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Autor: Marion Weigel

Wir wünschen uns immer, dass die Leute, die sich bei uns um einen Beagle bewerben, sich  einige Kompetenzen aneignen. Ein wenig  Wissen anlesen, was die Besonderheiten  der Hunderasse „Beagle“ betrifft. Besonders freuen wir uns übrigens, wenn die Menschen hierzu unser Buch bemühen (Interessierte können es noch bis Mai im Buchhandel erwerben. Oder IMMER über uns. Wie auch schon siebenhundertmal  erläutert).

Der Beagle an sich ist ein Meutehund. Das bedeutet, er fühlt sich wohl , wenn er entweder a) einen oder viele Hundekumpel oder b)



möglichst vertraute Menschen um sich herum versammeln kann.

Ist dies nicht der Fall, fühlt sich der Beagle nicht wohl.

Ganz einfach also.

Er wird dies dann kompensieren. Entweder durch mißliebiges Verhalten: Teppich auffressen,  Schuhe zerlegen, in der Wohnung randalieren, Mülleimerinhalte in der Bude verteilen, kläffen, heulen, jaulen, Leute nerven. Oder durch psychische Auffälligkeiten: Handscheu, Angst, passive und aktive Aggressivität.

Der Beagle an sich bedarf einer gewissen Auslastung. Gönnt man ihm diese nicht, und zwar JEDEN Tag, wird er auch dies kompensieren. Beagle sind MITNICHTEN damit zufrieden, den lieben langen Tag zu Ihren Füßen zu liegen, während Sie ungestört was-auch-immer nachgehen. Beagle wollen raus, Action, Bespaßung, aber vor allem auch: selbermachen.

Wenn Sie dem Hund nichts anbieten, wird er sich fürchterlich an Ihnen rächen.

Jawohl.

Wenn wir Ihnen einen Welpen vermitteln, erwarten wir von Ihnen mehr als nur Basiskompetenz. Wir erwarten von Ihnen, dass Sie den Hund a) auslasten, b) erziehen, c) nicht mehr hergeben wollen, d) lieben. Wobei c) und d) eigentlich auf die vorderen Ränge gehören.

Gewisse Fachkompetenzen wie Lebensmittelkontrolle oder Jagd sind dem Beagle in die Wiege gelegt. Beide Begabungen haben etwas mit Eigenständigkeit zu tun. Der Beagle schlechthin lässt sich nicht unbedingt immer gerne sagen, was er wie wann zu tun hat. Das sollten Sie wissen, bevor Sie sich um einen Beagle bemühen.

Ein Welpe hat keine schlechten Erfahrungen gemacht. Auch nicht, wenn er im Labor gezeugt und geworfen wurde. Sie dürfen getrost davon ausgehen, dass niemand  Hand an ihn gelegt hat, außer zu Dingen, die alle Hunde zu dulden haben: physische Untersuchungen, impfen, chippen, Zähne, Ohren und Pfoten gucken.

Welpen sind gemeinhin etwas hektisch. Beaglewelpen besonders. Das IST eben so. Das sagen wir Ihnen auch. Sie nicken und sind damit einverstanden. Sonst bekämen Sie ja keinen.

So. Wenn wir Ihnen also einen Welpen geben, dann ist der wie frischgefallener Schnee.

Alles, was dann passiert, ist in Ihrer Verantwortung.

Wenn der Welpe dann nach einer gewissen Zeit an uns zurückgegeben wird und er ist irgendwie komisch, dann ist der das, weil er bei Ihnen so wurde. Aus welchen Gründen auch immer.

Wenn der pubertäre oder erwachsene Hund (also jedenfalls ist er dem Welpenalter nun entwachsen  -was manchmal schon Grund genug für eine Wieder-Abgabe ist) nun als Nervenbündel, ängstlich oder gar verstört und auffällig zurückkommt, dann reagieren wir darauf nicht erfreut.

