Auto fahren

  • *Anja*
  • *Anja*s Avatar
  • Besucher
  • Besucher

*Anja* antwortete auf Auto fahren

23 Okt. 2013 13:40 - 23 Okt. 2013 13:41
#7
Wahrend Miss Watson das Autofahren sofort total gerne mochte, war es für Miss Jones das absolute GRAUEN. Es kam alles und das aus allen Körperöffnungen. Ich habe ihr anfags auch Cocculus über einen längeren Zeitraum gegeben und es half nicht. Dann ging ich auch zu Reisetabletten über, die ich jedoch immer eine bestimmte Zeit vor Fahrtantritt geben musste. Somit wurde es dann ein Saft, den ich direkt bei Fahrtantritt geben konnte.
Zusätzlich habe ich sie nur noch auf der Rückbank transportiert und so angeschnallt, dass sie aus dem Fenster gucken konnte. Das Fenster musste ein Stückchen offen sein, da ihr die frische Luft gut tat. Ich habe sie erstmal nur auf kurzen Strecken mitgenommen und ihr für die Fahrt immer Belohnungen angeboten. Da ihr die Fahrt jedoch dermassen zugesetzt hatte, war es ihr auch wurscht, wohin sie ging bzw. Leckerchen nahm mein völlig verfressener Hund dann auch nicht mehr. Längere Strecken habe ich erstmal auf der Autobahn ausprobiert, bei gleichbleibendem Tempo und ohne groß Kurven zu fahren. Irgendwann bin ich nur noch gefahren wie Opa: sanft anfahren und abbremsen, keine scharfen Kurven und nicht schnell aufs Gas gegangen. Wenn wir jetzt mal woanders mitfahren, wo etwas schärfer gefahren wird, quillt sie und spuckt wieder aber bei mir im Auto ist mittlerweile alls gut; sie springt freiwillig rein und möchte gerne gucken, wo es hingeht.
Letzte Änderung: 23 Okt. 2013 13:41 von *Anja*.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Nina
  • Ninas Avatar
  • Besucher
  • Besucher

Nina antwortete auf Auto fahren

23 Okt. 2013 17:53
#8
Oh ja, das Autofahren ... auch bei uns ein Dauerbrenner.

Unsere drei sind alle nicht die geborenen Autofahrer, aber alle unterschiedlich.

Seit Winstons erstem Tag bei uns fand er Autofahren entsetzlich. Er hat gesabbert, gezittert, geschäumt, gekotzt - stummes Elend. Rückbank, Kofferraum, mit Box, ohne Box - einerlei. An Leckerchen war nicht zu denken und wo die Reise hinging, war letztlich auch wurscht, er war sowieso mit den Nerven fertig und hatte nichts vom erhofft tollen Spaziergang. Globuli & Co haben nix genützt. Wir haben gewöhnt, geübt, minikleine Strecken und dann - so wie Anja - Autobahn und ganz sachte Fahrweise. Für den täglichen Bedarf hat es irgendwann gereicht, auch wenn man fürs Einsteigen und Losfahren schon mal eine gute Viertelstunde einplanen konnte (Reinheben hat alles noch schlimmer gemacht). Ab und an mal längere Fahrten von 1-2 Stunden, vorzugsweise gerade Strecken ohne Ampeln und nicht zu viele Kurven oder gar Kreisel. Winston immer sitzend und sabbernd. Meistens hat er kurz vor Schluss auch noch gekotzt. Und nach einer besonders schlechten Fahrt war es dann für die nächsten Wochen doppelt und dreifach schlimm. Das einzige Medikament, das das Erbrechen zuverlässig verhindert hat, war Cerenia. Unglaublich teuer und letztlich nur eine Entlastung für die Hausfrau. Dem Hund geht es psychisch trotzdem schlecht. Also auch keine Lösung. So haben wir uns 2,5 Jahre durchgeschlagen.

Als Choukas Physiotherapeutin letzten Herbst fragte, warum wir den Beagle denn nicht mal mitbringen würden, haben wir schallend gelacht. Ihre Praxis liegt mitten in Hamburg, 30-40 Minuten Fahrt mit viel Stadtverkehr - never ever! Aber sie hat uns überzeugt, das Ganze neu anzugehen, so dass Winston das Auto wirklich positiv besetzt. Also erstmal im stehenden Auto tolle Sachen machen, die Spaß bringen (oder besonders lecker sind - wir sprechen ja von Beaglen). Nach 1-2 Wochen war Winston so weit, dass er das annehmen konnte. Weil er ein großer Boxenfan ist, haben wir die nochmal extra gemütlich ausstaffiert und dann im Auto die tollsten Leckerbissen serviert bzw. Futterspiele gemacht. Erst mit offenen Türen, dann in der Box, dann Autotüren zu, dann Box und Autotüren zu, mit laufendem Motor ... Und den nächsten Schritt immer erst, wenn alles gut ist. Den ganzen Winter sind Winston und ich zu Fuß gegangen. Das war eine ziemliche Durststrecke, zumal die Spaziermöglichkeiten ab Haus hier ziemlich bescheiden sind.

