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Diese entgeisterte Frage werden Sie als Beagle-Halter vielleicht öfters zu hören bekommen. Am besten: Sie bereiten sich angemessen vor!

Sie finden also die Rasse so niedlich. Niedlich sind Eisbärenbabys auch, aber würden Sie eins davon zuhause haben wollen?
Im Ernst, wir stimmen Ihnen in vollem Umfang zu: Beagle sind die schönsten Hunde überhaupt.
Und freundlich sind die Beagle! Auch zu kleinen Kindern. Jaaa….bis Ihr kleines Kind dem Beagle den Kauknochen wegnimmt, weil der Hund mit dem Kind spielen soll. Dann mutiert der Beagle in Nullkommanix zum Bären, zum ausgewachsenen, und ihr Kind trägt ein lebenslanges Trauma davon.
 
Aha, Sie mögen Hunde und wünschen sich einen freundlichen Kumpan zum Spazierengehen.
Gemütlich spazieren gehen, hm hm. Einfach geradeaus laufen (und dabei die attraktive Gegend genießen, das Auge schweifen lassen, die Seele baumeln….).
 
Hören Sie, so etwas kann ein Beagle nicht.
Beagle gehen im Zickzack, laufen Ihnen vor den Füßen herum und auch über die Füße, aber einfach Geradeaus - ? Adoptieren Sie einen Schäferhund.
Prima finden sie es, wenn Ihr neuer Gefährte locker neben ihnen läuft, und nachdem eine gute Bindung aufgebaut sein wird, darf er gern auch ohne Leine….? Eine schöne Idee.
Gut zu Fuß sind ja sicher ohnehin, da Sie über die Anschaffung eines Laufhundes nachdenken.
Aber zum Thema Freilauf: Wie steht es denn so um Ihre läuferischen Qualitäten? Wichtig wäre hier sowohl die Werte für die Kurz- als auch für eine längere Distanz!
 
Eine gewisse Geländegängigkeit wäre auch von Vorteil. Da Beagle zumeist die Nase dicht am Boden zu haben pflegen, ist es denkbar, dass ihr Hund lieber einer Spur nach-, als ordnungsgemäß auf dem befestigten Weg gehen möchte. Machen Sie sich auf ruckartige, unvermittelte Bewegungen gefasst!
Arbeiten Sie intensiv an Ihrer Reaktionsschnelligkeit, und scannen Sie mit sicherem Blick unentwegt das zu bestreifende Gelände. Damit sind Sie im günstigsten Fall schneller als Ihr durchstartendes Muskelpaket von einem Hund, der gerade das in den Wald verschwindende Reh entdeckt hat – und lassen Sie unter keinen Umständen, niemals, die Leine los!
Beaglehalter sein ist ein bisschen wie Autofahren: „vorausschauend“ handeln spart Energie!
Denn die werden Sie brauchen, bei Ihren zukünftigen dreistündigen Gassirunden durch Wald und Flur, in Begleitung Ihres fröhlich schnüffelnden, vor sich hin grunzenden, immer wedelnden Beagle.
 
Am vernünftigsten wird es sein, Sie nehmen bei der nächstbesten Gelegenheit an einer Meutejagd teil. Sie werden eine beeindruckende Vorstellung davon erhalten, wozu ein solch relativ kleiner, kurzbeiniger Hund fähig ist  - und vor allem,  wie schnell er an der Horizontlinie verschwunden ist.
(Ihr Laborhund kommt da auch noch hin, an diese Leistungsfähigkeit. Früher oder später. Halten Sie ihn fest!!)
 
Beagle sind, wie Sie zweifellos wissen, Jagdhunde, deren mehr oder minder (erfahrungsgemäß eher „mehr“!) ausgeprägter Jagdtrieb Sie nicht abschreckt und an dem Sie arbeiten möchten.
Ach! Einem Beagle das Jagen abgewöhnen, so so.
Nun, da können Sie auch gleich versuchen, ihm das Atmen abzugewöhnen. Aber wenn Sie es geschafft haben, geben Sie mir bitte unbedingt Bescheid! Ich suche schon seit Jahren nach jemandem, der meine Hunde dauerhaft vom Jagen kuriert.
(Einen einzigen „Spaziergang“ möchte ich erleben, wo ich träumend in den Himmel/Wald/Fluss schauen kann, ohne dass einer meiner Hunde plötzlich kurz den Kopf hebt, und in der nächsten Millisekunde reißt es mir den Arm weg, dass ich den Eindruck gewinne, ein abhebendes Flugzeug an der Leine zu haben, statt eines 18 kg schweren Hundes. Gar nicht zu reden von dem Aufsehen, das Sie verursachen, wenn Ihr von einer Sekunde zur anderen wahnsinnig gewordener Hund seinen Spurlaut ertönen lässt! Gehen Sie in sich: möchten Sie das wirklich?!)
 
