Box - Ja oder Nein?

Ich war ja bisher der Meinung, wir tun unserem Pflegi was Gutes, wenn wir ihm die Box als sicheren Rückzugsort anbieten.
Durch den Artikel auf der Website bin ich aber dann doch etwas ins Grübeln gekommen, da es natürlich stimmt, dass der Hund durch die Box sehr isoliert wird.
Allerdings ist Keks sehr ängstlich und uns ist es lieber, er sitzt in der Box und fühlt sich dort langsam immer wohler und kommt auch mal zur Ruhe, als dass er stundenlang in einer Ecke sitzt und sich gar nicht hinlegt, obwohl er so müde ist.
Wir haben schon die Plätze unter der Eckbank zugestellt, damit er da nicht reingeht, weil da ist dann gar keine Chance mehr, an ihn ranzukommen.

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Verhindert eine Box tatsächlich Fortschritte oder gibt sie einem ängstlichen Hund Sicherheit, ohne groß zu schaden?

Hallo Kathrin,

das mit der Box ist so eine Sache aber prinzipiell szimme ich dem Artikel zu. Bei uns ist es so, dass Quitte so einen Rückzugsort auch braucht, um zwischendurch zur Ruhe zu kommen. Auch nachts zieht sie sich dahin zurück. Allerdings ist das nicht die Transportbox, sondern ein Katzenhäuschen aus Filz, was sie sich ausgesucht hat. Unser Kater Bommel und die kleine Zeitschwester Lotte haben es ihr großzügig zur Verfügung gestellt. Sie ist seit Samstag da und hat sich am dritten Tag diesen für sie sicheren Ort gesucht. Die Transportbox ist nur für den Transport, das gild auch bei uns. Ca. eine Stunde nach Ankunft hat Axel diese auseinandergebaut und nachdem sie sie verlassen hat, war sie weg. Nun muss es reichen, Sicherheit hinter dem Sofa zu finden, welcher bei uns schräg im Raum steht, do dass sie rechts und links vorbeisehen und -laufen kann. Das tut sie auch, aber die Zeit erweitert sich ständig, in der Quitte frei im Raum steht. Heute hat sie zum ersten Mal kurz in die Küche geäugelt... sie kommt Zentimeter für Zentimeter. Die Angst bleibt, das sieht man am Zittern, aber es hilft ihr nicht, wenn wir darauf eingehen. Gestern Abend haben wir sie dann auch ganz selbstverständlich geschnappt und zur letzten Gassirunde mitgenommen. Zwischendurch immer wieder abgesetzt, ein paar Schritte laufen lassen, wieder hoch, getragen... bis sie dann am Füßgängerweg unseres Friedhofes gemerkt hat, oops, hier passiert ja gar nichts. Von da an hat sie geschnüffelt, was das Zeug hält und ist mit Begleitschutz von Meggy und Lotte und zwei sich unterhaltenden Zweibeinern bis nach Hause getippelt. Im Wohnzimmer angekommen, brauchte sie auch ihr Katzenhäuschen eine weile nicht, hat sich nur für die Nacht darin zurückgezogen. Also kurz und bündig... Rückzug ja... aber nicht ständig... sie soll am Leben teilhaben... in all seinen Facetten... leider auch den unangenehmen. Aber da sie sich nur kurz darin zurückzieht, ist es ok, meiner Meinung nach sammelt sie sich dort und verarbeitet die vielen neuen Eindrücke. Würde sie ständig drin liegen, würde ich es gegen einen offenen Korb austauschen.
So läuft es bei uns... und ich mache täglich gaaanz kleine -Fortschritte...

Liebe Grüße aus dem Sauerland
Birgit, Meggy & Lotte und "Huschi-Quitte"denn blitzartig ist sie weg... aber jeden Tag wird sie langsamer... :lol:

Ich denke das kann man nicht so pauschal sehen.
Wenn ich mir vorstelle man würde mich in eine andere Welt versetzen, alles fremd, alles neu, ich habe fürchterliche angst.
Dort gäbe es dann einen Ort von dem ich alle Dinge um mich rum in Ruhe betrachten kann, an dem ich mich sicher fühle, ich denke am Anfang wäre das gut für mich.
Allerdings darf diese Situation nicht über einen langen Zeitraum so bleiben.

Bei sehr, sehr ängstlichen Hunden würde ich es so machen wie es Ute bei Louie gemacht hat.
Anfangs (1 bis 2 Tage) die Box als Rückzugsort lassen, dann anfangen das Oberteil abzunehmen, schauen wie er Hund reagiert. Entweder in kurzen Abständen wiederholen, oder länger unten lassen, bis das Oberteil ganz unten bleibt, dann eventuell durch ein Körbchen austauschen.

In deinem Fall liebe Tina, würde ich die Box anbieten, sollte Louie sich allerdings darin erstarrt verkriechen würde ich sie wegtun. Vielleicht nutzt er sie aber gern als sicheren Schlaf- und Ruheplatz und das sollte sie für ihn sein, mehr nicht.

Das ist meine persönliche Meinung und die muss nicht richtig sein. Ich habe es immer so gehalten, mich viel von meinem Gefühl leiten zu lassen. Jeder Hund ist anders und hat andere Ängste auf die man auch speziell eingehen sollte

Danke für eure Antworten.

Mittlerweile hat es sich mit Keks und der Box so gut wie erledigt. Er ist ja so mutig geworden, wie ein Wunder! Sein Lieblingsplatz ist mittlerweile unter der Eckbank, aber nicht, weil er so ängstlich ist, sondern einfach, weil er sich so wohl fühlt.