uns bei der Laborbeaglehilfe für Monty.Er hatte bereits ein Jahr in Freiheit verbracht und war zunächst vermittelt worden, dann aber im April 2024 auf eine ganz tolle Pflegestelle zurückgekehrt. Aufgrund unserer etwas komplizierten organisatorischen Umstände (kaputtes Auto, Urlaub  ) konnten wir ihn jedoch erst am 2. Juni zu uns holen. So verbrachte Monty vorher noch zwei Wochen bei einer weiteren Pflegestelle. Zu beiden Pflegestellen hatten – und haben – wir einen tollen Kontakt. Wir danken ihnen und auch Montys Vermittlerin Melanie Manßen für das Vertrauen in uns!Unser Rudel bestand zu dieser Zeit aus zwei Labbi-Senioren, Sam und Paula. Die Zusammenführung verlief anfangs etwas holprig – Monty schien zu denken: „Ja, ist ja ganz nett hier, aber wir können dann eigentlich wieder fahren.“  Doch keine zwei Stunden später lagen alle drei zusammen auf dem Sofa – wer hätte das gedacht! Es war schön, sie gemeinsam im Garten laufen zu sehen. Nur die Fütterung findet bis heute getrennt statt. Ich hätte nie gedacht, dass ein Beagle schneller fressen kann als ein Labbi – aber Monty belehrte uns eines Besseren!  In den ersten Tagen lernten wir uns alle besser kennen. Monty beobachtete alles ganz genau und verhielt sich tatsächlich wie ein Musterschüler. Auf den Hunderunden lief er von Anfang an gut mit, bekam aber zusätzlich eine tägliche Einzelrunde. Dabei zeigte er eine interessante Marotte: Nach einiger Zeit setzte er sich einfach hin und weigerte sich, weiterzulaufen – nur mit Leckerchen ließ er sich überreden. Natürlich sollte sich das nicht etablieren.  Ich versuchte herauszufinden, woran es lag, doch weder der Untergrund noch die Länge der Strecke oder andere Faktoren schienen eine Rolle zu spielen.Dann bekam ich von Ilka den Tipp, einfach mehrere Leinen zu koppeln und weiterzugehen. Tatsächlich funktionierte das! Ich musste den Trick nur zweimal anwenden – seitdem kam es nie wieder vor.











 

Hallo Andrea,
toll, dass Du ein Tagebuch für Monty angelegt hast.
Ich freue mich sehr, zu lesen und zu sehen, dass Monty ein so liebevolles neues Zuhause bei Euch gefunden hat.
Ich bin schon gespannt auf weitere Tagebucheinträge.
 

Was ein schönes Motto für Monty!
Vielen Dank auch für die Fotos, da sieht man sofort, dass es Monty nun endgültig gut getroffen hat  .
Viel Spaß miteinander weiterhin!

Hallo Patentante, freut mich, dass es dir gefällt , die neuen Beiträge folgen in den nächsten Tagen, lg Andrea

Dankeschön Kalle

 Herausforderungen und neue ErkenntnisseNach ein paar Wochen hatte sich der Alltag mit Monty gut eingespielt. Doch Ende Juni kam es unerwartet zu einem Beißvorfall gegenüber unserer jüngeren Tochter, die nur für ein paar Tage zu Besuch war. Monty kannte sie also noch nicht.Die Situation begann zunächst harmlos: Sie saß mit ihm auf dem Sofa und streichelte ihn, als er plötzlich kurz in ihre Richtung schnappte, vom Sofa sprang und sich auf eine Decke zurückzog. Wir waren alle erschrocken. Ich wollte vermitteln, dass von ihr keine Gefahr ausging, und machte den Fehler, mich ebenfalls auf die Couch zu setzen und ihn zu uns zu holen – nach dem Motto: „Schau mal, alles ist gut.“ Als sie ihn daraufhin erneut streicheln wollte, schnappte er richtig zu, erwischte ihre Hand und zog sich sofort wieder aus der Situation zurück.Das bedeutete: ab in die Notaufnahme. Eine kleine Bisswunde musste genäht werden. Wir wussten zwar, dass Monty dazu neigt zu schnappen, wenn ihm etwas nicht passt, hatten das aber eher auf Dinge wie Krallenschneiden bezogen. Alles in allem ging es glimpflich aus, doch wir haben daraus viele Lehren gezogen – insbesondere, noch achtsamer auf seine Körpersprache zu achten. Schnappen kann schließlich viele Ursachen haben: Abwehr, Unwohlsein, Überforderung oder auch negative Erfahrungen aus seinem Laborleben. Zum Glück hat es seit diesem Vorfall nie wieder eine ähnliche Situation gegeben.Anfang Juli stand dann Montys erster „richtiger“ Tierarztbesuch an. Vorher waren wir schon zweimal zum Gucken und zur Gewichtsüberprüfung dort gewesen, aber diesmal wurde es ernst. Monty hat alles super gemeistert – sogar das Krallenschneiden (wenn auch nur mit Maulkorb). Ich war richtig stolz auf ihn!Doch am Nachmittag nahm das Pech seinen Lauf. Die Hunde waren im Garten, als plötzlich ein lauter, schmerzerfüllter Schrei von Monty kam. Er humpelte stark und setzte seinen rechten Hinterlauf kaum noch ab. Zum Glück hatte ich den Maulkorb griffbereit und konnte ihm denn schnell anlegen, um seine Pfote zu untersuchen – vielleicht war es ein Wespenstich? Wir hatten ja jede Menge Klee und Gänseblümchen im Rasen.Drinnen saß Monty dann wie erstarrt auf seiner Decke, reagierte auf nichts und wirkte völlig neben sich. Also fuhren wir zum Vertretungs-Tierarzt (unser eigener hatte mittwochs nachmittags keine Sprechstunde). Nach einer gründlichen Untersuchung fanden sie tatsächlich eine Einstichstelle – seitlich am Ballen. Der Schmerz musste unglaublich gewesen sein, der arme Kerl! Zum Glück bekam er ein Schmerzmittel, denn jede Berührung an der Stelle war unmöglich. Kühlen oder andere Maßnahmen ließ er gar nicht zu.Was für ein anstrengender Tag für alle! Die Konsequenz aus der ganzen Sache: Unser Rasen wird seither nicht mehr gemäht, sondern gemulcht – damit sich so etwas hoffentlich nicht wiederholt.