Krasty-Dusty

Vor zwei Tagen ist Krusty bei uns angekommen.

Mein Mann und ich sind Neulinge an der Beaglefront, unsere Mischlingshündin Mina kommt aus Griechenland. Einen Pflegehund bei uns aufzunehmen haben wir uns genau so aufregend und interessant vorgestellt, wie es ist.
Optisch ist Krusty über jeden Kommentar erhaben – ein echtes Highlight, auf das wir nun schon oft angesprochen wurden, scheint sein „Irokese“ zu sein: Ein Wirbel im Nacken sorgt dafür, dass das Fell absteht, als habe es ein Friseur sorgfältig gegen den Strich geföhnt.

Zu seiner wirklich schönen Farbgebung kommt, dass er eine extrem sportliche Figur hat. Die ist nicht nur dekorativ: Wir sind viel und lange unterwegs, Krusty hat draußen eine Menge Spaß und hält mit „wie ein Großer“! Beim Gassigehen hat Krusty die Nase gern vorschriftsmäßig auf dem Boden und grunzt sich vergnügt wie ein glückliches Landschwein durchs hohe Gras. Er versprüht, im Gegensatz zu seinem berühmten Namensvetter, eine Menge guter Laune und gehört scheinbar zur Untergruppe der „Juhu-Beagle“: Gassigehen? Juhu! Im Garten spielen? Juhu! Eine Kuschelrunde gefällig? Juhu! Kastrationsfädenziehen beim Tierarzt? Ju-HALT MAL!!!
Draußen sind die Fäden trotzdem, alles ist sehr gut verheilt, die Ohren sind sauber und sofort konnten wir wieder zum Juhu-Programm übergehen.


Von Krustys Lernfähigkeit sind wir schwer beeindruckt. Wir hatten dahingehend überhaupt keine Erwartungen und waren auf alles eingestellt, was ein Hund, über dessen Vorleben wenig bekannt ist, so mitbringen kann. Und nun?
Die Begegnung mit anderen Hunden gestaltet sich draußen, wenn alle an der Leine sind, noch etwas schwierig, daran arbeiten wir gerade. Nach drei Tagen war Krasty (wir nennen ihn Dusty, weil es einfach leichter ist) verlässlich stubenrein. Krasty-Dusty kann „Sitz“. Er liebt und genießt weiche Kuschelplätze, tapst am Feierabend froh hinter uns her, bis er rausgefunden hat, wo wir uns niederlassen, wirft sich mit Schwung in das entsprechende Körbchen – und zwei Minuten später hört man ihn schnarchen. Er akzeptiert Grenzen (kein Zutritt für Hunde in der Vorratskammer – Dusty bleibt auch bei geöffneter Tür brav draußen sitzen, obwohl in der Vorratskammer die Hundekekse sind. Und die Schweineohren, das Futter, die Knabberstangen – höre ich ein „Oho!“?)
Wir sind gespannt, wie sich alles weiter entwickelt!



Neues von Krusty-Dusty:
Erst einmal vielen Dank Euch allen für das „warm welcome“. Tipps zu allen Themen sind uns herzlich willkommen! Wir möchten unbedingt Bilder von Dusty einstellen – aber wir haben noch nicht herausgefunden, wie das geht – falls zum Beispiel dazu jemand einen Tipp für uns hat … ? (Nachtrag: Geschafft!)
Wir wollten mal sehen, wie Dusty mit anderen Hunden umgeht, wenn er nicht angeleint ist. Wir packten ihn und Mina ins Auto und fuhren mit den beiden zu einem eingezäunten Freilaufgelände, auf dem nach Lust und Laune getobt und gespielt werden darf (es gibt ja tolle Städte und Gemeinden, die solche Plätze zur Verfügung stellen … wir müssen, um in den Genuss eines solchen Geländes zu kommen, leider etwas fahren). Natürlich gibt es Regeln: Buddellöcher müssen zugeschaufelt und Hinterlassenschaften entfernt werden – aber das sind keine allzu großen Herausforderungen. Es waren schon Halter mit ihren Hunden auf dem Platz, als wir ankamen, und selbstredend ließen wir auch Dusty sofort von der Leine. Wie wir schon vermutet hatten, gab es nicht den Hauch eines Anfluges eines Odems einer Brise eines Problems! Dusty verstand sich mit allen Hunden hervorragend, spielte und tobte und rannte, ordnete sich unter, wenn es angemessen war und kam zwischendurch begeistert angestürzt. Wahrscheinlich ist es überflüssig, einer eingeschworenen Beaglefreundgemeinde zu sagen, wie erfreulich es ist, einem solchen Hund beim ausgelassenen Herumrennen und Blödsinnmachen zuzusehen, aber ich mache es trotzdem: Jeder, der zum artübergreifenden Mitfreuen in der Lage ist, hätte seine helle Freude gehabt! Im Winde wababbernde Schlappohren, laaange Flugbeaglephasen beim Na-warte-ich-krieg-dich-Galopp, sein mittlerweile sonst glänzendes Fell über und über mit Staub bedeckt (und jawohl, die anderen fraßen Dustys Staub, nicht etwa umgekehrt!), zischte, jagte, flog, hopste, galoppierte Krasty-Dusty mit seitlich heraushängender Zunge (seiner rosafarbenen GuteLauneFlagge) über den Platz.

