Gerade gestern hat sich jemand fürchterlich aufgeregt, wie wir eigentlich zulassen können, dass es immer noch Laborhunde gibt.
Bei Facebook haben in den letzten Tagen wieder mal Dutzende Leute irgendwas in den falschen Hals gekriegt. Weil man manchmal das Gefühl hat, unter unseren Texten läuft eine Wasserader entlang, habe ich diesen hier vier Mal überarbeitet. Vielleicht bin ich auch trotz zahlreicher Veröffentlichungen und ein wenig Schreib- und Sprechpraxis einfach zu doof, mich verständlich auszudrücken. Bitte daher genau lesen. Nicht vorher schon Sätze nach eigenem Gutdünken beenden. Und bitte nicht unterstellen, die Laborbeaglehilfe wüsste nicht, was sie tut. Ich wedele ungern mit Schlagworten wie „Erfahrung“, aber wir machen das hier schon fast dreitausend Hundevermittlungen lang. Das war der Disclaimer. Jetzt mal zur Sache!)
Wir wissen, dass das schwer fällt, aber man muss dieses Thema mit ein wenig Reflexion betrachten. Es ist komplex. Was sich noch nicht flächendeckend herumgesprochen hat, ist: Es gibt diese Laborhunde, bei uns in Deutschland! Und wir sind die Allerletzten, die daran etwas ändern können. Wir wiederholen gern, dass wir mit überschäumender Freude unseren Verein schließen werden, wenn der Tag kommt, an dem es keine Laborbeagle (von „keine Labortiere“ sind wir, da machen wir uns mal lieber nichts vor, so weit entfernt wie… na ja, weit halt) mehr gibt. Übrigens könnt ihr genauso viel oder wenig daran ändern wie wir, aber wir (und alle lieben Menschen, die sich schon mal mit dem Thema auseinandergesetzt haben) tun wenigstens schon was. Es gibt aber noch andere Dinge, um die man sich kümmern kann, und eins können wir euch versprechen: Schließen werden wir wohl doch nicht. Wenn dieser Tag da ist, finden wir andere Beagle in Not, denen wir helfen werden.
Laborhunde zu übernehmen, ist ein Privileg. Deshalb sind wir stolz auf unseren Verein, und wir sind stolz auf unsere tollen Hundehalter und die vielen gelungenen Vermittlungen. Wenn wir Bilder unserer Zuhause-gesucht-Laborhunde bei Instagram zeigen, hüpfen die Herzen und die Klickzahlen und die Likes. Alle freuen sich über gepflegte Schönheiten wie Findus, Stella oder Fanny, die gut behandelt wurden, und das verstehen wir auch vollkommen. Wir freuen uns auch sehr darüber 😊
Doch mit den Beagles ist das so eine Sache. Beagles sind einfach zu süß, und dann werden sie "angeschafft", und da sind sie dann, mit allen ihren Eigenarten. Leben verändern sich, Menschen erkranken, lassen sich scheiden, oder der Hund hat eigentlich nie so richtig gepasst. Verhält sich plötzlich komisch. Wird krank, alt. Oder ist einfach überzählig. Wurde auf der Straße gefunden, sitzt im Tierheim, wo ihn keiner je finden wird, kurz: hat keine Chance. Schon jetzt vergeht keine Woche ohne Anfragen, ob wir nicht diesem oder jenem Hund helfen können. Am besten sollen wir ihn ganz übernehmen, zumindest aber ein gutes Zuhause für ihn finden, weil, wir hätten doch die Erfah…ja.
Weil wir mit unserem kleinen Team das beim besten Willen nicht leisten können, haben wir die Möglichkeit der „Vermittlungshilfe“ ins Leben gerufen. In dieser Rubrik stellen andere Vereine die Beagle vor, die genauso dringend eine gute Familie brauchen wie die Laborhunde. Guckt doch mal dort!
