Das ABC der Wiederbelebung

  • Rebecca
  • Rebeccas Avatar Autor
  • Besucher
  • Besucher

Das ABC der Wiederbelebung wurde erstellt von Rebecca

15 Mai 2010 22:25
#1
Das ABC der Wiederbelebung


WICHTIG: NIE bei schlagendem Herzen Herzmassage vornehmen!!!
WICHTIG: NIE bei Spontanatmung Atemspende anwenden!!!


A = Atemwege freilegen:


Wird beim Hund keine Atmung mehr fest gestellt, wird der Hund in die RECHTE Seitenlage gebracht, der Fang geöffnet und die Zunge nach vorne gezogen und seitlich aus dem Fang "gehängt". Mit Augen und Fingern kontrollieren ob der Rachenraum frei ist. Erbrochenes und Fremdkörper müssen SOFORT entfernt werden.

B = Beatmung

Den Kopf des Hundes nach hinten strecken, Fang öffnen, Zunge herausziehen und dann den Fang so dicht wie möglich schließen.
Dann wird dem Hund alle drei Sekunden (langsam zählen) Luft in die Nase geblasen, dabei soll sich der Brustkorb heben aber nicht wölben.

C = Cirkulation (Kreislauf)


Ist beim bewusstlosen Hund keine Herzschlag mehr fest stellbar, wir sofort mit einer Herzmassage begonnen.
Beim großen Hund (der sich nach A schon in der rechten Seitenlage mit herausgezogener Zunge, befindet) wird dazu hinter dem Ellenbogen des Hundes mit dem Handballen in kurzen Stößen auf die Brust gedrückt.
Bei kleinen Hunden wird der Hund in Rückenlage (trotzdem Zunge raus ziehen!!!) in Höhe der 5. Rippe mit Daumen und Zeigefinger EINER Hand umfaßt und gedrückt.

In der Regel sollen sich 10 Herzmassagen mit 2 Mund-zu-Nase-Beatmungen ablösen.


Hat der Herzschläge nach 10 Minuten Wiederbelebung noch nicht eingesetzt, ist der Hund erfahrungsgemäß nicht mehr zu retten.

Bauchverband:


Hat der Hund im Bauchbereich eine blutende Wunde, empfiehlt es sich mit Hilfe eines großen Tuches (Dreiecks-Verband, Handtuch) einen Bauchverband anzulegen:

Wunde mit einer Kompresse großflächig abdecken, Tuch von unten nach oben auflegen und dann auf dem Rücken des Hundes verknoten (Notfalls Kanten einschneiden). Transport zum Tierarzt!

Bissverletzungen:


Beim gesunden Hund, heilen kleiner Bissverletzungen oft ohne großartige Behandlung durch den Menschen. Handelt es sich aber um tiefe Wunden oder ist das im Wundbereich liegende Gewebe gequetscht und stark schmerz empfindlich sollte man in jedem FAll den Tierarzt einen Blick darauf werfen lassen.

Hier sollte die Erstversorgung in Form einer "Wundbehandlung" durch geführt werden. Wunde mit klarem Wasser auswaschen, sterile Wundkompresse auflegen und einen Verband bei starken Blutungen einen Druckverband (sterile Wundabdeckung auflegen, dann ein Stück Holz oder eine Packung Tempos etc. oberhalb der Verletzung aufdrücken und alles fest umwickeln ) anlegen. Weitere Behandlung durch den Tierarzt.
Blutergüsse und Prellungen

Nach kleineren Beissereien oder stürzen, haben die Fellmützen oft Blutergüsse. Sie sind daran zu erkennen, daß Berührung Schmerzen auslöst. Oft entsteht eine Schwellung und die betreffende Körperpartie fühlt sich warm an.

Hier hilft man der Fellmütze am besten durch ruhige und bequeme Lagerung und Kühlung durch ein feucht kaltes Tuch oder Cool-Pack!

Durchfall:

Setzt der Hund häufig dünn breiigen bis wässrigen Stuhl ab, spricht man von einer Diarrhöe (Durchfall). Desweiteren kann dem Kot Schleim oder Blut beigemengt sein, außerdem wird er häufig strahlförmig abgesetzt und führt zu Verklebungen im Analbereich.

Wichtigste Ursachen für Durchfälle sind:

Infektionskrankheiten (z. B. Staupe). Das Krankheitsgeschehen spielt sich im ganzen Körper ab, d. h. Magen und Darm sind ebenfalls befallen!
Erkrankungen die speziell die Verdauungsorgane betreffen
Parasitäre Durchfälle (Wurmbefall)
HIER heißt es auf jeden Fall: SOFORT ZUM TIERARZT, es könnte von lebenswichtiger Bedeutung für den Hund sein.

