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UPDATE 08.02.2013 Martin Rütter hat inzwischen auf seiner Facebook-Fanseite klargestellt, dass er nicht die Übernahme von Laborhunden für "krank" hält, sondern den "Missbrauch von Hunden für Tierversuche und die damals oftmals verbundene Traumatisierung". Der komplette Text ist hier nachzulesen.

07.02.2013 Martin Rütter, hoch geschätzte Instanz im unübersichtlichen Hundetrainer-Dschungel, ließ die Nation im Rahmen einer VOX-Sendung wissen, was er von der Unterbringung von Versuchshunden in Familien hält: gar nichts! Es sei "krank", die in der Regel hoch traumatisierten Hunde" nach 1 bis 2 Jahren an Menschen zu verteilen".

Das können und wollen wir so nicht stehen lassen und wenden uns daher in einem offenen Brief an Herrn Rütter:

 

Sehr verehrter Herr Rütter,

was durften wir nicht alles von Ihnen lernen! Ausgesprochen pointiert haben Sie uns vor Augen geführt, wie wir systematisch unsere Hunde missverstehen und stets vergessen, dass - man glaubt es kaum - der Hund vom Wolf abstammt.
Wir haben unseren Lieblingen die Nahrung in wirbelsäulenfreundlichen Näpfen dargeboten und das - in Anlehnung an eigene Gewohnheiten - auch noch täglich zur selben Zeit. Wir haben ihnen Hundebetten in den Farben der Saison und unterschiedlichen Härtegraden angeboten und sie mit albernem Equipment verziert.

Wir alle haben uns ein Stück weit wiedererkannt, wenn Sie die Dinge auf den Punkt brachten. Ihre Shows haben unbestritten einen hohen Unterhaltungswert!

Leider gibt es im Leben aber auch ernste Dinge, bei denen wir uns eine adäquate Annäherung wünschen würden.
Mit großem Erstaunen nahmen wir zur Kenntnis, wie Sie auf VOX im Rahmen der "tierischen 10" und inspiriert von der Geschichte Laikas, des Hundes, der das Raumfahrtexperiment wenige Stunden nach dem Start mit dem Leben bezahlte, Ihre Haltung zu Hunden im Dienst der Wissenschaft kundtaten.

Nun gut, das Format erlaubt vermutlich keine längeren Abhandlungen. Die Herrschaften auf der Couch und Sie waren sich rasch einig darüber, dass Tierversuche nicht so schön sind und für Entwicklungen in der Kosmetik nachgerade unterirdisch (O-Ton: Bullshit), was die Erforschung von Krankheiten angehe, aber vermutlich alternativlos.

Das hätte man so stehen lassen können, aber Sie nutzen die Gelegenheit, daraufhinzuweisen, dass die Vermittlung von "hoch traumatisierten" Versuchshunden in Familien "krank" sei und ließen sich dafür beklatschen.

Sie werden verstehen, dass das bei Menschen wie uns, die sich seit Jahren mit der Vermittlung eben dieser Hunde befassen, nicht unbedingt auf Beifall stößt.
Was ist krank daran, einem Hund, der höchst unfreiwillig Gegenstand eines Tierversuchs war, im Anschluss daran ein normales Hundeleben zu ermöglichen? Über welche Erfahrungen verfügen Sie, um beurteilen zu können, im welchem Maß die Versuchshunde traumatisiert sind?

Ein bis zwei unüberlegt dahingesagte Sätze von Ihnen können (leider!) weitreichende Konsequenzen haben - für diese Hunde, die nun ihren Stempel haben: total gaga, Übernahme sinnlos, wenn nicht sogar krank.

Wir werden uns nach Kräften bemühen, den Schaden, den Sie in dieser Sendung angerichtet haben, zu begrenzen. Sollten Sie ein ernsthaftes Interesse an den Versuchshunden entwickeln, sind Sie herzlich eingeladen zu unserem Beagletreffen in Burbach (Siegerland), das 2013 am 1 Juni stattfindet. Dort haben Sie die Gelegenheit, mehr als 200 der schwer traumatisierten Hunde nach der Übernahme zu beobachten und zu beurteilen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie diese Möglichkeit nutzen würden, um Ihre Ansichten zu überdenken.

 

Beste Grüße,

Iris Alberts

(im Namen des Laborbeaglehilfe-Teams)

 

Eine Bitte an die Übernehmer der Laborhunde: Schreiben Sie Herrn Rütter von Ihren Erfahrungen!

 

 

 

 

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