„So richtig“ übernehmen, mit allem, was an guten und schlechten Konsequenzen dazugehört, können wir leider nur die wenigsten Hunde. Was über uns hereinbricht, wenn wir unbedacht Hunde übernehmen, sieht man an den Never-Ending-Storys von Max und Anton, die uns finanziell ruinieren werden, wenn nicht bald eine Lösung in Form von Menschen gefunden wird, die sich auf solche Spezialisten einlassen können. Wir erneuern an dieser hübsch passenden Stelle noch mal den Aufruf: DAUERPFLEGESTELLEN GESUCHT!! Wir bezahlen es ja, mit Freuden, nur: Wir müssen un-be-dingt von diesen Wahnsinnskosten in den Bootcamps jeden Monat weg!
Apropos „hereinbrechen“: Unverhofft kommt oft. Wir sind in der erfreulichen Lage, etliche Laborhunde zu erwarten, es wurden zumindest recht viele angekündigt. Auch darauf freuen wir uns sehr. Aber noch wissen wir nicht genau, wann sie denn kommen.
Deshalb konnten wir unmöglich ablehnen, als...
...in der Slowakei nach einer „Zucht“-Auflösung plötzlich ziemlich viele Beagle einen Platz brauchten, neun Stück an der Zahl.
Damit kann man nicht rechnen.
Wir hatten in den letzten Jahren, seit der Pandemie, relativ wenige Laborhunde zu vermitteln. Die Nachfrage war größer als das Angebot, und es gibt unter euch so supertolle Menschen, denen wir auch gesundheitlich angeschlagene und wirklich alte Hunde anvertrauen konnten. Das macht außer uns kein anderer Verein, aber das nur nebenbei. Aber – Achtung, das ist wieder ein Satz, der uns mit Sicherheit um die Ohren fliegt – es gibt noch etwas viel Schlimmeres als Hunde, die in einem der Labore, mit denen wir zusammenarbeiten, ihr Leben verbringen.
Hunde vom Vermehren nämlich.
Es ist uns bewusst: Die meisten Laborhunde sind dem Tod geweiht. Das ist bitter. Sie sind extra dafür geboren worden, so hart diese Tatsache ist, und fast alle werden dort sterben. Den Gedanken hassen alle, wir auch. Wir alle wollen – nein, wir erwarten und verlangen – dass Medizin funktioniert. Jegliche Medizin, nicht nur die Supersachen. Andererseits will aber niemand, dass man alles Mögliche erst noch langwierig an den eigenen Tieren testet. Oder an euch. Euren Kindern. Und diese Straftäter-Option, die immer mal wieder einer von den ganz Schlauen bei Facebook in den Raum schmeißt (wir löschen dann immer den betreffenden Post. Übrigens fällt mir dabei ein, wir könnten mal aufschreiben, was wir alles NOCH löschen. So als kleiner Fahrplan für (N)Ettikette. Nein, mit Zensur hat das nichts zu tun, aber mit Überleben. Unserem.), die gibt’s in Deutschland nicht. Zu Recht. Und zum Glück. Denkt darüber gern, wie ihr möchtet, bald ist ja Wahl. Ihr könnt auch gern vorher schon handeln. Was unternehmen. Nicht nur quatschen.
Die Hunde in den Laboren werden zu etwa 98 % sterben. Die restlichen zwei, drei Prozentchen übernehmen Vereine wie wir (übrigens sind es sind nur noch vier Vereine. Das ist wenig.) Hunde bei Vermehren werden ebenfalls zu 98 % sterben. Die restlichen zwei übernehmen wir, aber die Hunde von den meisten Vermehren sterben elend in Verschlägen, im Dreck, in der Kälte (oder der Hitze), mit Geburtsverletzungen und nach -zig Würfen, unterernährt, fehlernährt, geschlagen, misshandelt, vernachlässigt, unversorgt, zwangsgedeckt, und das viel zu jung, viel zu alt und viel zu oft.
