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Morgen früh erwarten wir die Beaglehündin Jumix. 15 Stunden im Transporter auf dem Weg in ein besseres Leben. Sie kommt aus einer spanischen Perrera, wo sie gestrandet war. Dort hat sie keine Chance. Sie ist zwei. Es wäre der Anfang vom Ende gewesen. Hier hat sie eine Zukunft, es gibt sogar schon Interessenten für sie.

Jumix ist nicht der erste und sicher auch nicht der letzte Hund aus dem Ausland, der über unsere Organisation vermittelt wird.

Auslandstierschutz ist kompliziert und teuer. Kompliziert, weil die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten müssen. "Absender", "Empfänger" und Transporteur einer "Ladung" müssen registriert sein. Der Transport muss angemeldet werden. Im Herkunftsland überprüft ein Amtsveterinär die Hunde und ihre Papiere und stellt sicher, dass nur korrekt geimpfte und gesunde Tiere reisen dürfen. Diese Bestimmungen machen grundsätzlich Sinn, andererseits spontane Hilfsaktion aber auch so gut wie unmöglich.
Transporte über weite Strecken kosten Geld. Die Fahrzeuge müssen bestimmte Anforderungen erfüllen und man braucht Menschen, die die langen Strecken fahren.

Wir könnten es uns leicht machen und uns auf die Laborhunde beschränken. Das ist übersichtlich. Die Hunde sind in fast allen Fällen gesund und wir können sie in Deutschland, also sozusagen vor Ort, übernehmen. Außerdem habe wir eine einigermaßen klare Vorstellung von ihrem bisherigen Leben, was Prognosen zum zukünftigen Verhalten möglich macht.

Bei den Hunden aus Spanien, Frankreich oder Ungarn wissen wir nichts. Sie tauchen auf, werden eingesammelt, kommen in überfüllte Tierheime, Jagdhunde sind in Deutschland auch als Familienhunde sehr beliebt, in vielen anderen europäischen Ländern sieht das anders aus. Dort werden sie zur Jagd eingesetzt. Und wenn sie da untauglich sind, sind sie überflüssig. Jahrelang hocken sie im Tierheim, werden selten oder nie ausgeführt, und im schlimmsten Fall werden sie getötet, weil kein Platz mehr ist.

Wir wissen, dass wir nicht allen Hunden helfen können. Bedeutet das aber im Umkehrschluss, dass wir keinem helfen? Selbstverständlich ist es notwendig, in den Herkunftsländern die Situation für die Tiere zu verbessern. Das passiert auch, ist aber ein langwieriger Prozess. Die französichen Meutehunde, die vor kurzem hier ankamen, wären heute tot, wenn wir sie dort gelassen hätten. Wer einen oder mehrere von ihnen kennen gelernt hat und ihre Bereitschaft erlebt hat, sich völlig fremden Menschen in einer völlig fremden Umgebung anzuschließen, wer ihren unbedingten Wunsch, zu leben gespürt hat, wird nicht mehr sagen, dass sich bitte die Franzosen um ihre Probleme kümmern sollen.

Wir bleiben bei Beagles und Meutehunden. Nicht, weil die anderen es nicht auch verdient hätten, sondern weil wir diese Hunde am besten kennen und die Übernehmer qualifiziert vorbereiten können. Wir helfen Laborhunden und anderen in Not geratenen Beagles in Deutschland, und, wenn wir die Möglichkeit haben, auch darüber hinaus.

Und wir bitten unsere Interessenten, einen Hund nicht für minderwertig zu halten, weil er den falschen Pass hat!

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