Trauerarbeit oder Schuldzuweisung

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Trauerarbeit oder Schuldzuweisung wurde erstellt von fritzn01

24 Okt. 2014 15:13
#1
Liebe Gabi, liebes Beagle-Haus,

auch wenn ich eure Reaktionen im Thread zu Niko in einem gewissen Maß nachvollziehen kann, so spricht dieser prompte und nachlesbare Ausbruch doch Bände.
Ich starte einen neuen Thread, weil ich denke, dass dies im ursprünglichen nichts zu suchen hat.

Dennoch finde ich Teile eurer Antworten so kurz nach Nikos tragischem Tod geradezu unverschämt.

Es gibt Zeiten zu reden, zu streiten, zu kritisieren und eben zu trauern.
Im Moment sind gerade Nikos Menschen in einer Phase des Trauerns. da nützen Vorwürfe und Besserwissereien niemandem.

Dies kann und muss im Nachhinein aufgearbeitet werden.
Dennoch besteht unser Leben aus Risiken, die wir versuchen zu minimieren.
Das gelingt häufig, aber gelingt es eben nicht, endet es tragisch.

Niemand kann doch wirklich von sich behaupten, dass sie oder er alles richtig macht, um die Beagle zu schützen.
Es besteht doch immer die Gefahr, dass ein Geräusch, ein Hase oder eine Katze (wie z.B. bei Sally) Instinkte weckt, die nur schwer zu kontrollieren sind.
Klettert beispielsweise 2m vor Sally ein Eichhörnchen den Baum hoch, muss ich Angst haben, dass mir mein Arm ausgerissen wird, weil sie ganz wild darauf ist, hinterherzujagen.
In solch einer Situation bin ich mir nicht zu 100% sicher, dass ich sie schnell zurückrufen könnte.

Und noch ein Wort zu folgendem Satz:

"... und wir mehr als nur verwöhnt sind von ihnen, denn sie wissen wohin sie gehören und sind dankbar wenn sie im garten drinnen bleiben dürfen! aber woher kommt das dass alle anderen Beagle ausreissen möchten?!"

Das meinst Du, liebe Denise, doch nicht wirklich ernst?
Damit unterstellst Du erstens allen anderen Beaglen, dass sie nicht wissen, wo sie hingehören.
Und zweitens uns, die wir uns um unsere Hunde kümmern, dass wir nicht das richtige tun, um unsere Hunde an uns zu binden.

Aber vielleicht kannst Du ja ein Paar Deiner Geheimnisse im Forum posten, damit wir alle so liebe und brave Beagle bekommen.

Wir freuen uns über jeden Tag den Sally nun bei uns und mit uns ist. Sie ist uns einmal in einem Feriendorf entwischt, weil ich eine Tür aufgelassen hatte.
Dabei wollte sie eigentlich nicht weg, sondern endlich in Freiheit die Gegend entdecken, ohne das ständig einer "Nein" oder "Aus" ruft.
Zumindest hat sie uns so angeschaut, als wir sie eingeholt hatten.

Ich weiß um die Natur der Beagle und es bleibt immer der Gedanke im Kopf, Sally kann sich losreißen, denn Kraft dazu hat sie genug.

Eine 24h Rundumsicherheitsbetreuung ist weder möglich noch unbedingt nötig.
Der gesunde Menschenverstand sagt mir, was zu tun und zu lassen ist.
Aber selbst dann können Fehler passieren.
Es tut mir leid, dass Niko vermutlich für einen solchen Fehler bezahlen musste.
Dennoch tun wir alle gut daran, nicht sofort wütend auf das schon immer Gesagte zu verweisen, sondern in der Situation die richtigen Wort zu finden.
Das ist nicht leicht, hilft im Leben aber ungemein weiter.

Jetzt geht es darum, an Niko zu denken, an sein kurzes Leben in Freiheit und an den Spaß den er bestimmt in dieser Zeit hatte. Wenn auch kurz hat er erleben dürfen, dass sich Leben richtig anfühlen kann.

Alles andere wird mit dem nötigen Abstand richtig bewertet werden.

Viele Grüße
Stefan
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Gabi antwortete auf Trauerarbeit oder Schuldzuweisung

24 Okt. 2014 19:51
#2
Liebe Stefan,

Das soll wirklich nicht in eine Diskussion ausarten,weil dafür ist die Sache doch zu traurig.
Ich habe ein andere Betrachtungsweise,weil ich diesen Hund vermittelt,und Kennengelernt habe.Ich habe mit Sorgfalt,
sein Entwicklung,sein Erziehung mitverfolgt und die Halter mit Sinnvollen Ratschlägen betreut.
Für Aussenstehende,die zwar mitfühlen ist das schwer genau so zu empfinden,wie ich es tue.

Niko ist unsere vierte Beagle,der auf diese Art ums Leben kam,und genau so sind die anderen auch entkommen wie er auch.
Und das tut weh....
Jeder Mensch sollte mit seinem Leben
die Welt ein kleines bisschen
besser machen.

"Frances Hodgson Burnett"

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