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Veröffentlichung: 11. Oktober 2006

Das Dilemma vieler kleiner Hunde ist, dass sie nicht oder nicht ausreichend erzogen werden. In dem Bewußtsein, dass der Hund aufgrund seiner Größe schon keinen nennenswerten Schaden anrichten wird, lässt man ihm vieles durchgehen, was man z.B. bei einem Rottweiler oder Schäferhund unterbinden würde. Dahinter steckt Bequemlichkeit (es kostet Zeit und Mühe, den Hund zu erziehen), oder die Illusion eines basisdemo-kratischen Miteinanders mit dem Hund. Bei Labortieren kommt erschwerend dazu, dass wir meinen, wir müssten sie für ertragenes Leid entschädigen.

Unabhängig von der Ursache hat ein Mangel an Erziehung fatale Folgen für den Hund. Er ist überfordert und genießt in der Regel ein deutlich geringeres Maß an Freiheit als seine gut erzogenen Kollegen.

  • Ein Hund, der sich nicht abrufen lässt, weil man versäumt hat, es ihm beizubringen, muss an der Leine laufen.

  • Ein Hund, der nicht weiß, wie man sich fremden Menschen oder anderen Hunden gegenüber verhält, wird irgendwann keine Gelegenheit mehr zu Begegnungen bekommen, weil seine Menschen, um Stress und Ärger zu vermeiden, mit ihm fliehen, sobald am Horizont Unerwartetes auftaucht.

  • Ein Hund, der nicht gelernt hat, auch mal allein zu sein ohne zu jammern und die Wohnung umzudekorieren, sitzt am Ende in einer geschlossenen Box, wenn er allein zuhause ist.


Was ein Hund können sollte, hängt auch von seinen Lebensbedingungen ab. Die Anforderungen sind in dicht besiedelten Großstädten andere als in einer ländlichen Umgebung. Ganz wichtig ist, dass sich alle Menschen, die mit der Erziehung des Hundes zu tun haben, über Erziehungsziele und -methoden einigen.

  • Muss der Hund kommen, wenn ich ihn rufe?
  • Hat er ein Recht auf permanente Aufmerksamkeit?
  • Darf er aufs Sofa?
  • Darf er im Bett schlafen?
  • Darf er im Haus toben?
  • Darf er zuerst Besucher begrüßen?
  • ...


Überlegen Sie sich am besten schon im Vorfeld, was Sie Ihrem Hund beibringen möchten oder was für ein harmonisches Miteinander erforderlich ist.

Die Grundlage für eine erfolgreiche Erziehung ist ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Mensch und Hund. Sie müssen für Ihren Vierbeiner ebenso berechenbar sein wie er für sie. Das setzt voraus, dass Mensch und Hund einander verstehen.

Zu diesem Thema finden Sie in Buchhandlungen meterweise Fachliteratur. Einge Bücher stellen wir Ihnen nach und nach in der Rubrik "Für Sie gelesen" vor. Erwarten Sie bitte keine Patentrezepte, die universell für jeden Hund zu jeder Zeit zum gewünschten Erfolg führen. Diejenigen von Ihnen, die mehr als ein Kind haben, wissen, dass Erziehungs-methoden den individuellen Voraussetzungen angepasst werden müssen. Das ist bei Hunden genauso. Es gibt mehr als einen Weg nach Rom. Dabei sollten neue wissenschaftliche Erkenntnisse allerdings Berücksichtigung finden.

Wenn Hunde vor 30 Jahren stubenrein wurden, obwohl sie mit der Nase in Urin und Kot gesteckt wurden, heißt das nicht, dass dies eine adäquate Methode ist. Wenn ein Hund sich nicht verhält wie wir es erwarten, bedeutet das nicht, dass wir ein Dominanzproblem haben. Allzu lange wurden alle Missverständnisse zwischen Mensch und Hund auf diese Weise erklärt.

Inzwischen wissen wir, dass wir über positive Verstärkung vieles erreichen können. Erwischen Sie Ihren Hund dabei, wenn er etwas richtig macht!

Text/Copyright: Iris Alberts

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