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27.05.2013 Loui und Tobby sind zwei junge Rüden mit einem Problem: Sie haben ihre Zähne eingesetzt und damit das Zertifikat "bissig" erworben, was die Suche nach einem neuen Zuhause verständlicherweise erheblich erschwert. Bitte lesen Sie weiter und machen Sie sich ein eigenes Bild von den beiden Hunden.

 

louineuBeginnen wir mit Loui. Vor gut einem Jahr übernahmen wir den Hund als privaten Notfall. Zu diesem Zeitpunkt war er noch nicht einmal zwei Jahre alt, hatte aber bereits drei Vorbesitzer. Wie er dort gelebt hat, wissen wir nicht. Als er in seine Pflegestelle kam, war er ein fröhlicher junger Wilder, gut verträglich mit seinen Artgenossen und begeistert darüber, dass er endlich gefördert wurde. Zwei Wochen später wurde er vermittelt.

Seine ungestüme Art wurde als Dominanz interpretiert und ein eklatanter Mangel an Wissen führte zu einem völlig falschen Trainingsansatz, in dem es vor allem darum ging, dem Hund klarzumachen, wer der Chef im Ring ist. Unterstützt wurde das Ganze von einer "Trainerin".

Natürlich führten diese Methoden nicht zum gewünschten Erfolg, aber dazu, dass Loui bald keine andere Möglichkeit mehr sah, als sich mit Einsatz seiner Zähne diesen Methoden zu entziehen. Damit bestätigte er, was man sowieso schon lange wusste und setzte eine sehr unglückliche Spirale in Gang.

Louis Menschen waren nicht bereit, ihre Methoden zu überdenken und den Trainer zu wechseln, also boten wir die Rücknahme des Hundes an, was leider abgelehnt wurde. Jetzt, ein halbes Jahr später, ist es uns endlich gelungen, den Hund zurückzuholen.

Und jetzt hat er den Stempel: BISSIG! Ein Umstand, den wir bei einer neuen Vermittlung nicht unterschlagen können und wollen. Weil wir von Louis Verhalten nur aus den Berichten seiner Vorbesitzer wussten, entschlossen wir uns, den Hund bei einem Trainer unterzubringen, damit sein Verhalten analysiert und er entsprechend therapiert werden kann.

Loui lebt nun im Haushalt des Trainers zusammen mit Artgenossen und verhält sich weder Menschen noch den Hunden gegenüber aggressiv. Loui wird dort in keiner Weise berdängt. Für ihn geht es darum, verlorenes Vertrauen in Menschen zurückzugewinnen. Was er braucht, ist Sicherheit, eine ruhige Führung durch Menschen, auf die er sich verlassen kann, gegen die er nicht kämpfen muss. Dass er bereit ist, diesen Weg zu gehen, hat er schon gezeigt. Bis zum Ziel ist es aber noch ein Stück.

Wir wünschen uns für Loui Menschen mit Erfahrung und Wissen über Hundeverhalten, und das Wissen sollte auf neueren Erkenntnissen beruhen. Loui ist ein sehr intelligenter Hund, der gerne lernt und gefördert werden muss. Der Trainer clickert mit ihm, was ihm großen Spaß macht. Für Loui ist es nicht zu spät. Er wird das letzte Jahr vergessen und wieder lernen, Menschen zu vertrauen. Der Trainer, der Loui zur Zeit betreut, wird den Übernehmern zur Seite stehen, solange das notwendig ist.

Loui hat eine zweite Chance verdient! Sobald er seine Angst vor Menschen abgelegt hat, brauchen Menschen sich auch nicht mehr vor ihm zu fürchten. Wenn Sie Loui den Glauben an die Zweibeiner zurückgeben möchten, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, dass Loui zunächst zum Probewohnen bei Ihnen einzieht und Sie sich in Ruhe kennen lernen können. Weitere Infos finden Sie hier.

 

tobbyneuDer zweite Hund, von dem wir Ihnen erzählen möchten, ist Tobby. Tobby entstammt einer Vermehrerzucht und würde an den Vermehrer zurückgegeben, als er gut ein Jahr war. So landete er schließlich bei uns. Zunächst verbrachte Tobby zwei Wochen in einer Pflegestelle. In den ersten Tagen kam er nicht zur Ruhe und schnappte einmal. Dann wurde er vermittelt. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass Tobby ein Problem mit Männern hat. Was die Ursache dafür ist, bleibt im spekulativen Bereich, da wir über sein erstes Lebensjahr nichts wissen und auch nichts erfahren werden.

Frauen und Kindern gegenüber verhält sich Tobby unauffällig, andere Hunde im Haushalt findet er auch nicht grundsätzlich toll.

Für Tobby suchen wir einen Frauenhaushalt ohne kleine Kinder. Wir sind sicher, dass es möglich ist, ihn auch an Männer zu gewöhnen, es wäre aber schön, wenn die erste Bezugsperson eine Frau wäre, die in der Lage ist, Tobby Sicherheit zu geben.

Tobby ist ein sehr junger Hund, der sein ganzes Leben noch vor sich hat. Wenn Sie Tobby übernehmen möchten, wird Ihnen unser Trainer zur Seite stehen. Gerne kann Tobby auch zunächst zum Probewohnen bei Ihnen einziehen. Mehr über Tobby erfahren Sie hier.

 

Für viele Menschen liegt es außerhalb ihres Vorstellungsvermögens, dass ein Beagle sich mithilfe seiner Zähne zur Wehr setzt. Es passt nicht in unser Beaglebild. Während der Biss eines Schäferhundes jederzeit erwartet wird, scheint es für einen Beagle ein NO GO zu sein. Aber: Beagle sind - ebenso wie Schäferhunde - HUNDE, für die Beißen eine von mehreren Möglichkeiten ist, einen Konflikt zu lösen. Besonders unter Bedrängnis sehen Hunde oft keine andere Möglichkeit, da Flucht als Verhaltensalternative nicht mehr in Frage kommt. Mit Dominanz hat das in den beschriebenen Beispielen nicht das Geringste zu tun. Es ist Unsicherheit und ein Mangel an Vertrauen, der dieses Verhalten provoziert und selbstverständlich spielen auch Erfahrungen eine Rolle.

Diese Hunde wollen nicht die Weltherrschaft - sie wollen eine Umgebung, in der sie sich wohl und sicher fühlen. Und sie wollen entsprechend ihrer Anlagen beschäftigt werden. Dann werden sie ihre Zähne nur noch zur Verkleinerung der Nahrung gebrauchen.

 

 

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