Wann ist es Zeit einen Hund gehen zu lassen ?

Ich weiß, eine Entscheidung die jeder für sich selbst alleine treffen muss...

Meine Hündin Sandy ist 14 Jahre und seit über einem Jahr komplett blind und fast taub.
Lebt seither also ziemlich isoliert. Spazieren gehen ist seitdem auch nicht mehr wirklich schön für sie.Sie lässt sich nicht wirklich gut führen und dreht sich dabei auch häufiger um die eigene Achse (ob aus Orientierungslosigkeit,oder weil da etwas in ihrem Kopf ist,weiß ich nicht - ist für mich aber auch nicht wichtig, da eine OP sowieso nicht mehr in Frage kommt).
Da wird bei den Gassi-Runden schon so mancher mitleidige Blick zu uns geworfen worden und Bemerkungen fallen gelassen,die eindeutig in die Richtung "einschläfern" gehen. Ich wähle schon bewusst Strecken, wo wir nicht mehr so viel "Publikum" haben. Einschläfern war bis vor kurzem auch noch kein Thema bei mir !

Seit drei Wochen hat sich Sandy´s Zustand aber verschlechtert.Sie erscheint noch verwirrter, fiept häufig, ist oft ruhelos und wandert umher - leider auch nachts- ,was schon sehr an meine Substanz geht,da ich natürlich dadurch wach werde und auch aufstehe um nach ihr zu sehen.
Erkennbare Schmerzen scheint sie aber nicht zu haben. Ich war auch bei unserer Tierärztin und habe sie nochmals untersuchen lassen.Sie hat mir was beruhigendes für die Nacht mitgegeben, was anfangs auch gewirkt hat, jetzt allerdings nicht mehr.Die Tierärzin hat gesagt, ich muss entscheiden, wann ich meinen Hund gehen lassen will, welche Lebensqualität der Hund noch hätte. Ihr Herz sei noch gut, von selbst "einschlafen" wird sie daher wohl eher nicht.

Sie muss einiges an Medikamenten nehmen (Rückenschmerzen,Schilddrüse, Niere und wg. Alterserscheinungen-Karsivan ). Frisst aber noch sehr gerne, freut sich, wenn ich in die Wohnung zurückkomme, bzw. wenn sie mich findet...

Ich leide, wenn ich sehe, wie orientierungslos sie in der Wohnung herummirrt, sich umherdreht und überall anstößt...

Ist die Zeit da sie gehen zu lassen ???

Ich weiß es nicht, kann mich dazu noch nicht entschließen...

Ich weiß wie sehr Du mit Dir selbst kämpfst.

Wir standen vor 2 Jahren mit unserem Pancho vor dieser Frage/Entscheidung.
Schlaganfälle - Medikamente ... kennst Du selbst alles zur Genüge.

Sie lebte, doch war ihr Leben nicht mehr lebenswert und sie litt auch darunter.

Wir haben sie dann erlösen lassen ... sie schlief in meinen Armen ein ...
nicht jeder Mensch ist gefestigt genug dies so mitzumachen. Die Bilder habe ich heute noch vor Augen.
Aber ich weiß, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben, so schwer es auch fällt.

Nach 3 Monaten war ich auch wieder bereit für einen neuen Hund.
So kam damals mein Überaschungs-Ei Lissi, dieses Jahr auch noch Lore,
aber die Gedanken an Pancho und die Erinnerungen werden immer in mir sein.

Liebe Gaby! Ja, Du hast Recht: jeder muß diese Entscheidung letztendlich für sich bzw. für sein Tier treffen. Wirkliche Ratschläge gibt es nicht. "Seinen" Hund kennt jeder selbst wohl am besten. Kann auch so einschätzen, ob er wirklich leidet unter der jeweiligen Situation. Mein fester Vorsatz ist: ein Tier dann gehen zu lassen, wenn es leidet, egal in welcher Form. Aber das ist alles nur Theorie, die Praxis mag wohl ganz anders aussehen, wenn man dann irgendwann einmal in einer solchen Situation drinsteckt und eine Entscheidung treffen muß. Bisher hatte ich "Glück" in der Beziehung, da wenn in der Vergangenheit eine solche Entscheidung anstand, meine Eltern diese getroffen haben. Wie es mal sein wird, bei unsren eigenen Bunten, keine Ahnung!?! Fühl Dich gedrückt liebe Gaby. Und egal wie auch immer Deine Entscheidung sein mag: ich wünsche Dir dafür ganz ganz ganz viel Kraft! :kiss:

Liebe Gabi ,
wir haben seid 35Jahren Hunde musten unsere Gina vor einer Woche gehen lassen sie war 13, 5 Jahre(von denen sie über 10 Jahre bei uns war).
Aber kein Tier muss leiden ,weil wir sie nicht gehen lassen wollen.

Zuerst das Tier dann der Mensch !!

Ich fühle mit dir Christa

Liebe Gaby, ich glaube, das ist die schwerste Frage überhaupt. Wir mußten diese Entscheidung schon zweimal treffen. Ich glaubte auch erst, ich würde das niemals können - aber es kommt der Augenblick, wo man ganz genau spürt und sieht, daß der Hund nur noch leidet und keine Lebensfreude mehr hat. Es ist so schwer, nicht egoistisch zu sein, weil man sich einfach nicht trennen will. Aber wenn der Moment gekommen ist, hat man keine Wahl - man spürt es einfach bei seinem Tier.

Und es ist genauso, wie Christa bereits schrieb - erst kommt das Tier, dann der Mensch mit seinem Kummer.

Wir wünschen Dir ganz viel Kraft - Du wirst zum richtigen Zeit die richtige Entscheidung treffen.

Auch wir fühlen mit Dir.

Brigitte und Volker

Hallo Gabi.Diese Frage werden wir uns alle mal stellen müssen.Es ist immer schwer die
Endscheidung zu treffen.Man sollte auf keinen Fall nur an sich denken.
Egoismus ist dabei völlig fehl am Platz.Ich musste mir die Frage auch schon stellen.Es
fiel mir verdammt schwer.
Ich hoffe du triffst die richtige Endscheidung.
Es grüsst dich:
Peter,Rosie und Jumper :huh: :huh: