01.03.2012 In zwei Tagen feiert der Verein seinen fünften Geburtstag, das erste kleine Jubiläum, dem hoffentlich viele weitere folgen werden. Es sind inzwischen fast 1000 Hunde, die mit unserer und Ihrer Hilfe ein gutes Zuhause gefunden haben. Als wir vor 5 Jahren in Stelle saßen und den Verein gründeten, wussten wir nicht, ob es uns gelingen würde, eine stabile Organisation aufzubauen. Wir wussten nicht, ob uns die Institute Hunde überlassen würden und wir wussten nicht, ob wir genügend geeignete Übernehmer finden würden.
Es ist erst 5 Jahre her und doch war alles anders. Es war möglich, Interessenten zu sammeln, die geduldig bereit waren, auf ihren Hund zu warten, von dem sie nichts wussten außer Gechlecht und Alter.
Zum Glück war das möglich, denn es war alternativlos. Weitere Infos waren nicht zu bekommen, Fotos auf gar keinen Fall. Die Hunde zogen direkt vom Institut bei ihren Familien ein, die Unterbringung in Pflegestellen war die absoulte Ausnahme und geschah selten. Das Team bestand aus einer Handvoll Menschen.
Im ersten Jahr vermittelten wir von März bis Dezember 104 Hunde. Die Institute wurden auf uns aufmerksam und es entwickelte sich eine solide und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die uns immer mehr Hunde bescherte.
Die Medien waren ausgesprochen kooperativ und es war nicht schwer, Journalisten für Reportagen in Zeitungen, Zeitschriften und im Fernsehen zu gewinnen. Immer mehr Hunde machten ein wachsendes Team erforderlich. Bald waren wir - wenn auch nicht gleichmäßig - über die Republik verteilt und begannen, auch ins benachbarte Ausland Hunde zu vermitteln.
Bei der Anzahl der Hunde, die oft aus mehreren Instituten gleichzeitig kamen, war es nötig, Pflegestellen zu haben, um Interessenten-Engpässe zu überbrücken. Im Laufe der Zeit konnten wir etliche Pflegestellen gewinnen und sind dafür sehr dankbar. Ohne sie wären wir mehr als einmal in die Situation gekommen, die Übernahme der freigegebenen Hunde ablehnen zu müssen.
Es ist viel passiert in den letzen fünf Jahren und es gibt Dinge, die man nie vergessen wird: Mary, die alte Zuchthündin, die vier Wochen nach ihrer Entlassung von einem Zug überrollt wurde, während die Helfer hilflos zusehen mussten. Der blinde Sam, gerade ein paar Monate alt, der mehrere OPs tapfer überstanden hat und heute wieder sehen kann. Und der andere Sam, der tot aus einem Kanal gefischt wurde, nachdem man ihn dort - befestigt an einer Gehwegplatte - entsorgt hatte.
Es gibt immer wieder Momente großer Freude: wenn ein Hund bei seinen Menschen einzieht und man sicher ist, dass alles perfekt passt. Wenn es Menschen mit großem Einsatz gelungen ist, einen völlig apathischen Hund aus seinem Schneckenhaus zu holen und er wieder Spaß am Leben entwickwelt. Wenn Übernehmer von Hunden spontan Hilfe anbieten, wenn der Fahrbedarf mal wieder unsere Kapazitäten sprengt.
Aber es gibt auch Situationen, die schwer auszuhalten sind.
Wir haben uns dafür entschieden, diesen Hunden zu helfen und damit eine Verantwortung übernommen. Das fünfjährige Bestehen des Vereins ist Anlass zum Feiern, kann aber nicht bedeuten, sich in Zukunft entspannt zurückzulehnen.
Es gibt viel zu tun. Wir werden uns auch in Zukunft darum bemühnen, der Aufgabe, die wir uns ausgesucht haben, gerecht zu werden. Dabei sind und bleiben wir auf Ihre Unterstützung angewiesen und wir bedanken uns herzlich bei allen, die uns die Jahre über treu begleitet haben.
Im Namen des kompletten Laborbeaglehilfe-Teams,
Iris Alberts