Die Welpen dieser Hunde finden reißenden Absatz, jeder Aufklärungskampagne zum Trotz. Die Welpen sind billig (obwohl die Vermehrer dazugelernt haben und ihre Tiere gar nicht mehr so günstig anbieten), denn warum sollte dem Wunsch nach einem Rassehund ausgerechnet die fehlende Kohle entgegenstehen? Und was nicht so teuer ist, fällt auch nicht so schwer, selbst wenn ein Tier aus einem Kofferraum kommt oder irgendwo in einem Hinterhof übergeben wird, erkennbar krank, zu klein, zu dünn, zu jung ist oder zumindest so, dass man sich fragen muss, wo hier der Haken ist.
Na gut. Kann ja sein, dass das wirklich nicht jeder bedenkt. Unwissenheit schützt aber weder vor Strafe noch vor schlechtem Karma. Doch was ist denn eigentlich ein Vermehrer? Worin unterscheidet sich so einer vom „Züchter“, oder sogar dem „seriösen Züchter?
Über letzteres brauchen wir hier nicht reden, Beagle aus einer ordentlichen Zucht sind was Tolles, aber eher teuer, und irgendwie muss man doch nicht noch mehr Hunde in die Welt… na, egal jetzt. Übrigens sind alle Laborbeagle aus „ordentlichen Zuchten“, nur sind die leider ziemlich industrialisiert und auch ein bisschen creepy, aber das soll jetzt nicht unser Thema sein.
„Züchter“ nennen sich Leute, die Hunde „mit Papieren“ abgeben, aber es gibt auch genug, die „ohne Papiere“ Hunde abgeben. Eine spezielle Spezies sind dann noch die „privaten“, oder „einmaligen“ „Züchter“ – ja, ihr seht, hier muss man viel mit Gänsefüßchen arbeiten –, die ihren eigenen Hund „einmalig“ haben decken lassen. „Weil man das soll“, „weil mein Hund sooo toll ist“, „weil ich so gerne mal ein Wurferlebnis/Welpenerlebnis/Aufzuchterlebnis haben wollte“, „weil es einen *Unfall* gab“.
Okay, merkt ihr selber, nich? Geballter Bullshit.
Züchten dürfen verantwortungsvolle Menschen mit Sach- und Fachverstand, die ein Zuchtziel haben, die Mendelschen Regeln kennen, die über alle nötigen Qualifikationen und über KERNGESUNDE HUNDE IM RICHTIGEN ALTER verfügen; und sonst niemand. Basta. Sorry.
Vermehrer sind Einzelpersonen, häufiger aber Gruppen von Personen, die aus einem wirtschaftlichen Gedanken heraus Hunde/Tiere halten und für ihre Zwecke einsetzen. Man könnte auch sagen: aus finanziellen Erwägungen heraus. Man könnte auch sagen: aus Profitgier.
Und aus fehlender Empathie. Aus einem ganz anderen Verständnis Tieren gegenüber. Man könnte auch sagen: Mitleidslosigkeit. Eigennutz. Vermehrer kümmern sich, sagen wir mal vorsichtig, zu wenig um die Gesundheit der vorhandenen und der zukünftigen Hunde, scheren sich einen Scheiß um Deckintervalle und finden, Masse statt Klasse sei the choice to take.
Was soll dieses Lamento schon wieder, fragt ihr euch? Weil es gerade brennt. Wir übernehmen Ende des Monats neun Beagle aus einer Vermehrerauflösung in Bratislava.
Es handelt sich um acht Hündinnen und einen Rüden, die meisten noch jung, zwischen 2021 und 2022 geboren, aber es sind auch zwei Hündinnen aus 2015/2016 dabei, bei deren Anblick einem das Herz in die Zehen rutscht.