Wenn Sie einen Hund haben, der auf der Jagd nach Futter über Tische und Bänke geht, liegt es durchaus im Bereich des Möglichen, dass er niemals satt sein darf, weil Sie das mit der Figur und dem Futter nicht richtig einschätzen können. Oh doch: auch ein Beagle kann satt sein. Das ist ja die Kunst.

Wenn Sie einen Hund haben, der sich kaum noch bewegen kann, weil sich niemand die Mühe mehr macht, sich mit ihm zu bewegen, und kein Tierarzt der Welt bei all dem Wohlstandsspeck noch Organe und Rippen tasten kann, gilt das gleiche, nur andersherum: Futter. Art. Menge.

Wenn Sie irgendwo auf Ihrer Reise mit einem unserer Hunde merken, dass Sie an einem Punkt angelangt sind, wo nichts mehr geht, dann haben Sie zu lange gewartet.

Wenn Sie besagten Punkt am Horizont auftauchen und allmählich größer werden sehen, dann müssen Sie etwas unternehmen: RUFEN! SIE! UNS! AN!

Sofort!! Nicht erst nach dem dritten inkompetenten Hundetrainer oder den bekannt guten Tipps aus der Facebook-Community,  von Leuten, die doch auch alle keinen Plan haben! Mensch! Melden Sie sich bei uns, wir helfen Ihnen doch! Und finden eine zufriedenstellende Lösung, bevor man sich maßlos aufregen und ärgern muss, so wie wir jetzt grade wieder.

Und rufen Sie uns um HIMMELS WILLEN an, bevor Sie an Ihrem Ex-Welpen oder Ex-Laborhund schwachsinnige Dinge ausprobieren wie Haltis, Canny Collars, Reiz-, Sprüh- oder Schockhalsbänder oder noch schlimmeren tierschutzrelevanten Mist, diese Verkaufsschlager für Unbedarfte (ich würde lieber ein anderes Substantiv gebrauchen, das darf ich hier aber nicht), deren lustige Namen nicht über eine Sache hinwegtäuschen dürfen: sie dienen dem unmittelbaren Zwang.

Zwang indes hat in der Erziehung eines Hundes, erst recht und schon überhaupt gar nicht eines Beagles, und schon drei Mal nicht eines WELPEN oder LABORHUNDES, etwas zu suchen. Wenn Sie da

so drauf stehen,  besorgen Sie sich bitte den passenden Hund -  und den passenden Beruf - dazu,  ein Beagle geht von Haltis und Impulshalsbändern kaputt.

Zwangsmaßnahmen, die dem Hund schaden und sein Vertrauen in Sie – als Welpe heißt das: Vertrauen in alles, was er kennt  - Urvertrauen, Prägephase, ja? – zerstören, können auch sein: rigide oder zuwenig Erziehung,  Separation,  Druck, Repressalien bis zu Mißhandlung und Gewalt, Nahrungsentzug. Alles schon da gewesen und häufig schwer therapierbar.  

Woanders bezeichnet man diese Dinge als Hilfsmittel der körperlichen Gewalt.

Wenn Sie Gewalt ausüben müssen, um mit einem 15 Kilo schweren Hund fertig zu werden, dann sollten Sie lieber heute als morgen das Gespräch mit uns suchen.

Wir erwarten von unseren Hundehaltern Verantwortungsgefühl und ein Gespür für das Tier. Sie leben mit ihm zusammen, und Sie müssen sehen, wenn es sich verändert. Sie müssen dann handeln. Wir reißen niemandem den Kopf ab, wenn der Hund zurückgegeben werden muss. Aber reagieren mitunter etwas verständnislos, wenn es ZU SPÄT geschieht.

Zum Glück wird sich nicht jeder von Ihnen angesprochen fühlen müssen. Sehen Sie uns unsere Verzweiflung bitte nach. Was sollen wir machen? Sie vor der Unterschriftsreife des Vertrages zur Lernkontrolle bitten? Leumundszeugnisse verlangen? Referenzen?

Bitte nicht.

In diesem Sinne: alles Gute für Sie und Ihre Hunde.

 

 

 

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