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Über Zuständigkeiten

§ 2 unserer Satzung: Der Verein verfolgt allgemeine Tierschutzaufgaben. Dazu gehört insbesondere die Vermittlung von freigegebenen Labortieren und anderen Tieren in Not in private Hände.

Tierschutz heute ist ein Gebiet mit einem sehr hohen Maß an Spezifizierung. Für beinahe jede Rasse gibt es ...-in-Not Organisationen, die sich um Tiere kümmern, die - aus welchen Gründen auch immer - nicht in ihren Familien bleiben können oder noch nie eine eigene Familie hatten.

Es gibt Oransiationen, die Tieren in Spanien, Italien, Ungarn, Rumänien, Polen oder sonstwo helfen, sich auf die Besonderheiten des Herkunftslandes spezialisiert haben und vor Ort versuchen, die Zustände für die Tiere zu verbessern und/oder die Tiere in Deutschland vermitteln.

Wieder andere Organisationen haben sich auf die Vermittlung ausgedienter Zuchthunde spezialisiert.

Diese Art der Spezifizierung macht durchaus Sinn. Je intensiver die Beschäftigung mit den einander ähnlichen Tieren ist, desto qualifizierter können die Vermittlungen sein.

Wir sind und bleiben in erster Linie für die Vermittlung von Hunden zuständig, die wir aus Laboren im Inland übernehmen.

Das bedeutet für uns aber NICHT, dass wir uns für das Elend anderer Tiere nicht zuständig fühlen und selbstverständlich helfen wir, wenn und solange wir das können.



jessyWenn wir einen Hilferuf aus Ungarn bekommen, sagen wir nicht: "Wir haben genug Beagle,", um uns anschließend zurück-zulehnen und zu erwarten, dass sich andere darum kümmern. Es geht nämlich nicht um unseren Bedarf, sondern um den Bedarf dieser Hunde. Und wenn diese Hunde zu einem Zeitpunkt bedürftig sind, wo auch wir nicht genügend geeignete Plätze für sie haben, kümmern wir uns um Pflegestellen, die die Hunde vorübergehend aufnehmen. Für uns bedeutet das doppelten Fahraufwand und damit deutlich erhöhte Kosten. Wenn das der Preis dafür ist, die Hunde nicht in Ungarn ihrem Schicksal zu überlassen, bezahlen wir ihn.

Wenn eine Dame verzweifelt bei uns anruft, weil sie vor etlichen Monaten die alte Beaglehündin einer Bekannten für die Dauer eines zehntägigen Krankenhausaufenthaltes bei sich aufgenommen hat, die Bekannte das Krankenhaus aber erst Monate später verlassen konnte, um von dort direkt in ein Pflegeheim umzuziehen, und die Dame nun mit der Hündin dasteht, die einen Herzfehler und ein Mammakarzinom hat, das operiert werden muss und diese Dame einfach nicht die Möglichkeit hat, die Hündin bei sich zu behalten, ihr andererseits aber das Tierheim ersparen möchte, sagen wir nicht "Wir haben eigene alte Hunde, für es wir sehr schwer Plätze finden, Ihr Beagle geht uns nichts an", sondern kümmern uns um einen Dauerpflegeplatz und übernehmen die Kosten für die anstehende Operation, für Steuern, Versicherung und Futter. Wenn das der Preis dafür ist, dass diese alte Hündin nicht ins Tierheim abgeschoben werden muss, bezahlen wir ihn.


hugocolWenn ein verhaltensauffälliger Beagle im Tierheim euthanasiert werden soll, weil inzwischen jeder Angst vor ihm hat, sagen wir nicht: "Mit durchgedrehten Vermehrerhunden haben wir nichts zu tun", sondern übernehmen ihn und bringen ihn teamintern in einer Pflegestelle unter, arbeiten mit einem Trainer und der Hund bleibt so lange, bis er guten Gewissens vermittelt werden kann. Wenn das der Preis dafür ist, dass Hugo eine faire Chance auf eine Zukunft hat, bezahlen wir ihn.


Wenn im Institut am Tag vor der geplanten Abholung ein Tumor an der Gesäugeleiste von Hündin XY festegestellt wird, und wir angeboten bekommen, stattdessen einen gesunden Hund zu übernehmen, sagen wir nicht: "Prima, das spart Nerven und Geld", sondern bestehen auf XY, ändern unsere Pläne, bringen XY teamintern unter und lassen sie operieren und vermitteln sie erst, wenn alles überstanden ist. Wenn das der Preis dafür ist, dass XY nicht einer ungewissen Zukunft überlassen wird, bezahlen wir ihn.


samcolWenn ein Institut nachfragt, ob wir eventuell auch einen blinden Junghund übernehmen möchten, sagen wir nicht: "Nein" oder "OK, wir finden schon jemanden, der einem blinden Hund ein Zuhause gibt", sondern suchen eine ruhige Pflegestelle, die bereit ist, den Hund vor, während und nach einer Operation zu betreuen, die im günstigsten Fall dazu führt, dass Sam wieder sehen kann und veranlassen die sehr teure OP. Wenn das der Preis dafür ist, dass Sam sich sehend durch sein Leben bewegen kann, bezahlen wir ihn.

Selbstverständlich vermitteln wir auch Hunde eines Instituts, für das wir zunächst die Zweite Wahl sind, nachdem es einer anderen Orga in mehreren Monaten nicht gelungen ist, diese älteren Hunde zu vermitteln.

Den aufmerksamen Lesern unter Ihnen wird nicht entgangen sein, dass es nicht allein um Geld geht. Sicher, auch das ist wichtig und oft Voraussetzung, um helfen zu können. Wir wirtschaften ordentlich und haben einen kleinen Puffer für Sonderfälle. Dennoch sind wir auf die Unterstützung von Spendern und Fördermitgliedern angewiesen und bedanken uns an dieser Stelle bei allen, die ihren Beitrag dazu leisten.

Ganz herzlich danken wir auch denen, die Sach- und Futterspenden für die Hunde im ungarischen Tierheim zur Verfügung stellen, um auch diesen Hunden das Leben ein kleines bisschen erträglicher zu machen.

Eine weitere Voraussetzung dafür, unsere Arbeit so machen zu können, wie wir sie machen, ist ein sehr großes persönliches Engagement der Aktiven in unserem Verein, das mitunter die Grenzen des Vertretbaren überschreitet. Deshalb an dieser Stelle ein ganz dickes DANKESCHÖN ans Team!

Dass diese Dinge auch außerhalb unseres Vereins wahrgenommen werden und wir auch deshalb wichtige Auszeichnungen bekommen, macht uns ein bisschen stolz und ist in jedem Fall Ansporn, auch in Zukunft nicht nach bequemen Wegen zu suchen, sondern für die Tiere alles in unserer Macht stehende zu tun.

Text/Copyright: Iris Alberts

 

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