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Unkastrierte Tiere aus dem Tierschutz-
Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser. (Lenin)

Sicher verraten wir Ihnen nichts Neues, wenn wir erwähnen, dass viele Tierschutz-Organisationen ihre Tiere grundsätzlich kastriert abgeben. Welpen und Junghunde werden mit der Auflage vermittelt, sie zeitnah kastrieren zu lassen, für den Fall der Zuwiderhandlung werden Sanktionen vereinbart. Das kann die Zahlung einer Vertragsstrafe sein, oder dazu führen, dass die Organisation berechtigt ist, vom Vertrag zurückzutreten und dann der Halter den Hund wieder hergeben muss.

Laborbeagle sind in der Regel unkastriert, wenn sie das Labor verlassen. Es gibt wenige Ausnahmen. Da unsere Hunde im Idealfall direkt vom Labor zu Ihren Familien gebracht werden, ist es unmöglich, sie unterwegs kastrieren zu lassen. So sind wir darauf angewiesen, dass die zukünftigen Halter verantwortungsvoll mit dem Thema umgehen.

Ein verantwortungsvoller Umgang mit nicht kastrierten Tieren muss nicht zwangsläufig eine Kastration nach sich ziehen. Es gibt andere Möglichkeiten, Fortpflanzung zu verhindern.

Wer nur einen Hund hat oder mehrere gleichen Geschlechts, hat das Problem zumindest nicht im eigenen Haushalt. Läufige Hündinnen gehören in jedem Fall an die Leine und es macht Sinn, Spaziergänge in Zeiten zu verlegen, in denen man voraussichtlich nicht alle 2 Meter potenten Rüden begegnet. Außerdem sollte man als Halter einer unkastrierten Hündin die Stadien der Läufigkeit (er-)kennen. Es gibt dazu Literatur und auch eine schnelle Internet-Recherche klärt alle Fragen in diesem Zusammenhang.

Gerne würden wir voraussetzen, dass Menschen, die sich bewusst für ein Tier aus dem Tierschutz entscheiden, sich darüber im Klaren sind, dass unter keinen Umständen mit diesem Tier vermehrt wird und sicherstellen, dass nichts passiert. Es gibt eine entsprechende Klausel in unseren Verträgen. Jeder, der damit nicht leben kann, sollte sich woanders um einen Hund bemühen.

Das ist die Theorie. Man klärt auf, lässt die Übernehmer unterschreiben, dass nicht vermehrt wird, und dann passiert es doch. Dabei ist es unerheblich, ob bewusst vermehrt wird oder das Ganze ein "Unfall" war. Im zweiten Fall kann man sie Trächtigkeit von einem Tierarzt abbrechen lassen und in Zukunft besser aufpassen. Man kann natürlich auch gar nichts unternehmen und so den Zeitpunkt für einen Abbruch verschlafen.


welpen2Ergebnis eines "Unfalls": 7 Beaglewelpen
Wenn so etwas passiert UND wir davon erfahren, passiert exakt das, was der Vertrag vorsieht: die Hündin wird abgeholt, in einer Pflegestelle untergebracht, wo dann der Wurf bis zur Vermittlung großgezogen wird. Danach kümmern wir uns um die Vermittlung der Welpen. Die sorgfältige Aufzucht ist zeit- und nervenraubend, darüber hinaus auch noch ziemlich kosten-intensiv. Sollte jetzt ein Leser anfangen, zu berechnen, wie profitabel die Angelegenheit für die Organisation ist, machen wir gern die Gegenrechnung auf.

Da unsere Ansprüche an Übernehmer von Welpen sehr hoch sind, ist auch die Vermittlung nicht ganz einfach. Es mangelt nicht an Interessenten, leider erfüllen aber nur wenige die Voraussetzungen.

Seit vier Tagen gibt es nun 7 Beaglewelpen, die auf der Welt sind, weil es Leute gibt, die sich nicht an das, was sie unterschrieben haben, gebunden fühlen. Wir werden unser Bestes tun, damit sie Anfang Januar 2010 gut geprägt und schon mit Vielem vertraut zu ihren Familien ziehen können. Das bindet Zeit und Energie, die wir eigentlich dafür aufbringen möchten, Tieren mit Laborvergangenheit zu einem besseren Leben zu verhelfen. Und dafür, Interessenten zu erklären, dass auch erwachsene Tiere durchaus lernfähig und liebenswürdig sind.

Wir werden auch weiterhin auf Vernunft und Einsichtsfähigkeit der Halter setzen müssen. .Text/Copyright: Iris Alberts

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