Die Tiere aus dem Labor direkt in ihr neues Zuhause oder in eine Pflegestelle zu bringen, ist mitunter ein erheblicher logistischer Aufwand - und läuft machmal nicht pannenfrei.
So zum Beispiel gestern, Ferienanfang in NRW, Katastrophenwetter, sehr hoch frequentierte Autobahnen. 6 Tiere (drei zweijährige, davon 2 Hündinnen, ein Rüde und drei 7 Monate alte, davon 2 Hündinnen und ein Rüde) sollten aus dem Labor geholt werden, 4 davon sollten in NRW, 2 von Ihnen in Norddeutschland untergebracht werden. Ute und Kathrin hatten sich bereit erklärt, die Fahrten zu übernehmen, ab Hamburg sollte Wolfram die Tiere übernehmen.
5:50 Uhr:
Ute fährt im Hamburg los, um rechtzeitig (11:00) im Labor zu sein.
Sie hat 6 Transportboxen im Auto, von denen Kathrin 3 übernehmen soll.
9:30 Uhr: Kathrin fährt im Duisburg los, um rechtzeitig (11:00) im Labor zu sein.
Es ist ihre erste Fahrt und sie ist froh, dass Ute dabeisein wird.
10:30 Uhr: Kathrin ist am Labor angekommen. Sie ruft mich an und teilt mit, dass Ute mit Motorschaden in einer Baustelle steht und gerade einen größeren Stau verursacht. Keiner weiß, was nun als nächstes passieren soll, ich soll mir was einfallen lassen.
10:30 Uhr: Ich telefoniere mit Ute, versuche herauszufinden, wo sie gerade ist, und setze mich mit Autovermietern in der Nähe in Verbindung. Wir brauchen einen Kombi. Die gibt es aber nicht, es ist Ferienbeginn in NRW und ich erfahre, dass Kombis an Tagen wie diesem für Flughafentransporte genutzt werden und deshalb nicht verfügbar sind.
10:50 Uhr: Ute wird von der Polizei aus der Baustelle geschleppt und steht nun hinter der Baustelle auf dem Seitenstreifen. Der ADAC ist benachrichtigt.
10:50 Uhr: Kathrin sagt im Labor Bescheid, dass Ute sich verspäten wird.
11:00 Uhr: Ute wartet auf den ADAC.
11:00 Uhr: Kathrin sitzt im Labor und trinkt Kaffee und wartet auf Ute.
11:00 Uhr: Ich sitze am Telefon, habe kein Auto hier, und warte auf eine Eingebung.
11:05 Uhr: Ich rufe meine Freundin Petra an. Sie setzt sich sofort ins Auto, um Ute zu suchen und die Transportboxen umzuladen.
11:45 Uhr:
Kathrin sitzt im Labor und würde gern die ersten 3 Hunde abtransportieren. Sie hat erfahren, dass der 2-jährige Rüde eine Hündin ist und bittet mich, mit der Pflegestelle abzulären, ob das ein Problem ist. Es fehlen Boxen. Die bekommen wir vom Labor und Kathrin fährt los.
11:50 Uhr:
Ich rufe bei der Pflegestelle für den Rüden, der eine Hündin ist, an und erreiche niemanden.
11:50 Uhr: Petra findet Ute auf dem Seitenstreifen hinter der Baustelle und läd die Transportboxen um.
11:55 Uhr: Der ADAC ist da! Ute wird weggeschlappt und weiß nicht, wohin.
12:50 Uhr: Petra kommt im Labor an, wird freundlich empfangen und übernimmt die anderen drei Hunde.
12:50 Uhr:
Ich rufe bei der Pflegestelle für den Rüden, der eine Hündin ist, an und erreiche niemanden.
12:50 Uhr: Ute ist in einer Werkstatt in Wuppertal und läd den Akku für ihr Handy auf.
12:55 Uhr: Das Telefon schellt schon wieder, Utes Nummer ist im Display, ich melde mich mit "Einsatzleitzentrale". Ute ist verwirrt und legt auf.
12:55 Uhr: Kathrin ist mit 3 Hunden unterwegs, von denen einer das Autofahren ganz und gar nicht verträgt.