Mit der Rassebeschreibung haben Sie sich schon ausgiebig vertraut gemacht, das ist prima.
Beagle sind robust, anhänglich, intelligent und verfressen - stimmt. Und beharrlich (manche sagen: „stur“).  Mitunter auch schwer- bis unerziehbar? Mitnichten!
Beagle zeichnen sich durch einen hochsensiblen Charakter aus. Ausreichende, artgerechte Beschäftigung und ein ebensolcher Umgang mit dem Hund sind unerlässlich. In den falschen Händen, unterfordert oder zu hart erzogen (oder im Gegenteil: gar nicht erzogen), können Beagle sich zu wahren Nervensägen mit ausgeprägten Verhaltensstörungen entwickeln. Aber das wird bei Ihnen nicht passieren.
 
In die Hundeschule? Aber natürlich, eine hervorragende Idee! Es wird ihrem Hund gefallen und gut tun!
Ihnen auch, vor allem, wenn Sie eine latent masochistische Veranlagung haben und es Ihnen nichts ausmacht, wenn Ihnen mit ständigem Zweifel ein „oh Gott, ein Beagle!“ entgegenschallt.
Mit der damit verbundenen ständigen Unterstellung, es müsse sich um ein Produkt puren Zufalls handeln, wenn auch Ihr Hund den Kommandos Folge leistet, sollten Sie umgehen lernen!
(Falls Sie einen folgsamen, leicht lenkbaren Hund bevorzugen: entscheiden Sie sich für einen Pudel, er wird Ihnen Ihre Wünsche von den Lippen ablesen. Und für wohlwollende Blicke in der Hundeschule sorgen.)
 
Eine wichtige Überlegung ist auch: Wie lange möchten bzw. müssen Sie Ihren Beagle allein lassen, während Sie außer Haus sind?…..
Oh – soo lange?
Nein, das ist ein absolutes „no-go“, wie es heutzutage so schön heißt, und widerspricht somit allen Vermittlungsstandards.
 
Wenn Sie Ihrem Meutehund schon keine Hundemeute bieten können, so bieten Sie ihm bitte wenigstens sich selbst!
Denn: überlassen Sie ihn zu lange sich selbst, wird er sich zu beschäftigen wissen.
 
Wie lange „zu lange“ ist, können Sie daran ermessen, ob bei Ihrer Heimkehr all Ihre Habe einer gründlichen Hunde-Inspektion unterzogen wurde und daran, wie hoch der erforderliche Aufwand für die Renovierung oder Neumöblierung Ihres Heims sein wird.
Vielleicht auch an Ihren Nachbarn, deren bisher gutes Verhältnis zu Ihnen kippt, da die Herrschaften durch Ihren jaulenden Hund allmählich in den Irrsinn getrieben werden.
Dem möchten Sie durch einen Zweitbeagle adäquat vorbeugen?
Oh je: Zweitbeagle sind etwas für Fortgeschrittene.
Dritt-Beagle sind bereits Hohe Schule. (Für Viert- , Fünft- und weitere Beagle benötigt man einen Heiligenschein.)
 
Aber Moment, es geht Ihnen doch um einen Laborbeagle, natürlich.
Stichwort: Verhaltensstörung. Sie haben gehört, dass Laborbeagle verhaltensgestört und/oder voller Angst sind. Der typische Laborbeagle – halt, der existiert nicht.
Es gibt aufgeweckte, ruhige, ängstliche, neugierige, laute, leise, große, kleine, aufgeschlossene, zurückhaltende, schüchterne, mutige, gelehrige und eher lernfaule, traurige und fröhliche (Labor-) Beagle.
Die erste Kurzbeschreibung der Laborhunde, die wir Ihnen vorstellen, resultiert aus den Eindrücken der Labormitarbeiter. Die können „ihre“ Hunde meist sehr gut einschätzen (und haben sie auch meist sehr gern J).
Allen Beagle gemeinsam ist:  der Blick. Machen Sie sich drauf gefasst: Sie haben v-e-r-l-o-r-e-n, wenn ihr Beagle Ihnen tief in die Augen schaut. Also: Wappnen Sie sich! Mit Konsequenz!
 
Liebe(r) Interessent(in)!
Bitte lassen Sie sich von unserer deutlich autobiografisch gefärbten Satire nicht abschrecken.
Beagle sind wunderbar, und es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als einem ehemaligen Laborhund die ersten Schritte in eine liebevolle Zukunft zu ermöglichen. Wenn die Voraussetzungen gegeben sind: haben Sie Mut! Wir freuen uns auf Sie.

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