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Autor: Marion Weigel

Hatten Sie schon mal mit Menschen zu tun, Jugendlichen vielleicht, bei denen jeder direkt abwinkt? Vermeintlich hoffnungslose Fälle, Menschen, bei denen eine Reihe falscher, vorschneller oder ungünstig verlaufender Entscheidungen in eine Art Vakuum geführt haben, bis man sich irgendwann mit der Situation abfindet und nicht mehr nach Lösungen sucht? Kennen Sie so jemanden? Ach, der Tim, heißt es dann vielleicht, oder ach, die Anna: Das hat doch keinen Zweck (Namen sind willkürlich gewählt).

In unserem Fall heißt es: ach, der Max. Sie konnten ihn schon länger auf unserer Vermittlungsseite beobachten. Immer mal wieder verschwand er für einige Zeit, dann kehrte Max zurück wie der sprichwörtliche Bumerang, mal früher, mal später.

Lassen Sie uns Max‘s Werdegang bei uns rekapitulieren.

Wie so oft resultierte zunächst alles aus einem Hilfsgedanken, einem Unterstützungsangebot. Wir nennen das „Vermittlungshilfe“. Das war im September 2021. Max und Ben kommen aus Malta. Ja, Sie haben richtig gelesen, Malta; auch dort gibt es Beagle, auch dort gibt es Tierschutz, auch dort stranden Beagle in Tierheimen, weil sich Leute mit der Rasse übernommen haben. Auf Malta waren Max und Ben unvermittelbar, und so wandte sich der Tierschutzverein an uns, damit wir die beiden bei uns vorstellen. (Vermittlungshilfe heißt: wir stellen die Hunde auf unsere Seite, weil bei uns naturgemäß häufiger Menschen nach Beagles suchen; vermitteln die Hunde aber nicht selbst, dafür ist der ersuchende Verein verantwortlich.)

Durch einen glücklichen Zufall fand sich dann schnell eine Pflegestelle für beide Hunde. Es handelte sich um eine „unserer“ Pflegestellen, und schwupps!, gehörten die beiden Hübschen der LBH. Wahrscheinlich lacht der maltesische Tierschutzverein heute noch. Die besondere Herausforderung bei Max und Ben war: Sie sollten unbedingt zusammenbleiben, ohne einander können diese Hunde nicht, hieß es.

Tja, denkste. Neue Umgebung, neues Verhalten: Miteinander konnten sie plötzlich auch nicht mehr. Max und Ben flogen nach zwei Wochen aus der Pflegestelle. Weil natürlich niemand Neues parat stand und nun auch erste Unsicherheiten bezüglich der weiteren Vermittlung auftraten, zogen Max und Ben um – in das Hundetrainingszentrum Fallenbeck in Bad Waldsee, um eine professionelle Einschätzung zu erhalten. Haben wir auch schon ein paarmal gemacht, war immer gut.

Nach zwei Monaten war klar: Doch, Max und Ben können gut ohne den jeweils anderen klarkommen. Wir atmeten auf, denn natürlich sind zwei Hundesingles einfacher zu vermitteln als ein Hundepaar.

Es gab dann über einige Wochen auch mehrere gute Interessenten, die Max und Ben jeweils in Bad Waldsee besuchen wollten. Manche scheiterten an unseren Vermittlungskriterien, andere an der Vorkontrolle, ein Herr entschied sich unmittelbar vor dem Termin doch für eine vereinsfremde Hündin. In der nächsten Familie trat ein Krankheitsfall auf, eine weitere entschied sich für einen Listenhund. Nun gut. Hauptsache, jemand findet ein gutes Zuhause.

Darüber wurde es April 2022. Dann meldetet sich eine Dame aus Niedersachsen. Gespräch toll, Vorkontrolle toll, Besuch toll, im Frühjahr zogen Ben und Max nach Norddeutschland.

Alles, was wir über die beiden wussten, zuzüglich Empfehlungen und Lehrplan wegen Bens geringer Frustrationsgrenze (Ben beißt Max, wenn Max Ben auf die Nerven geht; Max reagiert mit Knurren und Schnappen, wenn man ihn falsch anfasst), übermittelten wir an die neue, hundeerfahrene Familie. Was dann so alles passierte, wissen wir nicht genau, jedenfalls mussten Ben und Max im Winter dort ausziehen. Aufgrund der räumlichen Nähe, vor allem aber der guten Erfahrungen wegen, die wir mit dem Hundezentrum Julian Burlager in schon gemacht haben, brachten wir Ben und Max dorthin.

Erste Begutachtung: Ben und Max sind rotzfrech, distanzlos und auch nach dem halben Jahr komplett unerzogen. Vielleicht haben sie auch alles, was sie bei Herrn Fallenbeck gelernt haben, wieder vergessen. Beagle sind ja da gerne mal selektiv.

