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Veröffentlichung: 02. April 2010

Die Frage, was ein gutes Futter ist, wird uns oft gestellt. Wir können ihnen darauf keine Antwort geben, indem wir ihnen ein bestimmtes Futter oder eine bestimmte Marke empfehlen. Im Folgenden möchten wir versuchen, Ihnen ein paar Anhaltspunkte zu geben, mit deren Hilfe Sie das Futter selbst beurteilen können.

Futterdeklaration- was steht da eigentlich auf dem Futtersack?

Hunde- und Katzenfutter unterliegt in Deutschland der Halboffenen Futtermitteldeklaration.
Es müssen folgende Angaben auf dem Futtersack/Dose stehen:

  • Einzelfuttermittel in absteigender prozentualer Reihenfolge (Zusammensetzung), z.B. Fleisch, Getreidearten (Weizen, Mais, Weizenmehle), Gemüsearten
  • Inhaltsstoffe in %. : Rohprotein, Rohfett, Rohfaser, Rohasche, Rohwasser (oft wird hier auch Calcium und Phosphor genannt )
  • Zusatzstoffe je kg: Vitamine, Spuren- und Mengenelemente, Zusatzstoffe wie Antioxidanzien
  • Futterbezeichnung: Alleinfuttermittel, Zusatzfuttermittel, Diätfuttermittel
  • Gewicht, Haltbarkeitsdatum, Hersteller, Herstellungsdatum,Tierart bzw. Tieralter, Fütterungsempfehlung

Jeder Futtermittelhersteller ist jedoch gesetzlich verpflichtet auf Nachfragen die offene Deklaration anzugeben. Diese beinhaltet ALLE Inhaltsstoffe und die gesamte Zusammensetzung auch in Prozentzahlen.
Also wer es genau wissen will: Rufen oder schreiben sie die Hersteller an.

Die Weender-Analyse
Die Weender- Analyse wurde bereits 1860 in der landwirtschaftlichen Versuchsstation Weende bei Göttingen entwickelt und hat bis heute Bestand. In der Analyse werden mit unterschiedlichen Verfahren die Kompontenten eines Futters bestimmt.

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Durch die Analyse kann der Futterwert eines Futters bezogen auf die jeweilige Tierart geschätzt werden. Wenn wir auf einen Futtersack schauen, finden wir dort die angeben Bestandteile wie Rohprotein, Rohfaser, Rohfett und Rohasche die aus der Weender-analyse stammen. Diese Angaben dienen uns also als Information um Futter zu beurteilen.
Wir müssen natürlich, um eine Beurteilung machen zukönnen, auch wissen, was der Hund eigentlich an Nährstoffen braucht.

Die folgenden Angaben beziehen sich auf Durchschnittswerte und können je nach Hund abweichen!

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Quelle: klinische Diätik für Kleintiere, Band 1, M.S. Hand

Die ersten drei Spalten mögen etwas verwirren und sind für uns eher unwichtig, da uns die Futtermittelhersteller Fütterungsempfehlungen mitliefern, die uns die komplizierte Berechnung des täglichen Bedarfs ersparen.
Die nächsten Spalten sind die für uns Relevanten. Sie geben die Nährstoffangaben für den Hund wieder, an denen wir uns orientieren können.

Hunde sind, rein biologisch gesehen, Carnivore = Fleischfresser. Der Hund frisst also hauptsächlich Fleisch, hinzu kommen Gräser und Pflanzen aus dem Magen der Beute und verschiedene Dinge die der Hund zu sich nimmt z.B. Eier, Baumrinde, und ähnliches. Er frisst also kein Getreide! Das einzige Getreide welches unsere Hunde aufspalten können ist Reis. Schauen wir nun auf die Inhaltsangaben von zwei verschiedenen Trockenfuttern.

Trockenfutter A:
Die Zusammensetzung zeigt ein Futter bei dem der Getreideanteil sehr hoch ist, wir erinnern uns, der Hund frisst in der Natur kein Getreide.
Der Fleischanteil ist relativ gering, zumal es sich hier um Fleischmehle handelt. Fleischmehle werden aus Fleischresten, Knochen, Fell, Huf und Federn hergestellt. Wir wissen also nicht, wie viel Fleisch überhaupt im Mehl ist. Des Weiteren sollen wir uns die Frage stellen, warum der Hund Grünhafer und Rübenmelasseschnitzel braucht, um nur zwei Einzelfuttermittel zu hinterfragen.

Die Inhaltsangaben:

Das Rohprotein liegt im für dem Hund mittleren Bereich, ist aber absolut ausreichend. Der Rohfettanteil ist relativ gering. Rohfaser und Rohasche sind im oben genannten Bereich.

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Trockenfutter B:
Die Zusammensetzung ist deutlich fleischreicher, es hat insgesamt weniger Getreideanteil und pflanzliche Anteile, die Hunde in der Natur fressen wie Fenchel, Kamille und Apfel.
Ansonsten werden auch hier Mehle und Getreide genutzt, deren Futterwert fraglich ist.

Inhaltsstoffe:
das Rohprotein beträgt 26% dies deutet auf einen hohen Fleischanteil hin, ebenso der hohe Fettanteil auf wertvolle Öle hin, der niedrige Rohfaseranteil weist auf den geringen Getreideanteil hin.Der Rohascheanteil ist im Rahmen.

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Dosenfutter
Auch wenn Dosenfutter meist mehr Fleisch zuenthalten scheint, müssen wir auch hier Verschiedenes wissen.
Was bedeutet z.B. (bei der Angabe der Zusammensetzung) Fleisch und Tierische Nebenerzugnisse? Diese Angabe suggeriert uns endlich ein Futter mit Fleisch gefunden zu haben. Aber es steht nicht dort,  wieviel Fleisch (in %) drin ist oder wie wenig. Tierische Nebenerzugnisse sind alle Produkte der Katigorie 3 ( Fleisch dass nicht für den menschlichen Verzehr geeignet
ist, sich aber als Tierfutter eignet. ) Also Federn, Hufe, Knochen, Haut und Krallen um nur einige zu nennen.
Wir wissen nun, dass diese Angabe im schlimmsten Fall bedeutet 99% Hufe, Klauen, Haut und 1% Fleisch. Gute Futterhersteller schreiben jedoch inzwischen die enthaltenen % auf die Dose.

Gerne werden auch Vitamine zugesetzt. z.B. Vit. K3. Dieses Vitamin ist ein im Labor syntetisch hergestelltes Vitamin, werder sind positive Wirkungen erwiessen, noch ist eine Schädlichkeit auf den Organismus widerlegt. Warum ist es dann enthalten? Der Hersteller weiß, viele Angaben von verschiedenen Vitaminen und Spurenelementen suggertieren dem Verbraucher, viel Gutes für seinen Hund zu tun. Etwas anderes wollen wir ja nicht.

Fazit
Achten sie darauf, was drauf steht! Je mehr Fleisch in dem Futter Ihrer Wahl ist desto besser. Noch wichtiger ist so wenig Getreide wie irgendmöglich. Wenn Getreide an 4.-letzter Stelle steht, kann man das akzeptieren. Es gibt aber auch heute schon getreidefreie Trockenfutter und Vollfleischdosen auf dem Markt. Die meisten dieser Futter sind über das Internet beziehbar. Aber diese Futter haben auch entsprechend ihrer höhren Qualität ihren Preis. Es lohnt sich jedoch ein treures Futter zu geben, da ihr Hund wahrscheinlich gesünder und fitter werden wird und sie so im besten Fall Tierarztkosten sparen.
Desweiteren werden viele Hundefutter auch im Tierversuch getestet, bevor sie auf den Markt kommen. Hersteller die ohne Tierversuch arbeiten finden sie unter den Links.

Eine wietere Alternative ist das BARF ( Biologisch artgerechtes Rohfutter), hier finden Sie einen Artikel dazu.

Für weitere Informationen sind folgende Links zu empfehlen:

Für BARF-interessierte

Copyright/ Text von Wencke Löwer

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