Die "harmloseste", aber nicht zu verachtende Ursache von Durchfall sind Ernährungsfehler verschiedenster Art. Hier heißt es den Durchfall behandeln und vor allen Dingen den Fütterungsfehler erkennen und ABstellen.


Behandlung von Durchfällen:


Länger andauernde Durchfälle führen immer zu Flüssigkeitsmangel, der das Tier schwächt. Außerdem werden durch den Wasserverlust wichtige Mineralstoffe aus geschwemmt, das Blut dickt ein und es kommt zu einer verminderten Giftausscheidung. Das Endstadium ist dann der Kreislaufschock. LASST ES NICHT SOWEIT KOMMEN!

ausreichend Flüssigkeit in Form von leicht gesalzenem schwarzen Tee oder Kamillentee
nicht füttern, eine Hungerperiode von mindestens 24 Stunden ist angesagt
kommt es in dieser Zeit nicht zu einer merklichen Besserung: SOFORT ZUM TIERARZT!
Ist aber eine Besserung eingetreten, d.h. der Hund hat keinen Durchfall mehr abgesetzt, kann man langsam mit diätetischer Kost beginnen:
Die besten Erfolge erreicht man mit gekochtem, leicht gesalzenem Reis, magerem Geflügelfleisch ( z. B. Brustfleisch ohne Haut, gegart ). Auch Huettenkaese oder Magerquark gelten als Diät bei Durchfällen. Wichtig ist bei einer Diaet-Kombination zu bleiben, ein Wechsel der Diät belastet den Darm erneut. Allerdings sollte man dann auch nicht zwei Riesenportionen füttern, sondern lieber 5-6 mal am Tag eine kleine Portion.
Bleibt der Zustand eurer Fellmütze stabil und er setzt wieder festen Stuhl ab, könnt ihr langsam wieder zur üblichen Fütterung zurück kehren.


Erbrechen:


Einmaliges, auch plötzliches Erbrechen kann viele Ursachen haben (zu kalte Speisen, Fressen von Gräsern, plötzliche Futterumstellung, verdorbenes Futter) und erst mal nicht beunruhigend, da es zu den normalen Schutzmechanismen des Körpers gehört. Meist zeigt der Hund selbst vor und nach dem Erbrechen keine Krankheitssymptome und fühlt sich offensichtlich pudelwohl.

Anders sieht es aus, wenn der Hund sich innerhalb eines kurzen Zeitraum mehrfach erbricht!!! Oder wenn andere Krankheitssymptome wie starke Durchfälle, Apathie, Atemnot oder ähnliches dazu kommen. Hier ist wieder der TIERARZT gefragt.! Denn im schlimmsten Fall sind dies die ersten Anzeichen einer Vergiftung.

Fremdkörper in der Mundhöhle:

Gerade wenn man eine neugierige, alles beknabbernde Fellmütze hat, kann es immer wieder vorkommen, daß sich in der Mundhöhle ein Fremdkörper festsetzt. Ist dies der Fall wird erst mal der äußere Bereich kontrolliert, indem man bei geschlossenem Fan die Lefzen auseinander zieht und Zähne und Zahnfleisch betrachtet. Ist so nichts zu sehen, wird der Fang geöffnet, um die gesamte Mundhöhle bis zum Zungengrund (unter der Zunge) zu betrachten.
Besteht die Gefahr gebissen zu werden, benötigt man eine zweite Person die den Kopf eurer Fellmütze fixiert und den Fang weit öffnet.


Herz-Kreislauf-Schwäche:


Bei Überbeanspruchung des Hundes oder einfach weil er an einem heißen Tag zu viel herum tobt, kann es zu einem Kreislauf-Kollaps kommen. Die Fellmützen hecheln EXTREM, taumeln und können teilweise kaum stehen. Die sichtbaren Schleimhäute verfärben sich bläulich-violett. Der Herzschlag steigt von (normal 80 - 120 Schlage die Minute) auf 150 - teilweise über 200 Schläge in der Minute.


Sofort an einen kühlen, schattigen Platz
RUHE ohne Ende
frisches Wasser
Die Hunde brauchen sehr lange um sich davon wieder zu erholen. Tritt aber keine sichtbare Besserung des Zustandes ein, sollte man den Tierarzt aufsuchen.

Knochenbrüche:

Beim Verdacht auf eine Fraktur sollte der Bruch ruhig gestellt werden.
Dazu umwickelt ihr die betroffene Gliedmaße vorsichtig mit Verbandswatte (notfalls tut´s auch ein gefaltetes Handtuch) und legt darauf eine Schiene aus Holz, Pappe oder einer gerollten Zeitung. Alles zusammen ordentlich umwickeln, nicht zu straff, aber schon so daß es hält.