Zwei Monate später, März 2023: Die Hunde machen sich, getrennt voneinander in anderen Rudeln, gut. Ben ist bereit für eine neue Vermittlung.

Anfang Juni erscheint, u.a., eine vielversprechende Interessentin aus dem Rheinland. Inzwischen hat sich Ben sehr zu seinem Vorteil verändert, doch selbstverständlich kann die Vergangenheit nicht außer Acht gelassen werden. Es folgen dutzende Gespräche, mit uns und mit dem Hundetrainer, sowie das übliche Prozedere: Vorkontrolle, Besuch, alles paletti. Die Interessentin sagt dann leider ab; familiäre Probleme.

Max hat zu dieser Zeit noch keine Chance auf Vermittlung, er braucht noch eine Weile.

Am 07.07.2023 melden sich die richtigen Leute für Ben: Er darf in der Folge umziehen. Seither haben wir von Ben nichts Negatives mehr gehört.

Kaum ist Ben umgezogen, legt Max sich richtig ins Zeug. Er lernt, lässt sich führen, wird insgesamt freundlicher. Die nächste interessierte Familie kam im September 2023 zu Besuch.  Zu der Halterin zog dann ein anderer Hund von uns; somit lief also alles irgendwie gut.

Für Max gab es neue Interessenten, und er machte auch weitere Fortschritte. Max ist nicht per se ein Beißer, aber er ist ein Hund, der in sachverständige Hände gehört. Alle negativen Attribute werden ihm nicht gerecht.

Weiter ging es im November 2023. Eine Familie mit „Hunde mit Handicap“-Erfahrung, Sicherheitshalber baten die Leute um einen neuen Gesundheitscheck, da sie in der Hinsicht schlechte Erfahrungen gemacht und eine sehr kranke Hündin ihr Eigen nannten. Gesagt, getan; Max ging zum Checkup. Resultat: alles top, bis auf die bereits bekannten Sachen.  

Es versteht sich übrigens sicher von selbst, dass wir jeglichen medinischen Check bei den beiden gemacht haben – Ergebnis: Es gibt für das Verhalten keine körperliche Ursache. Es versteht sich ebenfalls von selbst, dass wir alles dafür tun, die richtigen Leute für unsere Hunde zu finden. Bei Max und Ben schieden eine Menge Anfragende schon von vorherein aus, und wir halten nicht mit Informationen über Verhaltensauffälligkeiten, Beißvorfälle und dergleichen hinter dem Berg. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst, aber sind die Menschen das auch immer?  Es wurden in Sachen Ben und Max tausende von Euro ausgegeben und tausende von Kilometern gereist, auch von potenziellen Haltern. Zu den Kosten kommen wir noch, aber Sie haben doch bestimmt auch jetzt schon Schnappatmung, oder? Die Stunden, die wir am Telefon und vor Ort in Bad Waldsee und Saterland verbracht haben, lassen sich kaum zählen.  Aber sobald ein Hund bei uns ist, ist er nun mal da.

Gut.

Der große Tag war der 8.12.2023, also zufälligerweise genau heute vor einem Jahr 😊 Positivste Rückmeldungen seitens der neuen Familie gingen ein, alles Friede-Freude-Eierkuchen, bis… Max biss.

Die Halterin räumte hernach, nachdem sie im Krankenhaus ihre Hand nähen lassen musste, ein, dass sie irgendwie vergessen hatte, dass man sich beim Füttern nicht über Max beugt. Und das mit den vereinbarten Tauschgeschäften – Leckerli gegen Schuh beispielsweise – war wohl bei ihr auch noch nicht so ganz verinnerlicht. Jedenfalls fand Max, das reiche aus, um zu knurren. Seitdem muss die Beziehung wohl gekippt sein, jedenfalls endete alles mit dem Biss und dem Krankenhaus, und Max fuhr zurück zu Julian Burlager nach Saterland ins Hundetrainingszentrum.

Die Zeit verging. Wir wagten erst nach Monaten einen neuen Vermittlungsversuch. Um die Sache abzukürzen: Am 9. November 2024 zog er zu wirklich, wirklich kompetenten Leuten nach Baden-Württemberg. Am 16. November reiste Max zurück nach Ostfriesland. Die Dame hatte eine Hunde-Allergie entwickelt.

So. Da sind wir nun also, back in Ostfriesland.

 

Ich hatte Ihnen Zahlen versprochen. Max (und Ben, aber Ben ist ja nun fein raus, im wahrsten Sinne des Wortes) hat uns in den drei Jahren seiner „Vereinszugehörigkeit“ die unglaubliche Summe von etwas über 23 000 Euro gekostet.

Zu vier Fünfteln sind dies Kosten für die fachgerechte Unterbringung. Der Rest bezieht sich auf Fahrkosten, Futterkosten (es besteht eine Futtermittelunverträglichkeit, die mit dem richtigen Futter aber unproblematisch ist) und Tierarztkosten.

