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Veröffentlichung: 05. Februar 2011

Wir haben gerade 4 Hündinnen von einem Vermehrer in unsere Obhut genommen, mit dem Ziel, sie zu vermitteln. Wir haben sie Camilla, Fee, Leila und Mia genannt. Gestern sind sie in den Pflegestellen angekommen, die Damen.  Zu diesem Anlass holen wir einen schon älteren, aber keineswegs inaktuellen, Artikel von Iris Alberts aus der Versenkung. Wenn ich mich wieder eingekriegt habe mit meiner Wut über diese menschlichen Ungeheuer, die schöne, gesunde Beagle zugrunde richten und langsam in ihrem Elend krepieren verwahrlosen lassen, schreibe ich vielleicht einen neuen.

 

Hundevermehrer:
ein hässliches Wort für eine hässliche Tätigkeit. Sie bezeichnet Menschen, die in Hunden eine Ware sehen, die es zu verscherbeln gilt. Sie bedienen einen Markt. Manche verkaufen ihre Ware als Schnäppchen, deutlich unter dem Preis seriöser Zuchtverbände, andere, cleverere, verlangen hohe Preise und distanzieren sich ausdrücklich von Bezeichnungen wie "Vermehrer". Was nicht heißt, dass sie keine sind.

Vermehrerhunde:
Geboren als Ware, notdürftig versorgt, oft kaum oder schlecht sozialisiert, oft nicht geimpft und nicht entwurmt, oft krank. Sie sitzen im Zwinger und warten auf Käufer. Wer früh verkauft wird, hat Glück gehabt. Da aber nicht nach Bedarf, sondern munter drauflos"gezüchtet" wird, hat dieses Glück bei Weitem nicht jeder Hund. Definitiv unglücklich sind die Umstände für die Muttertiere. Als Wurfmaschinen missbraucht fristen sie ein freudloses Dasein.

Menschen auf der Suche nach einem Hund sind mitunter überfordert von dem gigantischen Angebot. Die erste Frage ist: Woher soll der Hund kommen? Gehen wir zum Züchter oder ins Tierheim? Oder nehmen wir einen Hund aus dem Ausland? Oder einen aus dem Versuchslabor? Soll es ein Welpe sein oder würden wir auch einem erwachsenen Hund mit einer Vorgeschichte ein Zuhause geben? Was ist einfacher?

 

Viele Interessenten entscheiden sich für einen Welpen, weil sie der Meinung sind, dabei keinen Fehler zu machen. Es lohnt sich, im Vorfeld gründlich zu recherchieren. Ein Hund wird uns viele Jahre begleiten. Und jeder von uns möchte, dass die Aufnahme eines Hundes ein Gewinn für beide Seiten ist.

Nach Angaben des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) gibt es in Deutschland 500.000 Welpen im Jahr.

25 Prozent stammen aus Zuchten, die den Rassezuchtvereinen des VDH angehören, 20 Prozent sind Importe, insbesondere aus Osteuropa, und 55 Prozent kommen aus unkontrollierten Zuchten und – zu einem deutlich geringeren Anteil – aus kontrollierten Zuchten anderer Verbände. Das Angebot an Rassehundwelpen ist groß und unübersichtlich, die Preise differieren erheblich. Vielleicht drängt sich Ihnen die Frage auf, warum Sie für einen Welpen 1000 EUR bezahlen sollen, wenn Sie ihn auch für 230 EUR bekommen können und Unterschiede in der Qualität auf den ersten Blick nicht zu entdecken sind.

Vielleicht legen Sie keinen Wert auf eine Top-Ahnentafel, weil sie ohnehin nicht planen, mit Ihrem Hund zu züchten.

Vielleicht glauben Sie, dass Herkunft keine Rolle spielt und es darum geht, dass der Hund von Ihnen die Liebe und Zuwendung bekommt, die er verdient und die er braucht, um sich gesund zu entwickeln.

Dies alles sind nachvollziehbare Gedanken. Wir möchten Ihnen hier einige Informationen geben, die Ihnen helfen sollen, die richtige Wahl zu treffen.

Eine falsche Entscheidung hat weitreichende Folgen - für Sie, für Ihren Hund und für viele andere Hunde!

Es gibt unendlich viele Hunde im Tierschutz, die nicht darum gebeten haben, geboren zu werden. Viele von ihnen sitzen in überfüllten Tierheimen, in Pflegestellen, oder in Versuchslaboren. Sie alle brauchen ein Zuhause, auch, wenn sie dem Welpenalter bereits entwachsen sind. Erwachsene Hunde machen es gerade unerfahrenen Haltern um so vieles leichter. Bitte überlegen Sie, ob es wirklich ein Welpe vom Züchter sein muss. Und wenn es dann so ist, achten Sie bitte darauf, mit Ihrem Kauf das Hundeelend nicht noch größer zu machen!

Text/Copyright: Iris Alberts
 
 
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