Bei offenen Knochenbrüchen besteht eine hohe Infektionsgefahr. Wunde mit sterilen Wundkompressen abdecken, Hund weich und stabil lagern und SOFORT ZUM TIERARZT.


Krallen; ab- oder eingerissen:

Verletzungen an Pfoten, Gallen oder Krallen bluten meist stark, sind aber selten lebensbedrohlich. Sie müssen gereinigt werden und dann durch einen Pfotenverband (s.u.) vor erneuter Verschmutzung und Belecken geschütz werden.

Ist eine Kralle ab- oder eingerissen wird die Wunde gereinigt. (Krallenteile die nur noch an einem Zipfel hängen werden mit einem schnellen Ruck entfernt). Dann folgt ein sorgfältig angelegter Pfotenverband

Nasenbluten, Verletzungen der Nase:

Ist die Nase eurer Fellmütze äußerlich verletzt, wird die Wunde gereinigt und man presst mit einer sterilen Wundkompresse (ersatzweise sauberes Tuch) solange fest auf die Wunde bis die Blutung zum Stillstand kommt. Noch schneller geht das wenn Ihr ein CoolPack auf den Nasenrücken legt.
Bei Blutungen aus der Nase (Nasenblutungen) nur einen CoolPack auflegen. Und darauf achten: wiederholt sich das Nasenbluten auf jeden Fall zum Tierarzt fahren, denn Nasenbluten kann verschiedene gefährliche Ursachen haben ( Vergiftungen, Tumore etc.)

Pfotenverband:

Ist auf Grund von Schnittverletzungen oder abgerissenen Krallen ein Pfotenverband notwendig, muß man sehr sorgfältig vorgehen, damit der Hund nicht durch scheuern oder Drücken noch zusätzliche Schmerzen bekommt.

- Die Wunde reinigen und steril abdecken!
-zwischen den Zehen mit Watte "auspolstern">
- Verbandswatte um die Pfote anlegen
- darauf kommt dann die selbsthaftende elastische Binde.
Der Verband sollte unterhalb des Sprunggelenks enden (es sei denn die Wunde reicht höher), damit es an diesem "Knick" nicht zu Druckstellen kommt.
Außerdem kann man über den Verband noch eine Socke ziehen, das erhöht die Haltbarkeit enorm.


Rippenfrakturen:

Kommen beim Hund relativ häufig vor. Hier besteht die Erste HIlfe hauptsächlich im RUHIGHALTEN des Hundes. Ein zusammengefaltetes Tuch (Handtuch) um den Brustkorb legen, mit einer breiten elastischen Binde umwickeln und AB zum Tierarzt.


Rückenverletzungen:

Hier geht man ähnlich vor wie beim oben beschriebenen Bauchverband. Die Wunde wird gereinigt, steril abgedeckt und dann legt man ein großes Stück Tuch auf den Rücken und knotet es unter dem Bach zu. (Notfalls Kanten einschneiden!)

Schock:

Grundsätzlich besteht bei jedem verletzten / kranken Tier die Gefahr eines Schocks. Häufige Ursachen eines Schocks sind:

größere Blutverluste
großflächige Hautdefekte / Verbrennungen
allergische Reaktionen
extreme Schmerzen
Psychische Belastungen (z. B. Beißereien)
Symptome eines Schocks:

Hund macht einen geschwächten und / oder abwesenden Eindruck
unsicherer, taumelnder Gang
Zittern
Ohren, Pfoten und Schwanzspitze fühlen sich kalt an
extrem schnelle Atmung, hecheln
blasse, fast weiße Schleimhäute
Herzrasen
bei schweren Schockzuständen: BEWUSSLOSIGKEIT
Steht ein Hund unter Schock, sollte er auf die (rechte) Seite gelegt werden, möglichst auf einer Decke. Der hintere Körperteil und die Beinen werden höher gelagert. Dazu muß der Hund warm gehalten werden, bis er dem Tierarzt vorgestellt wird. Stark blutende Wunden sollten natürlich erst versorgt werden.

Zahnverlust:


Wenn sich euer Hund einen ganzen Zahn rausreißt /- beißt dann heißt es: SUCH den Zahn. Diesen Zahn dann in eine mit Wasser, Kochsalzlösung oder Milch getränkte Kompresse legen und dann mit Hund und Zahn zum Tierarzt. Wenn ihr Glück habt, kann der Zahn wieder eingesetzt werden.

Hat der Wuff sich dagegen einen Zahn abgebrochen, ist so etwas nicht möglich. ABER trotzdem zum Tierarzt, den die Bruchstelle stellt ein erhöhtes Infektionsrisiko dar.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Moderatoren: Christiane
Powered by Kunena Forum
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.