Territorialverhalten / territorialen Aggression

Hat von Euch schon jemand in der Vergangenheit mit "territorialen Aggression" Erfahrungen gemacht? (Sprich gegenüber Besuchern
in den eigenen vier Wänden)

In Form von z.b.

- Verbellen in hoher Tonlage
- Drohendes tiefes raues Bellen.
- Vorwärtstürmen und "Schnappversuche) mehr oder weniger "gehemmt"
- Verfolgen
- Fixieren


Natürlich wollen wir die territoriale Veranlagung nicht fördern und haben auch schon den ein oder anderen Tip bekommen, dieses anzugehen, jedoch Interessiert mich natürlich, ob es jemanden gibt, wo auch schon solch ein Verhalten bei seiner Fellnase hatte und dieses in den "Griff" bekommen hat?

Liebe Grüße
Melly

Hallo Melly,

da hast du ein schwieriges Thema angesprochen. Ich glaube, es gibt doch keiner solche Schwierigkeiten mit seinen Fellkindern gerne zu.

Aber ja, das kenne ich auch in der ein- oder anderen Weise.
Bei uns ist es Meggy, die territoriales Verhalten zeigt. Bei ihr ist die väterliche Seite vom Australian Shepherd und ich denke dieser Charakter kommt hier zum Tragen. Ein wenig Hüte- und Schutzinstinkt war schon immer vorhanden.
Da sie dazu noch relativ unsicher ist, habe ich hier auch so einige Kämpfchen auszufechten. Besonders wenn Besuch kommt und die Türglocke geht, läuft sie zur Hochform auf. Da können 18 Kilogramm auf einer Treppe ganz schön gefährlich werden. Ihre überschießende Energie zeigt sich in Bellen, Anspringen und aufdringlichem Verhalten. Über eine gewisse Zeit sichert sie sich so Aufmerksamkeit, erbettelt sich aber auch Streicheleinheiten.
Das ist jedoch für manche Besucher, die Angst vor Hunden haben nicht so schön, zumal sie diese fest im Blick hält. Lange Trainingseinheiten haben bisher nicht den erwünschten Erfolg gezeigt. Wir sind dazu übergegangen, die Maus in diesen Fällen mit einer Leine zu sichern, bis sich ihre Aufregung gelegt hat und sie angemessen auf den Besuch zugeht.
Angstauslösende Begegnungen sieht man bei ihr nicht sofort, es sei denn man beobachtet sie gut. Manchmal prescht sie aus heiterem Himmel los, springt hoch oder schnappt ins Leere und man weiß gar nicht, warum. Letztens hat sie plötzlich einen Polizisten auf seinem Fahrrad versucht abzuwehren, da waren es die großen Satteltaschen des Gesetzeshüters. :blush: :whistle:
Das kann auch bei humpelnden Personen, rollerfahrenden Kindern oder älteren Herrschaften mit Gehhilfen passieren. Obwohl wir sie von Anfang an in der Hundeschule mit solchen Dingen vertraut gemacht haben. Ihre Abwehrversuche sehen wie Angriff aus, sind aber nie aggressiv.
Darauf muss ich michjedoch bei jedem Gang einstellen, am besten, natürlich bevor sie reagiert. Ich versuche mein Verhalten bei Begegnungen so locker und betont freundlich zu halten :laugh: , damit sie nicht meint, die Situation irgendwie regeln zu müssen. Dazu lasse ich nie alle drei vorgehen, immer nur einzeln, bis ich die Stimmung einschätzen kann.
Da muss ich Meggy auch schon ´mal sanft aber bestimmt mit dem Körper abblocken, oder auch mit meinem Knie :whistle: . Kommando „warte“ und fester Blickkontakt, dann geht es.
Ida und Lotte haben keinerlei Berührungsängste, das klappt immer.
Ich gehe meistens den sicheren Weg, was für mich bedeutet, in einigen Situationen stehenbleiben, Hunde absetzen und den anderen vorbeilassen. Oderauch weiträumig ausweichen, da ich keine Lust auf ein wildes“ Leinengehampel“ habe. Viele sind da ganz schmerzfrei und lassen ihre Hund, mitsamt Schleppleine, in meine Hundegruppe „eintauchen :evil: “.
Meggy, Lotte und ein wenig auch Ida schaukeln sich am Gartentor gerne auf und verbellen Spaziergänger und vorbeikommende Hunde sehr heftig . Das lasse ich zum Teil zu, es ist ja ihr Revier, aber wenn es zu oft und zu laut wird, müssen sie zurück.
Ich glaube, so geht jeder ganz individuell mit solchem Verhalten um. Ich persönlich denke, wir sollten den Hund auch Hund sein lassen und was zu seinem natürlichen Verhaltensrepertoire gehört, muss nicht immer abtrainiert werden, weil man ein Problem daraus macht. Für eine Hundeschule steht ja auch der finanzielle Aspekt dahinter. :whistle:
Ich kenne die Eigenheiten meiner Hunde und entscheide oft aus dem Bauch und der jeweiligen Situation heraus, wo ich ein Verhalten zulasse, oder eingrenzen muss. Im schlimmsten Fall muss Meggy, bei ängstlichen Besuchern …“auf die stille Treppe“… :whistle:
...so...läuft...es...bei...uns

LG Birgit und ihr Schlappohrrudel

Bigs schrieb: Hallo Melly,

da hast du ein schwieriges Thema angesprochen. Ich glaube, es gibt doch keiner solche Schwierigkeiten mit seinen Fellkindern gerne zu.

Findest du das Thema eher schwierig? Klar sind es gewisse "Schwierigkeiten, aber ich finde gerade in Foren geht um Meinungs-& Erfahrungsaustausch, ich finde einfach auch etwas schwierigere Themen sollten da frei angesprochen werden...

Ich bin auch nur ein Mensch und nicht fehlerfrei, also darf es jedes Tier auch sein gerade auch die etwas Schwierigkeiten seiten sind doch herausfordernd zum Arbeiten für Mensch und Fellnase

Deshalb finde ich es richtig auch über solche Dinge zu reden

Danke Birgit für dein Statement, ich muss das nochmal in Ruhe lesen und dann nochmal was zu schreiben aber vielen Dank für deine offene antwort