Jetzt sind sie sicher, denn die „Zucht“ wurde geschlossen. Die Hunde sind im Tierheim, und sie werden nach Deutschland reisen, sobald wir Familien für sie gefunden haben. Das hier ist echter Tierschutz, nicht Tierschutz, wie man ihn betreibt, wenn man x-fach durchgecheckte Hunde aus sauberer Umgebung fast risiko- und vor allem kostenfrei abholt und an auf Herz und Nieren geprüfte Interessenten übergibt und dabei manchmal schon auf sehr hohen Pferden zu sitzen scheint.
Dies hier ist ein Risikospiel für uns. Nicht für euch, denn wir sorgen am Ende für alle und verkaufen weder Katzen im Sack noch verkaufen wir überhaupt irgendwas, nein, wir legen am Ende meistens drauf, weil diese Hunde uns Geld kosten, aber das ist halt der Deal, dafür gibt es Tierschutzvereine. Privatleute würden das nie machen. Egal.
Wir wünschen uns für diese Hunde, dass sie ein artgerechtes Leben leben dürfen. Geborgenheit. Wärme. Freundlichkeit. Regelmäßiges Futter, das einem allein gehört. Sauberes Wasser, so viel, wie man will. Medizinische Versorgung. Sicherheit. Ein Dach über dem Kopf. Einen Untergrund, auf dem man nicht durch Schmutz watet. Und vielleicht sogar: Freude, Unterhaltung, Beschäftigung. Oder einfach Bewegung, die über eine Strecke geht, die mehr als drei Quadratmeter umfasst.
Wir sind uns ganz sicher, dass einige von euch auch diesen Beitrag wieder missverstehen, ich entschuldige mich gleich mal neunfach, dass dieses Thema mich so triggert. Man darf keinen Hund bevorzugen, und Laborhunde sind Exoten in der Tierschutzlandschaft. Die vermehrten Tiere und die Geld verbrennenden Notfälle sind weitaus häufiger anzutreffen. Und weitaus schwerer zu vermitteln.
Hunde wie Findus und Stella hatten natürlich auch nicht das Leben, dass wir uns für unser Tier wünschen, aber bei Hündinnen wie Leona und Franka geht uns der Hut hoch und krampft sich unsere Beagleliebhaberseele zusammen.
Franka, Leona, Anja und die anderen werden überleben, weil sie zu einer winzigen Minderheit gehören. Weil etwas aufgeflogen ist, weil etwas aufgedeckt wurde, weil Menschen hingesehen haben. Wir können uns dieses Lob nicht zuschreiben, und wir wollen uns die Umstände, in denen diese Hunde dahinvegetierten, nicht im Detail vorstellen. Was denken Sie, wie viele „Zuchten“ existieren weiter? Nicht nur im Süden oder Osten, sondern ganz in der Nähe? Erinnern Sie sich an die Hunde, die wir aus Belgien und Frankreich hatten? So schnell kann ich gar nicht brechen, wie ich …lassen wir das. Vermehrer gibt es auch in Deutschland, allerdings sind die Bedingungen hier etwas schwerer, aber das hält manche Zeitgenossen nicht davon ab, in einer Dreizimmerwohnung Hunde, Katzen und anderes Getier großzuziehen, dutzendfach. Ich frage mich immer, was die Käufer sich so denken.
Wann immer wir Welpen vermitteln (auch Welpen findet ihr auf unserer Vermittlungshilfe-Seite), möchten wir die Mutter dabeihaben. Die Mutterhündin ist die Leidtragende bei der geldgierigen Chose. Die Welpen sind meistens flott vermittelt und haben ein Leben voller Sonne vor sich, sofern sie gut vermittelt werden (und nicht im Nachbardorf sofort nach Eintritt der Geschlechtsreife die nächste „Zucht“ beginnen). Die Mutter ist es, die am Ende bezahlt. Eines Tages wird sie entsorgt; kein Ding, die Nachfolgerin ist ja schon da. Ihr spürt, wie angep**** wir sind, ja? Gut!
Um das Maß voll zu machen, sind vermutlich zwei der Hündinnen, die wir übernehmen, trächtig. Das bedeutet, dass wir auch die Welpen vermitteln müssen. Wir haben schon einmal zwei trächtige Hündinnen übernommen, das ist für uns nicht neu, aber es bedeutet … einen Riesenaufwand.