Nach einer gefühlten Ewigkeit (ich glaube, es waren fast 6 Monate) sind wir dann das erste Mal wieder gefahren. Eine ganze Weile noch mit Leberwurst-Kong, dann ohne. Und es hat sich gelohnt: Winston fährt deutlich entspannter, kein Sabbern oder Zittern mehr. Ganz am Ziel sind wir noch nicht, denn noch hält er meine Anwesenheit hinten im Bus für wichtig. Ablegen mag er sich auch noch nicht dauerhaft, er schreckt bei Geräuschen schnell wieder hoch. Es sei denn, er ist total müde. Aber auch das wird zunehmend besser.

Für Winston hat sich im Prinzip das ganze Leben verändert. Ohne die Autofahrangst im Nacken ist er viel freier und selbstbewusster, kommt morgens fröhlich runtergeflitzt, wo er früher pomadig liegen geblieben ist. Er zeigt auch kein Meideverhalten rund ums Auto mehr (manchmal hat er auf dem Rückweg zum Auto schon 500 m vorher angefangen zu sabbern und keinen Keks mehr runtergebracht). Richtig toll! Ach ja: Petra, die Physiotherapeutin, haben wir natürlich auch längst besucht. Winston fand es spitze und ich hab auf der Fahrt geheult ... vor Freude :blush:

Chouka ist mit Abstand der beste Autofahrer hier. Heute geht das so: reinhopsen, hinlegen, gut. Am Anfang fand er das Autofahren auch nicht so doll, hat aber alles brav mitgemacht. Box zwischen Rückbank und Heckklappe mochte er nicht, anschnallen auf dem Rücksitz auch nicht, Vari-Kennel hinter dem Fahrersitz ging so und richtig glücklich ist er jetzt mit seiner Stoffbox (die mir allerdings unter Sicherheitsaspekten nicht so gefällt). Er ist prinzipiell unternehmungslustig und das hat ihm sicher geholfen. Der völlig verängstige Beagle nebenan eher weniger. Auf "schwierige" Fahrten mit viel Anfahren, komischen Geräuschen und vor allem Hupen hat Chouka relativ lange mit Stresspinkeln reagiert (peinlich fand er das!). Winstons Auto-ist-toll-Programm (das er natürlich begeistert mitgemacht hat) hat ihm anscheinend auch gut getan, denn seit dem ist sein Platz trocken.

Petite ist wieder ein anderes Kaliber. Eigentlich ein ruhiges, ausgeglichenes Gemüt hat sie uns gleich auf der Fahrt nach Hause den Schweiß auf die Stirn getrieben. Die Box fand sie gräßlich und hat sich umgehend daran gemacht, diese zu shreddern. Lauthals heulend und bellend. Wir waren ganz naiv davon ausgegangen, dass Choukas Stoffbox für diese erste Fahrt ausreichen würde. Von wegen! Am Ende ist sie ohne Box hinten mitgefahren und ich hab sie am Geschirr festgehalten, damit sie nicht ständig links und rechts an den Fenstern hochsteigt. Ziemlich schnell war klar: Petite will rauskucken. Und wird vorerst nicht ruhig stehen, sitzen oder liegen. Ein klarer Fall für Kombi-Kofferraum mit Hundegitter. Blöd nur, dass wir einen VW-Bus haben, wo selbst ein großer Hund nur rauskucken kann, wenn er irgendwo drauf steigt. Jetzt hat sie ein Abteil (=Box) mit Aussicht. Unten drunter ist Platz fürs Gepäck, oben hat die Dame freie Sicht. Das findet sie ziemlich prima, aber Stress hat sie trotzdem noch. Bis Tempo 50/60 ist sie entspannt, danach steigt der Pegel und spätestens auf der Autobahn ... hechel hechel und unruhiges Gezappel. Aaaaaber: Sie verknüpft die Fahrten tatsächlich mit den tollen Spaziergängen am Ziel. Sie ist immer die erste, die einsteigen will und es wird mit jeder Fahrt besser. Bei ihr wird es die Routine bringen (und die große Belohnung, die am Ziel winkt: der Spaziergang!).