Übrigens haben wir noch so einen Katastrophenhund: Anton. Zu dem schreiben wir dann bald die nächste Geschichte. Anton, so scheint es, wird diesen Wahnsinn noch übertreffen, aber jetzt geht es ja um Max.

Max hat es nicht verdient, als Beißer abgestempelt zu werden. Er ist ein Risikohund, das auf jeden Fall, aber er hatte auch eine Reihe von Pleiten, Pech und Pannen.  Wir haben schon immer, seitdem die Laborbeaglehilfe existiert, auch einigen schwierigen Hunden geholfen. Es ist zu schaffen, man muss nur sich wirklich an die Regeln halten. Wir können Max nicht aufgeben, aber wir sind auch unseren Mitgliedern, Spendern und weiteren (Labor-)Hunden verpflichtet.

Was ist das Problem bei uns? Folgendes: Wir brauchen Menschen, denen wir vertrauen können, den wir unsere Hunde anvertrauen können, und wir können nicht permanent die Hand über sie halten. Wir können auch nicht jede Entwicklung in den vielen Familien beobachten. Und oftmals meinen die Hundebesitzer, uns Informationen vorenthalten zu können. Bis es zu spät ist. Das geht fast immer schief. Hätte man bei Max die Weichen direkt richtig gestellt, wäre es ihm so ergangen wie seinem Bruder Ben, der gut vermittelt ist.

Dabei hatten wir für Max die größeren Hoffnungen. Hätten wir das alles geahnt, hätten wir Max „Odysseus“ genannt. Er kommt sogar annähernd aus der gleichen Ecke der Welt wie der tragische Held aus der Mythologie.

Hoffen wir, dass unser heldenhafter Kämpfer Max in Niedersachsen nun bald seinen endgültigen Hafen findet.

 

Es gab Überlegungen, Max bei Julian im Hundezentrum Burlager zu belassen. Allerdings können wir uns die Unterbringung dort nicht auf Dauer leisten. Es gibt aber noch einen anderen Grund, warum wir es noch einmal versuchen wollen: Max bekommt im Hundezentrum Burlage sicherlich die bestmögliche Betreuung, aber er ist eben nicht in einer Familie. Und auf lange Sicht kann das ja nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Max ist ein Paradebeispiel dafür, was aus Hunden (respektive Beagles) wird, wenn sie erst mal zum Wanderpokal geworden sind. Max hat ganz klar seine Defizite. Es gibt aber auch Menschen, die das bewältigen können. Wir müssen sie nur finden! Bitte helfen Sie uns dabei.

Okay. Genug geheult. Lassen Sie uns anfangen! Was brauchen wir?

Wir möchten Max in räumlicher Nähe zum Hundezentrum  belassen, damit er dort weiterhin zum Training gehen kann. Auch eine Begleitung im häuslichen Umfeld wäre denkbar (dies hat bisher gefehlt). Deshalb würden wir uns eine Vermittlung in Niedersachsen (Ostfriesland/Cloppenburg, vorzugsweise Postleitzahlengebiete 26683) wünschen.  Max kann ggf. als Dauerpflegehund (bei vollständiger Übernahme aller Kosten durch uns) vermittelt werden.

Neben einem neuen Zuhause wären wir dankbar für Spenden, sehr gern auch einer Art „Sponsoring“, unsere vierbeinigen Groschengräber Max und Anton betreffend, denn diese beiden schweren Jungs kosten uns monatlich zweitausend Euro, wobei es sich bereits um rabattierte Preise handelt. Das können wir nicht lange machen, versteht sich sicher. Als Alternative kommt aber leider nur ein eigenes Zuhause in Frage.

Wir wollten eigentlich eine Spendenaktion für Max und Anton ins Leben rufen, um über die nächsten Monate zu kommen. Das haben wir aber aufgrund der zeitlichen Umstände leider nicht geschafft, und wir würden ja sowieso im Weihnachtstrubel untergehen. Vielleicht haben Sie ja eine Idee?

Wenn wir uns etwas wünschen dürften, wäre das Aufmerksamkeit in den Medien. Instagram-Aktionen, Facebook u.ä., Radio, Fernsehen, Zeitungsartikel für Max (und vielleicht auch ein bisschen für uns), sehr gern auch überregional. Sie kennen jemanden, der Kontakte zu Redaktionen hat? Super, würden Sie uns bitte bekanntmachen?

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit  und liebe Grüße von Max 😊

Sie haben eine Menge Ahnung von Hunden und möchten Max, genau wie wir, nicht fallenlassen? Mehr zu den Vermittlungsbedingungen und dem, was Max braucht, finden Sie hier:https://www.laborbeaglehilfe.de/tiere/max-09-09-2016 

 

 

 

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