Wir haben also eine Hundeschwemme in Aussicht. Es sind, wie schon erwähnt, auch noch Hunde aus Laboren angekündigt. Die haben Priorität, ohne Frage.
Es wird ein spannendes, arbeitsreiches Jahr für uns, und wir können jetzt nicht sagen, dass wir die Herausforderung scheuen – nein, wir freuen uns über jeden einzelnen Hund. Doch wir hoffen, dass wir nicht zu viele Hilfegesuche ablehnen müssen, weil wir einfach Oberkante Unterlippe dicht sind – vermitteln kostet Zeit. Wer schon einen Hund von uns hat, weiß das. Wie viele Stunden haben Sie am Telefon verbracht? Wie viele Fragen beantwortet? Jetzt potenzieren Sie das mit all den Anfragen, die am Ende nicht zu einer Vermittlung führen: Ja, genau.
Deswegen bitten wir euch: Teilt diesen Beitrag. Teilt unseren Verein, teilt unsere Hunde, sprecht darüber, sprecht über uns! Macht Zeitungsartikel. Schreibt ans Fernsehen. Geht ins Radio. Postet was bei Facebook, bei Instagram, dreht meinetwegen TikToks über uns, denn diese Hunde brauchen ein Zuhause.
Aber es muss das Richtige sein. Wir vermitteln nicht planlos oder gar nach dem Motto: Hauptsache, die Hunde sind weg. Wir werden geeignete Endstellen brauchen; Menschen, die sich darauf einlassen, dass ein Hund vielleicht keinen Bock hat, in unserer Welt anzukommen. Familien, die damit umgehen können, wenn der Hund nicht leichten Herzens auf Menschen zugeht, sich vielleicht zurückzieht, nicht mehr die Schönste ist und schon gar nicht die Zutraulichste oder Dankbarste. Wir brauchen eure Hilfe. Wir brauchen viele Zuhause! Wir brauchen Lobby. Wir brauchen Öffentlichkeit. Wir brauchen Werbung. (Pflegestellen brauchen wir übrigens erst mal nicht. Das haben wir intern schon geregelt. Aber vielleicht beim nächsten Schwung wieder!)
Die neun neuen Hunde aus Bratislava werden gerade tierärztlich untersucht, entfloht, geimpft, beruhigt, gekuschelt, gewärmt, gefüttert, kastriert, womöglich sogar noch entbunden – alles, was man so tut, wenn man Hunde zu Menschen geben will, die vielleicht nicht auf Anhieb die ganze Tragweite einer solchen Übernahme erkennen.
Und dabei können wir nicht mal Garantien geben. Wir müssen uns darauf verlassen, dass die Informationen aus der Slowakei stimmen, dass alles gründlich und sorgfältig getan wird und dass die Hunde richtig behandelt werden. Bisher liefen die Vermittlungen mit Bratislava sehr gut und in fast allen Fällen problemlos. Wir denken, wir kriegen das hin. Macht ihr mit? Dann meldet euch bei uns. Die Hunde erscheinen in Kürze auf der Homepage, und wenn wir mehr über sie erfahren, schreiben wir es natürlich sofort dazu.
Im Grunde wissen wir nichts über dies neun Gefährten. Vertrauen Sie einfach darauf, dass es Beagle sind, solche, die Hilfe brauchen, die Zuwendung brauchen, die Beschäftigung brauchen und die Liebe und Geduld brauchen. Es sind keine Riesenmacken bekannt, aber gehen Sie davon aus, dass es sich um Hunde handelt, die wenig bis nichts kennengelernt haben und die zudem Zeit ihres Lebens um einen Platz an der Sonne (oder im kühlen Schatten), an der Futterschüssel, an der Tränke kämpfen mussten. Wir wollen uns nicht genauer vorstellen, wie Menschen mit Hunden umgehen, die sie als reine Gelddruckmaschine sehen. Zudem ist die Mentalität in manchen Ländern auch diametral zu unserer. Das Umdenken hat gerade erst begonnen, was man daran sieht, dass Leute aufmerksam werden und handeln. Das ist gut.