Es führen wohl - wie so oft - viele Wege nach Rom und ich finde es immer interessant, welche Erfahrungen andere Leidensgenossen gemacht haben. Manchmal kommt einem ja noch die eine oder andere zündende Idee ;)

Uschi und Nora wünsche ich, dass nach kurzer Orientierung das Autofahren ganz alltäglich wird :) Und: Positiv denken, das wird!!!

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Uschi
  • Uschis Avatar Autor
  • Offline
  • Elite Mitglied
  • Elite Mitglied
  • Beiträge: 179
  • Dank erhalten: 328

Uschi antwortete auf Auto fahren

23 Okt. 2013 21:26
#9
Vielen lieben Dank für Eure Antworten!
Irgendwie tröstet es mich ja, dass es auch bei Euch nicht so reibungslos klappt :blush:
Direkt zu Anfang habe ich zwar einen "Hunde-Sicherheitsgurt" für Nora geholt, hab ihn aber noch nicht ausprobiert, weil mein Auto noch relativ neu ist und ich mir die Rücksitzbank nicht versauen wollte :sick:
Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass es ihr helfen würde, wenn sie während der Fahrt mich sehen könnte und evtl. auch rausgucken könnte, darüber muss ich wohl doch nochmal nachdenken.
Eigentlich finde ich aber, dass sie im Kofferraum gut aufgehoben ist, weil sie da sicher ist und genug Platz und Bewegungsfreiheit hat. Vielleicht werde ich damit anfangen, mich zu zwingen, regelmäßig ein kurzes Stück zum Spaziergang mit dem Auto zu fahren (was mir z. Zt. noch widerstrebt, weil wir Wald und Rheinwiesen quasi vor der Haustür haben und ich es genieße, einfach so loslaufen zu können)
Ich werde berichten :)

Viele Grüße
Uschi mit Nora

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • moromaxe
  • moromaxes Avatar
  • Besucher
  • Besucher

moromaxe antwortete auf Auto fahren

23 Okt. 2013 21:55
#10
Edward sitzt auch angegurtet auf der Rückbank, aber er speichelt immer noch, und das seit fast 3 Jahren. Wir haben alles probiert, Globuli, Rescue-Tropfen, Beruhigungsmittel, Reisekekse. Jetzt leben wir damit, dass er das Auto unter Wasser setzt. Er beruhigt sich zwar irgendwann und schläft, aber nach jedem Stopp geht's von vorne los. Auch kurze Fahrten mit anschliessender Bespassung haben nichts gebracht.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Nika
  • Nikas Avatar
  • Besucher
  • Besucher

Nika antwortete auf Auto fahren

24 Okt. 2013 16:27
#11
Min war auch so - rein ins Auto, Auto an...Beagle ko...t, egal ob Stadt, Autobahn, Landstraße...wobei Stadt mit viel Anhalten und Losfahren deutlich schlimmer war.
Wir haben ständig geübt, rein ins Auto, raus aus dem Auto, rein ins Auto und Auto an...rein ins Auto und um den Block....täglich, jeden Abend.
Irgendwann gings dann.
Vor langen Autofahrten (in den Urlaub) gibt es aber mindestens 8 Stunden vorher kein Futter mehr, sonst muss ich doch wieder wischen und waschen...

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Uschi
  • Uschis Avatar Autor
  • Offline
  • Elite Mitglied
  • Elite Mitglied
  • Beiträge: 179
  • Dank erhalten: 328

Uschi antwortete auf Auto fahren

30 Juni 2014 10:20
#12
Zum Thema Autofahren wollte ich mal kurz von unseren Erfolgen berichten :silly:

Mein Freund hat nun ein neues Auto, einen Bus. Dort ist anstelle eines Beifahrersitzes eine Bank. Wenn wir jetzt gemeinsam Autofahren, sitzt Nora sehr interessiert vorne (natürlich angeschnallt) zwischen uns, schaut ganz entspannt raus und kontrolliert alles, was der Fahrer macht :-)
Seitdem funktioniert es auch, wenn sie in meinem eigenen Auto auf dem Rücksitz sitzt und ab und zu Leckerchen und Streicheleinheiten bekommt :kiss:

Ich bin so froh!

Liebe Grüße
Uschi

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Moderatoren: Christiane
Powered by Kunena Forum
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.