Überängstliche Beagle?

Am Mittwoch haben wir fünf zuckersüsse Beagle aus dem Labor abgeholt und zu ihren Familien bzw. Pflegestellen gebracht. Die Tagebücher im Forum zeigen Erstaunen über die Ängstlichkeit dieser Hunde. Wir haben in der letzten Zeit oft Hunde aus dem Laboren geholt, die vermeintlich "cool" drauf waren und anscheinend ganz locker ins Leben gestartet sind. Und jetzt das: ängstliche Laborhunde.
Ja, sie sind sehr ängstlich aber das ist nicht ungewöhnlich. Wie wir bereits auf der Startseite unter

laborbeaglehilfe.de/index.php/die-ersten-wochen

eingestellt haben, ist dieses Verhalten das, was wir von Laborbeaglen kennen und grundsätzlich auch in den Gesprächen vorab mitteilen. Viele der in den Tagebüchern angesprochenen Probleme, z.B. sie fressen und trinken nicht, sind dort aufgeführt. Die Beagle wachsen in einer reizarmen Umgebung auf und nach der Entlassung aus dem Labor ist für sie so, wie ein Dschungelkind, das auf dem Oktoberfest ausgesetzt wird. Das eine Kind findet es gut, das andere Kind hat Angst.

Als ich die Hunde am Mittwoch aus dem Labor abgeholt habe, sind Tränen geflossen. Die Tierpfleger, ausgewachsene gestandene Männer, haben geweint, als sie ihre Schützlinge in die Boxen in unseren Autos gesetzt haben. Die Mädels sind in einem sehr gepflegten Zustand und sie liegen den Pflegern am Herzen. Es wäre schade, wenn sie die Zuwendung, die sie von ihnen erhalten haben und die Bindung, die urplötzlich zerrissen wurde, auf einmal vergessen müssten.
Ja, ich bin völlig gegen Tierversuche!!! und möchte aber trotzdem einmal darauf aufmerksam machen, dass sie in ihrer vorherigen Obhut nicht ausschliesslich nur schlecht gehabt haben.

Liebe Grüße,
Anja

Danke Anja, gut, dass Du es noch mal darstellst.

Als überängstlich im Sinne von echter "Angst" würde ich unsere "Neuen" nicht bezeichnen, das Verhalten ist ziemlich normal für die frisch entlassenen Laborhunde. Nicht anders als manche vorherige Pflegies auch.
Ich war immer eher erschrocken, wenn ich so einen Feger als Pflegehund hatte Wir sind wohl wirklich verwöhnt durch die Draufgänger der letzten Zeit und ganz erschüttert, wenn so kleine zitternde Hunde vor einem sitzen. Ich habe auch so reagiert, aber tatsächlich ist es eben wahrscheinlicher, dass ein Hund SO reagiert und nicht gleich die coole Socke gibt

Die Mädels hier sind nun von der scheueren Sorte, vorsichtig und erschrecken vor allem, was ihnen neu erscheint. Aber man merkt auch, dass sie lernfähig und anpassungsfähig sind: nach einiger Zeit erschrecken sie weniger stark oder gar nicht mehr, sie fressen, trinken, entspannen sich..... und sind sogar schon ein bisschen neugierig.
Vor allem aber sind sie den Menschen zugetan, Lilly jedenfalls, sie liegt gerade auf Vickys Bauch und läßt sich streicheln. Das zeigt sehr deutlich, dass sie offen für eine gute Zukunft sind.

Und gerade bei diesen jungen Damen wird die Entwicklung umso eindrucksvoller sein, da bin ich sicher! ♥♥♥

Wirkliche angstvollen Hunden gelingt so ein Verhalten auch nach Wochen und Monaten nicht, sie bleiben IMMER auf der Hut, wie ich aus eigener zäh errungener Erfahrung mit Wanja leider weiß.

Liebe Grüße!
Marion

Unser Scotty war auch einer von der ganz ängstlichen " Sorte" als wir ihn bekommen haben.
Alles hat ihn in totale Panik versetzt als er im Juli letzen Jahres bei uns eingezogen ist.

Und guckt mal was jetzt aus ihm geworden ist, ein total lebenslustiger Hund und Angst neeeeeeeeee, die kennt er nicht mehr :silly:
Ich wünsch den 5 Hundemädels alles Gute und das sie auch bald flitzebeagelnd ihr neues Leben genießen können.


LG Kerstin, Eddy und Scotty

ja das mag ja sein und Vicky kann das vielleicht besser als ich, aber Romy ist für mich sehr sehr ängstlich, ich kannte das von all meinen Pflegies halt noch nicht, darum habe ich das halt auch ins TB geschrieben.
Ich mach mir auch immer Sorgen wenn nicht getrunken wird, sie ist so ein zartes Persönchen

Ich finds auch toll das es so tolle Pfleger gibt, danke das es sie gibt.

Katja mit Romy

Liebe Anja,

ich danke dir sehr für deinen offenen Beitrag. Ich denke auch, dass in einigen dieser Labore auch Menschen mit "Herz und Verstand" arbeiten und nicht nur emotionslose, wissenschaftsgeile Robotoren...

Mit Sicherheit gibt es auch diese Klischee's von den grausamen Labormitarbeitern, wie man sie schon in Videos mit versteckter Kamera von diversen Tierschutzorganisationen gemacht, gesehen hat, z.B. aus den USA, Niederlande oder Russland. Und solch ein Verhalten an den Tieren und dazu noch im Namen der Wissenschaft, verabscheue auch ich aufs tiefste und solche Bilder gehen mir immer zutiefst ans Herz, manchmal sogar so schlimm, dass ich mich übergeben muss und tagelang nicht richtig schlafen kann...

Tiere haben halt leider immer noch in vielen Kulturen und Völkern einen anderen Stellenwert als bei uns Tierliebhaber... (siehe Osteuropa und Asien und diverse andere Länder...)

Allerdings ist mir speziell bei Hedda auch aufgefallen, dass sie Menschen gegenüber aufgeschlossen und freundlich ist, so verhält sich kein Hund, der von Menschen misshandelt wurde...

Für mich war es sehr schön zu lesen und hat mich auch berührt, als du geschrieben hast, dass die Pfleger beim Abschied der Hunde geweint haben... Was für ein tolles Zeichen!

Mir gibt das persönlich Hoffnung, dass die Menschheit auf einem Weg zum Bewusstseinswandel ist, und wie schön für die Tiere im Labor, dass auch solche Menschen dort arbeiten und den Hunden so weit es ihnen möglich ist, versuchen gutes zu tun...

Dafür bin ich sehr dankbar...

Liebe Grüße

Susanne und Hedda

Das ist Rabea nach ca. einer Woche bei uns. Bloss nicht zu nahe kommen :blink:


Und das ist sie heute


Es wird alles gut