Noch ein Wort zu unserer Vermittlungspraxis.
Bei den Vermehrerhunden werden wir keine Abstriche machen, aber es gelten teilweise andere Kriterien. Sie werden genauso sorgfältig vermittelt wie die Laborhunde, aber unsere Ansprüche werden sich von denen, die für jungen, fitten Laborbeagle gelten, die uns unter besonderen Bedingungen anvertraut werden, ein wenig unterscheiden. Das ist kein Klassendenken. Es ist einfach eine Verpflichtung, die wir eingehen und an die wir uns halten müssen.
Wenn Sie bisher noch nicht an einen Beagle gedacht haben, überlegen Sie noch mal. Informieren Sie sich – gerne bei uns, denn wir „können“ Beagle! Seit achtzehn Jahren übrigens. Beagle sind tolle Hunde, und es gibt sie in jeder charakterlichen Ausprägung, und aktuell haben wir sogar Hunde beinahe jeden Alters zu bieten.
Ehrlich gesagt… wir sind schon ein bisschen stolz drauf, dass man uns das anträgt, dass man uns das zutraut. Vermehrerhunde haben bei der LBH eine Tradition. Es gab vor Jahren eine Kampagne gegen einen deutschen Vermehrer. Wir haben diese „Hundehaltung“ besucht und uns persönlich ein Bild gemacht, auch von der Motivation und der Einstellung der Personen dort. Anhand dessen können wir in etwa einschätzen, wie so etwas in einem weniger privilegierten Land verläuft.
Es wird immer wieder solche Notfälle geben. Damit unsere Kapazitäten nicht vorzeitig erschöpft sind, brauchen Tierschutzorganisationen erfolgreiche Vermittlungen. Bitte denkt dabei unbedingt an unsere Notfälle Max und Anton und an die Hunde, die schon länger auf unserer Seite sind. Jeder einzelne davon braucht Unterstützung. Wir brauchen bald selber Unterstützung, denn der Max und der Anton kosten mehr Geld, als wir auf Dauer aufbringen können. Die Lösung der Misere ist einfach… jeweils ein einziger geeigneter Mensch. Bitte hört euch mal um: Wo sind die Hundekenner? Wo sind die, die sich einen Hund zutrauen, der eine Vergangenheit mitbringt, die wir nicht ganz aufklären können?
Wir werden auch weiterhin jeden Laborhund nehmen, der uns angeboten wird, mit Dank!, wirklich, wirklich jeden, aber unser Horizont endet nicht bei den 70 oder 80 Laborhunden, die wir übers Jahr vermitteln dürfen. Wir hoffen, dass es bei euch genauso ist.
Ist es nicht toll, aus so vielen unterschiedlichen Hunden wählen zu können? Das Gute daran ist: wahrscheinlich ist für jeden der Richtige dabei. Früher war das mal gang und gäbe. Zwanzig, dreißig Hunde hatten wir auf der Seite, zu Zeiten, als noch ordentlich viele entlassen wurden, aber das hat sich leider geändert. Es gibt Gründe dafür, die gar nicht mal negativ sind. Aber das besprechen wir ein andermal.
Jetzt wollen wir die Ärmel hochkrempeln und anfangen. Wir freuen uns auf eure Bewerbung! Und bei Fragen, Kritik, Anregungen, Wünschen schreibt uns einfach eine Mail über das Kontaktformular.
Danke 😊
Marion Weigel für das Team der Laborbeaglehilfe e.V.
Kleiner Tipp noch: Informieren kommt vor Telefonieren. Schaut euch mal unsere Bücher an! Und falls ihr etwas spenden möchtet: Hier oben rechts ist der passenden Button dazu.