Fine (Fee) & (Kobold) Karla

Huhu!
Ja, dann fange ich auch mal ein Tagebuch von meinen Mädchen an.
Die ersten Einträge hier werde ich mal aus unserer, leider nicht mehr existierenden, HP übernehmen. Los gehts!

Am 05.März 2005 kam ich endlich zu Silke. Es war ein langer Weg dorthin. Erst war ich 1 Jahr und 9 Monate in dem Versuchslabor. Ich mag über die Zeit nicht nachdenken. Es reicht mir, dass ich immer mal wieder durch ein Geräusch oder eine Situation daran erinnert werde. Nach dem Labor kam ich in eine Familie, die sich ihren Beagle irgendwie “anders” vorgestellt hatten. Nicht so schüchtern und ängstlich.
Eine Woche hatten sie Geduld mit mir, dann sollte ich wieder weg. Mir war das egal, denn ich habe genau auf diesen Moment gewartet. Warum? Weil ich einen Traum hatte. In diesem Traum sprach eine kleine Hündin zu mir, die genau an dem Tag, an dem ich das Labor verlassen habe, eingeschläfert wurde. Ihr Pflegefrauchen konnte den Verlust nicht verkraften, hatte Herz- und Blutdruckprobleme und hatte sich nun, nach langer Suche entschieden, einen Laborbeagle zu sich zu nehmen. Eine Hündin zwischen 2 und 5 Jahren sollte es sein. Die Hündin sagte, dass Silke sehr viel Geduld hätte, es klare Regeln gäbe und ich bei ihr mein endgültiges zu Hause finden würde, egal was passieren oder wie ich mich benehmen würde. Irgendwie hab ich an diesen Traum geglaubt. Die Hündin hatte mir geschildert wie die Wohnung aussah und wie Silke riecht. Ja, und dann war es soweit. Ich wurde wieder in die Box gesteckt und in ein Auto gepackt. Als die Fahrt zu Ende war und ich in meiner Box aus dem Auto gehoben wurde, stand sie schon da: meine Silke! Ich erkannte sie sofort und in der Wohnung roch es genauso, wie mir geschildert wurde. Ich bin sofort aus der Box raus und hab mich umgesehen. Ja, das war die Wohnung von der die Hündin gesprochen hatte. Vorsichtshalber hab ich meine Nase mal in den Pulli von Silke gesteckt und wieder Ja, so sollte sie riechen. Ich war zu Hause! Endlich konnte mein neues Leben beginnen.

Natürlich war mein Leben nicht von Anfang an toll und einfach. Ich musste soviel lernen! Nach 5 Wochen hatten Silke und Mutti tiefe, dunkle Ränder unter den Augen und ich der Meinung, ich hieße NEIN! und nicht Fine. Das war eine harte Zeit aber nach 3 Monaten ging es bergauf. Ich musste immer noch viel lernen aber ich wusste, was alles NEIN ist und warum.

NEIN! war:

-die Grünpflanzen fressen, denn davon musste ich brechen und außerdem sehen kahle, grüne Stengel in einer Wohnung nicht schön aus

-aus dem Aquarium saufen, denn ich könnte dabei einen Fisch verschlucken. Außerdem könnte das Glas brechen und 120l Wasser machen sich nicht so gut auf dem Boden
-Schuhe anfressen, denn Silke kann mir ohne Schuhe nicht die Welt zeigen. Außerdem hat sie kein Geld sich jede Woche neue Schuhe zu kaufen

-Bücher zerfleddern, denn Menschen vergessen schnell was sie gelesen haben und müssen Bücher 2-3mal lesen. Außerdem darf ich mir nicht einfach etwas aus dem Regal nehmen

-Möbel anfressen, denn Menschen bekommen Schubladen nicht mehr auf wenn der Knauf abgefressen ist. Außerdem sehen angefressenen Möbel nicht besonders schön aus und sind auch nicht mehr so stabil

-das Ende der Klorolle packen und das Papier bis in den Flur rein abrollen, denn ......ja, hier konnte mir Silke nicht so genau erklären warum das NEIN! ist. Sie muss sich zumindest immer ein Lachen verkneifen, wenn ich das mache

-Löcher in Socken beißen, denn dann kann Silke sie nicht mehr anziehen weil dann ein Zeh kalt wird. Außerdem ist es für Silke schwer vernünftige Socken zu finden, sie hat da einen sehr außergewöhnlichen Geschmack

-die Wellis ärgern und ihnen die Sitzstangen unter den Füße wegziehen, denn die erschrecken sich dann. Außerdem mag ich ja auch nicht geärgert werden

-an der Leine ziehen und zerren wie blöd, denn so macht Silke das Spaziergehen keinen Spaß. Außerdem komme ich überall hin aber langsam!

-auf der Fensterbank balancieren, denn ich könnte dort runterfallen. Außerdem können nur Katzen sich im Fallen so drehen, daß sie auf den Pfoten aufkommen

-die Papiere auf dem Schreibtisch durcheinander bringen und anfressen, denn da könnte was Wichtiges dabei sein. Außerdem ist das kein geeignetes Fressen für mich

-Gummibänder fressen, denn die kommen meist nicht von alleine, total entfärbt mit dem Output wieder raus und Silke muss mir dann helfen, die loszuwerden. Außerdem sind auch Gummibänder kein geeignetes Fressen für mich

Ja, das alles musste ich lernen und noch viel mehr. Kurze Zeit lang waren wir in einer Hundeschule aber das war nicht so unsere Schiene. Wir haben dort recht schnell wieder aufgehört und lieber alleine gearbeitet. Nach einem Jahr war es dann soweit und ich habe die Hamburger Leinenbefreiung gemacht und bestanden. Silke und ich sind ein tolles Team!

Hier bin ich beim Wellis ärgern

und hier lese ich die Tageszeitung (vor Frauchen....uuups!)

das erste mal in Silke´s Arm

und der erste Schnee. Boah war der kalt auf der Nase!

Danke hatte wieder mal Pipi in den Augen

Super geschrieben Silke !
Ich freue mich auf weitere Einträge deiner beiden....

Ohja, liebe FineFee, schreib weiter oder beauftrage deine Silke damit, für dich hier weiter zu erzählen! :kiss:

Ok, weiter gehts.
Ein paar Jahre lebten wir so in Frieden und voller Harmonie zusammen. Ich gewöhnte mich an Silke´s Arbeitszeiten (in der Zeit war ich immer bei Mutti) und lernte unheimlich viel. Das Leben ist echt toll! Als ich drei Jahre alt war, stellte man bei mir eine Arthrose im Endstadium in beiden Hüftgelenken und eine Spondylose in der Lendenwirbelsäule fest. Da hatte ich echt fiese Schmerzen und musste über 10 Wochen Cortison bekommen. Silke hat so viele Nächte mit mir auf der Erde verbracht und geweint, weil es mir so schlecht ging. Ich konnte den Urin nicht mehr halten und ahbe vor Schmerzen unter mich gepieschert. Man war das peinlich aber Silke war nie böse auf mich. Sie hat mich dann einfach in den Arm genommen und getröstet. Silke hat wirklich alles getan, um mich und meine Gelenke fit zu halten. Sie ging mit mir in eine Oldie-fit-Gruppe wo ich Übungen zum Muskelaufbau machen musste. Mittlerweile wird meine Hüfte nur noch von meiner Oberschenkelmuskulatur gehalten und niemand merkt es! Dann kam Silke eines Tages auf die Idee, dass ein zweiter Beagle schön wäre. Mutti (sie ist Silke´s Mutti, nicht meine ) war von der Idee gar nicht begeistert. Sie hatte Angst, dass ich dann zu kurz käme und war der Meinung, dass sie einen zweiten Beagle nicht so lieb haben könnte wie mich. Ein Jahr lang, hat Silke immer wieder mit dem Thema Zweithund angefangen und letztendlich hat sie Mutti davon überzeugt, dass ich von einem Zweit-Beagle nur provitieren würde und dass man, wenn man zwei Kinder hat, ja auch nicht eins mehr liebt als das andere sondern jedes auf seine Weise liebt. Ja, und dann kam Karla!

Ganz ehrlich, hätten wir alle gewusst, was uns da ins Haus gebracht wird, hätten wir dankend abgelehnt.....ich zumindest! Das "Ding" war erst 11 Wochen alt und eine absolute Katastrophe! Die hat keine Sekunde still gesessen, ist mir ständig hinterher gerannt, hat mir in die Ohren, die Lefzen und die Rute gebissen! Ich hab die so zusammen gestaucht, dass Silke Angst hatte, ich töte sie (ehrlich, ich war kurz davor) aber auch das hat nicht geholfen. Ich wollte sie auch einfach nicht mögen, die Karla! Sie hat es uns allen aber auch nicht leicht gemacht, sie zu mögen. Bei jeder Gelegenheit hat sie gebissen, den Teppichboden rausgerupft, die Tapete von den Wänden geholt usw.. Ganz oft hat sie Silke angesprungen und sich in ihren Haaren verbissen. Es gab aber auch Momente, wo sie wirklich lieb war die Karla.

Eigentlich reihte sich eine Katastrophe an die andere. Karla hat wirklich alles mitgenommen. Ein geschwächtes Immunsystem beim Zahnwechsel, eine Impfreaktion nach der Tollwutimpfung (da hatte sie echt über 3 Tage 41 Grad Fieber!), Würmer, ein gespaltener Zahn, Geräusche in der Lunge und eine Koordinationsstörung. Dann bekam Karla auf einmal am ganzen Körper Beulen. Die sah echt schlimm aus. Es war wohl eine Kontaktallergie auf irgend etwas in unserer Wohnung. So sah die Karla aus *grusel*

Dann hatte Karla eine Ekzem an der Lefze, einen Pilzbefall und mehrere Papillomawarzen. Ja, und dann wurde sie mit 7 Monaten das erste mal läufig. Das war eigentlich gar nicht so schlimm, bis auf die 8wöchigen Scheinschwangerschaft. Nur wurde Karla nach der Scheinschwangerschaft gleich wieder läufig und 2 Tage nach Ende der Läufigkeit wurde sie wieder läufig. Bei ettliche Tierarztbesuche mit Blutentnahmen, Ultraschall usw. kam dann heraus, dass Karla wohl ihr Leben lang läufig bleiben würde und so bekam sie Östrogenblocker um die Läufigkeit zu unterbrechen. Aber Karla wäre ja nicht Karla, wenn das funktioniert hätte. Die Blocker haben die Läufigkeit nicht unterbrechen können und so musste Karla dann mitten in der Läufigkeit kastriert werden. Silke hat sich nach der OP die Gebärmutter und die Eierstöcke angeguckt. Die Gebärmutter war 8-10fach vergrössert und die Eierstöcke übersät mit Zysten. Die Kleine hatte wohl von klein auf an wahnsinnige Schmerzen. Deshalb auch ihre Beissattacken! Nun ja, nach der Kastration änderte sich alles! Karla wurde eine tolle Gefährtin für mich, wir verstehen uns einfach nur super und machen ganz viel Quatsch zusammen.

Weitere Schabernack-Geschichten gibt es später.

:ohmy: Was dieses supersüße kleine Frechlingsmädchen aber auch alles gesundheitlich durchmachen musste!!! Ohgott!!!!!
Wie gut, dass die Kastra ihr und damit euch alles sooo gut geholfen hat. :kiss:

Nun freu ich mich auf Lach- und Quatsch-und Freugeschichten von euch.