13:30 Uhr: Ute fährt mit dem Taxi zu Euopcar, holt einen Mietwagen und fährt zurück zur Werkstatt, um ihr Auto auszuräumen.
13:30 Uhr: Kathrin liefert den ersten Hund in der Pflegestelle ab, reinigt die Transportboxen und fährt mit 2 Hunden weiter.
13:35 Uhr Wolfram erfährt, dass der Weitertransport ab Hamburg, der noch für heute geplant war, fraglich ist und wird gebeten, die wartenden Familien zu informieren.
13:40 Uhr: Ich suche einen günstigen Treffpunkt auf der Karte, wo Ute die Hunde von Petra übernehmen kann. Ein Autobahnrastplatz bietet sich an.
13:50 Uhr:
Ich rufe bei der Pflegestelle für den Rüden, der eine Hündin ist, an und erreiche niemanden.
14:00 Uhr: Ute fährt von der Werkstatt los.
14:00 Uhr: Petra fährt vom Labor los.
14:30: Uhr Kathrin liefert den zweiten Hund ab.
14:40 Uhr: Etwa zeitgleich erreichen Ute und Petra die Raststätte, um festzustellen, dass sie auf verschiedenen Seiten der Autobahn stehen.
14:50 Uhr: Ute fährt weiter und wendet bei der nächsten Gelegenheit
15:10 Uhr Ute und Petra sind nun endlich auf demselben Rastplatz und laden die Transportboxen mit den Hunden um.
15:15 Uhr:
Kathrin hat die Pflegestelle erreicht. Eine Hündin ist auch ok.
15:25 Uhr Petra macht sich auf den Heimweg.
15:25 Uhr Ute macht sich auf den Weg zum Treffpunkt mit Kathrin, wo einer der Hunde an Kathrin übergeben werden soll.
15:40 Uhr Kathrin macht sich auf den Weg zum Treffpunkt mit Ute. Sie hat bereits ein Feedback der Pflegestelle des ersten Hundes. Er ist spürbar aufgetaut und bettelte beim Mittagessen :)
16:40 Uhr Ute trifft Kathrin und einer der Hunde wird zu Kathrin umgeladen.
17:00 Uhr Ute macht sich auf den Weg nach Hamburg.
17:00 Uhr Kathrin macht sich auf den Weg, um den dritten Hund auszuliefern.
18:00 Uhr Kathrin fährt mit dem letzten Hund nach Hause. Die Schwiegermutter, die Kathrins Hunde den Tag über betreut hat, hat nun endlich Feierabend.
22:00 Uhr Die Ausfahrt auf die A7 ist gesperrt und Ute kann nicht zum vereinbarten Treffpunkt weiterfahren, um Wolfram und Rebecca die Hunde zu übergeben. Sie steuert die nächste Raststätte an.
22:15 Uhr Wofram und Rebecca fahren die Schleife und treffen schließlich Ute. Die Hunde werden umgeladen.
22:30 Uhr Ute fährt nach Hause.
22:15 Uhr Wolfram und Rebecca bringen einen Hund in seine Familie, nehmen den anderen über Nacht mit zu sich nach Hause.
23:30 Uhr Ute ist zuhause.
23:50 Uhr Wolfram und Rebecca sind zuhause. Die zweite Hündin wird morgen zu ihrer Familie bei Lübeck gebracht.
Vorläufige Bilanz:
- Fünf von sechs Hunden sind da, wo sie sein sollten.
- Alle beteiligten Menschen sind gesund zuhause angekommen.
- Utes Auto wird fern der Heimat repariert und kann in den nächsten Tagen abgeholt werden. Der Schaden ist erheblich.
Es war nicht einfach, hat aber am Ende doch funtktioniert.
Wir danken:
- Ute für Nervenstärke und 18 Stunden Durchhaltevermögen
- Kathrin für einen grandiosen ersten Einsatz
- Petra für die Bereitschaft, ohne "wenn und aber" einzuspringen
- Wolfram und Rebecca für ihr Angebot, den sechsten Hund über Nacht zu behalten
und, nicht zuletzt
- unserem Kooperationspartner für ein hohes Maß an Flexibilität und die freundliche Unterstützung.