Zurück im Auto tönte nach einer Minute sein Schnarchen aus der Box.
Seine allabendliche Ohrentropfengabe (für einen begrenzten Zeitraum braucht er eine etwas intensivere Löffelpflege) lässt er zappelfrei über sich ergehen. Bäche findet Dusty ganz prima, ob er schwimmen möchte, werden wir in den nächsten Tagen herausfinden. Beim Spaziergang mit ihm hören wir ziemlich häufig „Oh! Wie süß!“ - und, was soll ich sagen, die Leute meinen irritierenderweise nicht mich.

Wenn es Neuigkeiten gibt, melden wir uns wieder. Bis bald!


Neue Bilder:
"Echt jetzt, ich war das nicht!"


"Meine Hundekisten. Und, bevor du fragst: JA, BEIDE!"


"Wenn ich einen Maulwurf finde, darf ich ihn behalten ..."


"... ich gebe dir dafür das bekloppte neue Geschirr zurück."

Viele Grüße, bis bald!

Hallo Irmgard,

was für ein herrlicher Einstieg in ein Pflegestellentagebuch. Ich hab' deinen Text mit Begeisterung gelesen und musste erstmal lachen - vielen Dank dafür!

Ich finde es super schön, dass ihr euch dazu entschieden habt, Pflegestelle zu werden. Den Krusty-Dusty mit dem Irokesenschnitt würde ich gerne mal sehen, ich hoffe, es gibt noch Fotos? Die sind hier sowieso sehr beliebt .

Schönen Gruß an den Juhu-Beagle und ich hoffe, es gibt bald wieder was zu lesen - und lachen ... :laugh:

Karin und Bill mit Pflegi Paul, dem Zweiten

Hallo Irmgard, erst einmal ein herzliches willkommen hier bei uns im Club der Beagle Verrückten. Auch ich habe mit großer Begeisterung den Einstig ins Pflegestellen Tagebuch gelesen der Krusty-Dusty ist ja ein echtes Natur Talent und was er alles schon kann man man man der legt aber ein Tempo vor. Also ehrlich gesagt auch ich möchte gern den kleinen süßen Beagle sehen und seine Frisur bewundern also lasst uns nicht all zu lange auf Bilder warten.
Liebe Grüße Birgit

Liebe Irmgard,
mit großem Vergnügen (und Bewunderung) lese ich Deinen tollen Bericht, vielen Dank dafür!
Offenbar braucht Dusty eine gute Führung, aber da scheint ihr ja auf dem richtigen Weg zu sein.
Und wenn wir irgendwie hilfreich zur Seite stehen können - jederzeit gern!

Herzliche Grüße, auch an den Irokesen-Krusty-Dusty!
Marion

Dusty scheint ein "Veni,Vidi,Vici"Typ zu sein

Sein Tagebuch finde ich sehr lieb geschrieben,und er scheint viele Positive Eigenschaften zu besitzen.
Wahrscheinlich hat er auch Baustellen,aber bei ein Second Hand Hund,der ein Unbekanntes Vorleben hat ist das
Eigentlich normal.

Liebe Grüsse an euch,und natürlich auch an dem kleine Indianer

Dusty scheint ja wirklich ein fröhlicher Vertreter zu sein! Solche Hunde sind echte gute Laune-Macher

Und dein Schreibstil bringt mir ein Lächeln auf die Lippen! :lol: